wie kann ich mich überzeugen

  • Hallo und guten Morgen,

    bis zur Freischaltung des geschützten Bereichs möchte ich hier nun auch schreiben, da ich bereits gestern Abend schon wieder gemerkt habe, wie sehr der Gedanke kommt, dass es nicht für immer sein muss.

    Es ist idiotisch, da ich es ja gerade hinter mir habe. Also ich war fast 2 Jahre trocken und habe dann langsam wieder angefangen Wein zu trinken, bis ich im Januar wieder bei einer Flasche abends an mindestens 4 Tagen in der Woche war und das Gefühl hatte, da allein nicht mehr rauszukommen.

    Also habe ich mich wieder bei der Suchtberatung gemeldet und gehe dort jetzt erstmal in die tägliche Gruppe. Am 13.02. habe ich meinen letzten Alkohol getrunken und bin sozusagen seit dem 14.02. abstinent, was ja ein schönes Geschenk für mich selbst zum Valentinstag wäre.

    Dennoch, gestern hatte ich einen sehr schönen Tag, viel erlebt, abends schön essen gegangen, körperlich gehts mir auch gut und schon kommen wieder die Gedanken, wie isbeau sie hier auch sehr anschaulich beschrieben hat, dass es nicht sein kann, dass ich es irgendwann nicht auch schaffen werde, mal genüßlich ein Glas Wein zu trinken.

    Aber ich kann es nicht und dass ich es nicht kann, habe ich ja auch gerade bewiesen.

    Erstmal bin ich hier und heute ist der vierte Tag für mich.

    Wünsche Euch allen einen schönen Tag, viele Grüße

    linthe

  • Hallo linthe,
    ich kenne auch diese Gedanken ans Genusstrinken.
    Nur weis ich auch, das ich es für mich das Genusstrinken nicht gibt, weil ich es nicht kann.
    Jahrelang habe ich es versucht und nach dem es zum 1000sensten mal in die Hose gegangen ist, hab ich Hornochse endlich eingesehen, das es nunmal nicht geht und auch nie gehen wird.

    Dieses "Genussglas" gibt es für uns nicht, es gibt nur alles oder nix. Wenn Dich die Gedanken daran überkommen, denke nicht das Genussglas (was es eh nicht gibt), sondern an den Rückfall mit hohen Trinkmengen und all den negativen Folgen. Das Genussglas, das ist der Teufel Alkohol der Dich mit falschen Versprechungen auf seine Seite locken will, das Genussglas ist die Fata Morgana in der Wüste, einfach nur ein Trugbild.
    Viele Grüße
    Mario

  • Hallo Mario,

    ja, deshalb bin ich hier, denn ich denke, der Fehler, den ich während der zwei Jahre gemacht habe, war, es als normal anzusehen, dass ich nicht trinke. Nach dem ersten Jahr habe ich mich dann nicht weiter damit auseinandergesetzt und ein wenig verdrängt, dass Alkohol für mich ein Problem ist.

    Da will ich dieses Mal besser aufpassen und ich tagtäglich erinnern, dass ich bewusst keinen Alkohol trinke, weil er mir nicht gut tut.

    Vielen Dank für Deine Antwort und Dir noch einen schönen Tag.

  • HI LINTHE!

    ich kenn das gut, bei mir hing das, schwer mit meinem vorherigen, leben
    zusammen,ohne alkohol gabs praktisch,keinen genuß.
    erst als ich wirklich, akzeptiert habe,das ich den alkohol nie im griff haben
    werde, geschweige, ihn benutzen kann.
    war die "zeit der experimente"vorbei,ich kann als süchtiger,mit der droge
    nicht umgehen.
    und ich hatte,lustige experimente, am start:mein brühmtes 4 bier am tag
    experiment,... oder nur bier, keinen schaps.
    ging natürlich alles in die hose,!
    ich wünsch dir viel glück.
    fubibi.

    wenn du siebenmal,umfällst
    so stehe,achtmal wiedwer auf.!

  • Hallo linthe,

    guten Morgen und herzlich willkommen. Ich bin auch neu hier und kämpfe mit dem gleichen Problem. Ich habe auch gar nicht sooo viel getrunken, aber wenn dann immer viel Wein. Es geht ein paar mal gut bei geselligen Anlässen EIN Glas Wein zu trinken , bis ich mir wieder alleine eine Flasche Wein öffnete. Das war dann meistens der Beginn von 2 Tagen dauertrinken.

    Ich muss gleich zur Arbeit, ich wünsche dir einen trockenenden zufriedenen Tag.
    Annastasia

  • hallo linthe

    mir hat folgendes ganz gut geholfen. wenn mir so der gedanke an genuß kam, beim grillen auf ein bier, habe ich mir ganz schnell die gefühle ins gedächtniss gerufen die ich hatte wenn ich nach ner durchzechten nacht aufwachte und sah was ich im besoffenen kopf wieder alles angerichtet hatte. diese entsätzlich bedrückenden gefühle schoben schnell jeden gedanken an genuss beiseite.

    du solltest aber auch orte und gelegenheiten die du mit trinken in verbindung bringst fürs erste unbedingt meiden. dein suchtgedächtniss macht dir sonst ganz schnell nen strich durch die rechnung. zum trocken werden gehört auch ne konsequente umstellung der lebensweise. nur nicht trinken hat noch nie funktioniert. man kann nicht weiterhin einfach zum kegeln, skat, oder kaffeekränzchen gehen wenn man da immer mitgetrunken hat. das hält kein mensch aus. wenn das essen gehen bei dir im anschluß saufdruck auslöst dann mußt du eben vorerst zu hause essen.

    manche können nach einigen jahren wieder ohne saufdruck zu bekommen in ein lokal gehen andere können es nie wieder. ich betrete zb auch nach über 8 jahren nicht die kneipen in denen ich früher getrunken habe, dazu ist mir meine gesundheit einfach zu kostbar. ich muß mir da nichts beweisen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Linthe!
    Sieh Deine Alkoholkrankheit, wie eine Allergie auf Erdbeeren. Wenn Du Erdbeeren ist bekommst Du Flecken im Gesicht. Also ist Du keine mehr. Beim Alkohol ist es genauso, wenn Du trinkst , geht es Dir schlecht danach. Wir sind Alkoholkrank und diese Krankheit kann man nur mit Abstinenz stoppen. 2 Jahre hast Du es schon Geschaft, denke daran wie schön diese Zeit war.
    Dann wirst Du es schaffen.
    Viel Glück, Wolfgang!

  • Hallo Ihr,

    heute ist Tag 6. Ein wenig wehmütig denke ich schon an meinen Tag 100, als ich diesen mit einem Wellness-Urlaubstag gefeiert habe, aber es liegt ja an mir, dort wieder hinzukommen.

    Ne, das Essengehen ist für mich kein Problem, da ich meistens mit dem Auto unterwegs bin und sich das für mich schon immer ausgeschlossen hat, glücklicherweise. Schwieriger wären eher private Grillabende oder so, aber die stehen ja erstmal nicht an.

    Was noch ein Problem wird, sind neue Bekanntschaften, die nun nach Beziehungsende auch anstehen, aber ich habe das heute früh in der Gruppe thematisiert und da ich zur Zeit nur Leute kennenlernen will, aber keine enge Beziehung suche, da die alte noch zu frisch ist, soll ich das als Übung betrachten und schauen, wie die anderen reagieren, wenn sie hören, dass ich nichts trinke. Ich denke das wird für mich noch sehr spannend.

    Ansonsten geht es mir recht gut, wenngleich es mich wundert, wie froh ich bin, dass ich nächste Woche noch krankgeschrieben bin. Das schlechte Gewissen, nicht arbeiten zu können ist eher dem Gefühl gewichen, ersteinmal Kraft tanken zu wollen. Das ist neu für mich.

    Viele Grüße

    linthe

  • Hallo Karsten,

    ne, so war das nicht gemeint, ich habe ja seinerzeit nach dem Tag hundert noch einige weitere 100 Tage abstinent gelebt, aber ich denke heute, dass es für mich ein Fehler war danach aufzuhören, die Tage zu zählen. Es war mir klar, ich trinke nicht mehr, ich gehe zweimal die Woche zur Thearpie und mehr muss ich nicht tun, aber genau das war der Trugschluss, eben nicht mehr jeden Tag bewusst als weiteren trockenen Tag zu empfinden, sondern irgendwann nicht weiter darüber nachzudenken.

    Ich habe in der abstinenten Zeit irgendwann nicht mehr überlegen müssen, was ich bestelle und ob ich Alk trinke oder nicht, es war selbstverständlich, dass ich nichts Alkoholisches getrunken habe und ich glaube, dass genau dieses Selbstverständnis mich hat straucheln lassen, als bei der Trennung plötzlich der Gedanke an ein Glas Wein kam.

    Naja, so sehe ich das jedenfalls.

    Viele Grüße

    linthe

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