Freund macht 1. Entzug - und nun?

  • Hallo Lisa,

    erst einmal darf ich dich hier, in diesem Forum herzlich begrüßen!
    Gut, dass du uns hier gefunden hast. Hier kannst du dich austauschen, über all die Dinge, die dich beschäftigen. Und lesen musst du - ganz viel - hier findest du so viele, unterschiedliche Lebensgeschichten, aus denen du den einen oder anderen Hinweis oder Rat entnehmen kannst.
    Ich bin auch noch nicht lange in diesem Forum. Doch ich habe schon so viel hier lernen können.
    Nur zu! :)

    Du hast geschrieben, dass dein Freund zur Entgiftung in der Klinik ist...
    Und du bist so traurig... Warum??? Warum hast du das Gefühl ihn zu verlieren?
    Wußtest du, dass er alkoholkrank ist, als ihr euch kennengelernt habt?
    Ich verstehe nicht, warum du dich so mies fühlst. :roll:
    Du weißt, dass der Klinikaufenthalt gut für ihn ist - weißt du auch, was gut für dich ist???
    Was möchtest du? Für dich? :?:
    Warum siehst du nicht, welch große Chance sich für euch auftut. Er hat sich auf den Weg gemacht - raus aus der Sucht.
    Lisa, geh DEINEN Weg! Nicht hängen lassen!

    LG ossi

    Liebe es, ändere es oder lass es.

  • Liebe Promise_me,

    darf ich das mal rekapitulieren?
    Du überlegst Dir jetzt die Beziehung zu beenden, weil Du davon ausgehst, dass er sie nach dem Entzug beenden wird und das ohne einen schlüssigen Grund sondern rein basierend auf einer Vermutung die Du Dir ausgedacht hast?

    Und wie kommst Du darauf? Entschuldige wenn ich ganz offen frage - denkst Du Du bist nur im Suff zu ertragen? :shock:

    Also um ehrlich zu sein, kann ich diesen verwirrenden Gedankengängen kaum folgen...

    Ist es möglich, dass Du ein enormes Selbstwertproblem hast?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Ja Promise_me,

    mir stehen die Fragezeichen genauso auf der Stirn, wie Kaleu.

    Und seine Fragen dazu schossen mir auch sofort in den Kopf...

    Was soll das denn???
    Nun gut, solche Geschichten kann man hier auch lesen, dass der alkoholkranke Partner sich nach seiner Therapie trennt, oder sich so verändert, dass ein Zusammenleben nicht mehr möglich ist.

    Aber wieso gehst du davon aus, dass es so auch bei euch sein wird?

    Es kann doch nicht sein, dass du denkst, dass ihr nur eine Chance habt, wenn er trinkt!!! :shock:

    Hallo?!?! Klopf... klopf... klopf....
    Denk´nach! Das kannst du nicht wirklich meinen!

    Nutze doch lieber die Zeit, in der er nicht da ist, für dich!
    Versuche doch einfach mal das Alleinsein zu genießen!
    Mache ich auch. Es gibt so viele Dinge, die man nur anstellen kann, wenn man allein ist. :wink:

    LG ossi

    Liebe es, ändere es oder lass es.

  • oh, oh,
    hallo Lisa,

    ich hatte ebenfalls früher dieses Schutzverhalten. Bevor mir weh getan wird, gehe ich - auch um mich selber glücklich zu reden.

    Jetzt weiß ich, dass es daran lag, dass ich mich und meine Gefühle der Unsicherheit nicht ertragen konnte. Mir war eine schlechte "Lösung" lieber als meine Gefühle zu ertragen, die einfach unnormal extrem waren, gegenüber einem "normalen" Menschen.

    Geändert hat sich das bei mir erst dadurch, dass ich den Weg zu mir fand - ohne Partnerschaft - zumindest ohne meine Wertigkeit und meine Gefühle über einen Partner zu definieren. Nicht der Partner macht mich wichtig, sondern ich selber.

    Schön, dass Du Deine Schutzmechanismen kennst, dann kannst Du sie auch be- und verarbeiten - und auch besiegen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar,

    da bin ich doch arg überfordert jetzt.

    Heisst das - als Metapher gesprochen - wenn ich raus gehe könnt es ja regnen. Und bevor mich der Regen, der vielleicht fallen könnte, mich nass macht, geh ich vorher lieber mit Sachen unter die Dusche und geh gleich nass nach draussen weil der Regen mir dann nichts anhaben kann?

    Irgendwie will sich mir das nicht erschliessen... :roll:

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Es ist krank Kaleu,
    bei mir wir war es ein Angstverhalten, welches sich vermutlich eine Eigendynamik erarbeitet hat. Ja, es ist der Metapher zum Regen.

    Nur Regen war für mich erträglich. Das zurück gewiesen werden nicht. Ich denke mal, weil meine Eltern gefühlsmässig recht streng erzogen waren und mein Bruder mir vorgezogen wurde.

    Vielleicht wollte das einfach nicht nochmals erleben. Es klingt nicht nur irre - es ist es auch....

    Zumal jegliche Fehlinterpretation des Verhalten des anderen sofort diese Schutzmaßnahme auslösen kann. Ich bin froh, dass das für Euch unbekanntes Terrain ist - denn es ist grausames Terrain. Weil diese Handlungen bei mir lange Jahre nicht bewußt abgelaufen sind.

    Jetzt halte ich mich aus - ich kann mit meinen negativen Gefühlen leben, somit auch mit dem Gefühl "nicht geliebt" zu werden, denn das kriege ich mittlerweile selber hin :) Ich fühle mich nicht abgelehnt weil jemand nicht mein "Partner" sein will weil es einfach nicht passt. Früher aber sah ich darin "versagen" "es nicht wert zu sein" und und und

    Ja, ja die Menschenseele....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    naja, das "sich wertlos fühlen" weil man auf Ablehnung stösst - das kann ich ja nachvollziehen, ich denke das kennt jeder auf die ein oder andere Weise. Aber das Andere... :roll:

    Das kann ich nicht nachvollziehen.

    Ich bring mich selbeer in eine aussichtslose Situation bevor es vielleicht ein Anderer tun könnte...

    Damit steht man doch sein ganzes Leben lang auf dem Abstellgleis weil man sich selbst dahin bugsiert.

    Ich mach mich nicht lustig oder so - ganz im Gegenteil, ich bin erschrocken. Stell ich mir schlimm vor...

    Lieben Gruß

    Kaleu

    P.S. Liebe promise_me, sorry, dass ich da jetzt in Deinem thread herumgeschrieben habe, für mich ist das einfach nicht zu verstehen, so sehr ich mich auch bemühe. Was Dich angeht, warte doch ab. Es gibt doch keinen Anlass zu vermuten, dass er sich dann trennt. geniesse die Zeit die Du jetzt für Dich hast, so kannst Du auch Kräfte sammeln.

  • Vielleicht, liebe Promise me,
    können unsere Worte Dir helfen. Ich selber weiß wie schwer es ist das zu leben und dann auch noch zu erkennen bzw. zu verändern.

    Ja, wir bugsieren uns selber in aussichtslose Lagen. Das müssen wir aber nicht. Denn wir sind wertvoll, egal, ob mit oder ohne Begleiter. Alles schlimme was uns widerfahren kann, kann, muss aber nicht.

    Wenn wir im Vorfeld bereits eine schlechte Einstellung haben, so ist unser Gefühl missmutig und traurig und wir springen auf jede Interperetation an, die einen ganz anderen Grund haben könnte.

    Beginne Dich anzunehmen, dich wert zu schätzen um dann jemandem gegenüber zu stehen, der Dich nur so schätzen kann, wie Du Dich selber "ein" schätzt.

    Lieben Gruß von Dagmar

    Ich meinte, wenn ich das schlimmste erwarte - was ja so und so eintrifft, dann kann ich besser mit dem resultierenden Verlust und Schock umgehen - habe dabei eine Situation bereits zum Ende gebracht und ewig gelitten..... Mach es anders!!!

  • Ja, Ihr Lieben,
    in vielen von uns Menschen stecken Handlungen, die wir nicht bewußt tätigen, die aber unser gesamtes Leben durcheinander bringen können. Das schlimme ist der Teufelskreis: wir verabschieden uns (bevor wir verabschiedet werden) und sind später noch besser in der Lage zu sagen "nichts wert" "nicht geschafft" oder oder oder

    Und: dieses Loslassen fällt Menschen wie mir mit diesem Hintergrund noch um ein vielfaches schwerer (so denke ich) als jenen, die diese Selbstzweifel nicht haben.

    Glücklicherweise war ich in meinem Hamsterrad nun so am rollierenden rotieren, dass es mich auf die Nase - und damit aus dem Hamsterrad - geschlagen hat. "Schläge auf den Hinterkopf sollen ja das Bewußtsein erweitern" ;)

    Dieser Teufelskreis ist extrem und zeigt wieder ganz deutlich: es beginnt bei uns, wie es auch bei uns endet.....

    Lieber Eric, liebe Promise me - es ist nicht "schwer" dem entgegen zu wirken. Wirklich nicht .... Wenn es nämlich erkannt ist und wir in der Lage sind einfach nur zu sagen "Stop, ich komme ins alte Fahrwasser.... ich mache erst mal nichts und warte ab" dann wird vieles einen anderen Abschluss finden als meine überzogenen und vorgezogenen Aktionen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Promise me,

    ich kann dein Denken und wie du dich fühlst sehr gut nachempfinden.
    Ich dachte/denke auch, wenn er jetzt auf Therapie ist, dann wird er merken daß er mich gar nicht braucht und sich trennen. Dann möchte er mich ja nicht mehr. Und bevor man deshalb verletzt wird, überlegt man sich es selbst zu tun.
    ABER ein "gesunder" Verstand müsste sagen - daß Therapie das Einzige ist um überhaupt eine Chance zusammen zu haben.
    Auch daß du traurig bist weil er im Moment nicht bei dir ist, kenne ich nur zu gut. Allerdings passiert das nur, weil man sein eigenes Leben komplett auf den Anderen ausgerichtet hat und nicht wirklich etwas mit sich selbst anfangen kann und nicht allein sein kann.
    Vor einigen Jahren ging es mir genauso. Es war mehr oder weniger "unerträglich" wenn der Andere nicht da war. Nicht weil er etwas alleine unternommen hat, aber am liebsten wär man jeden Tag mit ihm zusammen gewesen. KLAMMERN, VERLUSTSANGST.
    Es ist gut und richtig, daß er von sich aus entschieden hat eine Therapie zu machen.
    Die eigene Angst deswegen ist das EGO - egoistisch.
    Versuch die Zeit für dich zu nutzen. Tu etwas für dich. Lass es dir gut gehen. Dann vergeht es sie auch viel schneller, wie wenn du wartest. ;)

    Liebe Grüsse

    Underground

  • Hallo Promise_me,

    Deine Denkweise kommt mir sehr bekannt vor, vor vielen Jahren war ich auch mal in so einer Denkart. Damals hat mir eine Freundin (wir hatten uns durch unsere vierbeinigen Freunde und Helfer kennengelernt) einen guten Rat gegeben, der mir sehr geholfen hat. Sie meinte nur, ich solle Tagebuch schreiben.

    Tagebuch kann keine Freunde ersetzen, aber es kann helfen, sein eigenes Selbstbewußtsein aufzuwerten. Da brauchst Du nämlich keine Angst vor Reaktionen zu haben und niemandem "zuvor" kommen zu müssen. Das habe ich damals geglaubt, lieber gehen bevor der andere.... Es ist keine Garantie nie wieder Fehler zu machen, man erkennt Fehler schneller. Es ist auch keine Garantie, nie wieder in ein riesiges Loch zu fallen, ich bin viele Jahre später auch in eins gefallen - und hier gelandet.

    Könntest Du vielleicht wieder etwas tun, was Du vor Eurem Zusammensein getan hast? Du hattest doch ein Leben vor Eurem Kennenlernen. Was hast Du damals getan?

    lg inga

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!