Gibts Möglichkeiten um meine häusliche Situation zu beenden?

  • Hallo Petra,

    Zitat

    Mir war soooo schlecht, mir war schwindlig, mir gings überhaupt nicht gut .


    Das ging mir die ersten Male auch so, als ich zur Gruppe bin, und da ich mich soweit kannte, hab ich mir Unterstützung mitgenommen.
    Ein lieber Freund hat mich die beiden ersten Male begleitet, und dann konnte ich alleine gehen.
    Nur Mut, und glaub mir, alle die da sitzen, können sich vorstellen, wie es dir geht.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Morgenrot,

    ich habe mir viele Gedanken zu dem gestriegen Tag gemacht und mich immer wieder gefragt, " was hat dich wirklich daran gehindert, hinzugehen"
    Ich denke, ich bin da zu einem Ergebnis gekommen: Im Moment habe ich ziemlich nah am Wasser gebaut, aus heiterem Himmel fange ich an zu weinen ... in dem Moment, wo ich es wirklich regestriere, was da bei mir abgeht, werde ich wütend auf mich selber. Dann habe ich Momente wo ich total obenauf bin, mich stark fühle, mir dessen bewusst bin, was ich will, was ich zutun habe usw. Es ist ein auf und ab, eine Achterbahn der Gefühle, die ich für mich erstmal irgendwie in den Griff kriegen muss.
    Na auf jeden Fall, was ich überhaupt damit sagen wollte in bezug auf die Gruppe ... es ist die scham davor, Gefühle freien lauf zu lassen, sprich weinen, wenn´s denn so ist. Und genau das war mir im Unterbwusstsein ganz klar, es wird dazu kommen, und das glaube ich, hat mich sehr daran gehindert in die Gruppe zu gehen.
    Ich muss es für mich noch verinnerlichen, dass alle da im gleichen Boot sitzen, dass mit sicherheit schon einige Tränen gefloßen sind, und dass man sich derer nicht schämen muss. Aber wie gesagt, das ist wieder ein Prozess den ich durchlaufen muss ...

    Herzliche Grüße
    Petra

  • Ich schon wieder … :(

    Ich möchte Euch mal kurz schildern, wie ich im Moment so drauf bin, bzw. wie ich ticke, und ob dies alles so richtig ist, oder ob Ihr da noch irgendwelche Fehler erkennt.

    Also, es sieht so aus, dass ich versuche, wenn XY mir nüchtern erscheint, so wie Morgens, wenn er grad aufgestanden ist, und irgendwas von mir will, einfach nur lieb und nett zu antworten ohne da irgendwas vom Zaun zu brechen, quasi, des lieben Friedens Willen. Ansonsten, wenn er sich abgeschossen hat, versuche ich einfach die Augen zu schließen, nicht hinzuhören, nichts zu sagen … wie die drei Äffchen … ich versuche mich schon da abzugrenzen, klappt zwar nicht immer, aber immer besser. Diese nicht immer klappen äußert sich z.b. wie folgt:

    Habe ihm eine Einweisung besorgt, mit dem Hintergrunddenken, ich tu´s für mich .. wie blöd

    Habe versucht mit Engelszungen ihn davon zu überzeugen (im nüchternen, wie vollem Zustand) ins KH zum entgiften zu gehen … wieder ein Fehler

    Tief im inneren weiß ich ganz genau, es ist absolut falsch, trotzdem habe ich es getan.

    Auf der anderen Seite, habe ich schon soviel bewegt. Ich habe mir einen neuen Fernseher gekauft, heute Nacht bei Ebay dazu einen DVD-Player ersteigert. Und heute Nachmittag fahre ich nun endlich mit einer Freundin, ein Neues Bett kaufen (sind alles Dinge, die ihm sind, und die mir nicht mehr zur Verfügung stehen) damit ich endlich von dieser ollen Luftmatratze runterkomme.

    All dies tut man doch nicht, weil da irgendwo noch ein Funken Hoffnung besteht – denn so dicke hab ich es auch nicht um all diese Dinge kaufen zu können, hab´s aber getan. Also muss ich mich doch da schon, wenn auch nur ein kleines Stück, gelöst haben von ihm, sonst würde ich dies doch alles so nicht tun. Habe ich ja bisher auch nie getan, immer nur angedroht, mehr nicht … heute setze ich es in Taten um … was mich auch etwas stolz macht.

    Ich komme mir vor wie ein Kleindkind, dass gerade das laufen lernt … Schritt für Schritt, zwischendrin hinfallen, aber wieder aufstehen und weiter nach vorne gehen.

    Seht Ihr da irgendwelche Fehler, oder bin ich auf dem richtigen Weg, oder kann man noch etwas verbessern? Bin für jeden Hinweis als auch Kritik, sehr sehr dankbar!! Denn nur sooo lernt man dazu!

    Herzliche Grüße
    Petra

  • Hallo Petra,

    Zitat

    (im nüchternen, wie vollem Zustand)


    frage dich doch einmal, wann er wirklich nüchtern ist. Der Alkohol ist auch morgens noch im Kopf. Nüchtern und klar wird er sein, wenn er eine Entgiftung hinter sich hat.
    Alkohol ist ein Nervengift, welches nicht nach ein paar Stunden aus dem Körper raus ist.
    Es ist nicht deine Aufgabe, ihm diese Einweisung zu besorgen, und gegen seinen Willen kommt dabei nichts raus.

    Zitat

    Ich komme mir vor wie ein Kleindkind, dass gerade das laufen lernt


    diesen Satz kann ich unterschreiben, so kam ich mir hier anfangs auch vor.
    Es ist ja auch irgendwie damit zu vergleichen. Ich lerne mein Leben wieder in die Hand zu nehmen.
    Wichtig ist, das du zu deiner eigenen Geschwindigkeit stehst, auch wenn du nur mal kleine Schritte gehst.
    Auf deinem und auch auf meinem Weg werden wir immer wieder Fehler machen, in altes Verhalten zurückfallen.
    Gerade dann heißt es, es zu bemerken, und es wieder und wieder zu versuchen.
    Wir alle sind nicht perfekt und machen Fehler, aber daraus können wir lernen.
    Wichtig ist, das du dich gut fühlst, bei dem, was du tust, denn du tust es für dich.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Morgenrot,

    natürlich hast Du recht, er ist nie ganz nüchtern, auch Morgens nicht. Aber zumindest kann man sich da, ohne gleich in Streit zu geraten, unterhalten wenn es was zu bereden gibt. Das meinet ich damit.

    Du sagst, es ist wichtig, dass ich mich wohl fühle bei dem was ich tue. Auch hier stimme ich Dir zu. Nur ist dies halt leider nicht immer so, noch nicht.
    Denn wie z.b. jetzt, jetzt fühl ich mich im Moment echt total mies ... Ich habe eben ein Telefongespräch mitbekommen, zwischen ihm und der Sozialarbeiterin der Arge, die ihn da jetzt so ein bisschen betreut. Er wird am Montag Morgen von ihr hier abgeholt und ins KH zum entgiften gefahren ... freut mich ja einerseits, andereseit macht es mich unendlich traurig und tut mir weh ... man, ich habe doch echt einen an der Klatsche ... auf der einen Seite will ich ihn los werden und jetzt wieder so ... ist das alles noch normal??

    Die Sozialarbeiterin hat mir dann eine E-Mail geschickt, und mir das bestätigt, was ich gehört habe. Zudem will sie sich dann an den Rententräger zwecks LZT wenden, damit der Antrag beschleunigt wird, und er im Anschluss an die Entgiftung, gleich in Therapie geht.

    Wie ich jetzt wieder merke, muss ich noch ganz viel dazu lernen. Aber ich denke auch, dass der Abstand, wenn er denn weg ist, mir dabei behilflich sein wird, oder?

    LG Petra

  • Hallo Petra,

    also, ich glaube, der Abstand ist total hilfreich.
    Ich bin jetzt seit über einem Jahr getrennt, aber wenn ich meinen Mann mal sehe oder seine Stimme am Telefon habe, hab ich ganz schnell wieder das Gefühl, dass ich irgendwie für ihn verantwortlich bin.
    Aber wenn ich nichts von ihm höre und sehe, dann hab ich keine Probleme, mich auf mein Leben zu konzentrieren.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Petra und genau das ist die Coabhängigkeit!!!

    Du wirst sehen, wenn er erstmal zur Therapie ist, dann wirst du dich selber auch wieder etwas finden können.

    LG Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!