Leben mit einem Coabhängigen Elternteil

  • Hallo

    Sorry ich muss wieder ein neues Thema anfangen.

    Neben meiner Mutter die trinkt - habe ich noch ein fast schlimmeres Problem : mein Coabhängiger Vater (der aber auch trinkt).
    Der versucht mir den ganzen Tag einzureden, dass ich mich um meine Mutter kümmern muss (Ich wohne in einem Teil unseres Hauses, sie wohnt im anderen Teil - er wohnt in einer anderen Stadt).
    Ich habe ihr den Führerschein wegnehmen lassen, nachdem ich sie mehrfach gewarnt hatte, dass ich sie nicht decken werde, wenn sie betrunken Auto fährt. Ende vom Lied : Führerschein weg, da 2,7 Promille !!!!
    (Und ich Idiot dachte noch, sie wäre garnicht sooooo betrunken).

    Jetzt ist es so, dass sie natürlich überall hin gefahren werden muss z.B. zur Arbeit (Nebenjob 3 mal die Woche) und zum Kaufen.
    Ich habe gesagt, dass ich sie ab und zu mal fahren kann....aber bestimmt nicht 3-4 mal die Woche !! Ich finde auch nicht, dass es meine Aufgabe ist parat zu stehen und zu springen, wenn sie das möchte. Ich finde auch nicht, dass das der Sinn war ihr den Führerschein entziehen zu lassen.

    Das führt jetzt zu einem extremen Stress mit meinem Vater, der mir schon so ein Ohr kaut von wegen, dass ich MENSCHLICH sein soll, sie fahren soll etc. Da wäre nix dabei etc.
    Und jetzt kommt es noch besser : da ich ab und an ihr Auto benutze (alle 14 Tage einmal - was sie erlaubt hat), welches ich natürlich selbst tanke und pflege etc. hat mein Vater nun gemeint, dass ich es nur noch benutzen darf, wenn ich sie zur Arbeit/Kaufen etc. fahre !!
    Ich finde, das ist Erpressung !

    Um nochmal klar zu stellen, ich kann mir auch ein eigenes Auto kaufen - ich habe Geld, bin nicht auf die Karre angewiesen. Es war halt nur bequem und sie hat es angeboten. Ich will damit aber in keinem Fall einen Deal eingehen, da ich mich nicht abhängig machen will. Wenn ich was annehme, kann sie doch nicht erwarten, dass ich was gebe.
    Klar, ab und an kann ich sie fahren, aber doch nicht regelmässig - wo bleibt denn da meine Freizeit ??


    Kennt Ihr das auch von anderen Coabhängigen ?? Dass sie einen ständig auch abhängig machen wollen ??
    Mein Vater ruft auch mehrfach täglich an und fragt wie ich mich verhalte, sagt mir was ich sagen soll, gibt mir Anweisungen was ich zu tun und zu lassen habe.
    Bloß nicht die Mutter aufregen, bloß alles runter schlucken ("...Du weißt doch wie sie ist. Du musst Rücksicht nehmen. Sie ist krank")

    HÄÄÄHHH ??

    Wer bitte nimmt Rücksicht auf mich ?
    Darf ich mit 33 nicht selbst handeln ??
    Ist es nicht schon beschissen genug, dass ich mit ihr in einem Haus leben muss ?? Und meine Kindheit sich nur um sie gedreht hat ??

    Wie gehe ich mit so einem Vater um ?

    Kennt einer dieses Problem ??

    Über Ratschläge wäre ich dankbar. Momentan möchte ich am liebsten keinen Kontakt zu ihm - sehe keine andere Möglichkeit. Ist total verfahren.

    LG...

    ...In Deinem Boot geh ich NICHT unter !

  • Ist hier kein Mensch mit einem Coabhängigen Elternteil ??
    Drehen sich die Probleme bei Euch allen nur um den, der trinkt ?
    Ist das nur bei mir so extrem ?? Im Doppelpack ??

    ...In Deinem Boot geh ich NICHT unter !

  • Hallo misskateshi,

    ich habe auch einen Co-abhängigen Vater. Und ich halte zu ihm Abstand wie zu meiner alkoholkranken Mutter auch. Ich fahre mein eigenes Auto, ich wohne 40 km entfernt und wenn jemand aus der Herkunftsfamilie hier anruft, was schon lange nicht mehr der Fall war, breche ich nach wenigen Minuten das Gespräch ab.

    Zitat

    Darf ich mit 33 nicht selbst handeln ??

    Warum machst du es nicht einfach?

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo misskathesi,

    endlich eine die probs mit dem co-elternteil hat. ich habe eine co mutter, aber hier im forum hatte ich irgendwie immer nur das gefühl das alle probs sich um die alkis drehen aber nicht auch um die co elternteile.
    bei meiner mutter ist es ähnlich wie bei deinem paps. auch ich soll ihm ständig was helfen, was sie gern erledigt hätte und für seine aufgabe hält. ich versuch meinen dad inzwischen neutral zu sehen, er ist krank und ich kann nichts dran ändern. aber sie meckert nur rum und versucht mich ständig auf ihre seite zu ziehen, ich soll negative nachrichten überbringen etc. immer diese manipulation. andrerseits tut sie mir auch unendlich leid da sie wirklich leidet aber den absprung nicht schafft.
    und ich versuche inzwischen auch mehr auf abstand zu gehen. sie schweigen sich oft den ganzen tag an und wenn ich dabei bin wollen sie banalitäten klären oder sich mal wieder streiten was mich tierisch annervt. also am besten auf distanz gehn und sich v.a. emotional distanzieren, das versuche ich. aber es ist echt nicht leicht
    lg

  • Hi Misskathesi,

    mag sich etz bescheuert anhören, aber ehrlich gesagt kann ich dir gar net sagen ob ich nen Co-Elternteil hatte :oops: ich kenns auf jeden Fall nicht so ein extremes verhalten wie dein Vater, meiner hats zwar auch probiert mich in die verantwortung zu drücken, konnt aber dann auch (mehr oder weniger) mit nem nein von meiner Seite leben.

    Zitat

    Momentan möchte ich am liebsten keinen Kontakt zu ihm - sehe keine andere Möglichkeit.


    Das ist dein gutes Recht. Wenns nicht möglich scheint, das Thema mutter bzw. Ex-Frau auszuklammern dann evtl wirklich die "beste" möglichkeit.

    Wie kommst du denn mit ihm aus wenns mal nicht um das Thema Mutter geht? Gibts das überhaupt? bin mal wieder neugierig :wink:

    Vielleicht findest du (und auch du, Shirley) etwas hilfreiches unter den zwei folgenden Threads, san halt scho paar Tage alt... :P

    Co-Abhängigkeitsauswirkungen auf Kinder

    Wie habt ihr den nicht-trinkenden Elternteil wahrgenommen?

    lg Dani

  • hallo,

    vielen lieben dank für die zwei links. mir wurden doch einige sachen klarer auch das auch andere so empfinden wie ich. ist ja manchmal auch ganz gut wenn man sich nicht so ganz unverstanden fühlt.

  • Ja, also an sich versuche ich das Thema "Mutter" halt auch auszuklammern. ABER : mein Vater will ständig das zum Thema machen. Ich merke halt, dass er für nix anderes Kopf hat.
    Er plant schon seinen Urlaub so, dass er sich nicht mit meinem überschneidet, damit einer die Mutter "kontrollieren" kann !?!
    Wobei ich halt nicht einsehe, dass ICH was zu kontrollieren hätte....!!

    Im Endeffekt habe ich zur Zeit echt einen Sparflammen-Kontakt.....Ich kann es nicht ändern. ER will es nicht ändern.

    Bleibt halt alles so verzwickt.

    Pech gehabt !

    LG...misskateshi

    ...In Deinem Boot geh ich NICHT unter !

  • hast du deinen vater schon mal auf das thema co-abhängigkeit angesprochen?
    ich meine er verdrängt ja die alkoholkrankheit nicht aber weiß er auch wie sich das auf ihn auswirkt?

  • Also, wenn meine Mutter nicht trinkt, dann denkt mein Vater eh, dass Problem wäre im Griff. Der ist dann zwar auf der Hut, aber da es nicht präsent ist, redet er nicht darüber (nur übers Kontrollieren - das ist sein Lieblingsthema - "Tu dies, tu das", "Belaste die Mutter nicht", "Gib ihr Recht und diskutiere nicht" blabla).

    Also ich denke nicht, dass er sich als "krank" empfindet. Er sagt zwar als er habe ein "Helfersyndrom", aber er denkt absolut, er tue was GUTES !!!

    Wenn meine Mutter säuft, dann übernimmt er alle ihre Aufgaben (oder versucht sie mir aufs Auge zu drücken). Er weist sie ein, er redet mit den Ärzten (die sind auch schon genervt von ihm!!) etc.

    Das schlimmste daran ist : er kapiert nicht, dass sie es nie packen kann, da ja durch ihn das Kartenhaus immer stabiler wird. Ich hab sie fallen lassen. Aber die fällt durch ihn ja nicht hart....verstehst Du was ich meine ??

    LG....

    ...In Deinem Boot geh ich NICHT unter !

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