Ich bin absolut beziehungsgestört.

  • und ja, er ist genauso verhaltensgestört wie ich.

    vielleicht wäre es natürlich besser, sich jemanden zu suchen, der dieses ganze nicht durch gemacht hat aber man sucht sich automatisch jemanden, wo man meint, er verstehe einen! richtig? :?:

    ach, das ist ein ständiges hin und her mit ihm. mal sind wir uns so nah auf der gefühlsebene und dann stoßen wir uns wieder ab durch irgend ein ereignis, das uns wieder aus der bahn wirft sozusagen. komisch oder?

    vor meinen prüfungsklausuren die ich schrieb, musste er mich nochmal sehen, zwei tage, bevor ich die erste klausur schrieb, eher durch einen blöden umstand, aber ist das nicht komisch? da kam wieder mein "helfersyndrom" so richtig durch, ich konnte natürlich nicht "nein" sagen. nachdem wir uns vorher so richtig verkrampft hatten, was unser treffen anging, denn es wäre das dritte treffen(!!!) gewesen!
    in diesem moment hab ich tatsächlich daran gedacht, aber es schnell wieder verworfen, denn in diesem moment hatte ich meine klausurthemen im kopf! ich war überhaupt nicht bereit für ein "drittes date" deswegen habe ich es schon beerdigt, bevor ich zu ihm ging. und dann war wieder alles so einfach, denn wenn ich bei ihm bin, dann ist es tatsächlich einfach!unverfänglich, locker, so als würden wir uns schon ewig kennen!

    und dann als ich die klausur schrieb, noch am selben abend telefonierten wir miteinander. es ist wie verhext! entferne ich mich von ihm, kommt er näher, gehe ich auf ihn zu, entfernt er sich von mir. wie doof ist das denn?

    er ist einsam.ich weiß es.
    ich bin einsam. er weiß es.
    werden wir jemals diese grenze überschreiten, um aus dieser einsamkeit heraus zu kommen? :roll:

    as

  • Tja, und das ist wieder einmal nur eine weitere Episode aus meinem bescheuerten Achterbahnleben!

    Eifersucht ist furchtbar und macht einen krank. Und Kontrollzwang ist noch viel schlimmer, zumindest im privaten Bereich.

    Ich hasse Erfindungen wie einen Instant Messanger. Man kann sehen, wann jemand on oder offline ist. Ich verfluche dieses Zeug, deswegen habe ich ihn wieder entfernt von meinem PC.

    Das Vertrauen in eine Person ist so gering, da man schon so oft verletzt worden ist, das man gar nicht mehr fähig ist, eine normale Beziehung zu führen.

    Ich habe neulich gelesen, das aus der Alkoholkrankheit auch Eifersuchtswahn entstehen kann.Stimmt das?

    Und dann hab ich mich auch mal mit dem Familienstellen beschäftigt als Bewältigungstherapie. Hat das schon mal jemand ausprobiert und wenn ja, war es ein Erfolg? Das muss ne ganz schöne "Schocktherapie" sein. Da wird soviel aufgebrochen...

    as

  • Liebe Mond im Fisch,

    ohhh ja, ich kann sehr gut verstehen was du meinst. Entweder ich gehe erst gar keine feste Beziehung ein oder es geht nicht viel länger wie bist zum ersten grossen Streit. Ich überlegen mir schon seit Ewigkeiten, was ich falsch mache. Ich habe vor kurzem mit meiner Psychologin darüber gesprochen. Sie hat ein paar Sätze gesagt, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Ich würde diese Einsichten gerne mit dir teilen, vielleicht hilft es auch dir weiter.

    Wir ziehen uns zu Menschen hingezogen, die uns gleichzeitig ablehen, weil wir nichts anderes kennen gelernt haben. Genau diese Liebe haben wir erfahren. Je nachdem in welchem Alkstadion unsere Eltern gerade waren, haben sie uns abgöttisch geliebt und kurz drauf, haben sie uns weggestossen. Genau dieses Verhalten verstehen wir als "Liebe" - als "Normal". Wir ziehen es magisch an, weil wir uns in dieser Situation sicher fühlen. Bei Menschen denen es ebenfalls sch... geht können wir unser Helfersyndrom voll ausleben und bei Menschen die uns Lieben und uns gleichzeitig wie sch... .behandeln fühlen wir uns geborgen. Zuviel Aufmerksamkeit - zuviel Stabilität macht uns Angst, wir versuchen diese Harmonie zu zerstören, wir sind es einfach nicht gewöhnt, wir fühlen uns verloren und hilflos.
    Also zerstören wir diese Harmonie, wir tun alles um unseren Partner vor den Kopf zu stossen - nur um eine für uns "normale" Situation zu schaffen.

    Hinzu kommt bei mir noch, dass ich meine Partner in die Wüste schicke bevor er meine Fehler kennelernt - bevor ich nicht mehr perfekt für ihn bin. Mein Verlustangst ist so gross, dass ich den Verlust steuer. Ich bestimme, wann die Beziehung vorbei ist. Ich "kontrolliere" die Situation. Niemand kann mir was - auch er nicht. Ich habs unter Kontrolle. ----(wie überheblich muss man sein). Nicht einer meiner Freunde hat "mich" verlassen. Ich habe Sie alle in die Wüste geschickt, aus lauter Angst, dass sie es sowieso bald getan hätte - wer will mich schon.

    Mein Lerneffekt daraus war, dass ich erst einmal lernen muss, mich selber zu lieben. Mit allen meinen Schwächen und Unvollkommenheiten. Ich weiss heute, dass ich erst einen anderen Menschen lieben kann, wenn ich mich selber lieben und dass ich erst dann eine gesunde Beziehung führen kann, wenn ich nicht alles auf mich und meine Person beziehe. Die Angst vor der Ablehnung war sooo gross, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass diese Ablehnung nicht auf mich bezogen ist, sondern mein Freund hatte vielleicht einfach einen sch... Tag, er hat Kopfschmerzen oder auch mal seine Tage.
    Ich werde in Zukunft versuchen auch Männern eine Chance zu geben, die mich verwöhnen und nett zu mir sind und dass ich keine Mann mehr das Recht gebe, mich wie sch.... zu behandeln.

    Ich falle immer noch in das alte Verhaltensmuster zurück. Aber es fällt mir immer öfters auf, ich mag mich schon ein bisschen mehr und ich arbeite jeden Tag daran mich noch ein bisschen mehr zu lieben :D

  • hallo,

    danke das du mir diese hilfreichen worte gegeben hast! sorry, das ich mich erst so spät melde, bin mittlerweile umgezogen in eine andere stadt, hab angefangen zu studieren und mit dem ganzen bürokratischem kram ist man ja doch etwas beschäftigt.

    hab auch etwas abstand gebraucht, deswegen erst so spät die antwort. ja du hast recht! man verliebt sich immer in diejenigen, die dich entweder wie sch... behandeln oder sie haben selbst ein problem.

    aber demnächst mehr. ich denke ich kann mich jetzt wieder damit auseinander setzen:)

    lg mond

    as

  • Zitat von Mond_im_Fisch

    und ja, er ist genauso verhaltensgestört wie ich.

    sei nicht so hart zu dir selbst. Du bist das, was das Leben aus dir gemacht hat. Du kannst nichts dafür, dass deine Entwicklung nicht ganz so im Sinne des Umfeldes ist. Versöhn dich mal ein bisschen mit deinem Spiegelbild. Dass man an sich arbeiten möchte ist das eine aber sich permanent runtermachen ist was ganz anderes.

    Der erste Schritt für ein gesundes Selbstwertgefühl ist damit aufzuhören, sich selbst ständig schlecht zu machen. Du bist weder doof, noch hässlich, noch dumm, noch verhaltensgestört, noch unsympathisch, noch liebensunwert. Das Gegenteil ist der Fall. Alleine, dass du Aufstehst und sagst: "Hier stimmt was nicht" macht dich zu einem besonderen Menschen. Die meisten ignorieren einfach, was sie anderen antun. Dazu gehörst du nicht - also besitzt du Selbstreflektion und Sensibilität, auf beides kann man stolz sein.

    Ich wünsche mir eine EDIT-Funktion...

  • und auch hier nach langer zeit wieder etwas zum thema...

    also, wie soll ich es sagen?
    ich habe mich von meiner "virtuellen abhängigkeit" zu ihm gelöst, nach mehreren weinkrämpfen und zusammenbrüchen.
    ich sehe ein, dass man jemanden nun mal nicht zwingen kann, einen anderen zu lieben.

    mir hat ganz einfach der große halt gefehlt, wie schon so oft in meinem leben. er hat mir diesen halt gegeben, mehr oder weniger durch zuhören, verstehen und antworten. natürlich kann er den richtigen "eisberg" nicht bearbeiten, der sich unter der spitze befindet.

    deswegen gehe ich das jetzt selbst an. schritt für schritt.und mit geduld.
    neben meinem studium. zuerst dachte ich das ich das nicht schaffe aus zeitgründen, aber nun habe ich erkannt, das das eine ohne das andere gar nicht möglich ist. :) man braucht zeit, um das zu erkennen!
    vielen dank marcello!

    as

  • Zitat

    der große halt


    ja...grundsätzlich wäre es erstrebenswert ihn aus der eigenen Mitte zu erlangen... ich steh hier noch am Anfang meines Weges...
    Ich habe vor jeder engen Bindung Angst, vor allem zu Männern, da diese mir jedes Mal den Boden wieder unter den Füßen wegziehen könnten :(

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Zitat

    ja...grundsätzlich wäre es erstrebenswert ihn aus der eigenen Mitte zu erlangen... ich steh hier noch am Anfang meines Weges...
    Ich habe vor jeder engen Bindung Angst, vor allem zu Männern, da diese mir jedes Mal den Boden wieder unter den Füßen wegziehen könnten

    ...so geht es mir auch. ich habe einfach diese spontanität verloren, jemanden einfach mal kennen zu lernen, die fröhlichkeit ist gegangen, ich strahle im moment auch keine attraktivität aus, mir gehts einfach nicht gut. das sieht man wohl. sobald man auf dieses thema zu sprechen kommt, reagiere ich traurig, wütend, verbittert und aggressiv. dann fange ich an ,mit meinen tränen zu kämpfen. meist aber nur dann ,wenn ich allein zu hause sitze. dabei habe ich ganz andere sorgen. aber deswegen muss ich mir auch hilfe suchen, weil ich es, wie gesagt, allein nicht bewältigen kann. früher habe ich mich dann in die arbeit gestürzt, aber das mache ich heute auch nicht mehr, da ich meine gesundheit nicht noch weiter gefährden möchte.

    Marcello : das bestätigt einfach nur mein tun!:)

    as

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