Hallo Ihr Lieben,
ich muss es mir einfach von der Seele schreiben. Bis vor kurzem konnte ich nicht mehr. Ich bin ein emotionales Wrack.
Jetzt wo ich hier jeden Abend lesen und schreiben kann, geht es mir einfach bedeutend besser als vorher.
Hauptsächlich habe ich mich hier angemeldet, da ich jetzt mit 34 feststellte, dass ich absolut beziehungsgestört bin.
Ich kann es nicht verstehen, das ich es in all den Jahren nicht hinbekommen habe, eine vernünftige Beziehung auf die Reihe zu bekommen. Die "Guten" habe ich vergrault, die "Schlechten" habe ich bedrängt, also extrem geklammert. Und umso mehr haben mich diese mit Füßen getreten.
Was läuft falsch? Suche ich immer wieder nach der Enttäuschung? Kann es sein, dass ich immer wieder meinen "Vater" in diesen Männern suche?
Es geht noch nicht einmal darum, das ich mir Männer suche, die Alkohol trinken, aber ich suche mir wirklich diejenigen aus, die selbst verhaltensgestört sind. Die passiv-aggressiv sind und sich immer wieder zurückziehen, sobald ein Konflikt entsteht. Danach raste ich aus, dann kommt die große Heul und Erschöpfungsphase und danach fühle ich mich betäubt und fang wieder von vorn an.meist bin ich dann auch diejenige, die Kompromisse eingeht.
Normalerweise müsste ich doch ganz emanzipiert reagieren, so wie meine Mutter es mir beigebracht hat. Aber ich kann es nicht.
Ist es die unbewusste Aggression gegen meine Mutter? Bin ich immer noch wütend, dass sie ihn verlassen hat, dass sie sich scheiden lassen hat? Danach ist er wirklich unter gegangen,er fand keinen wirklichen Halt mehr in seinem Leben. Und ich konnte die neuen Freunde meiner Mutter nicht mehr ertragen und bin in eine Magersucht abgerutscht, und nach einem missglückten Versuch, mir das Leben zu nehmen, dann mit 17 ausgezogen. Als ich 18 war, ist dann mein Vater gestorben.
Wir Kinder wollten ihn nach der Scheidung nicht mehr besuchen, da wir uns geschämt haben.
Ist es Scham? Schuldgefühle? Was ist das, dass mich gute Beziehungen immer wieder abbrechen lässt?
Ich bin wirklich erschrocken darüber wie ich mich selbst immer wieder so behandeln konnte! Ich habe mich nie wertgeschätzt. Mittlerweile sehe ich das anders. Ich würde meinem Körper das nie wieder zumuten. All die Exzesse, all diese seelischen Verletzungen.
Und wie sieht es aus mit Übertragungssüchten? Ich habe das Gefühl, nur mit einem Mann als Bezugsperson kann ich glücklich sein. Dabei muss dieser Mann noch nicht einmal mein Partner sein, es reicht auch aus, wenn ich mir jemanden aussuche, mit dem ich gern zusammen wäre, aber es nie sein werde, weil ich ihn dann schon so sehr bedrängt habe mit meinem Wesen und meinen Gefühlsausbrüchen, dass er das Weite sucht!
Letztendlich bin ich dann wieder enttäuscht und krempel mein Leben immer gleich komplett um. Neue Arbeit, neues Leben, neue Leute. Ich bin die ewig Suchende wahrscheinlich.
Vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen?
Lg
Mond_im_Fisch