Jetzt gehe ich es an....

  • Hallo Annwo,

    willkommen und schön, dass du dich auf dem Weg gemacht hast.

    Ich bin auch noch nicht lange dabei, und habe es geschafft, das Thema Alkohol fast 11 Jahre aufzublenden, obwohl es doch so einschneidend war. Jetzt beschäftige ich mich damit und habe mich vor kurzem hier angemeldet.

    Ich finde, du hast schon sehr viel erreicht. Setzt dich mit deiner Situation auseinander. Hast dir eine Stelle gesucht, dich also finanziell unabhängiger gemacht. Und knüpfst so auch noch neue Kontakte. Das ist doch super.

    Nur, was ich bisher hier gelesen habe, ist es wichtig, die Verantwortung an den Alkoholiker zurück zu geben. Ich glaube, ein Alkoholiker sieht nur ein, dass er für sich etwas ändern muss, wenn er vor Konsequenzen gestellt wird. Wenn er merkt, dass er mir seinem Trinken und seinem Verhalten nicht weiter durchkommt. Die Konsequenzen müssen allerdings auch umgesetzt werden.

    Lies doch mal bei den Grundbausteinen zum Thema Co-Abhängigkeit.

    So, das wars für heute.

  • Hallo Annwo,

    willkommen im Forum. Der Bereich "Vorstellung" ist hier öffentlich nicht einsehbar. Den siehst nur Du und die Administratoren. Vielleicht magst Du davon hier noch etwas posten. Mich würde es jedenfalls sehr interessieren.

    Du nennst ganz klar und aufgeräumt Dein Ultimatum: "Wir oder der Alkohol" Das ist großartig und sehr, sehr mutig. Ich winke Dir als "Kopf-Hoch-Beistand" zu. Ich kenne das über die Suchtbetreuung in der Firma: Entweder Therapie oder Kündigung. In Einzelfällen fruchtet das, weil der Druck dem Betroffenen die Möglichkeit zur Banalisierung nimmt. Der Ernst ihrer Situation wird deutlicher. Es klingt aber so, als hättest Du noch keine Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Das würde bedeuten, am Montag könntest Du in der Klinik nur eine psychologische Erstberatung bewirken. Keine Panik - diese Menschen können Wunder bewirken, und für einen Erfolg ist sowieso seine Einsicht unabdingbar.

    Du weißt, das diese Geschichte nach hinten losgehen kann?
    Ja, Du weißt es, sonst würdest Du nicht hier sein.

    Wenn es klappt, ist ER der Held.
    Wenn es schiefgeht, bist DU schuld.

    Ich skizziere mal eine mögliche Variante:
    Dem Druck folgt eine erste Einsichtsphase, eine "braver Junge-Phase". Es kommt zu einer Trinkpause, in der er sich als Held fühlt und sein Image aufpolieren wird, auf Deine Kosten. Es wird haarscharf aufzeigen, daß Du maßlos übertrieben hast. Ja nahezu hysterisch reagiert hast. Ok - er war in einer kritischen Phase. Viele Probleme und 100 andere Gründe, alles was jeder hören will, nur der Alkohol war nie ein Problem.

    Zitat

    Ich habe mir (bin Hausfrau) eine Stelle gesucht und eine auch gefunden.... J, so dass er merkt, dass ich nicht als das „kleine, hilflose Hausmütterchen“ mein Dasein friste. Versuche auch, mich im Moment selber zu verändern, so dass er zum Nachdenken angeregt wird.

    Hast Du Dich selbst so gefühlt?
    Hat er Dir das Gefühl gegeben, "ein Hausmütterchen" zu sein?

    Erstmal einen lieben Gruß - Shiva

  • Hallo Annwo,

    erstmal herzlich willkommen!

    ich erlaube mir mal was von dein post's rauszupflücken

    Zitat

    Ich habe mir (bin Hausfrau) eine Stelle gesucht und eine auch gefunden.... J, so dass er merkt, dass ich nicht als das „kleine, hilflose Hausmütterchen“ mein Dasein friste. Versuche auch, mich im Moment selber zu verändern, so dass er zum Nachdenken angeregt wird.

    Zitat

    Wollte nur damit sagen, dass ich versuche, noch selbstständiger und selbstsicherer zu wirken, damit er merkt, dass ich meine Drohungen auch Ernst meine und sie auch konsequent durchziehen werde.

    Zitat

    Es ist sehr schwer, hart zu sein, aber noch schwerer, dies durch zuziehen, aber ich will hart sein, damit ich mit meinem Mann wieder glücklich sein kann.

    Ich finds immer gut, wenn für sich jemand festgestellt hat, was er/sie will und sich dabei auf den Weg macht... nur hab ich bei dir den Eindruck, dass es dir dabei nur um ihn geht. mal direkt formuliert, dass er dir sagt "schatz, du und die kinder seit's mir das wichtigste auf der Welt, euch möcht ich nicht verlieren, daher werde ich jetzt was gegen meine Sucht unternehmen" - mag sich zwar "heldenhaft" anhören, nur möchtest du wirklich mit dem druck leben? du musst nicht antworten, überlegs dir bitte einfach mal

    Ich hab meine Mutter auch vor manche Ultimaten gesetzt, mit den Konsequenzen von musste ich leben lernen. Ich dacht das is doch ganz logisch, dass sie sich für uns (meine geschwister und mich) bzw. für's leben entscheiden wird - nur ist Sucht alles, nur nicht logisch. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob man mit nassen Kopf dies wirklich eine Entscheidung nennen kann, ich bezweifle es, ist aber ein anderes Thema.

    Erst als ich nicht mehr mit meiner Mutter im Hinterkopf handelte, sondern ausschließlich für mich, erst da fühlte ich mich wohl mit meinen Handeln und die Konzequenzen waren tragbar für mich. Vorher hab ich mich nur weiter selbst mit kaputt gemacht.

    Was tust du zwischenzeitlich für dich?

    LG Dani

  • Hallo Annwo,

    wenn, dann wird er nicht durch DEINEN Kampf trocken, sondern durch SEINE Kapitulation vor der Sucht und dadurch, daß er professionelle Hilfe annimmt und diese in seinem Alltag konsequent umsetzt.

    Wenn du gerade alles für ihn tust, dann tust du im Moment nichts für dich.

    Und statt deine Verantwortung für dein Leben zu leben, nimmst du ihm seine Verantwortung für sein Leben weg.

    Alles unter dem Deckmantel der Liebe?


    Heute ist Montag.


    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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