Wo findet man geeignete Hilfe?

  • Hallo Vergissmeinnicht,

    erstmal ganz herzlich willkommen hier im "Kinderforum"..!!

    Dein Nick klingt schön, aber auch irgendwie verzweifelt. Aber im Kern sagt er doch vieles aus, was positiv und wichtig ist, nämlich "Vergiss mich nicht", dass heisst in unserem Falle vergiss DICH nicht. Hilf Dir, denn Deiner Mutter wirst Du wahrscheinlich nicht helfen können. Sie kann sich nur selbst helfen und sie wird sich nur dann zu einer Therapie entschliessen, wenn SIE es will. Da kannst Du ihr Therapeuten auf dem Silbertablett servieren, es wird nix bringen, ausser, Dich noch mehr zu frustrieren.

    Hilfe für Dich findest Du u.a. bei Suchtberatungsstellen (z.B. Caritas, o.ä.) , die beraten auch Angehörige von Alkoholkranken.
    Und liess Dich, wenn Du magst, hier ein wenig durch die einzelnen Threads. Du wirst Dich nahezu überall wiederfinden.
    Vielleicht schaust Du auch mal nach Informationen zum Thema Co-Abhängigkeit.

    Das dazu.
    Ich denke nicht, dass eine Psycho Therapie Deine Muter auch nur ein my von ihrer Sucht abgebracht hätte. Es ist leider häufig so, dass bei Alkoholikern auch eine Depression diagnostiziert wird, aber da haben wir das Henne-Ei Problem, was war zuerst da, Depression oder Sucht. Mal davon abgesehen, dass eine Depression nicht zwangsweise ein Sucht auslöst gehe ich persönlich davon aus, dass eher die Sucht/das Suchtmittel der Grund für die Depression ist alswie umgekehrt. Auch wenn das einige Ärzte und natürlich auch unsere Pappenheimer gerne anders sehen.
    Will heissen, es gibt kein:
    Jemand ist abhängig, weil.....!
    Sondern:
    Er ist abhängig, Punkt !!!!
    Und wer der Meinung ist, dass er sein Alk Problem mit einer Depressionsbehandlung in den Griff bekommt, der will eigentlich gar nicht mit dem Saufen aufhören.!!

    Ich wünsch Dir viel Kraft..

    Alles Liebe und bis bald

    Der Insulaner ;)

    P.S.: Versuch mal, mit Deinem Vater Kontakt aufzunehmen. Vielleicht könnt Ihr EUCH gegenseitig helfen/aufbauen...

  • Suiziddrohungen gehören auch zum theatralischen Repertoire des Alkis. Solltest Du der Meinung sein, sie meint es damit ernst, dann ist das eine Selbstgefährdung, was wiederum ein Grund sein KANN, sie zwangsweise auf die geschlossene Psychiatrie zu verfrachten/verfrachten zu lassen.
    Meine Mutter zum Beispiel hat immer mal ganz gern mit Feuer gespielt (und im Bett geraucht usw), was Arzt und Polizei als Gefährdung dritter gewertet hat, so dass sie sie zwangsweise mit in die Geschlossene genommen haben. Das nur so nebenbei.

    Ja, Du hast Recht, sie säuft sich wahrscheinlich so oder so zu tode, insofern ist es egal, ob Du Dich kümmerst oder nicht. Aber es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied. Entweder, wenn Du unendwegt versuchst, ihr zu helfen und sie zur Therapie zu bewegen, gehst Du mit unter, Oder Du versuchst es mit Distanz und einem eigenen Leben. Denn nicht nur der Alki hat die Wahl, DU AUCH..!! Du musst nicht. Möglicherweise verhinderst Du durch Deine Bemühungen sogar, dass sie ihren sog Tiefpunkt erreicht, weil Du ihr immer wieder den A***llerwerstesten rettest, den Punkt, an dem der Alki fesstellt, dass der Alk sein Problem ist und er diesen lichten Moment der Erkenntnis hat, etwas daran ändern zu wollen. Wann dieser Tiefpunkt erreicht ist ist allerdings von Alki zu Alki unterschiedlich. Bei einem macht's Klick wenn der Führerschein weg ist, oder der Job, oder die Frau/der Mann, und bei anderen liegt der Tiefpunkt ca 2m unter der Grasnarbe, wenn Du verstehst, was ich meine..!!
    Übrigens, einen schönen Vater hast Du da. Der verpi**t sich und Du sollst dann auf Deine Mutter aufpassen, dass sie sich nicht umbringt?? Na schönen Dank auch...!! :evil:

    Ich schick Dir viel Kraft

    Der Insulaner

  • Hallo Vergissmeinnicht,

    das ist eine große Last, die deine jungen Schultern da tragen müssen...wenn ein geliebter Mensch mit Selbstmord droht, das ist die gemeinste emotionale Erpressung, die es gibt.

    Normaler Weise wird uns EKAs geraten, uns von unseren Eltern zu lösen, darauf zu achten, dass es uns gut geht.

    Aber ich kann dich verstehen, dass dir das unheimlich schwer fällt, wenn du Angst haben musst, dass deine Mutter sich umbringt.
    Ich finde, diese Last solltest du nicht alleine tragen, sondern dir unbedingt Hilfe von einem Profi holen.

    LG
    Riona

  • Hallo Vergissmeinnicht,

    willkommen im Forum. Sicherlich braucht Deine Mutter Hilfe, die Frage ist aber ob sie sie will. Solange sie nicht will, kannst Du nichts tun. Ich denke auch nicht, das eine Psychotherapie die Lösung wäre. Der erste Schritt wäre eine Entgiftung und dann würde man weiter sehen. Was dann weiter geschehen würde, hängt allerdings vollkommen von Deiner Mutter ab. Ein nasser Alkoholiker ist psychologisch nicht therapierbar. Alkohol ist eine bewusstseinsverändernde Droge, wie soll ein so beeinflusstes Bewusstsein, dass zudem noch vollkommen auf sein Suchtmittel fixiert ist, die für eine Therapie notwendige Selbstreflektion aufbringen. Das funktioniert nicht. Du kannst ihr entsprechendes Informationsmaterial für Entgiftung und Suchtberatung hinlegen, mehr kannst Du nicht tun. Ob sie dann aktiv wird, liegt ganz allein bei ihr, das kannst Du ihr nicht abnehmen.

    Dein Vater macht es sich leicht. Sicherlich war es für ihn nicht einfach über die Jahre, sicherlich hat er sich die Entscheidung zu gehen nicht leicht gemacht. Er hat sich jetzt aber entschieden, jetzt sein Gewissen beruhigen zu wollen in dem er Dir den „Aufpasserjob“ übergeben will, ist ja sehr bequem für ihn. Mein Vater hat das gleiche mit mir versucht, wenn ich seine Beweggründe auch verstehen kann, im Sinne von nachvollziehen, habe ich ihm bis heute nicht wirklich verzeihen können.Er hat versucht sich auf Kosten meiner seelischen Gesundheit, meines Wohls, Freiheit zu erkaufen, die er sich zu nehmen nicht getraut hat. Er konnte nicht zu seiner Entscheidung stehen, also sollte ich es ausbaden. Ich habe es nicht getan. Ich bin nicht auf dieser Welt um meine Eltern vor sich selbst zu schützen.

    Deine Mutter ist eine erwachsene Frau, sie kann auf sich selbst aufpassen. Sie braucht weder Deinen Vater dafür, noch Deine Schwester, noch Dich. Sie kann das selbst, sofern sie will, will sie nicht, ist sie ebenso alt genug mit den Konsequenzen zu leben. Sie ist kein hilfloses Kind, wenn Alkoholiker auch gerne diesen Eindruck erwecken.

    Die Selbstmorddrohungen kenne ich auch. Ich habe sie auf unterschiedliche Art und Weise zu hören bekommen. Das ist emotionale Erpressung der miesesten Sorte. Ich kann mich Insulaner nur anschließen, wenn Du das Gefühl hast es ist keine leere Drohung, dann ruf die Polizei, sie wird sich um alles notwendige kümmern. Das ist nicht Deine Verantwortung.

    Zitat

    Aber soll ich statt dessen den Dingen einfach so ihren lauf lassen und mit dem Ergebnis leben, egal wie es ausfallen wird?

    Wenn Deine Mutter trinken will, wird sie das tun, vollkommen egal was Du alles tust und machst. Wenn sie sich totsaufen will, wird sie auch das tun und Du wirst sie nicht hindern können. Es ist das Leben Deiner Mutter, Du kannst es nur soweit beeinflussen wie sie es zulässt. Du kannst sie nicht ändern, dass kann nur sie selbst und den Willen dazu kannst Du ihr nicht abnehmen und nicht erzwinge. Es läuft darauf hinaus, den Dingen ihren Lauf zu lassen, egal was dabei herauskommt. Du bist machtlos.

    Dein Thread heißt: „Wo findet man geeignete Hilfe?“ Hilfe kannst Du hier finden, bei der Suchtberatung, es gibt SHG für erwachsene Kinder und Du hast die Möglichkeit eine Therapie anzufangen. Der einzige Mensch dem Du helfen kannst, bist Du selbst. Was das geeignete für Dich ist, musst Du wohl ausprobieren. Für mich war eine Kombination aus fast allem gut. Du trägst die Verantwortung für Dich und Dein Leben, jedoch nicht die für das Deiner Eltern.

    Gruß
    Skye

  • Hey Ni.. ,

    Na, dann frag ich mal ganz naiv: Wie siehst Du es denn??

    Natürlich hast Du per se erstmal Recht, pauschal gilt das so nicht, aber die Aussage sollte auch im Zusammenhang betrachtet werden (Depression<->Alkoholismus). Grundsätzlich gilt vereinfacht gesagt:
    Jemand ist abhängig von einem Suchtmittel, weil er es mit dem Suchtmittel übertrieben hat und der Körper nun seinen Tribut fordert. Rein wissenschaftlich betrachtet.
    Jetzt dreh ich den Spiess aber mal um und sage: Wenn es ein "abhängig, weil (Depression, Liebeskummer,...)" gäbe, dann würde das ja im Umkehrschluss bedeuten, dass man in bestimmten Lebenssituationen ein "Recht auf Suchtmittel/Abhängigkeit" hätte, und das kann jawohl nicht im Sinne des Erfinders sein (Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Psychosen/Neurosen mal ausgenommen, denn viele Psychopharmaka machen auf Dauer eingenommen abhängig).

    Was ich mit der These eigentlich aussagen will ist, dass es völlig wurscht ist, weshalb sich jemand in die Abhängigkeit gesoffen hat, denn die Abhängigkeit hat sich längst verselbständigt und wird mitnichten vorbei sein, wenn man den "Grund" wegnimmt. Deswegen ist es wichtig insbesondere für den Angehörigen (aber natürlich auch für den Abhängigen selbst), sich nicht mit den Gründen für die Abhängigkeit auseinander zu setzen, denn es wird ihn/sie nicht vorwärts bringen. Vielmehr ist es wichtig, zu akzeptieren, dass der Vater/die Mutter abhängig IST, Punkt. Das war zumindest für mich der entscheidende Schritt. Alles andere ist rumkramen in der Vergangenheit, anstatt das bisschen Energie, was man nach einer langen "Co-Abhängigen Karriere" noch hat in die Zukunft zu investieren. Natürlich gehört auch das Aufarbeiten der Vergangenheit irgendwie zur Genesung dazu, aber erst später, "wenn die Sonne wieder scheint", man also wieder genug Kraft hat um "im Dreck rumzuwühlen".

    Alle Klarheiten beseitigt??

    Liebe Grüße und bis bald

    Der Insulaner ;)

  • Hallo,

    sehe es ähnlich wie Ni..., weil ich auch denke, es gibt verschiedene Gründe, abhängig zu werden.
    Wenn jemand zum Beispiel einfach überall aneckt und nicht dazu gehört und irgendwann merkt, wenn er trinkt, lässt dieses schlimme, schmerzhafte Gefühl nach und er fühlt sich frei und unbeschwert, dann trinkt dieser jemand doch erst mal wegen einer psychischen Sucht. Die körperliche Abhängigkeit kommt später unwillkürlich dazu.
    Dieser jemand entschließt sich zu einer Entgiftung, wird nüchtern, ist trocken - aber er eckt immer noch an, hat keine Freunde usw. Ich glaube, es ist fast unmöglich, dann trocken zu bleiben...

    LG
    Riona

  • Hallo Zusammen,

    mir kommen gleich die Tränen wenn ich das hier lese. Wenn ich Euch lese könnte man meinen Alkoholiker sind hilflose Opfer bedauernswerter Umstände, die wenn man sie nur genug hegt und pflegt, wieder auf die Beine kommen. Es gibt genug Mensch die es im Leben nicht unbedingt einfach haben und hatten, mich eingeschlossen, und die saufen nicht. Leute es gibt keine Gründe zu saufen, es gibt nur Ausreden warum man es tut.

    Es gruselt mich wenn ich lese, was ihr für Ausreden für Eure Angehörigen findet und wie ihr versucht Euch eine Situation schön zu reden, die nicht schön ist. Wie ihr versucht Euch Gründe für Hoffnung zu schaffen, weil die Realität sie nicht hergibt.

    Nimm dem Alkoholiker sein Problem und er wird trocken werden. Was auch immer mal der Anlass gewesen ist warum getrunken wurde, der ist inzwischen egal. Es hat sich zur Sucht entwickelt und hat sich verselbstständigt, sie ist schon lange nicht mehr an das ursprüngliche Problem gekoppelt. Das Problem ist sicherlich nicht verschwunden, wird es aber auch nicht solange getrunken wird. Erst wenn der Alkoholiker trocken ist, kann er sich damit beschäftigen warum er dahin gekommen ist wo er ist. So rum wird ein Schuh draus, nicht anders herum.

    Niemand ist mit Absicht abhängig geworden und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es Spaß macht sich ständig zu besaufen, ob nun bis zu einem gewissen Pegel oder bis zur Besinnungslosigkeit.

    Ich weiß selber nur zu gut was man sich so alles einreden kann, weil man die Realität nicht aushalten kann. Einen Alkoholiker als bedauernswertes Opfer zu sehen hilft jedoch keiner der beiden Seiten.

    Gruß
    Skye

  • Hallo zusammen,
    ich kann Skye nur recht geben. Selbst wenn das vorrangige Problem weg ist, wird ein Alkoholiker nicht aufhören. Außer er WILL aufhören. Ansonsen gibts eine lahme Ausrede nach der anderen, inkl. ich weiß ja auch nicht warum es gerade mich trifft und so...
    Verharmlosung, Verleugnung, Fadenscheinige Ausreden...nicht weiter.
    Leider.
    LG

  • glück auf ni..

    Zitat von Ni..

    Da gibt es einen Grund, der Deine Sucht ausgelöst hat. Deine Angst vor etwas hat Dich so weit getrieben, dass Dein Körper nun willenlos dem Alkohol verfallen ist. Es ist möglich diesen Grund, diese Angst in den Griff zu bekommen. Diese Stärke, die man aus dieser Einsicht gewinnt, KANN AUCH EINEN ABHÄNGIGEN DAZU BRINGEN, KÄMPFEN ZU WOLLEN.
    Oder nicht?

    nönönönönö ^ oder nur ganz selten - es gibt nich einen grund sondern viele + je länger wer gesoffen hat umso weniger sind von den ursprünglichen gründen noch übrig (neue arbeit/gar keine mehr - neue Frau/gar keine mehr - neue schulden/gar keine mehr - neue wohnung/gar keine mehr - usw.) der einzig grund aufzuhören is wenn der äußere leidensdruck stärker is als der entzugsschmerz (bei mir war das: jeden morgen eingekotet + eingenässt aufwachen) kann z.b. sein wenn die "liebe co"/s "liebe EKA" endlich wahr macht was sie jahrelang angedroht hat - ausziehen - die scheidung einreichen - keine schulden mehr bezahlen - die pflege einstellen - oder oder oder oder oder

    schönen nachdenklichen dienstagnachmitag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo,

    ich denke jeder Alkoholiker- und Co-”Erkrankte” braucht seinen persönlichen Tiefpunkt aus dem heraus er aktiv werden kann,…wenn er/sie denn will !

    Meiner war nachdem ich psychisch- und physisch am Ende war und mich nur noch fragte, soll das jetzt wirklich alles gewesen sein und soll das bis an`s Ende deiner Tage immer so weiter gehen ?
    Erst da bekam ich meinen Ar….. hoch !

    Meine Tochter hatte ihren Tiefpunkt damals ,als sie den Kontakt zu mir abbrach und sagte, ….”ich schaue dir bei deiner Selbstzerstörung” nicht länger zu.

    Man muß als erw. Kind nicht zwingend Co werden, wenn man sein eigenes Leben an die 1. Stelle stellt.....

    Unser Kontakt heute ist besser denn je.

    Gruß, Rose

  • Zitat von Missi

    Hallo zusammen,
    ich kann Skye nur recht geben. Selbst wenn das vorrangige Problem weg ist, wird ein Alkoholiker nicht aufhören. Außer er WILL aufhören. Ansonsen gibts eine lahme Ausrede nach der anderen, inkl. ich weiß ja auch nicht warum es gerade mich trifft und so...
    Verharmlosung, Verleugnung, Fadenscheinige Ausreden...nicht weiter.
    Leider.
    LG

    Ich will mit meiner Frage nicht behaupten, dass ich irgendwas besser weiß, sondern frage wirklich nur aus Interesse und um dazu zu lernen.

    Was ist denn, wenn eine Frau von ihrem Mann geschlagen wird. Irgendwann ist sie betrunken und merkt, sein Schlag tut gar nicht so weh und auch der psychische Schmerz ist ersoffen. Sie fühlt sich gut.
    Um sich weiter gut zu fühlen, greift sie immer häufiger zur Flasche.
    Irgendwann ist die körperliche Abhängigkeit da.
    Nach einer Zeit entschließt sie sich aber, so will sie nicht weiter leben, sie will trocken sein.
    Sie entgiftet stationär, aber zu Hause wartet immer noch der schlagende Ehemann.

    Ich denke, solange man - in manchen Fällen - das Grundproblem nicht löst, kann man auch kaum trocken werden.

    Ist das denn wirklich so falsch?

    Ich versteh schon, was ihr damit meint, dass man nicht aufhört zu saufen, weil das ursprüngliche Problem wegfällt. Also in meinem Beispiel, der Kerl kratzt ab, keine Schläge mehr. Davon wird die Frau nicht trocken, das ist mir klar.

    Aber andersrum? Wille zur Trockenheit, aber psychische Belastung noch da?

    Ich dachte immer, daher können Trinker, die trinken, weil sie einen Schmerz betäuben wollen, nie ohne Therapie trocken sein.
    Sprich es muss einmal die Sucht nach Alkohol bekämpft werden und es muss gleichzeitig eine schlimme Kindheit/ein Trauma/ein Verlust/whatever verarbeitet werden bzw. man muss lernen, das anders zu ertragen als im Suff...
    Seh ich das so falsch?

    Meine Mutter raucht aus Stress, um runterzukommen. Ich hab ihr mal gesagt, solange sie nichts Anderes findet um sich zu beruhigen und zu entspannen, wird sie die Ziggis nicht los werden, so sehr sie auch will...hab ich ihr da wirklich Tinnef erzählt???

    LG
    Riona

  • Hallo Riona,

    Zitat

    Was ist denn, wenn eine Frau von ihrem Mann geschlagen wird. Irgendwann ist sie betrunken und merkt, sein Schlag tut gar nicht so weh und auch der psychische Schmerz ist ersoffen. Sie fühlt sich gut.

    Die Lösung ist nicht saufen und damit das Problem zu verdrängen. Die Lösung ist das Problem aktiv angehen und dafür sorgen, dass der Mann keine Möglichkeit mehr hat sie zu schlagen.

    Es gibt keine Gründe zu saufen!!!

    Gruß
    Skye

  • glück auf riona

    Zitat von Riona79

    Was ist denn, wenn eine Frau von ihrem Mann geschlagen wird. Irgendwann ist sie betrunken und merkt, sein Schlag tut gar nicht so weh und auch der psychische Schmerz ist ersoffen. Sie fühlt sich gut.
    Um sich weiter gut zu fühlen, greift sie immer häufiger zur Flasche.
    Irgendwann ist die körperliche Abhängigkeit da.
    Nach einer Zeit entschließt sie sich aber, so will sie nicht weiter leben, sie will trocken sein.
    Sie entgiftet stationär, aber zu Hause wartet immer noch der schlagende Ehemann.

    deine beispielfrau ^ hört entweder nich auf - weil ihr die schläge sonst - wieder wehtun würden - oder sie hat längst keinen mann mehr - weil ders mit som besoffnen luder nich ausgehalten hat + jetzt ne andere prügelt (kann auch sein er hat sie totgehaun)

    glaub m alten suffkop die gründe + ursachen des anfangs sind beim aufhören + danach unerheblich > wichtig is dann sich um ne sinnvolle gegenwart + zukunft zu kümmern < dabei hilft ne shg (s forum) + auch n mann/ne frau der/dies solange ausgehalten hat

    trocken bleiben macht ne menge arbeit - da bleibt wenig zeit die vielen gründe/ursachen zu erforschen die vor 10-20 jahren mal zum saufen/zur sucht geführt haben

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Riona,

    ich nochmal....

    Zitat

    Meine Mutter raucht aus Stress, um runterzukommen.

    Deine Mutter raucht nicht aus Stress, sondern weil sie abhängig ist. Rauchen ist auch eine Sucht, die Abhängigkeit von Nikotin. Sie ist nur wesentlich sozialverträglicher, von den inzwischen existierenden Rauchverboten mal abgesehen, weil sie wesentlich weniger wesensverändernd und nicht bewusstseinsverändernd ist als Alkohol. Ein Raucher randaliert auch eher selten wenn er keine Zigaretten bekommt, ein Alkoholiker ohne Alkohol schon eher.

    Die Entspannung entsteht dadurch, dass die durch den Nikotinmangel ausgelösten Anspannungen verschwinden wenn man sich eine ansteckt. Das hat nichts mit Entspannung und Genuss, sondern mit Suchtbefriedigung zu tun. Alles andere sind Ausreden um die Sucht vor sich zu legitimieren. Rauchen ist und bleibt eine Sucht.

    Gruß
    Skye

  • gück auf ni..

    du hast natürlich recht was die kommunikationsform berifft - bei mir liegt das vieleicht am Y-cromosom

    ich beziehe meine weisheiten aus 23jahren eigener erfahrung + den geschichten von über 2.000 leuten die ich in realen shg kennenlernen durfte

    schönen nachdenklichen mittwoch

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Ni,

    Zitat

    Würde man öfter seine Ausführungen mit dem Satz einleiten " Ich habe die folgende Erfahrung gemacht ..." und weitermachen mit einer logischen Begründung für die jetzige Einstellung, z.B. sowas wie "zu dieser Einstellung bin ich gekommen, weil ..." oder "diese Erkenntnis habe ich gewonnen aus" ... dann würde man sich wirklich wohler hier fühlen. Aber immer diese "Wahrheiten", die einem hingeworfen werden. Das ist nicht besonders fair und bringt leider recht wenig! Sorry ...

    Eine ziemliche Anspruchshaltung an Laien. Es wäre im Gegenzug schön gewesen, wenn Du die entsprechenden Passagen genannt hättest, so kann jeder nur Rätseln ob Du Fragen an ihn hast. Da das hier eine virtuelle SHG ist, gehe ich erstmal immer davon aus, dass jemand von seinen eigenen Erfahrungen spricht. Grundlage von SHG's ist für mich, dass eigene Erfahrungen weitergegeben werden, was einem selbst geholfen hat, was man selbst gelernt hat.

    Einige schreiben hier schon lange, manches ergibt sich sicherlich aus älteren Beiträgen, die kannst Du auch lesen. Vielleicht wird dadurch sogar die eine oder andere Frage zusätzlich beantwortet, die Du noch gar nicht gestellt hast. Sie haben eine Entwicklung durchgemacht, jedes mal diese Entwicklung zu wiederholen, sprengt sicherlich den Rahmen hier. Wenn Dir etwas unklar ist, frage den Betreffenden doch einfach.

    Das hier ist eine SHG, wir sind alle hier, weil wir Hilfe brauchen, jeder auf seine Art, jeder für sich. Durch den Austausch von Erfahrungen wird uns die Gelegenheit gegeben uns selbst zu helfen. Das beschränkt sich nicht nur auf Antworten die man selbst bekommt, man kann auch aus den Beiträgen etwas mitnehmen die an andere gerichtet waren.

    Du kannst hier Tipps bekommen, wie Du Dir helfen kannst, tun musst Du es selber. Dazu gehört auch zu Fragen, wenn etwas unklar ist oder Du mehr wissen willst.

    Gruß
    Skye
    -erwachsenes Kind von Alkoholikern-

  • Hey Ni...,

    Hat aber vielleicht auch mit Deiner Erwartungshaltung zu tun...!
    Da dies ein Selbsthilfeforum ist muss man sich vom Prinzip vor jeder Äusserung die von Dir monierten einleitenden Worte vorstellen. Die stehen sozusagen oben drüber. Und Sinn des Ganzen ist, dass sich jeder aus den Erfahrungen der Anderen das rauszieht, was er/sie denkt, was passt. Wahrheiten werden diese dann eher in Deiner Wahrnehmung. Keiner muss es genau so machen. Du solltest uns aber schon gestatten, die Fallgruben, die fast überall lauern, schonmal zu kennzeichnen, auch wenn Du dann mit Anlauf reinspringst...
    Ausserdem hat jeder der hier schreibt auch Gefühle und seine (daraus resultierende) Art und Weise zu schreiben. Der eine kann mit der einen Art besser umgehen und der andere mit einer andere. Will sagen, der eine versteht's besser, wenn er dabei "gestreichelt" wird und der andere muss in den Ar**** getreten werden, damit was ankommt.
    Und wenn Du aus dem, was Dir geschrieben/geraten wird, nichts heraus ziehen kannst... Wie gesagt, keiner muss.
    Vielleicht ist dann eine reale SHG für Dich besser (gibt's bestimmt auch für Waldorf-Schüler ;) ).

    In diesem Sinne, einen nachdenklichen Mittwoch..

    LG und bis bald,

    Der Insulaner

  • Zitat von Ni..

    Würde man öfter seine Ausführungen mit dem Satz einleiten " Ich habe die folgende Erfahrung gemacht ..." und weitermachen mit einer logischen Begründung für die jetzige Einstellung, z.B. sowas wie "zu dieser Einstellung bin ich gekommen, weil ..." oder "diese Erkenntnis habe ich gewonnen aus" ... dann würde man sich wirklich wohler hier fühlen. Aber immer diese "Wahrheiten", die einem hingeworfen werden. Das ist nicht besonders fair und bringt leider recht wenig! Sorry ...

    Hm, da muss ich aber sagen, dass du eine Ansicht hast, die du vielleicht überdenken solltest, denn man kann in einer SHG wohl davon ausgehen, dass es nur um eigene Erfahrungen geht.

    Vielleicht machst du auch ein bisschen "dicht", weil die Ansichten und Erfahrungen einem zum Nachdenken und UMdenken animieren?
    Mir geht es so, ich fühle mich, als würden all die Menschen hier, die direkt oder indirekt mit mir kommunizieren, mir den Kopf anders aufschrauben wollen.
    Ich muss wirklich lernen umzudenken und das fällt mir gar nicht immer leicht!

    Besonders verwirrend ist für mich, dass ich mal hörte, wie ein Psychologe oder Psychiater sagte, man flüchtet in Süchte, weil man sonst irgendwas nicht mehr aushalten würde oder zumindest das Gefühl hätte, ohne die Droge etwas bestimmtes nicht zu ertragen.

    LG
    Riona

  • glück auf riona

    Zitat von Riona79

    ... man flüchtet in Süchte, weil man sonst irgendwas nicht mehr aushalten würde oder zumindest das Gefühl hätte, ohne die Droge etwas bestimmtes nicht zu ertragen.

    ? was is mit drogen die beim ersten gebrauch sofort süchtig machen "H" z.b. 1x ausbrobiert sofort angefixt ?

    die profies sin nich immer die profies die haben oft keine eigene erfahrung - nur angelerntes wissen

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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