Mein Mann trinkt ...

  • Hallo Maize!

    Wenn du jetzt (!?) schon soweit bist, dich von ihm zu entfernen, keine Wärme mehr empfindest, was soll da noch besser werden?

    Diese "Gefühle" hatte ich erst nach über 20 Jahren, die ich irgendwie ausgehalten habe. Besser geworden ist es aber erst, als mein Mann ernsthaft ans Trockenwerden ging.
    Alles andere vorher war nur Hinhaltetaktik.
    Und ich habe ausgehalten. Wegen der Kinder. Wegen dem Versprechen: "Bis dass ...". Wegen der Liebe (?). Wegen dem "Luxus" (???). .....
    Zuletzt war in mir nur noch Kälte, Ekel, Hass, Wut, .... Enttäuschung, Scham.

    Es ist sehr gut für dich, hierher gefunden zu haben! Lies dich durch und überdenke viele Antworten (die du sicher noch bekommst).
    Helfen kann es dir auch, wenn du dir im realen Leben Hilfe suchst. Vlt. auch mal mit einem Arzt reden kannst. Es erleichtert Vieles, wenn man es nicht mehr alleine tragen muss.

    Ich wünsche dir einen regen Austausch und viele Antworten auf deine Fragen!
    Alles Gute und liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Maize,

    erstmal willkommen im Forum! Bestimmt hast du ja schon die eine oder andere Geschichte gelesen. Du wirst dich in vielen wiederfinden.

    Die Versprechungen, ab dann oder dann nicht mehr zu trinken, kenne ich auch zur Genüge. Leider ist aber einem Alkoholabhängigen das garnicht möglich, wenn er es nicht tatsächlich und voller Überzeugung will. Und dazu braucht er auch professionelle Hilfe. Alles andere ist Hinhaltetaktik!

    Trinkpausen machen oder so, das geht, damit du wieder friedlich wirst, denkst, er hat es ja doch geschafft. Und dann dieser Druck, der erzeugt wird, um dich schuldig, klein und wertlos zu fühlen zu lassen. Oh ja, den kenne ich... Auch damit sollst du ruhig gestellt werden, damit für den Alkoholiker alles so weiter läuft wie gewohnt und er in Ruhe trinken kann...

    Diese Dinge habe ich sehr viele Jahre auch mitgemacht. Es war ein schleichender Prozess, im Laufe der Jahre musste mein Exmänne aber immer mehr trinken, immer exzessiver. Und der Druck auf mich wurde erhöht. Ich habe es ausgehalten, aus so ähnlichen Gründen, wie auch Gotti dir schon geschrieben hat. Schuldgefühle, Verantwortungsgefühle, Angst, alles mögliche kommt da zusammen. Und vor allem das Gefühl, ohne mich geht er ganz unter...

    Das Druckmittel:weil du keinen S.e.x willst, muss ich ja trinken, kenne ich leider auch. Denn auch ich zog mich immer mehr zurück. Ich habe mich auch trotzdem dann oft "bereitgestellt", um's mal so zu sagen, weil ich mich tatsächlich schuldig deswegen fühlte, er sagte es mir ja dauernd :( . Aber dadurch hörte er ja nicht zu trinken auf, er hatte dann tausend andere Gründe, weswegen er saufen musste :( . So sieht's mal aus! Und ich hab mich noch schlechter gefühlt, weil ich mich benutzt gefühlt habe. Wurde ich ja irgendwie auch, oder? Ich hab es ja aber auch zugelassen...

    Was ist der richtige Weg. Hm, es ist bei jedem ein wenig anders und trotzdem gleich. Abgrenzung, das ist wichtig. Grenzen setzen und konsequent einhalten. Ihn machen lassen, er macht ja sowieso, aber du brauchst dich daran nicht aufzureiben. Vom Trinken abbringen kannst du ihn eh nicht.

    Du kannst eben deinen Weg gehen. Oft ist eine Trennung unumgänglich, zumindest eine räumliche erstmal. Denn die Sauferei wird immer schlimmer. Auch die Kinder merken es, bekommen mehr mit, als du denkst. Sie leiden darunter!

    Denk mal in Ruhe darüber nach, wie deine Schritte aussehen könnten. Hol dir Informationen ein, es gibt Beratungsstellen, da kannst du viele Dinge erfragen. Informationen zu haben gibt viel Sicherheit! Es ist auch sehr gut, hier im Forum den Austausch zu haben! Auch das wird dir Sicherheit geben können und das Gefühl, dass du nicht alleine dastehst.

    Ich wünsche dir einen guten Tag
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Maize,

    willkommen hier im Forum.

    Ich bin ein Erwachsenes Kind aus einer Alkoholikerfamilie. Ich habe von klein auf nicht viel anderes wie die Sauferei meiner Mutter und das Vertuschen, Wegschauen und sich selber Schönreden meines Vaters mitbekommen. Mein Bruder ist Alkoliker geworden, ich selber eß- und sonstwas-süchtig. Wir haben das Suchtmuster vorgelebt gekommen und verinnerlicht, von klein an.

    Hier mal ein Link zur Co-Abhängigkeit.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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