Meine Mama ist rückfällig geworden

  • Liebe Ella,

    Zitat von ella8383

    Was hilft eine Stunde in der Woche?

    Garnichts. Das hat aber nichts mit der zeit zu tun, Deiner Mama helfen auch 24 Stunden am Tag nicht. Denn sie will nicht aufhören zu trinken. Die Selbsthilfegruppe ist lediglich eine Alibikiste damit sie vor sich selbst und ihrem Umfeld eine Klasse Lüge parat hat. "Seht her, ich mach was".

    Solang Deine Mum nicht von selbst etwas ändern will, wird sich nichts ändern. Sie wird weitertrinken. Da kannst Du und auch alle Anderen sich auf den Kopf stellen. Das Beste ist, wenn ihr sie einfach machen lasst und euch völlig von ihr abwendet. Vielleicht merkt sie dann was.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Ella,

    willkommen im Forum. Vielleicht hast Du schon ein wenig hier gelesen, dann wird Dich meine folgende Aussage nicht besonders erstaunen. Du kannst nichts tun, wenn Deine Mutter trinken will, wird sie es tun.

    Zitat

    Wir haben Mutti gegen ihren Willen zum Entzug gebracht.

    Ihr könnt sie noch 10x dort hin bringen, es wird immer mehr oder weniger auf das gleiche hinauslaufen, sie wird wieder trinken, solange sie da nicht freiwillig hingeht. Mit Zwang legt man keinen Alkoholiker trocken. Du kannst ihn wegschließen, aber wenn er trinken will, ist sein erster Weg wenn er raus kommt zur Flasche. Und scheinbar will sie trinken, denn sonst würde sie das:

    Zitat

    Sie möchte auf keinen Fall einen Entzug oder ähnliche stationäre Therapie machen.

    nicht sagen. Da sie einen Entzug hinter sich hat, weiß sie was auf sie zukommt und sie weiß dadurch auch, was sie für Möglichkeiten hat Hilfe zu bekommen. Da sie es ablehnt, will sie trinken. Das mit der SHG ist nur ein Happen für Euch, in der Hoffnung, dass ihr damit zufrieden seid und sie dann in Ruhe weiter trinken kann.

    Zitat

    Nun haben wir sie gestern erwischt.

    Deine Mutter ist kein kleines Kind, dass man beobachten muss, damit es nichts Verbotenes tut. Deine Mutter ist eine erwachsene Frau, die für sich selbst sorgen kann. Wenn sie trinken will, auch auf Kosten ihrer Gesundheit, dann darf sie das. Es steht Dir nicht an sie zu kontrollieren. Wie würdest Du Dich fühlen, wenn man das mit Dir machen würde?
    Deine Mutter hat jedes Recht zu saufen, so wie Du jedes Recht hast Dich da raus zu ziehen, Dich um Dich zu kümmern und sie machen zu lassen.

    Ich weiß wie schwer es ist, dabei zuzuschauen. Was Du erzählst ist nichts neues für mich und auch nicht für andere. Dich mag ihr Verhalten schockieren, aber für einen Alkoholiker ist es vollkommen normal.
    Ich habe meine Mutter verloren weil sie getrunken hat, zum Schluss bis zum buchstäblichen Abwinken. Glaub mir, wenn es einen Weg geben würde zu helfen, ich wäre ihn gegangen und hätte alles erdenkliche getan. Diesen Weg gibt es nicht. Es ist leider so, so lange ein Alkoholiker nicht selbst aufhören will, ist alles vergebens. Solange er nicht aufhören will, kämpfst Du gegen Windmühlen. Diesen Willen kannst Du nicht erzwingen, nicht herbei reden oder bitten, der muss sich von ganz allein entwickeln.

    Gruß
    Skye

  • Zitat von ella8383


    Wir haben Mutti gegen ihren Willen zum Entzug gebracht.


    Da war eigentlich schon klar, dass es nicht klappen kann. Ohne echte Einsicht und Willen ist jede Therapie sinnlos, denn das ist ein harter Weg hinter dem man hundertprozentig stehen muss um ihn zu bestehen.

    Mein Vater hat damals auf Drängen des Arbeitsamtes eine Therapie gemacht. Gescheitert. Mittlerweile tot.

    Meine Mutter ist gerade in Therapie. Nach jahrelangem Leugnen und Versteckspiel konnte sie ihre Sucht nicht mehr verheimlichen. Sie ging den Weg der Therapie scheinbar freiwillig. Aber eigentlich wollte sie nur allen beweisen, dass sie an sich arbeitet. Bei der Therapie selbst macht sie nicht richtig mit, beschönigt und lügt über ihre Vergangenheit. Echte Einsicht und Willen kann ich bei ihr nicht erkennen. Die Therapie hat für sie nur eine Alibifunktion.

    Man kann nur helfen, wenn derjenige wirklich Hilfe will. Ich bin auch erst vor kurzem zu dieser Erkenntnis gekommen. Auch dann ist es manchmal schwer die Sorgen auszublenden die man sich macht, aber die eigene Lebensqualität steigt enorm, wenn man es endlich schafft sich zu lösen und sich anderer Leute Probleme nicht zu eigen macht.

  • Hallo Ella,
    Ich habe Deinen Beitrag heute gelesen. Auch die Antworten der anderen. Inhaltlich kann ich allen Antworten bzw. Hilfestellungen nur zustimmen.
    Das Problem bei allen Angehörigen ist die Hilflosigkeit aufgrund stark emotionaler Bindungen. In Deinem Falle ist es Deine Mutter, der Du mit all Deinen Kräften helfen willst. Leider kann ich mir vorstellen, dass Deine Kraft am Ende ist. Vielleicht hilft es Dir selbst, vor Ort eine Selbsthilfegruppe zu suchen, wenn vorhanden. Eine andere Variante wäre dieses Forum, bei dem Du Dich, ich sage es mal so "entlasten kannst." Auch wenn Deine Sorgen insbesondere Deine Ängste z. Zeit immer die gleichen sind. Ich würde mich in Deiner Situation in Form von schriftlicher Mitteilung bezügliche dieses Forums regelmäßig melden. Glaub mir, es wird sicherlich mit der Zeit Deinem Gefühlsleben helfen.
    Vielleicht bis bald mal. Bis dahin Tschüss. :)

    Es grüsst horatio56

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