Hallo ihr Lieben
Ich lese schon seid Monaten immer mal wieder hier und erkenne mich in jedem Kommentar wieder.
Es ist doch immer das Selbe und doch alles anders.
Ich versuche meine Geschichte nicht zu sehr zu Vertiefen, aber ich weiß nicht ob es mir gelingt.
Ich bin Tochter eines trokenen Alkoholikers. ( seid 19 Jahren ) Als Kind war das alles wie ein Alptraum. Ich fühlte mich, als hätte ich einen kleinen Bruder der mein Vater sein will. Meine Mutter war abends arbeiten, also waren meine Schwestern und ich mit ihm alleine. Er schlief oder war im Keller und trank. Viel mehr weiß ich nicht mehr aus der Zeit, nur das es mir schlecht ging. Keine Lust mehr auf Schule, bin einfach weg geblieben, keine Lust auf Freunde, keine Lust auf Leben. Habe angefangen mir selbst weh zu tun. Habe Wunden nicht heilen lassen. Immer wieder geknibbelt bis es endlich blutete. Aufegfallen ist es niemanden. Bis heute weiß auch niemand davon. Werde es auch meinen Eltern nicht sagen. Das ist Vergangenheit und will meinen Vater damit nicht belasten, Mama auch nicht.
Mein erster Freund... Alkoholiker und Gewalttätig. Lässt mich bis heute nicht wirklich in Ruhe.
Meine Ehe ging kaputt. Obwohl ansich alles völlig in Ordnung war. Keine Sucht, keine Geldprobleme. Aber irgendwie fühlte ich mich nicht angenommen, anerkannt...nutzlos. Ok, ein Problem gab es doch. Mangelnde Kommunikation. Aber das ist ein anderes Thema.
Meine jetzige Beziehung ( oder auch Ex-Beziehung)
Er war ein Grund, dass ich von meinem Ex-Mann gegangen bin, aber nicht der Hauptgrund. Er trennte sich auch direkt von seiner Frau ohne groß drüber nachzudenken.
Es folgten Schulden über Schulden. Der Alkohol spielte früher schon mal eine Rolle aber irgendwie habe ich es anscheinend nicht ganz gerafft. Eines Abends kam er mit Bier zu mir nach Hause. War def. Werbung von seiner Arbeit, habe da alle bekommen. Da haben wir uns gedacht, OK... probieren wir mal wie des schmeckt und schon war er im Teufelskreis drinne. ( da er auch in der Ehe damals zB Hustentropfen mit Alkohol nahm, war ich mir wirklich keiner Schuld bewusst )
Es folgten immer mal wieder Vollrauschzustände. Ich muss gestehen, ich war auch ab und an gut dabei. Ich bemerkte, dass er heimlich trank, sprach ihn drauf an aber er sagte nat. nicht, dass ich recht habe. Kurz darauf, Unfall-> Lappen weg! Arbeitslos,Hausverkauf. Schulden wurden nicht ganz beglichen. ( böse Falle )
Immer wieder trockene Phasen wo ich dachte, alles wird gut. Er ging auch zu Selbsthilfetreffen, Psychologen... aber ohne wirkliches Einsehen. Immer wieder sagte ich, ich würde mich trennen, wenn er nochmal anfangen würde zu trinken. Hach...... habe mich nicht getrennt!
Finanziell sieht es schlecht aus, das habe ich aber in Kauf genommen. ( wohnen nicht zusammen )Liebe hängt ja nicht von Geld ab.
Seid Monaten hatte ich schon den Eindruck, das es wieder soweit ist. Immer wieder angesprochen, immer wieder Belogen worden. Liebe wurde immer ungreifbarer. Und dennoch konnte ich aus Schuldgefühlen und grenzenlosem Mitleid nicht gehen. Jetziger Arbeitsplatz ist nun auch weg. Für mich nicht wirklich verwunderlich, für ihn schon.
Seid Sonntag weiß ich def. dass er trinkt, ich habe ihm sehr deutlich angesprochen, und er gab es dann auch zu. Weinte, reagierte absurt ( wie so oft ) und meinte, ich täte ihm leid. Er macht nur Mist und ich sei die beste Frau, die er sich nur vorstellen könne.
Ich bin gegangen und habe ihm gesagt, dass ich es nicht mehr aushalte. Keinen Kontakt mehr wünsche. Bin ja auch für meine Tochter verantwortlich und möchte, dass sie ein schönes Kinderleben führen kann.
Gestern tatsächlich keine Anrufe von ihm. Ich wunder mich sehr. Er rief oft an.... manchmal 20 mal hintereinander. Beschimpfungen, Verzweiflung, dann wieder als ob nichts sei. Sehr Wirr!!!
Ich mache mir wirkliche Sorgen. Habe ich richtig reagiert? Ist völlige Kontaktlosigkeit wirklich richtig? Soll ich ihm meine Hilfe anbieten?
Ich drehe mich im Kreis. Meine Gedanken sind nur bei ihm. Nicht aus Liebe, aber mein Mitgefühl für ihn ist sehr stark. Habe Angst, dass er alleine nichts mehr schafft, dass alles noch schlimmer wird. Ständig nehme ich das Telefon und bin kurz davor ihn anzurufen. Mache ich ihm dann wieder Hoffnung? Ich bin mittlerweile selber nicht mehr ich selbst.
Es ist alles so unwirklich. Wollte es meinen Eltern gestern erzählen, aber irgendwie tat ich es nicht. Ich rede eh ungern über ihn. Wieso fühle mich mich so Grenzenlos schlecht??? Bin ihm doch oft genug aus dem Weg gegangen und da war es auch OK für mich. Ich habe wirklich Angst um ihn.
Nun hab ich euch ganz schön was zum Lesen geschrieben, ich wusste, dass ich mich nicht wirklich kurz halten kann.