Wurde das Thema Alkohol früher angesprochen??

  • Hallo zusammen,

    ich habe mal eine Frage.

    Kann mich dran erinnern das mein Vater jeden Abend Alkohol getrunken hat, (als ich noch zuhause gewohnt habe) doch solbald ich Ihn darauf angesprochen habe oder ich einen "blöden" Kommentar darüber gemacht habe, wurde ich ignoriert.

    Lebe heute mein eigenständiges Leben, doch auch heute ignoriert er meine Kommentare dazu.

    Es wurde gar nicht über dieses Thema gesprochen. Auch meine Mutter hat dieses Thema gar nicht angesprochen. Für die war das Normal, dass die Männer abends ihr Bierchen trinken.

    War es bei euch auch so? Oder wurde dieses Thema auch unter den Teppich gekehrt?

    Zweifle manchmal selbst an mir ob ich vielleicht einfach zu sensibel auf das Thema reagier, weil das ja laut Aussage von meinen Eltern "normal" sei.

    Würde mich gerne interessieren, wie es euch früher ging?

    Liebe Grüße Honey

  • Hallo Honey,

    war und ist bei uns genauso, das große Familiengeheimnis, von dem jeder wußte... :roll:

    Ich glaube nicht, daß wir übersensibel auf das Thema reagieren, sondern daß WIR normal auf das Thema reagieren! Nur wird einem als Kind einer alkholkranken Familie so eine Art Gehirnwäsche verpaßt und die Tatsachen verdreht, daß man irgendwann seinen eigenen 7 Sinnen nicht mehr traut. Es ist eben NICHT normal, Alkoholiker zu sein...

    Ich spreche es schon lange nicht mehr an, bringt eh nichts. Ich kümmere mich sinnvoller um MEINE Baustellen. :lol:

    Viele Grüße und schönen 1. Mai!

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Danke für die Antwort!

    Ja ich glaube das ist wohl auch das Beste, nichts mehr dazu zu sagen!
    Schade, das durch den Alkohol die ganze Beziehung zu einem Menschen kaputt geht. Sogar die Familienmitglieder scheint man nicht zu kennen.

    Bin seit neuestem in einer Therapie und sie fragte mich über meinen Vater aus. Leider konnte ich nicht viel über ihn erzählen....

    Erkenne ihn ja selbst nicht mehr wieder.....


    Wünsche auch einen schönen 1. Mai!

  • Hallo Honey =)

    Ich habe meinen Vater oft mit seinem Problem konfrontiert. Erst habe ich ruhig mit ihm geredet, ihm gesagt, dass ich mir Sorgen mache. Als ich merkte, dass das nichts bringt, fing ich an zu schreien. Das hat natürlich auch nix gebracht und dann bin ich hier gelandet. Er hat meine "Bemühungen" auch ingnoriert, hat mich sogar ausgelacht und so getan, als sei ich verrückt und mit ihm wäre alles ok.
    Meine Mutter hat immer gesagt, dass er kein Problem habe, andere würden ja viel mehr trinken. Damit war das Thema beendet. WENN meine Mutter dann jedoch mal mit den Nerven fertig war, was natürlich meist mit dem Alkoholkonsum meines Vaters zusammenhing, dann kam sie zu mir und heulte sich aus. DANN erzählte sie mir ja auch, wie viel er schon wieder getrunken habe, dass sie nicht weiß, was sie denn noch tun soll etc.
    Also sehr widersprüchlich das Ganze.
    Ich habe mich jetzt auch aus dem Schlamassel rausgezogen, obwohl ich noch bei meinen Eltern wohne. Meiner Mutter habe ich klar und deutlich gesagt, dass ich es nicht ertrage, wenn sie mir immer alles erzählt und mich dann noch anschreit, obwohl ich nichts dafür kann. Meinen Vater ignoriere ich, sobald er etwas getrunken hat. Das mag jetzt hart klingen, aber für mich ist es der einzige Weg einigermaßen "gut" zurechtzukommen. Wenn ich mich noch tagtäglich mit dem Mi*t befassen würde, wäre ich schon längst durchgedreht!!

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hallo LaChela! Danke für Deine Antwort!

    Ist schon hart, das Menschen ihre Probleme so ignorieren können! Meine Eltern sind heute getrennt und meine Mutter gibt als Trennungsgrund an, das sie nicht mehr zusammen reden konnten. Sie hätten sich auseinander gelebt.

    Er hat auch früher nicht so viel getrunken. Aber egal... Er brauchte es trotzdem!!
    Meine Mutter sieht es heute noch nicht!

    Es ist gut das ich mein eigenes Leben lebe. Bin hier gelandet weil ich mir auch immer Freunde suche, denen ich helfen will. Entweder Drogenabhängig oder Alkoholabhängig....

    War/Bin 4 Jahre mit meinem Freund zusammen und bin vor kurzem abgehauen, weil ich es nicht mehr aushielt! Wir haben zusammen gewohnt.

    Er hat auch fast täglich getrunken. Aber nur abends. Ich bin es manchmal so leid mit dem Alkohol. Komm mir manchmal vor als wär ich nur von Abhängigen Leuten umgeben! "Normale" gibt es fast gar nicht mehr??? Oder suche ich mir diese Personen etwa?

    Ich finde, sobalt man genauer hinguckt gibt es verdammt viele Menschen in meiner Umgebung die Probleme damit haben!

    Geht es euch auch so??

  • Hey Honey =)

    Meine ganze Familie ist abhängig, angefangen bei meinem Vater, meiner Mutter als co, meine Cousine, die kokst, Onkel und Tanten, die medikamentenabhängig sind, oder auch Alkoholiker...

    Zum Glück sind meine Freunde das genaue Gegenteil. Alle Wenig- bis Nichtstrinker! Einen Freund hatte ich noch nie, doch dadurch, dass ich mich schon so viel mit dem Thema auseinandergesetzt habe, denke ich, dass meine Chancen nicht so schlecht stehen und ich mal eine Beziehung mit einem Gesunden führen kann. Wenn ich jemanden kennenlerne, dann achte ich SOFORT darauf, wie viel er trinkt usw. das macht die Sache aber auch schwer, weil ich viel zu oft (?) auf Abstand gehe! Bin einfach sehr sensibel, was das Thema Alkohol betrifft.

    Es ist bestimmt gut, dass du gemerkt hast, dass dein Umfeld krank ist. Denn so kannst du bewusst gegensteuern! Nur so kannst du auch langfristig die co-Verhaltensweisen ablegen!

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Schön, das du so schnell zurückschreibst. :lol:

    Hast dich ja schon viel damit auseinandergesetzt!

    Machst du eine Therapie oder wie gehst du dein Problem an?

    LG

  • Hallo Honey

    Bei mir in der Familie war der Alkohol immer ein "normaler" Bestandteil..
    Ich bin damit aufgewachsen, dass meine Eltern anfangs Sonntag, dann Samstag und Sonntag ihren "Frühshoppen" schon Vormittags getrunken haben. Wehe wir Kinder haben da gestört (da war ich im Kindergarten).
    Später war es Normal, dass meine Eltern am Wochenende ihr Bier getrunken haben und unter der Woche ihr Feierabendbier.

    Ich bin als Kind nie auf die Idee gekommen, die Bierflaschen weg zu leeren, weils einfach total normal war und ich hatte mich als Kind sogar gefreut, wenn ich den Eltern ein Bier aus dem Keller holen und ihnen somit eine Freude machen konnte... :lol:

    Erst als meine Mutter von Bier auf Wein umgestiegen ist und der Schnaps dazu gekommen ist, ist mir langsam gedämmert, dass das nicht mehr im "Normalen"-Bereich liegen kann..
    Zu der Zeit war ich schon in der Pupertät, also so 13 oder 14...

    Da sind mir dann auch das erste mal Verhaltensweisen meines Vaters negativ aufgefallen, der z.b. den Kräuterschnaps aus dem xxx gekauft hatte und die in die Schnapsflaschen der teuren Marke (die ja zuhauf leer bei uns im Keller rum lagen) umgefüllt hatte, weil der Kräuterschnaps aus dem xxx einfach günstiger war aber genau gleich schmeckte..

    Naja..
    Das ist einfach auch ein Thema, was bei uns nicht wirklich angesprochen werden darf, ohne dass die "Hölle" ausbricht.
    Meine Mutter hat einmal gesagt, sie wisse, sie habe da ein Problem, aber sie kann sich selbst helfen (sie ist in einem "Heilberuf")

    Tja.. Als meine Mutter mal auf Kur war (in einem Ort der nur ca. 30km von mir daheim weg ist) und meine Mutter fast jeden Tag heim gekommen ist, um in Ruhe ihren Alkohol zu trinken..(Sie hatte uns zwar immer auf unser Zimmer geschickt und wir durften uns nicht sehen lassen, aber doof bin ich ja auch nicht..) da war mir das erstemal wirklich klar, dass da was nicht stimmt...

    Soviel erstmal zu deinem Thema :)

    Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.

    lg Katharina
    edit Martin:keine Firmen nennen, danke

  • Hallo =)

    Zitat

    Machst du eine Therapie oder wie gehst du dein Problem an?

    Nein, ich mache keine Therapie, auch wenn ich mir das schon des Öfteren überlegt habe. Im Moment schreibe ich "nur" hier oder in mein Tagebuch.

    Vor kurzem war ich in einer SHG, aber wegen etwas anderem. Dort habe ich mich aber so gar nicht wohlgefühlt und lege deshalb das ganze "Projekt SHG" erstmal aufs Eis.

    Irgendwann werde ich eine Therapie machen. Im Moment bin ich nicht bereit dafür. Ich weiß nicht warum, aber etwas in mir sträubt sich diesen Schritt zu tun.

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hallo LaChela!

    Würde gern einer Selbsthilfegruppe beitreten und hab dazu ein neues Thema angelegt. Vielleicht überlegst du es dir auch mal.

    Können uns ja austauschen!

    Liebe Grüße

  • Hallo alle zusammen!

    Ich habe mir diesen Schritt lange überlegt und nun endlich getan! Ich habe meinem Vater in einer ernsten Situation erklärt das der Alkohol daran Schuld sei, das meine Beziehung in die Brüche ging und das ich finde das auch er zuviel trinkt. Dann sagte ich ihm das ich sogar eine Therapie mache, weil das mich alles belastet!

    Was kam? Aha..... neee ich trinke nicht viel und dein Ex... och der trinkt meistens nur 1 Bier wenn er zu mir kommt! Ich verstehe mich sehr gut mit deinem Ex... sagte er mir! Dann am Schluss meinte er, er würde sich nicht einmischen!

    Hallo? Nicht einmischen? Ich habe meinem Vater ernsthaft erklärt das mich das belastet und auch mit ihm und dann kommt sowas? Ich fragte ihn ób er sich nicht für mich interessieren würde? Ob er das nicht gut findet wenn ich offen mit ihm rede? Darauf kam nur noch die Aussage das er sich gut mit meinem Ex versteht und sich aber auch für mich interessiert (so ganz nebenbei) Danach Themawechsel und aus´m Raum gegangen!

    Bin wirklich enttäuscht, denn normal hätte ich ihn nicht angesprochen. Die SHG und Psychologin haben mir jedoch dazu geraten um Klarheit zu schaffen! Naja, zumindest weiß ich jetzt wie wichtig ich ihm bin! Ich fínds verdammt hart aber richtig böse kann ich ihm noch nicht mal sein! Komisch, oder?

    Liebe Grüße

    Honey

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