Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen? Al-Anon u.s.w

  • Hallo alle zusammen,

    habe mich heute entschlossen zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen. Leider ist die nächste über 40 km entfernt. Habe Angst dort Leute zu treffen, die mich kennen!

    Welche Erfahrung habt ihr mit einer Selbsthilfegruppe gemacht?
    Sind dort professionelle Psychologen oder treffen sich dort nur Menschen die die gleichen Probleme haben? Kosten diese Treffen etwas? Muss man regelmäßig erscheinen und wie läuft das Ganze ab?

    Freue mich auf Antworten!

    Liebe Grüße Honey

  • Hallo Honey,

    Zitat

    Habe Angst dort Leute zu treffen, die mich kennen!


    Ich kann deine Angst verstehen, die hatte ich auch, als ich das erste Mal zur realen SHG ging.
    Bei uns steht ein Schild auf dem Tisch, das du alles im Raum lassen sollst. Alles heißt, was du dort hörst, und wen du dort siehst.
    Ihr seid alle aus dem gleichen Grund dort, genau wie hier.

    In einer SHG sind keine Psychologen, nur Menschen mit gleichen Erfahrungen und Erlebnissen.
    Kosten entstehen dir auch nicht, höchstens eine freiwillige Spende.
    Es besteht auch keine Anwesenheitspflicht, du bist frei in deiner Entscheidung.
    Jede SHG hat ihre eigenen "Rituale", wie ihre Stunden ablaufen.
    Versuch dich unvoreingenommen darauf einzulassen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Honey

    Kosten entstehen keine, jeder soll die Möglichkeit haben, dort hin zu kommen.
    In der Regel sind dort Menschen, die alle das selbe Problem haben. Zumindest Thematisch gesehen.
    Sämtliche Schichten sind vertreten. Vom Arbeitslosen bis hin zum Richter... alles kann sein.
    Und... alle sind gleich!
    Alles was dort gesagt wird, bleibt dort! Das it ganz wichtig.
    Wie Morgenrot auch schon geschrieben hat, besteht keine Anwesenheitspflicht. Es muss alles freiwillig sein.

    Bei meinem Vater sowie bei meinem Ex ist es zusätzlich noch so, dass verschiedene Angebote stattfinden. Seminare, Vorlesungen wo Ärzte eingeladen werden, gemeinsame Grillabende, Kegelabende, fahren teilweise gemeinsam in den Urlaub und einmal im Jahr findet eine "Fahrt ins Blaue" statt. Das ist alles eine sehr gute Sache. So lernen Betroffene auch im Alltag gemeinsam ohne Alk zu feiern. Ob es überall so ist, das weiß ich nicht.
    Ich gehe manchmal mit meinem Vater mit Kegeln, die Fahrten macht meine Tochter oft mit und die Grillabende verbringen wir, wenn es möglich ist, als Familie gemeinsam.
    Ich finde es für meine Tochter sehr wichtig, sich mit dem Thema auseinander zu setzten. So entsteht keine Angst oder Abneigung. Sie ist damit groß geworden und weiß, dass es alles normale Menschen sind.
    Als ich ihr gestern erzählte, dass XY gleich kurz kommt, sie sich aber nicht wundern solle da er einen Rückfall hat, war sie zwar mitfühlend aber werder erschrocken noch irgendwie negativ gestimmt. Sie weiß es ist eine Krankheit.

    Meine Eltern haben damals auch Angst gehabt, jemanden dort zu treffen. Und prompt passierte dieses. Eine Nachbarin war auch dort. Sie ist auch Alkoholikerin. Das hat niemand gewusst. Es erleichterte meine Eltern mehr, als dass es sie schockierte.

    Ich wünsche dir ganz viele gute Stunden in der SHG. Ich glaube, ich werde mich an meinen Papa wenden und mal wieder öffers was mit dieser Gruppe machen. Es tut oft einfach nur gut.

    Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge.

  • Hallo Honey,
    meine Selbsthilfegruppe ist hier !

    Ich nutze den geschützten Bereich, der nicht für das www einsehbar ist und wo die Mitglieder auch beständiger dabei sind, als hier im offenem Forum. Dadurch findet auch ein wesentlich intensiverer Ausatausch statt.

    Der geschützte Bereich ist zwar geringfügig kostenpflichtig, aber darüber finanziert sich nunmal dieses Forum - und nicht zuletzt auch der offene Bereich hier. Ohne den Beitrag würde das Forum vermutlich schon lange nicht mehr existieren.

    Vielleicht ist das ja auch für Dich eine Möglichkeit.

    Grüße
    Anit

  • Danke für die Antworten!

    Ich glaube ich probier es einfach mal aus. Und wenn es mir nichts bringt oder ich mich unwohl fühle, gehe ich nicht mehr hin.

    Merkwürdig finde ich das es da keien Psychologen gibt. Sind die Leute denn schon so gefestigt das man sich nicht eher zusammen wieder runterreißt. Oder vielleicht bekommt man einfach unüberlegte Tipps. da Sie selbst noch nicht so weit sind.???

    Liebe Grüße

  • Hallo Honey,

    in manchen Gruppen sind die Gruppenleiter speziell geschult. Aber wie der Name schon sagt Selbsthilfe. Es geht darum seine Erfahrungen auszutauschen. Bei der Suchtberatung wird es spezielle Gruppen geben, die von einem Therapeuten geleitet werden. Das hat aber dann nicht wirklich was mit Selbsthilfe zu tun.
    Schau es dir an. Jede Gruppe ist anders, kommt auch auf die Zusammensetzung an. Und falls du bekannte Gesichter siehst, könnt ihr ja nach der Gruppe diskutieren, wer mehr erschrocken, verblüfft oder schockiert war, jemanden Bekanntes zu treffen.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

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