Massage gegen Trinkdruck???

  • Hallo liebe Leute

    ich habe mittlerweile gelernt, einen akuten Saufdruck bei meinem Freund zu erkennen. Leider haben bislang alle Ablenkmanöver und Aktionen meinerseits nicht gefruchtet, ihn davon abzubekommen. Meistens fängt er mit mir Streit an, um einen Grund zu haben, nach Hause zu fahren oder allein zu sein. Ich möchte nun einmal ausprobieren, ob er auf Massage anspricht. Normalerweise ist eine ordentliche Rücken oder Körpermassage sehr entspannend. Kann man damit diese Suchtgedanken und -Gefühle wegmassieren? Hat damit schon jemand mal Erfahrungen gemacht?? Also ich weiss, dass ich bei einer Massage alles vergesse, aber ich hatte auch noch nie einen Suchtdruck :(
    Über Eure Gedanken würde ich mich freuen.
    LG Beluna

  • Sorry, vielleicht gehört das auch besser in das Forum für Co-Abhängige? Grübel......

  • huhu Karsten

    leider ist das Thema Saufdruck und aufhören wollen zweigeteilt. Zum einen will er schon aufhören, zum anderen ist er sich selbst gegenüber wohl noch zu lässig und es ist bislang immer noch nicht angekommen, dass er da keine Kontrolle drüber hat. Natürlich will er aufhören. Genauso wie jemand auch unbedingt 10 Kilo abnehmen will und trotzdem ab und an nicht an einem Stück Kuchen vorbeikommt. Ich will ihm nur helfen, in den schwachen Phasen, stark zu bleiben! Sonst hätte unsere Beziehung keinen Sinn.
    LG Beluna

  • Hallo Beluna :D

    nöö, Deine Frage is schon ok hier, bei den "Tätern" :wink:

    Ich denke, dass hängt von dem "darauf einlassen" des Süchtigen ab!
    Will dieser wirklich aufhören, kann jede Form der Entspannung bestimmt helfen.
    Ist aber der Schalter im Suchtgedächtnis schon umgelegt (Rückfall beginnt immer dort) und auf "Konsum" eingerastet, ist alles andere lästig!

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Liebe Beluna,

    als erstes herzlich willkommen im Forum für Co Abhängige.

    Ich möchte dir empfelen die Massagen lieber selbst zu geniessen und dabei an deine immere Zufriedenheit zu denken.

    Was das andere angeht, ist das schon eine utopie zu glauben, das du durch dein Handeln und sei es noch so gut gemeint von dir, etwas gegen den Saufdruck deines Freundes entgegenwirken kannst. Das wird wohl dei Freund für sich selbst in den Griff bekommen müssen. Darauf hast du keinen Einfluss.

    Les dich mal bei und Cos durchs Forum.

    Was bringt dich dazu hier zu schreiben?

    Liebe Grüße Melanie

  • Zitat von Pittchen

    Will dieser wirklich aufhören, kann jede Form der Entspannung bestimmt helfen.
    Ist aber der Schalter im Suchtgedächtnis schon umgelegt (Rückfall beginnt immer dort) und auf "Konsum" eingerastet, ist alles andere lästig!

    Gruß
    Pittchen

    Hallo Pittchen, da gilt es wirklich den Zeitpunkt rechtzeitig zu erkennen. Ausserdem ist mein Angebot natürlich immer so gut, wie die Akzeptanz bei meinem Gegenüber. :)
    Der Spruch mit dem auf Konsum eingerastet passt irgendwie finde ich! Manchmal möchte man seinen trinkenden Partner am Liebsten irgendwo festtackern, bis der Sirenengesang wieder weg ist :)
    LG Beluna

  • Zitat von Melinak

    Was das andere angeht, ist das schon eine utopie zu glauben, das du durch dein Handeln und sei es noch so gut gemeint von dir, etwas gegen den Saufdruck deines Freundes entgegenwirken kannst. Das wird wohl dei Freund für sich selbst in den Griff bekommen müssen. Darauf hast du keinen Einfluss.

    Les dich mal bei und Cos durchs Forum.

    Was bringt dich dazu hier zu schreiben?

    Liebe Grüße Melanie

    Liebe Melanie
    ich bin hier, weil ich nicht einsehen möchte, dass Trinker oder Drogenabhängige nur alleine aus ihrem Sumpf kommen können oder müssen. Ich wäre in der Situation froh über jede Hand die sich mir entgegenstreckt. Leider bekomme ich von anderen Menschen immer nur den Rat: "Fallen lassen". Das kann doch nicht alles sein. Klar ist, dass man sich selbst Grenzen setzen muss. So und so weit darf es gehen, nicht weiter und ich muss an mich denken. Aber in einer Partnerschaft gehören die Partner zusammen und wenn ich ein Problem habe, möchte ich gerne, dass mein Partner mich darin unterstützt oder zumindest in meiner Nähe ist. Ich weiss, dass er alleine für seine Sucht verantwortlich ist und natürlich kann ich ihm den "Druck" nicht abnehmen. Aber ich kann lernen, genau wie er, nach Präventionen zu suchen und Zeichen zu erkennen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Oder? Übrigens lass ich mich auch massieren, aber meistens nur gegen Verspannungen und ich geniesse das in vollen Zügen :D
    Danke für Dein Willkommen und ich hoffe es ist nicht zu spät, hier ein wenig Hoffnung zu bekommen :)
    LG Beluna

  • ... hättest Du mich (nach eingerastetem Schalter) irgendwo festgetackert :wink: wäre ich aber AUS-GETICKERT!

    Du kannst es tatsächlich (leider) nicht von aussen regeln!
    Er muss selbst zu der Einsicht kommen, daß sein Suchtgedächtnis mit ihm Schlitten fährt!
    Erst dann kann er konsequent dagegen steuern!
    Bittet ER Dich dann um Hilfe - nur zu!!
    ... auch mit kneten :wink:

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • glück auf beluna

    mir is sofort ne frage eingefallen - die frage is frech unversämt blöd gemein +++ - ich scheib se trotzdem

    Zitat von Beluna

    Natürlich will er aufhören. Genauso wie jemand auch unbedingt 10 Kilo abnehmen will und trotzdem ab und an nicht an einem Stück Kuchen vorbeikommt.

    hast dus schon mal geschaft jemandem 10kg wegzumassieren der inzwischen lustig weiter kuchen nascht?

    tschuldigung

    klar kann jede ablenkung hilfreich sein - besser is n arztbesuch + ne shg

    nachdenklichen donnerstagnachmittag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Beluna,

    herzlich willkommen bei uns im Forum.

    Zitat

    Ich wäre in der Situation froh über jede Hand die sich mir entgegenstreckt.


    Jede Hand mehr, die sich einem nassen Alkoholiker entgegenstreckt, hält ihn länger in der Sucht. Er braucht sich um nichts kümmern, alles wird für ihn erledigt.
    Wenn du magst lies mal hier:
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…bhaenigkeit.php

    Zitat

    Klar ist, dass man sich selbst Grenzen setzen muss. So und so weit darf es gehen, nicht weiter und ich muss an mich denken.


    Ich wünsche dir, das du das immer kannst. Aber das verlernst du im Zusammenleben mit einem nassen Alkoholiker, und du merkst es nicht einmal.
    Du gibst dein Leben auf, und richtest es nur am Alkoholiker aus. Ich war wie eine Marionette, in der Hoffnung es würde sich etwas ändern.
    Ansonsten kann ich mich Melinak nur anschließen. Für Strategien gegen den Saufdruck ist dein Freund verantwortlich, nicht du. Es ist seine Verantwortung.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Glück auf :D

    Danke für Deine kleine "Frechheit"!

    Ich habe herzlich lachen dürfen! :lol:

    ... und irgendwie, beantwortet das auch komplett Belunas Frage!

    :D
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Beluna,

    ich kann durchaus verstehen, dass du deinen Freund unterstützen willst und eine art Prävention betreiben willst. Letztendlich ist er aber zuständig für seine Nüchternheit. Ich stelle es mir schon sehr schwierig vor, immer auf jede Gemütsregung zu achten und zu reagieren.
    Mein damaliger Lebensgefährte, der mich in meinen Anfangszeiten der Trocken sehr unterstützte, versuchte auch immer im Vorfeld gegenzusteuern. Ich fand das für mich schon sehr anstrengend. Man hat mal so Tage, da kann man alles an die Wand packen, dass hat aber nicht unbedingt was mit Saufdruck oder so zu tun, sondern ich war dann einfach nur nicht gut drauf. Dieses hinterfragen und Vorträge zu halten war manchmal schon mehr als nervig und dadurch auch ab und an ein Streitpunkt.

    Lernen mit dem Saufdruck um zu gehen, muss dein Freund schon selbst. Geht er in eine SHG oder ähnliches? Da würde er das richtige Handwerkszeug an die Hand bekommen.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Zitat von Beluna

    Natürlich will er aufhören. Genauso wie jemand auch unbedingt 10 Kilo abnehmen will und trotzdem ab und an nicht an einem Stück Kuchen vorbeikommt. Ich will ihm nur helfen, in den schwachen Phasen, stark zu bleiben! Sonst hätte unsere Beziehung keinen Sinn.
    LG Beluna


    Hallo,

    wenn es sich nicht um eine ausgeprägte Essstörung handelt, sondern nur um den beschriebenen Vorgang, ist dass in keinster Weise mit einer Sucht zu vergleichen. Und was das Helfen in schwachen Phasen betrifft, ist das nur sehr begrenzt, wenn überhaupt, möglich. Da hat ein Nichtsüchtiger ein Verständnisproblem und der Süchtige muss sich zuerst einmal auf einen eigenen Weg in die Trockenheit begeben. Süchtig ist er ja auch selbst geworden.

    Zitat von Beluna


    ich bin hier, weil ich nicht einsehen möchte, dass Trinker oder Drogenabhängige nur alleine aus ihrem Sumpf kommen können oder müssen.


    Da führt aber kein Weg dran vorbei.

    Schönen Tag noch

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat von silberkralle

    mir is sofort ne frage eingefallen - die frage is frech unversämt blöd gemein +++ - ich scheib se trotzdem

    hast dus schon mal geschaft jemandem 10kg wegzumassieren der inzwischen lustig weiter kuchen nascht? :D
    matthias

    Lach, Matthias, der Vergleich ist doch nicht ganz so, denn er soll und will ja nicht fröhlich weitersaufen. Gut ist, dass die Attacken nicht so oft vorkommen. Und ich hab auch verstanden, dass ich keinen Einfluss auf sein Gemütsleben haben kann. Er geht in eine SHG und ist ja auch in ambulanter Behandlung. Ich möchte einfach nur additiv etwas tun können :)
    LG Beluna

  • Zitat von HansHa

    Da hat ein Nichtsüchtiger ein Verständnisproblem und der Süchtige muss sich zuerst einmal auf einen eigenen Weg in die Trockenheit begeben. Süchtig ist er ja auch selbst geworden.

    H.

    hallo H. Das ist einer der Punkte, die mich ratlos machen. Ich kenne tatsächlich keinen Suchtdruck. Ich stelle ihn mir wie Hunger und Durst vor. Aber schlimmer, da es ja Hunger oder Durst nach etwas ganz Speziellem ist. Grummel :(
    LG Beluna

  • glück auf nochmal

    ich hab was nich richtig verstanden - is dein xy trocken oder trinkt der noch und "bemüht sich aufzuhören"

    Zitat von Beluna

    Ich weiss, dass er alleine für seine Sucht verantwortlich ist und natürlich kann ich ihm den "Druck" nicht abnehmen. Aber ich kann lernen, genau wie er, nach Präventionen zu suchen und Zeichen zu erkennen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Oder?

    wenn er trocken is darfst du ihm natürlich mit allen mitteln helfen - wenn er nass is is loßlassen das einzige womit du ihm helfen kannst

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von Beluna

    Ich stelle ihn mir wie Hunger und Durst vor.

    Tatsächlich kann Suchtdruck ähnliche Gefühle hervorrufen, aber auch viele andere. Das ist dann aber nur eine Erscheinung des Suchtdrucks und hängt immer vom Süchtigen selbst ab. Ich habe noch niemanden gefunden, der dies wirklich erklären kann. Es passiert eben auf der Gefühlsebene und die Wahrnehmung des Süchtigen dafür ist durch das Suchtmittel beeinflusst.
    Beispiel: Mir hat das Suchtgedächtnis immer vorgemacht, dass ich jetzt unbedingt ein kaltes Bier trinken muss, um meinen Durst zu beseitigen. Eigentlich hätte es auch Wasser getan, wenn es wirklich nur Durst gewesen wäre.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat von silberkralle

    glück auf nochmal

    ich hab was nich richtig verstanden - is dein xy trocken oder trinkt der noch und "bemüht sich aufzuhören"
    wenn er trocken is darfst du ihm natürlich mit allen mitteln helfen - wenn er nass is is loßlassen das einzige womit du ihm helfen kannst
    :D
    matthias

    Hallo Matthias
    er war im Dezember 1 Monat zur Entgiftung und seitem hat er eine trockene Zeit, mit einigen "Ausrutschern" welche auch gleich den Therapeuten kommuniziert wurden. Auch beim letzten Ausrutscher haben sie ihn noch nicht mal in der Klinik aufgenommen. Sondern nur einige Stunden da behalten und wieder nach Hause geschickt. Also er trinkt nicht wie die letzten Jahre tagtäglich einen Kasten Bier. :( Bei den Ausrutschern gings auch meistens um 3-5 Flaschen und ein schecklich schlechtes Gewissen hinterher. Kann man denn da schon von trocken sprechen???
    LG Beluna

  • Diese "Ausrutscher" sind das Ende einer Trinkpause, wenn das öfter vorkommt. Sollte wirklich der Willen zur Trockenheit bestehen, kann man es auch Rückfall nennen.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat von HansHa

    Diese "Ausrutscher" sind das Ende einer Trinkpause, wenn das öfter vorkommt. Sollte wirklich der Willen zur Trockenheit bestehen, kann man es auch Rückfall nennen.


    Hallo H.
    So haben wir das auch gesehen und deshalb die Klinik aufgesucht. Aber die haben das nicht so gesehen. Natürlich kann er jederzeit einen Termin zur Entgiftung vereinbaren. Aber anscheinend fanden sie das nicht dringend genug, ihn gleich dazubehalten. :(
    Die Frage ist, muss man wirklich jedes Mal, wenn man einen Auswutscher/Rückfall hatte zur Entgiftung?
    LG Beluna

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