Das Leid, das unsere Wege trennt...

  • Lieber Heinrich,
    nichts ist so schlimm, als dass es nicht auch seinen Nutzen hat.

    Deine Krankheiten sind übel und schwierig (war bei mir ebenso) und sie waren die Chance. Im Job finanzielles Mobbing daraus wurde eine Shiatsu-Arbeit meiner Freundin "Mobbing als Chance"

    Und ich sag Dir was: das Grauen der Alkbeziehung und das finanzielle Mobbig um mich durch eine billigere 400-Euro-Kraft zu ersetzen, diese Horrordinge waren meine Chance.

    Hatte ich doch schon alles verloren konnte es jetzt nur noch besser werden. Und Heinrich, wenn die ersten Zeiten überstanden sind und die Trauer langsam erträglich wird, dann kommt die Lebensfreude wieder. Immer wieder etwas mehr. Je mehr der Druck des "vorher" weicht, desto mehr Kraft haben wir das "jetzt" zu sehen.

    Ja, das Leid hat Wege getrennt und mich von einem Morast auf einen Gehweg geführt. Allen anderen wünsche ich selbiges. Wieder einmal den festen Boden spüren - wieder einmal auch in leichten Sandalen laufen zu dürfen ohne gleich aus den "Latschen" kippen zu müssen weil wieder etwas unvorhergesehens passiert ist.

    Das Leben wird jeden Tag neues bringen, mal schönes, mal schweres - aber die Kraft nicht verschleudert zu wissen für Dinge, die ich nicht ändern kann, ist schon die halbe Bewältigung meines Lebens.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Ihr Lieben

    Ich kann Dagmar nur zustimmen, auch für uns ist es letztendlich eine Chance auf ein besseres Leben.

    Im Moment arbeite ich ganz intensiv auf der Baustelle "Schuld"

    Gab's ein Problem, habe ich als erstes Schuldigen gesucht, um ihn dann zu "reparieren". Vergeudete Zeit und Energie.
    Oft konnte ich keinem finden, also habe ich die Schuld auf mich genommen.
    So viele Jahre habe ich damit verbracht - hat nichts gebracht, ausser leid und Schmerz.

    Heute nehme ich es an, das Leben. So wie es ist.
    Niemand ist Schuld auch mein Ex nicht, und auch ich nicht.
    das leben geht seltsame Wege und der Einzige, der darauf irgendwelchen Einfluss hat, sind wir selbst.

    Hat mich Jemand gezwungen 20 Jahre mit einem Alkoholiker zu verbringen? Nein.
    Ich wollte unbedingt aus ihm einen liebenswerten menschen zu machen, den ich lieben könnte. Ich hatte kein Recht dazu, und so musste es schief gehn.

    Heute bin ich meine eigene Baustelle, da bin ich Projektgeber und Bauherr. Manchmal geht es gut, manchmal regnets rein, aber es ist meins.

    Wir haben es in der Hand, aber wir sind nicht Gott, wir konnen nur das Menschenmögliche tun, und dabei sollten wir auch bleiben.

    ich hoffe, ihr versteht was ich damit meine, es fällt mir immer noch schwer, meine Gedanken klar zu artikulieren

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Diese ganze Leiderei hat schließlich bei uns allen dazu geführt, dass wir unseren persönlichen Tiefpunkt erreicht haben. Einige haben es noch nciht geschafft. Aber jeder, der diese Aufzählungen hier liest hat die Möglichkeit sich darin wiederzufeinen udn sich seiens eigenen Leids mehr und mehr bewußt zu werden. Denn im Grunde sind Coabhängige doch die besten Verdränger. Aber irgendwas sich ja bei jedem von uns schon in Gang gesetzt, dass wir überhaupt in diesem Forum gelandet sind.
    Meist fehlt es nur an der Erkenntnis und der Einsicht, dass man dem Partner nicht sondern nur sich selber helfen kann. Ich finde diesen Thread ganz gut, weil er uns zu diesem Punkt führt, den man Tiefpunkt nennt. Oder Punkt der Erkenntnis.

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