• Hallo Emilie!

    Lieber Kiffen statt trinken?
    Das ist wie Pest oder Cholera.

    Was bei ihm stattgefunden hat, ist schlichtweg Suchtverlagerung.
    Und diesmal vermutlich in eine noch bedenklichere Richtung.

    Du fragst, was ich tun würde?
    Ganz ehrlich?

    Wenn ich nicht Co wäre, würde ich mich auf soetwas im Leben nicht einlassen.
    Da reicht eigentlich der gesunde Menschenverstand aus.
    Aber: Ich bin Co, und ich bin auch nicht Du.

    Deshalb stell doch besser Dir die Frage: Was willst Du tun, und wie stellst Du Dir Deine Zukunft vor?

    LG,
    DesperateS

  • PS:
    Du sagst, Du weißt nicht mehr, was normal ist, und was nicht.
    Die Frage habe ich mir früher auch gestellt.

    Mal im Ernst: Spielt das überhaupt eine Rolle?
    Kommt es nicht viel mehr darauf an, ob DU damit zufrieden bist?

  • Hallo, Ihr Lieben,
    ich weiß nicht, ob der springende Punkt tatsächlich die Frage ist, welches Gift schlimmer ist. Denn beide sind Sucht - und beide wirken am Ende wohl ähnlich....

    Ich habe viel eher den Eindruck, dass jeder Süchtige mit der Zeit seine Person verändert, ein jahrelanger Alkoholkonsument wird vom Verhalten ebenso (wie ich es erlebt habe) wie das, was Ihr von Kiffern schreibt.

    Ist es denn nicht so, dass die Sucht irgendwann Kernthema wird - egal von was die Sucht gestillt wird.
    Nächste Frage, wie ist es bei uns, wenn wir mit solchen Menschen zusammen sind, die uns nicht gut tun? Ist dann nicht auch unsere Sucht nach Liebe und angenommen sein auf diesen Menschen verlagert?

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Emilie,

    Ich habe drei Paare gekannt, wo es Kinder gab und wo gekifft wurde. Mir haben die Kinder immer unendlich Leid getan. Ihr Leben schien mir vorgezeichnet. Ich habe mit den Leuten seit ewigen Zeiten nichts mehr zu tun, aber ich scheine Recht zu behalten, soweit ich das aus der Distanz sagen kann.

    Es gibt keine 'bessere' Droge. Es gibt nur Menschen, die von der gleichen Droge mehr oder weniger bzw. schneller oder langsamer abhängig werden. Solche, die eine (dauerhafte!!!) Psychose entwickeln und solche, bei denen das erstmal nicht passiert.

    Ich denke, das mit der Kifferei ist im Moment eher deshalb Deine Erklärung, weil Du sonst keine hast. Alles Schwachsinn. du hast nichts damit zu tun. Gut möglich, dass es genauso gekommen wäre, wenn Du gar nicht da gewesen wärst. Kiffen kostet viel Geld, ist illegal und asozial. Saufen kostet Geld, macht auch körperlich abhängig und ist asozial - hey was soll denn da besser sein? Die Diskussion alleine ist zu nichts nutze.

    Wenn Du hier von dem ein oder anderen Alkoholikerkind liest, wirst Du feststellen, dass die Kinder - vor allem im Rückblick - immer wollten, dass die Eltern sich trennen, einfach um in Frieden leben zu können.

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Du sagst so schön Emilie, "sein Problem" mit den Giften. Es ist wohl nicht sein Problem (sonst würder er das Zeug weglassen) sondern Deins!

    Schau, wenn wir einen Süchtigen etwas fragen muss er ja quasi lügen um sein Selbstbild nicht zu zerstören. Indem wir fragen stellen wir schon die Weichen für Lügen aller Art.

    Bei mir kommt auch niemand alkoholisierter in die Bude weil mich der Geruch anekelt. Zumindest galt das bisher, ich habe noch kein anderes Ausnahme-Gefühl bei mir erlebt.

    Nun, früher war ich den Dauerdampf in Geruchform ja fast gewöhnt, auch wenn es mich gestört hatte, heute setze ich mich dem nicht mehr aus.

    Wenn er besoffen Auto fährt ist das seine Verantwortung. Einen Besoffenen in der Nähe des Kindes zu haben tut diesem sicherlich nicht gut. Ich habe damals mit Anzeigen wegen betrunkenem Fahren leider nichts erreicht, aber vielleicht zeigt das bei meinem Exxi die Zeit.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Emilie!
    Hast Du Dir schon mal die Grundbausteine der Co-Abhängigen durchgelesen?
    Dein letzter Beitrag zeigt für mich sehr deutlich, dass Du Co-Verhalten an den Tag legst.

    Zitat von Emilie


    Er behauptet 3 Wochen. Das glaub ich ihn nicht. Er lügt mich an, wie er mich immer anlügt.


    Weshalb fragst Du ihn dann?
    Natürlich lügt er. Was soll er denn sonst tun?


    Zitat

    Naja, nach mehrmaligen Entschuldigungen und Betteleien, hab ich ihm dann erlaubt hier zu bleiben (damit er nicht im Vollrausch heim fahren muss).


    Wenn er im Vollrausch heimfährt, ist das doch sein Problem?
    Er kann doch auch entscheiden, sich zu betrinken, dann wird er doch wohl auch mit den Konsequenzen klarkommen?

    Zitat

    Ich hab ihn auch angedroht, dass, ich ihn ab jetzt immer heim schicken würde, wenn er es noch wagen würde, einmal betrunken aufzutauchen.

    Seitdem ist er auch nicht mehr betrunken gekommen. Er hat zwar schon noch oft was getrunken (das merk ich am Geruch), aber er ist zumindest nicht mehr stockbesoffen.


    Ist das ein Kompromis, mit dem Du leben kannst?


    Zitat

    Naja, wie dem auch sei, hab ich halt dadurch jetzt nicht mehr so die Kontrolle darüber, wieviel er trinkt und wann er trinkt.


    Du hattest nie die Kontrolle darüber. Nicht mal ER hatte die.
    Und warum willst DU darüber Kontrolle haben?

    Zitat

    Da kommt bei mir dann wieder die Frage auf, ob ich nicht alles ein wenig übertreibe, und es gar nicht so schlimm ist, wie ich tue.


    Was sagt Dir Deine "innere Stimme"?


    Zitat

    Wir haben in genau einer Woche einen Termin für eine Familientherapie. Ich hoffe, dass mir das irgendwie helfen wird, die Dinge etwas klarer zu sehen. Weil auf jeden Fall werd ich dort sein Alkohol- und Canabisproblem ansprechen.

    Das halte ich für eine blendende Idee. Vielleicht erfährst Du dort auch, wie Du Dir selbst helfen kannst!

  • Hallo Emilie,

    meine Geschichte ähnelt Deiner sehr.
    Auch ich hab am Anfang das kleinere Übel im Alk gesehen,
    da das wenigstens legal war, und ich mir einredete wenn nur nicht das kiffen is, wird´s schon werden. Wars nicht.
    Und für MICH ist der Unterschied kaum lebbar gewesen.

    Dann kam die Erkenntnis und die Arztdiagnosen: keine Alkproblem, sondern psychische Probleme. Ok nun wurden zum Alk noch Antideprisivas eingenommen.
    Und für MICH ist der Unterschied kaum lebbar gewesen.

    Liebe Emilie, ich habe zwei Kinder, und für die spielte es auch keine Rolle, warum und wie sich ihr Papa weg geknallt hat.
    Und für SIE ist der Unterschied kaum lebbar gewesen.
    Nun erfahren sie immer mehr, wie ihre Mama anfängt ihr Leben zu leben, ein Leben das man lebt ohne Ausflüchte in irgend eine Richtung.
    Gefühle, und seien sie schlecht, werden gelebt, werden verarbeitet und angenommen.
    Es ist ein Beispiel das ich ihnen vorgebe und was sie hoffentlich als Ihr Lebensmodell mitnehmen werden.
    Diese Verantwortung habe ich, ihnen gegenüber und auch mir.
    Und ich mach mir auch keinen Kopp mehr, ob ich übertreib oder nicht.
    Ich mach mir nur Gedanken darüber, will ICH das, oder nicht.
    Und ich werde in Zukunft ganz viel übertreiben, denn ich hab nur dieses, eine Leben, und da versuch das Bestmögliche raus zu holen für mich und die Kids.
    Und was willst Du ?

    Liebe Grüße,
    nici
    Ps. Man kann auch einfach den Autoschlüssel abnehmen.
    Und super, geh zur Familientherapie ...und lass mal die Familie wichtig sein, und nicht nur ihn.

  • Hi Emilie!

    Ich möchte mal den Titel Deines Threads aufnehmen und direkt darauf antworten:

    Breche den Kontakt ab und lasse nicht zu, dass es sich in Dein Leben (und in das Eures Kindes) einmischt und es kaputt macht!
    Es wird schwer werden, aber Du wirst mit der Zeit merken, dass Du ohne ihn besser dran bist.
    Du hast schon einen Rieseschritt getan, indem Du eine eigene Wohnung gesucht hast.
    Lass Dich nicht durch ihn von Dienem Weg abbringen!

    Ich wünsche Die viel Kraft und Durchhaltevermögen!!

    Herzlichst

    Billy

  • glück auf

    mal was zum nachdenken

    Zitat von desperateS


    Weshalb fragst Du ihn dann?
    Natürlich lügt er. Was soll er denn sonst tun?

    ich hab (monatelang) täglich ne flasche schnaps gesoffen - bis zum 24.4.1987 - wenn mich ende mai 1987 jemand der mich gut kannte gefragt hätte - hätt ich gesagt seit 3 wochen keinen tropfen - s hätt gestimmt - auch wenns nochso unglaublich geklungen hätte

    [+ mich hat es unheimlich geärgert (vor allem in der ersten zeit) wenn mir jemand die wahrheit nich geglaubt hat]

    :D
    Matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von Emilie


    Aber ist es denn immer sinnvoll sich zu trennen? Gibt nicht Fälle, wo ein Paar es auch ohne Trennung geschafft hat? Oder ist das eher aussichtslos?


    Sicher muss nicht immer zwangsläufig eine Trennung erfolgen.
    Voraussetzung ist aber, dass der alkoholkranke Partner von sich aus etwas ändern möchte.
    Fakt ist aber auch, dass der Co-Abhängige den Alkoholismus noch unterstützt und ermöglicht.

    Ob Du Dich trennen solltest, kann Dir niemand vorschreiben.
    Es ist Deine freie Entscheidung.
    Und genauso kann Dein Partner entscheiden, ob er trinken möchte, oder eben nicht.
    Die Frage ist nur:
    Möchtest du ein Leben mit einem Alkoholiker führen?
    Und, was fast noch wichtiger ist: Willst du das für Dein Kind?


    @Matthias:
    Ich kann Dich gut verstehen.
    Aber als Partnerin eines Alkoholikers macht man die Erfahrung, dass der Partner eben lügt. Ich mache ihm deshalb auch gar keine Vorwürfe mehr.
    Es ist ein Symptom seiner Krankheit. Er kann nicht anders.

  • glück auf nochmal

    Zitat von desperateS

    Aber als Partnerin eines Alkoholikers macht man die Erfahrung, dass der Partner eben lügt. Ich mache ihm deshalb auch gar keine Vorwürfe mehr.
    Es ist ein Symptom seiner Krankheit. Er kann nicht anders.

    stimmt hupro - wenn er säft lügt er + wenn er lügt - nochmal der link zur entsprechenden seite bei mir https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=434168#434168

    was is aber wenner die wahrheit sagt - s könnt ja sein dasser wirklich grade trocken wird?

    im kongreten fall - also bei emilies xy glaub ich auch nich das er die wahrheit sagt - nach allem was sie bisher geschildert hat

    ich würd mich da auf nischt einlassen - weg so schnell + so weit wie möglich

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von Emilie


    Weil ich ausgezogen bin, wegen so einer "Kleinigkeit". Dass ich überreagiere, ihn in Stich lasse. Weil ich es nicht akzeptiere dass er halt ab und zu mal ein paar Bierchen trinken will, oder ab und zu mal Drogen probiert.


    Na, wenn es nur eine Kleinigkeit ist, dann kann er sie ja auch Dir zuliebe aufgeben, oder?
    Nein, nein, Du hast das schon sehr richtig gemacht.

    Berichte doch bitte mal, wie es bei der Familienberatung gelaufen ist, ja?

    Schönen Sonntag wünsche ich dir!

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