Fördert das "Bild der Frau" Coabhängigkeit?

  • Also ich denke auch, dass das Bild der Frau, die Co-Abhängigkeit fördert.
    Das sich Kümmern ist uns Frauen doch schon in die Wiege gelegt worden.
    Habe sogar mal gehört, dass besonders kinderlose Frauen ganz gerne in der Pflege gesehen sind, weil sie mit noch nen Tick mehr Emphatie arbeiten.
    Möchte gerne wissen, wieviele nasse Alkoholiker sich noch um ihre Frauen sorgen?
    Ich denke mal, wir Frauen tun schon ganz schön viel für das Wohlergehen unserer Liebsten.
    > alles ist aufgeräumt bis XY kommt, eine gute Atmosphäre schaffen, mit Tisch decken, Blumen arrangieren, frische Bettwäsche, geputzte Fenster, verführerisches Dessous u.w.w.i

    Ja sicher gibt es bestimmt auch gute Hausmänner, nur ich hatte leider nie einen, der mich mal verwöhnt hätte, außerhalb des ***
    Meine Mutter ist sowieso der Oberhammer, sie läuft sogar bis zur Garage, die sie rechtzeitig aufmacht, weil das Männlein heimkommt, oder hat schon früh morgens den Schnee weggeräumt, damit nur ja der Mann pünktlich zur Arbeit kommt.
    Und erst dann, wenn ein Mann auch noch krank ist, oh je da wollen wir Frauen doch vlt. nochmal mehr von unserer Bereitschaft präsentieren.

    Ich glaube schon, dass uns Frauen das Kümmern im Blut liegt, mehr als den Männern, kommt halt dann aufs richtige Maß drauf an.
    Schon allein wenn ein Mann sich nur mal um die Kindern kümmern soll, sind sie schon geschafft. Aber die Frauen geben dann erst richtig Gas.

    Doch ich bin möglicherweise auch ein Spätzünder, denn hätte ich in diesen Forum nichts über Co-Abhängigkeit gelesen, würde ich wahrscheinlich noch immer in der Beziehung ausharren und hoffen, und hoffen und weiter hoffen.
    Mittlerweile habe ich aber auch die Differenz herausgearbeitet, zwischen Krankheit und mein Synonym dazu und Sucht und mein Synonym dazu.
    Den bei Sucht ist Schluss mit Lustig, da hört die Sorgerei dezidiert auf.
    Da müssen wir nämlich ganz andere Prioritäten setzen, jeder muß in seiner Verantwortung bleiben, nur keine Hindernisse oder Konsequenzen von der Sucht wegräumen, nur keine Schönfärberei betreiben, der Alkoholkranke muss die Probleme durchs Saufen selber tragen und ihm/ihr nur ja nichts mehr abnehmen oder leichter machen.
    Jeder Alk-kranke hat in nächster Umgebung gerne ein paar Cos für sich laufen, aber das habe ich mittlerweile gelernt, dafür lasse ich mich nicht mehr einspannen.
    Ansonsten gefällt mir die Frauenrolle ganz gut und habe auch im Bezug auf meine Mutter schon viele wichtige Erneuerungen setzen können.

    Herzlichen Gruß Emma

  • Hallo an alle
    Mir wurde in meiner Kindheit sehr schön vorgelebt, wie eine Frau zu sein hat.
    Nicht nur bei meinen Eltern aber auch in anderen Familien die ich kannte.
    Mann säuft? - ist ja ein Mann
    Ich soll verstehen, trösten, aushalten, hinterherputzen, alles wieder in Ordnung bringen, lieb sein, nett sein bla-bla-bla.
    Ich habe alles gemacht, wohl mit der Hoffnung, ich krieg dafür eine Belohnung.

    Mir scheint, dass trotz all der Emanzipation, eine Frau hat nur eins zu sein - eine Mutter. Und das nicht nur für die Kinder, sondern vor allem für den Ehemann. Die Frauen werden immer noch selten als Partner gesehen - und das nicht nur im privaten, auch beruflich verdienen wir oft weniger.

    Ich denke, es bedarf noch langer langer Zeit, dass sich diese Bild der Frau in unseren Köpfen wandelt.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Ich würde sagen, dass bei dieser Fragestellung nicht die schuldfrage geklärt werden soll, sondern wie ienige es heir auch beschrieben, die Strukturen, die uns geprägt haben. Erst wenn wir die erkannt haben können wir doch auch daran arbeiten. Ich habe mich getrennt- das heißt noch lange nicht dass ich nun nicht mehr coabhängig bin. jetzt erst gehts ans Eingemachte und da spielt die "Rolle der Frau" eine ganz wesentliche Rolle. Manchmal mögen die Ursachen in der Kindheit liegen. Aber letzlich ist es doch so, dass wir coabhängigen nach Anerkennung suchen. Und wenn es uns so vorgelebt, anerzogen wude, dass eine Frau, die sich aufopfert am meisten Anerkennung bekommt, eine gute Frau ist, dann hat das schon sehr viel mit Coabhängikeit zu tun. Emazipation wird im allgeminen oft auch flasch verstaneden. Nämlich so, dass die Frau neben ihrer herkömmlichen Hausfrauenrolle auch noch die Rolle des Geldverdieners übernimmt und nebenbei noch die Kinder erzieht. Ist da nicht ein Burnout vorprogrammiert?

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