Mutter seit 15 Jahren Alk. Kann ich ihr noch helfen?

  • Verabschiedet Euch von eurer Mutter, es wird bald vorbei sein.

    Sagt ihr in Gesicht, dass ihr jetzt Abschied nehmt und euch auf das Leben nach ihrem Tod vorbereitet. Und dass ihr froh darüber sein werdet, wenn endlich alles vorbei ist.

    Es ist wohl ihre allerletzte Chance. Und nur sie selbst kann sie ergreifen.

    idS Daniel

    Angehöriger

  • Hallo Kailio,

    willkommen hier im Forum!

    So ungefähr sieht es bei meiner Mutter auch aus, sie trinkt mindestens 35 Jahre. Das ist auch nicht aufzuhalten, und wenn ich mich auf den Kopf stelle.

    "Tun" in dem Sinne sie vom Trinken wegzubekommen, geht nicht. Was ich tatsächlich tue ist, sie zu begleiten. Wie eine Tochter eine alte Mutter begleitet. Ich respektiere ihre Entscheidungen, auch die für den Alk. Die Ursachen ihrer Sucht liegen tief in ihrer Biographie vergraben, das weiß ich inzwischen, wir haben darüber geredet. Wenn sie betrunken ist, dann halte ich Abstand, wenn sie ansprechbar ist reden wir oder machen etwas zusammen, z. B. Brombeeren entsaften. Sie bringt mir gerade all ihre Küchentricks bei, ich sauge das auf wie ein Schwamm. Uns geht es beiden gut dabei. Dann gibt es wieder Tage, da geht nur Abstand, dann ist das halt so.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Kailio,

    was ihr in eurem Alter schon durchgemacht habt. Ich habe wirklich großen Respekt davor, dass ihr so viel Verantwortung übernommen habt/übernehmt. Euer ganzes Leben dreht sich sicher nur um eure Mutter. Die Diagnose hört sich aber wirklich nicht gut an. Bei meiner Mutter hat die Ärztin uns gesagt, dass sie noch 6 Monate lebt, es waren dann noch ca. 2 Jahre. So hart wie es klingt, gebt die Verantwortung wieder in ihre Hände. Ich wünsche dir und deinem Bruder viel Kraft in dieser schwierigen Zeit!

  • Hallo Kalio,

    willkommen im Forum. Traurig aber wahr, es gibt nichts, was ihr tun könnt.

    Die Krankenakte meiner Mutter hat sich ähnlich gelesen wie die Deiner Mutter. Wie Deine Mutter, hat meine jede erdenkliche Hilfe angeboten bekommen und sie nicht genutzt. Meine Mutter hat den Alkohol einem klaren, selbstbestimmten Leben vorgezogen. So scheint es auch bei Deiner zu sein.

    Wenn Deine Mutter trinken will, wird nichts und niemand sie davon abhalten, auch eine „Entmündigung“ nicht. Wenn ich Deinen Text richtig verstehe, ist sie das eigentlich schon, denn viel eigene Entscheidungsgewalt habt ihr ihr nicht gelassen.

    Du kannst nichts tun. Solange Deine Mutter trinken will wird sie das tun, Du kannst es nicht ändern und Du kannst sie nicht retten. Nutze die Zeit die Euch noch bleibt, nimm mit was Du kriegen kannst für Dich und verschwende sie nicht für etwas, dass Du nicht ändern kannst.

    Gruß
    Skye

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