Alkoholkrank oder selbst schuld?

  • Ich hatte letztens eine Diskussion mit einer Angehörigen von einem alkoholkranken Mann. Sie sagte, sie glaube nicht, daß es eine Krankheit ist, sondern sie meint, derjenige, der süchtig wird, ist selbst schuld daran- hätte ers nicht übertrieben..

    Das hat mich sehr betroffen gemacht. Was meint ihr. Sind "wir" selbst schuld, daß wir nicht mit dem Alkohol umgehen können?

  • hallo Xenica,

    dazu habe ich eine konkrete Meinung.

    Es ist erstens eine Krankheit und zweitens ist der, der süchtig wird nicht
    selber daran Schuld, vielmehr hat es was mit dem Umfeld zu tun.

    Zumindest war es bei mir so, ich bin ja nicht als Alkoholiker gebohren.


    Gruss kante

  • Hallo :D

    ich denke auch, dass wir selbst dran schuld sind!
    Jeder weiss/wusste, dass man davon süchtig werden kann, wenn man zu viel konsumiert!
    Wieviel für den Einzelnen ZU viel war, haben wir "mutig" ausgetestet!
    Die meisten Menschen müssen/wollen diese Grenze gar nicht austesten und sind vorsichtiger!
    Könnte man auch gesundem Menschenverstand nennen!
    Der hat uns beim Thema Alkohol/Rausch auf jeden Fall gefehlt!

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Xen,

    wenn ich vorsätzlich süchtig geworden wäre, dann würde die Schuldfrage für mich eine Rolle spielen. Aber nur für den Vorsatz und nicht für die Krankheit.


    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • @ Matze

    :? Ich irgendwie schon, ich glaube der Punkt an dem man vom "gesunden Trinken" ins krankhafte abrutscht dafür kann keiner was. ...ich könnte auch nicht sagen wann dieser Punkt war.

    Ich weiss aber das es vor vielen vielen Jahren in meinem Leben schon Momente gab wo mir klar war kein "gesunder Alkoholgeniesser" mehr zu sein.
    Und aus den Berichten vieler hier im Forum kann ich ähnliches erkennen.

    Das war nicht erst seit dem ich nun 5 Monate trocken bin, auch nicht 2006 als ich das erste mal im Forum geschrieben habe sondern gut und gerne schon vor 10-14 Jahren.

    Die Tasache das ich diese Zeit ignoriert habe bei vollem bewusstsein Alkoholkrank zu sein macht mich irgendwie schon "selbst schuld".

    Auch veruteile ich mein Umfeld nicht, .... die haben nicht für mich getrunken sondern ich ganz allein.
    Ich habe lediglich die Nähe dieses Umfeldes gesucht und nicht andersrum.

    Aktuell sehe ich wie sich Dinge ändern und sie ändern sich teilweise dramatisch, weshalb ich mir ständig eine Ballern könnte diesen Schritt nicht schon viel eher gegangen zu sein.

    Doch Matthias ich bin an dieser Misere einen Grossteil mit Schuld und die gottseidank überwiegend positiven Veränderungen die das trockene Leben mitbringen führen mir das gnadenlos vor Augen.

    Und jedem dem das ebenso bewusst ist aber der nix dagegen unternimmt ist in gewissen Sinne "Schuldig" , denke mal die Bekannte von Xenica meint das auch so.

  • ... naja??
    Es wird auch keiner vorsätzlich Insolvent/Pleite.
    Trotzdem weiss doch jeder, dass ein Leben "über den eigenen Verhältnissen" dazu führen wird/kann.
    Wenn ich dann weiter fleißig einkaufen gehe, weiß ich doch um das Risiko ..., oder?

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • nun, mir hat niemand den alkohol in die kehle geschuettet, das habe schon ich selbst getan.

    nur derjenige, der alkohol konsumiert, kann auch alkoholkrank werden.

    von daher bin ich "selbst schuld" daran, dass ich alkoholiker bin.

    die "schuldfrage" habe ich fuer mich dahingehend "erledigt", dass ich mein leben geaendert habe und schon seit einigen jahren trocken lebe: ich habe mir meine "schuld" vergeben.

    cu
    MrHardcore

  • Hallo Xenica,

    das ist eine gute Frage, die du da stellst.

    Ich wusste was Alkohol mit einem Menschen anrichten kann. Ich habe es als Heranwachsende hautnah erlebt, als Kind eines Alkoholikers. Trotzdem habe ich Alkohol zu meiner Problembewältigung eingesetzt oder auch nur so.

    Ich hielt mich aufgrund meiner Kindheitserfahrungen für schlauer, dass mir doch sowas nicht passieren kann. Trotzdem habe ich immer schon viel getrunken. Ich bin selbst dafür verantwortlich Alkoholikerin zu sein, da bin ich mir recht sicher. Ich habe das ausgereizt, weil ich stärker sein wollte und musste erkennen, dass es nicht so ist.

    Allerdings kann ich zu meiner Entschuldigung sagen, ich war darüber wie gefährlich Alkohol ist, nie informiert. Wie leicht ich durchsausen kann in der Spirale, das war mir nicht bewußt. Ich habe es in meinem Thread Wie sieht ein Alkoholiker aus... angesprochen. Heute informiere ich mein Umfeld aus meinen Kenntnissen heraus um aufzuklären, wie schnell das gehen kann.

    Ich fühle mich nicht mehr schuldig. Heute bin ich froh und dankbar, dass ich es anerkennen konnte.

    Maria

  • Hallo

    pitchen es geht um Sucht und nicht Insolvenz.

    Dann ist der CO Abhängige auch schuld an seiner Krankheit ? Wo differenziere ich denn da? Es geht doch um Sucht.

    natürlich habe ich mir die Birne vollgedröhnt und wusste das es gefährlich werden konnte , nur die Sucht lies mich im Glauben ,noch nicht abhängig zu sein. Bis hin zum Tiefpunkt.

    Ich bin für alles schuld was durch mich passiert . Nur was ist Schuld?
    Es ist die bewusste oder unbewusste Überzeugung, etwas Falsches getan zu haben. So meine Meinung.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • @ Karsten

    Die Frage wurde von einem Angehörigen eines Alkoholikers gestellt der meinte die Alkoholiker wären selbst schuld.

    Weiterhin wurde diese Frage berechtigter Weise von Xenica aufgegriffen und weitergegeben warscheinlich aus eine resultierenden Unsicherheit über sich selbst heraus.

    Für mich persönlich ist die Schuldfrage überaus wichtig, da man wie oben jemand erähnt hat den Alkohol nicht von anderer Stelle eingeflösst bekommen hat sondern selbst konsumiert unter Umständen (wieder wie bei mir) unter vollem Bewusstsein längst Krank zu sein.

    Diese Schuld ist es wichtig sich selbst einzugestehen , hätte ich das in meinem Falle nicht für mich selbst getan würde ich weiter trinken.

    Ein Schuldeingeständnis ist oftmals der erste Schritt... (gibts glaub ich auch ein Sprichwort drüber)

    Doch die Frage find ich schon wichtig.

    gruss

  • Hallo Karsten,

    für mich war das auch wichtig mit mir abzuklären. Denn als ich annehmen konnte, selbst dafür verantwortlich zu sein, konnte ich ebenso annehmen, mir da eigenverantwortlich einen Weg heraus zu suchen und Hilfe anzunehmen.

    Die Frage stand nicht an erster Stelle... doch im Verlauf tauchte sie auf. Ist heute zu meiner Zufriedenheit beantwortet (s.o.) und gut is`.

    Liebe Grüße
    Maria

  • nein, ich fühle mich nicht schuldig.
    Ich bin krank
    Ich bin nicht morgens mit dem Vorsatz aufgewacht alkoholabhängig zu werden. Es ist Schicksal. Viele trinken ihr Leben lang Alkohol und werden auch durch oftmaligen Konsum nicht abhängig

  • @Karsten

    Wieso schreibst Du dann hier, wenn Dich weder die Frage noch die Antwort drauf interessiert?

  • Hallo zusammen!

    Nun, ich würde JA sagen.
    Genau wie meine Vorschreiber/innen es schon geschrieben haben.
    Kein anderer Mensch hat mir den Alk. eingetreufelt...DAS war ich und auch ich habe die "Grenze" nicht erkannt.
    Ich bin krank !
    Mag gut möglich sein, dass z.B. eine psychische Veranlagung oder auch ein nasses Umfeld mit dazu beitragen.
    Dennoch habe ich die Verantwortung für meinen Körper...nur ich!


    Lieben Gruß
    Preha

  • wie kann das sein?
    wie kann man an einer Krankheit schuld sein?
    Sie sucht man sich nicht aus. Ich verstehs ehrlich nicht

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