Bin ich wirklich schuld?

  • Hallo Luna

    Du sollst ihn bitten zu gehen. Und das so schnell wie möglich. Es gibt bestimmt möglichkeiten, wo er unterkommen kann.
    In der Situation geht es Euch allen schlecht.

    Vielleicht hast Du bisschen Zeit hier zu lesen, dann wirst Du feststellen dass die beste Hilfe in diesen Fällen ist nicht zu helfen.

    Du erleichtest ihm ja das trinken. Er hat eine Bleibe, womöglich putzt Du noch hinterher, so wird das nichts.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Luna,

    also, mein Mann (jetzt getrennt) ist auch so einer von der Sorte, dass er sich in Situationen trinkt, die einfach nicht zu ertragen sind.

    Von außen sieht es so aus, als ob er dringend Hilfe benötigt. Er lebt wirklich in der Kategorie "Bettler" zurzeit. Das ist für mich schon krass, denn ich sitze hier nun allein mit den Kindern im Eigenheim mit reichlich Quadratmetern und uns geht es materiell soweit gut. Das fühlt sich für mich immer noch nicht richtig an. Ich denk immer, ich sollte ihm was abgeben.
    Aber ich weiß leider, dass er es mit seiner Trinkerei eben immer und immer wieder so einrichtet, dass er so im absoluten Elend landet.
    Jede Hilfe läuft ins Leere! Er ist wie ein schwarzes Loch, der alle Hilfsangebote aufsaugt und dann sind sie verschwunden.

    Deshalb musst du "egoistisch" sein und an dich und deine Familie denken. Es hilft ihm nicht wirklich und es macht dich kaputt.
    Wenn er wirklich will, gibt es jede Menge Hilfsangebote. Er kann sich medizinisch und psychologisch helfen lassen, er kann ALG II beantragen und wird auch eine Wohnmöglichkeit finden.
    Das alles musst und solltest du nicht übernehmen.

    Doro

  • Hallo Luna!

    Lass dir bitte von KEINEM eine Schuld einräumen!!
    Weder von dem Betroffenen selbst, noch von irgendjemandem anderen.

    Du hast dein Möglichstes getan, um ihm zu helfen. Was andere nicht getan haben, da er ja, wie du schreibst, nichts mehr hatte.

    Er hat sich nicht bewährt - also ist deine Arbeit erfüllt.

    Jetzt schau so schnell wie möglich, wie du ihn wieder los wirst. Lass dir von keinem was einreden, denn jetzt musst du für DICH sorgen.
    Wenn du den Absprung nicht schaffst, wirst du bestenfalls "schuld sein", dir nicht geholfen zu haben.

    Ihm kannst du nicht helfen.

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • GuMo Luna,

    Du hast diesen Menschen bei Dir aufgenommen und so hast Du Dich wahrscheinlich schon ein Stück weit in die Co-Abhängigkeit begeben.
    (Sieh mal bei den Bausteinen Co nach).
    Nun merkst Du, es hat nicht funktioniert und hast zurecht mit dem Rausschmiss gedroht. Liebe Luna, da ist es sehr sehr wichtig, dass man das, was man androht auch umsetzt.
    Du kannst ihm meinetwegen die Adressen von Anlaufstellen aufschreiben aber mehr auch nicht. Damit ist Deine Arbeit wirkich beendet.

    Zitat

    denn von einem anderen Familienmitglied hab ich erfahren, das ich schuld bin, er fühlt sich nicht wohl, fühlt sich eingeengt.


    Das kenn ich auch, aber Du kannst diesen Menschen anbieten, dass sie ihn gern für die nächste Zeit bei sich herbergen können und zeigen wie man es alles richtig macht.
    Wirst sehen, da verstummen die meisten Stimmen.
    Warum auch nicht. Und ist vielleicht auch gut, wenn Du da emotional etwas abgibst.
    Aber ganz ehrlich, Du solltest versuchen es IHM zurück zu geben, die Verantwortung. Er kann sich selber Hilfe holen.
    Er weiß wo der nächste Arzt ist, oder?!!!

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

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