Bevor ich mich hier im Forum angemeldet hatte war ich in dem Glauben, dass Alkoholabhängigkeit in erster Linie eine körperliche Abhängigkeit ist. Nun nach dem Lesen hier scheint der körperliche Entzug doch eher das zweitrangige Problem zu sein. Die Überwindung hin zur Trockenheit ist eher psychischer Natur und auch das Trockenbleiben. Sehe ich das richtig?
Was ich aber bis heute nicht richitg verstanden habe: Es wird gesagt, dass der Alkoholiker selber den Tiefpunkt erreichen muß und den Willen zum Aufhören selber haben muß. Dann andererseits lese ich an anderen Stellen immer wieder, dass der Alkoholiker trinken "muß", da er ja abhängig ist und das nicht eine Frage des "Willens" sei.
Das klingt für mich so, als ob er nur darauf warten kann, dass er irgendwann einmal seinen Tiefpunkt erreicht und bis dahin - auch mit eignem Willen - immer nur gegen die Wand rennen würde.
Erklärt das , dass einige immer wieder Versuche starten, die dann scheitern und zu Rückfällen führen, weil der "absolute Tiefpunkt" noch nicht erreicht war? Sind hier Menschen , die ebenfalls wie wir Coabhängige gut wegstecken können hier im Nachteil?
Alles in der Sucht scheint mir plötzlich um eine Art "Toleranzschwelle" zu gehen, die bei Nichtsüchtigen viel höher liegt. Die können nein sagen, die wissen wann Schluß ist, die lassen nicht alles mit sich machen...
Wir Süchtigen hingegen können ( haben es so gelernt?) sehr viel ertragen.
Körperlich als auch psychisch.
Wie entsteht eine solche Toleranzgrenze? Ist sie nur manchen Menschen gegeben? Sie ist ja mehr als das, sie ist ja regelrecht überlebenswichtig.
Womit hat diese zu tun, wenn nicht mit dem Willen? Eigentlich sollte man da doch instinktiv das Richtige tun. Aber das funktioniert bei uns nicht ( mehr?) oder?