• liebe mitleidende, bitte lest meine geschichte unter vorstellung. ich denke es gibt viele paare, die vor dem problem stehen: einer trinkt, der andere ist co-abhängig. das wäre also nicht neu. meine situation ist dergestalt interessant und voller leiden, dass der alkoholiker sein glück in einer trennung sieht. sein glück in einem neuen partner sieht. das bittere ist, dass ich immer wieder überlege, ob ich alles falsch gemacht habe. falsch mit dem satz: die sauferei muss aufhören und du musst es aus dir heraus wollen. meine alk krake frau verlangte von mir immer mehr zugeständnisse....... bin auf kommentare und hilfen sehr gespannt.

  • Hallo,

    kann leider Deine Geschichte nicht lesen. Ist aber für einen guten Zuspruch aber gar nicht so relevant.
    Dein kleiner Text zeigt Deine Ängste.
    Frag doch mal Dich, geh mal ganz tief in Dein Herz. Was ist so erstrebenswert, immer Zugeständnisse zu machen, die Dir eigentlich sehr weh tun?

    Wichtig ist, dass Du glücklich bist. Wie das Ziel erreicht werden kann, ist ganz unterschiedlich.

    Hör mal in Dich hinein.

    Deine Aussage ist nicht falsch. Ich finde sie ganz normal. Das zeigt, was Dir nicht gut tut.
    Treff Du für Dich eine Entscheidung. Wie sie sich entscheidet, kannst Du ihr nicht vorschreiben. Auf ihre Vernunft kannst Du nicht hoffen.

    Liebe Grüße
    Zeter

  • GESCHICHTE:
    bin 53 h alt. männlich und seit 27 j mit meiner frau zusammen. sie trinkt seit 1995 (also seit 15 J). ich denke sie hat auch zuvor getrunken. jedenfalls sprach ich sie 95 drauf an und sagte: es kann so nicht weiter gehen. sollen wir gemeinsam etwas unternehmen: beratung etc. antwort: ich habe gar kein alk problem. sie steht / stand beruflich deutlich unter stress. unsere ehe lief eigentlich ganz gut. bis auf eines: sehr früh sexuelle ablehnung: "ich will nicht". nicht nur einmal, sondern immer wieder. ==> konsequenz getrennte schlafzimmer. letzendlich hab ich es aber akzeptiert. 2002 sagte ich: es muss was geschehen, muessen mehr gemeinsames tun, für uns tun. sie zeigte einsicht weinte."ich werde was tun". sexuell: nach einigen malen: ich will nicht. alk konsum immer wieder immer mehr. sie nahm eine stelle mit mehr verantwortung an, war überfordert. ca. 2004: du bist das wichtigste ; ich will was tun. mehr auf dich zugehen etc. es wurde aber nie realität daraus. alk konsum: täglich. am we bis zu vier flaschen wein. über den winter 2002/2003 verteilt einen ganzen schrank mit harten sachen niedergemacht. ich wendete mich von ihr ab, war ab 2005 oft alleine unterwegs. sie trank immer mehr. 2007 führerschein verlust mit 2.5 %o . 2008 wiedererlangt; erste fahrt mit neuem lappen: supermarkt alk einkaufen. 2008 bis juni ca. 30 tage krank. alk pegel morgens um sieben bereits geschätze 2 promille. sehr grosszügiges geschenk zum 50. geburtstag an mich. dann juni auszug aus dem gemeinsamen haus. gg. mitte des jahres e-kur. ich wurde aber nicht eingebunden. gg. ende d. jahres viel kontakt mit mir. jedoch ganz klar immer wieder stark unter alk. das heisst rückfall. keine weitere e kur.keine stat. behandlung. ich sagte ohne massnahme hat es mit uns keinen sinn...abwehren, dass ich ihr helfe, eine klinik zu finden. dann eine längere reihe harmonische kontakte, jedoch absolutes blocken über alk zu reden. keine kur. etc. dann einige sehr angenehme treffen: aber klare aussage ihrerseits keines falls zurückkommen. dann noch einige treffen nette gespräche gemeinsam gut gegessen, dann schlagartig null kontakt. neue wohnung. keine tele nummer. dann nachricht: hab einen andern mann, dann scheidungsantrag und scheidung.

  • Deine Geschicht habe ich jetzt gelesen. So ein Matyrium haben wir alle hinter uns.
    Sie sieht Ihr Glück in einem neuen Mann. Läuft also vor sich selbst davon. Löst nicht ihr Problem. Ob es für Euch noch eine Zukunft gibt, das steht in den Sternen.

    Nochmal, warum lohnen sich Deine Zugeständnisse?

    Ein Alkoholiker bleibt immer ein Alkoholiker. Ob naß oder trocken. Ganz egal. Wichtig ist, will sie wirklich ihr Problem angehen.
    Willst Du darauf warten?

    Du mußt für Dich eine Entscheidung treffen. Nicht warten, ob es sich wieder einrengt. Willst Du Dein Leben wartend verbringen? Sicher nicht, Du hast nur das Eine.
    Was ist wirklich gut für Dich? Ob auf diesem Wege dann ihr beide Euch wiederfindet, wer weiß das schon.

    Deine ganzen Wunden solltest Du verarbeiten. Sprich was mit Deiner Co-abhängigkeit zusammenhängt.

    Scheidung. Ist doch erlaubt.

    Sie retten wirst du nicht, wenn Du in die Scheidung nicht einwilligst. Ist ihre Entscheidung was sie macht.

    Das Einzige was Du machen kannst, bau Dir weiter Dein Reich und verarbeite Deine Gefühle. Da hast Du genug mit zutun. Denn Dein Glück liegt nicht in Ihrer Hand.

    Vielleicht helfen Dir meine Worte ein wenig.
    Liebe Grüße
    Zeter

  • Hallo Peter,

    eigentlich kannst DU Dir doch Deine Frage selbst beantworten: Deine Frau hat sich für ein anderes, ein Leben MIT Alkohol entschieden. Ich denke nicht, dass Du sie aufhalten kannst.

    Ich denke, wenn man nicht von Anfang an klar formuliert, was man von seinem Partner erwartet (nämlich ein Leben ohne Alkohol) und dies dann auch mit Nachdruck durchsetzt, hat man so oder so verloren. Einerseits seinen Partner und dazu noch viele Jahres seines Lebens.

    Ich stehe zwar erst am Anfang, aber mir ist klar, dass ich ein weiteres Leben mit Alkohol nicht tolerieren werde. Ich liebe meinen Mann, aber sollte er wieder einen (nachhaltigen) Rückfall haben, so werde ich mich trennen. Das weiss er.

    Du hast Dich (räumlich) getrennt und trotzdem bist Du noch am hoffen, tja, das ist schwierig, zumal ich denke, dass Du die Trennung nun akzeptieren und Deine Kraft auf Dich und Dein neues Leben richten solltest. Wieso trauerst Du einen umsteten vom Alkohol geprägten Leben nach? Sieh es als Neuanfang und setzte es auch um.

    Bestimmt ist das nicht die Antwort, die Du hören wolltest, aber ich denke Du solltest die Chance nutzen und einen Schlußstrich machen, auch wenn es nicht das ist, was Du willst. Aber willst Du noch mehr leiden und zusehen, wie die Gesundheit Deiner Frau noch schlechter wird? Willst Du sie noch weiter unten sehen? Ich finde das kann man sich ersparen und neu anfangen, zumal Du doch schon einige Jahre für evtl. Verbesserungen zugewartet hast. Und wo hat es hingeführt? Auf jeden Fall nicht zu einem alkoholfreien Leben.

    LG chinablue

  • chinablue und zeter,

    ihr habt ja recht. ich weiss es ja auch.
    aber es gibt erinnerungen gefühle und und und ....

    die scheidung werde ich nicht aufhalten, weil ich sie will. ich will sie, weil ich keine lust habe ihr ein pflegeheim zu bezahlen.

    die andere frage ist, kann man zusehen, wie ein mensch sich kaputt macht ?

  • Hallo Peter,

    ich komme von der Seite Deiner Frau. Mir leuchtet Deine letzte Frage nicht ganz ein - Du schaust doch schon seit 15 Jahren dabei zu, wenn ich Deine Geschichte richtig verstanden habe. Fast genauso lange lebt ihr keine Partnerschaft mehr, jedenfalls lese ich keine Partnerschaft aus Deiner Beschreibung raus. Ihr hattet eine WG, oder? Was sind für Dich denn die benannten harmonischen Kontakte und die angenehmen Treffen? Was hat die ausgemacht? War sie gut gelaunt, weil Du wegen des Nervthemas nichts mehr gesagt hast und sie fröhlich vor sich hinsüffeln konnte? Sie hat sich einen Partner gesucht, der (ich möchte nichts unterstellen, kann aber ziemlich gut mutmassen) vermutlich einen ähnlichen Umgang mit Alkohol wie sie pflegt. Quasi ihr Hobby teilt. Sie hat sich deutlich entschieden und zwar nicht für Dich und das schon vor langer Zeit.

    Ich lese sehr oft hier im Co-Bereich und mich erstaunt immer wieder, wieviel die Angehörigen sich bieten lassen. Als Säufer handelt man da sehr viel egoistischer und rücksichtsloser gegenüber Dritten, Angehörigen usw.. Nimm dir doch daran mal ein Beispiel ;)

  • Nein, Peter, man sollte nicht mit zusehen, wie ein Mensch sich kaputt macht. So viel Selbstschutz sollte man haben und sich vorher abwenden, wenn das Unaufhaltsame nicht aufzuhalten ist.

    Ich persönlich will es nicht sehen und werde mich abwenden, wenn es nicht klappt. Du musst es wollen, Du mußt Dich abwenden. Nicht wegen der Kosten sondern für Dein eigenes Ego. Wieviel bist Du Dir wert? Wieviel willst Du noch ertragen? Hast Du nicht ein Recht darauf zu leben? Ich meine damit richtig zu leben und nicht mit der Angst, dass der Partner wieder aus der Rolle fällt. Eine neue Partnerschaft könnte Dir vielleicht die Aufmerksamkeit geben, die Dir gehört. Sicher ist eine Partnerschaft nicht ein Aufrechnen. Ich habe meine Ehe für "in guten als auch schlechten Zeiten" geschlossen. Aber wenn es nur schlechte Zeiten gibt, dann will ich das für mich nicht tollerieren.

    Und ja, es gibt Gefühle und Erinnerung, die einen auch prägen. Aber immer den alten (nicht guten ) Zeiten nachzuhängen ist auch nicht der Lebensinhalt. Wach auf und sieh all die anderen schönen Dinge im Leben. Sei offen für Deine Umwelt und merke, wie falsch es bei Dir läuft und wie sehr Du Dir damit schadest. Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe, dass Du einem anderen Menschen begegnen kannst, der Dir zeigt, dass es auch ein Leben/eine Beziehung ohne Alkohol geben kann.

    LG chinablue

  • Hallo Peter,

    deine Frage kann ich auch nur so beantworten. Ja, man kann zusehen.

    Ihr Tiefpunkt ist nicht erreicht, ihr Leben ist nicht jetzt direkt gefährdet. Ihr Verhalten ändert sie nur wenn sie es will.
    Wenn ihr getrennt seit, siehst Du das Ende ja auch nicht mehr. Spielt sich nur noch in Deinen Gedanken ab.
    In der Zeit wo Ihr zusammen ward, war es ja auch nicht so akut, dass sie wohl zwangseingeliefert werden musste. Somit würde Dich auch jetzt keine Schuld treffen.

    Sie hat sich entschieden. Diese Gedanken sind die letzte Hoffnung für Dich, dass alles doch noch gut wird.

    Leider nicht. Sie zu wieder glücklich zu werden. Diese emotionale Bindung war leider eine Sackgasse. Das hat uns alle hier getroffen. Kleiner Trost. Du bist damit nicht allein.

    Alle Liebe
    Zeter

  • Zitat von Falaba

    Hallo Peter,

    ich komme von der Seite Deiner Frau. Mir leuchtet Deine letzte Frage nicht ganz ein - Du schaust doch schon seit 15 Jahren dabei zu, wenn ich Deine Geschichte richtig verstanden habe. Fast genauso lange lebt ihr keine Partnerschaft mehr, jedenfalls lese ich keine Partnerschaft aus Deiner Beschreibung raus. Ihr hattet eine WG, oder? Was sind für Dich denn die benannten harmonischen Kontakte und die angenehmen Treffen? Was hat die ausgemacht? War sie gut gelaunt, weil Du wegen des Nervthemas nichts mehr gesagt hast und sie fröhlich vor sich hinsüffeln konnte? Sie hat sich einen Partner gesucht, der (ich möchte nichts unterstellen, kann aber ziemlich gut mutmassen) vermutlich einen ähnlichen Umgang mit Alkohol wie sie pflegt. Quasi ihr Hobby teilt. Sie hat sich deutlich entschieden und zwar nicht für Dich und das schon vor langer Zeit.

    Ich lese sehr oft hier im Co-Bereich und mich erstaunt immer wieder, wieviel die Angehörigen sich bieten lassen. Als Säufer handelt man da sehr viel egoistischer und rücksichtsloser gegenüber Dritten, Angehörigen usw.. Nimm dir doch daran mal ein Beispiel ;)

    ja es stimmt, ich hätte viel viel früher sagen müssen aus und vorbei. mir wurde es klar, als mein vater starb. das war eine zäsur und ich sagte es muss sich was ändern. es war keine partnerschaft mehr, sondern eine gute funktionierende wg. leider denkt man, es ging so lange "gut", es wird weiter gut gehen.

  • Hallo Peter,

    magst Du denn erklären, weshalb der Tod Deines Vaters einen Einschnitt bedeutet hat? Also - mir ist klar, dass der Verlust der Eltern oder eines Elternteils immer ein enormer Einschnitt in der persönlichen Entwicklung ist. Aber was genau daran hat Dich befleissigt, Deine Ehe und/oder das Trinkverhalten Deiner Frau noch genauer zu beleuchten? Das sind ja eigentlich oberflächlich betrachtet 2 verschiedene Paar Schuhe?

    In einem anderen Thread las ich, Du denkst, der neue Partner Deiner Frau weiss nichts von ihren Gepflogenheiten. Bist Du Dir da sicher? Kennst Du ihn? So, wie Du ihr Trinkverhalten beschrieben hattest, sollte es einem partner doch recht schnell auffallen?

    Das mit dem "gut gehen" haben wir gemeinsam, ich war auch immer der Meinung, es geht ja noch gut, weil ich weder unter der Brücke lebte, noch in den letzten Lumpen rumlatschte oder mit dem Sanker abtransportiert werden musste. Letztlich kam der Punkt, an dem es mir gar nicht mehr gut ging (Schmerzen usw.) und retrospektiv betrachtet gings mir die letzten Jahre auch nicht gut (psychisch, körperlich). Es besteht ein Unterschied zwischen: "es ist gut gegangen" und "es geht/ging mir gut". An Letzterem müssen wir scheinbar beide arbeiten.

    ;)

  • Zitat von Falaba

    Hallo Peter,

    magst Du denn erklären, weshalb der Tod Deines Vaters einen Einschnitt bedeutet hat? Also - mir ist klar, dass der Verlust der Eltern oder eines Elternteils immer ein enormer Einschnitt in der persönlichen Entwicklung ist. Aber was genau daran hat Dich befleissigt, Deine Ehe und/oder das Trinkverhalten Deiner Frau noch genauer zu beleuchten? Das sind ja eigentlich oberflächlich betrachtet 2 verschiedene Paar Schuhe?

    In einem anderen Thread las ich, Du denkst, der neue Partner Deiner Frau weiss nichts von ihren Gepflogenheiten. Bist Du Dir da sicher? Kennst Du ihn? So, wie Du ihr Trinkverhalten beschrieben hattest, sollte es einem partner doch recht schnell auffallen?

    Das mit dem "gut gehen" haben wir gemeinsam, ich war auch immer der Meinung, es geht ja noch gut, weil ich weder unter der Brücke lebte, noch in den letzten Lumpen rumlatschte oder mit dem Sanker abtransportiert werden musste. Letztlich kam der Punkt, an dem es mir gar nicht mehr gut ging (Schmerzen usw.) und retrospektiv betrachtet gings mir die letzten Jahre auch nicht gut (psychisch, körperlich). Es besteht ein Unterschied zwischen: "es ist gut gegangen" und "es geht/ging mir gut". An Letzterem müssen wir scheinbar beide arbeiten.

    ;)

    nun, wenn ein elternteil stirbt wird die klar: du bist der nächste (generation). und dann beginnst du nachzudenken. läuft alles gut.was wäre wenn du morgen stirbst, bist mitm leben zufrieden.die antwort war ein klares nein.

    zu dem neuen.
    ja ich kenne ihn, aus gemeinsamer jugendzeit.
    das sie getrennt leben, wird es ihm eine zeitlang nicht auffallen.
    sie wird am we trocken sein, sich aber unter der woche punkt 18 uhr die kanne geben. sie ist geschickt die flaschen verschwinden zu lassen. und das schlimmste sie redet bei 2 promille recht klar.

  • Falaba

    welchen einfluss hatte der alkohol auf eure partnerschaft direkt ? auf euer sex-leben. mein eindruck bei uns was, dass da sehr früh gar nichts mehr ging. völlige lustlosigkeit ihrerseits. dies belastet eine pertnerschaft natürlich auch......

  • Hallo Peter,

    ich war ja meistenteils ohne feste Partnerschaft, die hätte mich nur in meinem "Wirken" eingeschränkt. Ich war allerdings schon immer ziemlich promiskuitiv. Also ernsthafte Bindung "nein danke" - körperliche Amüsements ohne Verpflichtungen "ja bitte".

    Die Cos hier können Dir da sicher mehr aus ihren Ehen/Partnerschaften berichten. Ich las jedoch schon vermehrt grade unter den männlichen Alkoholiker, dass diese Libidoprobleme bekamen.

    Die Frage bedeutet aber hoffentlich nicht, dass für Dich eine Partnerschaft "nur" Sex ausmacht?

    Wenn Deine Frau Dir gegenüber da eher verweigernd agiert hat, stellt sich mir die Frage, wieso sie sich jetzt einen neuen Partner zugelegt hat - ist das nicht irgendwie merkwürdig? Oder sucht sie einen neuen Versorger/ Betreuer?

    Wie geht es Dir denn mittlerweile mit Eurer Trennung? Ist es noch sehr schlimm?

  • Hallo Peter,

    was ändert es, wenn Du den neuen Deiner (Noch-)Ehefrau aus Jungendtagen kennst?

    Du schreibst an andere so klar und bringst die Sache auf den Punkt, den Du bei Dir m.E. oft zu übersehen scheinst. Du bist nicht zu alt, um eine neue Partnerschaft aufzubauen, wenn Du aber immer den "guten alten Zeiten" nachhängst übersiehst Du die heutigen Möglichkeiten. Vielleicht solltest Du Dir mal eine Liste mit allen positiven und negativen Dingen Deiner Beziehung machen, um dann festzustellen, dass sich der mentale Einsatz nicht lohnt (oder aber es ist anders und dann ist diese Erkenntnis auch sehr wichtig). Was zwingt Dich, nachdem sie ausgezogen ist, noch weiter dazu, soooo an ihr zu hängen? Hier sehe ich eine ganz große Co-Last, die auf Dir liegt.

    Ich weiss nicht, aber ich habe gemerkt, dass mir mein Partner im alkoholisierten Zustand nicht gut tut und ich dies auch nicht weiter erleben möchte. Sicher, ich liebe ihn und wünsche mir sehnlichst, dass es wieder klappt, also dass er trocken bleibt. Aber sollte das nicht sein, so werde ich mich trennen, nach 23 Jahren und mit 3 Kindern. Denn so will ich eben nicht weiter leben.

    Wo ist Dein Problem für einen Cut? Dir geht es doch so nicht gut. Du machst mir den Eindruck, als ob Du (fast schon) zwanghaft für sie sorgen musst und Du die Verantwortung für Deine (Noch-)Ehefrau trägst. Aber so ist es nicht.

    Mische Dich unter andere Leute, gehe aus und geniese Deine Leben, bevor Du Dich von den Sorgen erdrücken läßt. Und noch schlimmer: sie will es ja nicht ändern bzw. Deine Sorgen verstehen, sie hat für sich anders entschieden.

    Dazu fällt mir ein: eine ferne Bekannte hat angefangen zu trinken, als ihr Mann mehr und mehr beruflichen Erfolg hatte. Er war unterwegs und sie hat ihm den ganzen Weinkeller leergetrunken und hat nun auch ein massives Alkoholproblem. Der Mann hat sich aber nun von ihr abgewandt und will sich trennen. Ich denke nicht, dass der Mann verantwortungslos ist. Das ist jedoch meine persönliche Einschätzung, und ich mag mich auch irren.

    LG chinablue

  • Zitat von chinablue

    Hallo Peter,

    was ändert es, wenn Du den neuen Deiner (Noch-)Ehefrau aus Jungendtagen kennst?


    LG chinablue

    hallo chinablue,

    langsam langsam. du hast ja recht.
    warum sie den andern jetzt hat? nach meiner ansicht, um einen versorger zu haben und um gg. das alleinsein anzukämpfen.
    es besteht der verdacht, da kam ich erst durch eure kommentare drauf, dass er ihre sauferei ggf. unterstützt. man kann das nicht ausschliessen. aber schlußendlich ihr problem.

    zu mir:
    es ist richtig was du sagst: man lebe nicht in der vergangenheit. dies mag einer meiner fehler sein. aber es ist herrlich bequem, in die vergangenheit zu schauen, das waren realtitäten, die schau in die zukunft ist schwerer, das sind träume. das wird leicht zu hokus pokus oder was auch immer.
    um es klarzustellen: ich bin froh, dass sie ausgezogen ist. sehr froh. seit dieser zeit geht es mir besser, deutlich besser. aber kennst du nicht auch phasen, an denen du sagt: da war das und das. guck mal bei dem beitrag des kollegen der seine freundin hat einweisen lassen.....

    es sind im haus z.b. an jeder ecke erinnerungen an bessere zeiten.

    ich denke auch, dass es sehr wichtig ist, neie leute kennenzulernen bzw. alte freundschaften zu reanimieren. sehr wichtig, da bin ich gerade dabei.

    was ich gegen eine neue partnerschaft hab? nichts ganz im gegenteil und ich bin sicher, es wird eine kommen.

    wie ist es bei dir s** und alk.?
    eine partnerschaft ist sicher nicht nur s**. aber ich finde es gehört dazu.
    viele schreiben, durch den alk geht die lust zurück und stirbt ab. ein erste warnzeichen !

    bin gespannt auf neue antworten !

  • Hallo Peter,

    Zitat von Peter

    man lebe nicht in der vergangenheit. dies mag einer meiner fehler sein. aber es ist herrlich bequem, in die vergangenheit zu schauen, das waren realtitäten,

    Das würde ich gar nicht als Fehler ansehen, in der Vergangenheit hängen und kleben bleiben schon. Ihr wart lange Zeit zusammen, da ist es ganz normal über vergangene Zeiten nachzudenken. So findest Du heraus, was Du in Deiner neuen Beziehung eventuell vermeiden könntest.
    Als ich mich getrennt hatte, habe ich viel an unsere gemeinsame Zeit gedacht, obwohl er gleich eine Neue hatte (sie war schon während unserer Beziehung da, habe ich aber erst später mitbekommen). Ich habe es leichter und besser ertragen, als ich merkte, daß beide besser zusammen passen als wir. Ich mag gar keinen Alkohol, er schmeckt mir nicht und ich mag den Geruch nicht. Seine Neue liebt Alkohol und in der Verwandtschaft finden viele "feuchtfröhliche Familienfeiern" statt. Paßt doch.

    Zitat von Peter

    die schau in die zukunft ist schwerer, das sind träume. das wird leicht zu hokus pokus oder was auch immer.

    Darüber nachdenken, wie es in Zukunft weiter gehen könnte, sind auch Träume und kein Hokuspokus. So weiß ich mittlerweile genau, was ich von eine eventuellen Partnerschaft erwarten würde. (Im Moment will ich keine, zur Zeit ist mir das Alleinsein lieber.)

    Zitat von Peter

    um es klarzustellen: ich bin froh, dass sie ausgezogen ist. sehr froh. seit dieser zeit geht es mir besser, deutlich besser. aber kennst du nicht auch phasen, an denen du sagt: da war das und das.

    Das wird im Laufe der Zeit seltener und man sieht es später auch in einem anderen Licht.

    Zitat von Peter

    wie ist es bei dir s** und alk.?
    eine partnerschaft ist sicher nicht nur s**. aber ich finde es gehört dazu.
    viele schreiben, durch den alk geht die lust zurück und stirbt ab. ein erste warnzeichen !

    Find ich auch, daß S** zu einer gesunden Partnerschaft dazu gehört. Es gibt aber auch die gegenteilige Tatsache, daß Alk die Lust steigert. Mein Ex wollte mehrmals täglich. Es hat nur nicht immer so funktioniert, wie er es gerne wollte. Da konnte er dann schon ziemlich ausfallend werden, da die Ursache dafür niemals bei ihm und an seinem Alkoholpegel lag.

    lg inga

  • Hallo Peter,

    Zitat

    langsam langsam. du hast ja recht.

    glaube mir, wie gerne wäre ich im Unrecht.

    Zitat

    warum sie den andern jetzt hat? nach meiner ansicht, um einen versorger zu haben und um gg. das alleinsein anzukämpfen.
    es besteht der verdacht, da kam ich erst durch eure kommentare drauf, dass er ihre sauferei ggf. unterstützt. man kann das nicht ausschliessen. aber schlußendlich ihr problem.

    Richtig, es ist ihr Problem. Es ist vielleicht ein wenig wie bei Kindern, denen man erst Wurzeln gibt, aber sie bekommen irgendwann Flügel und machen nicht immer das, was man sich so für sie gewünscht hat. Eben auch eigene Erfahrungen etc. Vielleicht ist es bei Dir auch doppelt schwer, da Du (vermute ich mal) keine Kinder hast und all Deine Aufmerksamkeit sich über viele Jahre hinweg auf Deine (Noch)-Ehefrau fokusiert hat. Dennoch - so möchte ich betonen - gibtst Du in anderen Postings so gute Hinweise und formulierst so klar, wie Du es bei Dir nicht ansatzweise (ich weiss, ein wenig provokativ formuliert) hinbekommst. Versuche es vielleicht einmal als Betrachter Deiner selbst. Vielleicht fällt Dir da manches auf.

    Zitat

    aber es ist herrlich bequem, in die vergangenheit zu schauen, das waren realtitäten, die schau in die zukunft ist schwerer, das sind träume. das wird leicht zu hokus pokus oder was auch immer.

    In die Vergangenheit zu blicken ist m.E. nicht bequem. Gerade die Veränderung der Beziehung bereitet mir persönlich Unbehagen und ich frage mich, warum ich nicht noch etwas führer anders reagiert habe. Ein Blick in die Zukunft bringt mich jedoch nicht zum träumen sondern ich versuche für mich klar zu formulieren, was ich erwarte und welche Konsequenzen ich daraus ziehen werde, wenn es nicht so läuft, wie es sollte. Ich habe ERwartungen und wenn diese nicht erfüllt werden, so muss ich agieren. Ich kann alles noch steuern, in der Vergangenheit nicht.

    Zitat

    was ich gegen eine neue partnerschaft hab? nichts ganz im gegenteil und ich bin sicher, es wird eine kommen.

    Na dann sei offen dafür und befreie Dich von den Balast. Du hast die Weichen schon gestellt, ich hingegen schleppe noch meinen Balast mit mir herum, sofern mein Mann wieder rückfällig wird.

    Zitat

    wie ist es bei dir s** und alk.?
    eine partnerschaft ist sicher nicht nur s**. aber ich finde es gehört dazu.
    viele schreiben, durch den alk geht die lust zurück und stirbt ab. ein erste warnzeichen !

    Kann ich nur bestätigen. Und dann frage ich mich auch wieder: warum tut man sich das an. Ich hoffe (schönes Wort, gebrauche ich hier im Forum immer wieder), dass es sich wieder ändert schließlich ist der Entzug erst 2 Wochen her. Und gleichzeitig kommt mein aber: es ist alles noch so frisch und fraglich, ob es auch so bleibt. Dahingehend bist Du ein wenig zu beneiden, denn Du bist dabei, Deinen Weg alleine zu planen (sofern Du dafür mental frei bist/wirst).

    Du siehst, es gibt zu allem 2 Sichtweisen. Welche ist die bessere?

    LG chinablue

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