Streit mit meinen Eltern

  • Hallo zusammen

    Hatte Streit mit meinen Eltern.
    Und zwar ging es darum, dass mein Vater bei einem Gespräch so tat, als wäre er der perfekte Vater gewesen. Ok, ich hab das irgendwie anders in Erinnerung, und zwar dass er gerne immer penetrant an mir rumnörgelte, mir dauernd sagte, ich werde mal wie meine Mutter enden (Alkoholikerin) oder sonst machte er mich nieder (um sich besser zu fühlen??), auf jeden Fall sagte ich ihm bei diesem Gespräch, ob er sich nicht mehr erinnern könne, wie er wirklich gewesen sei, als ich ein Kind war und auch wie er jetzt noch sei.... er sagte zu mir, ich sei frech, und er hätte sich glücklich geschätzt, wenn sein Vater (mein Grossvater war Alkoholiker, und mein Vater trinkt auch genug, aber er sagt, er sei deswegen kein Alkoholiker geworden) so nett zu ihm gewesen wäre, wie er zu mir sei. Ich sagte ihm, dass seine Worte wie Hohn in meinen Ohren klingen.... Darauf mischte sich meine Mutter ein (die ist mittlerweile trockene Alkoholikerin) und meinte, ich solle doch nicht immer an die Vergangenheit denken, ich würde nur in Selbstmitleid versinken und es hätte doch auch schöne Momente gegeben in meinem Leben UND wenn ich so eine Kindheit gehabt hätte wie sie (sie wurde als Kind von ihrer Mutter verprügelt) dann wäre ich ja schon lange davon gelaufen... darauf erwiderte ich ihr, dass ich in diesem Fall ein Kind sei, dass undankbar sei und die schöne Kindheit nicht schätzte??? Ich sagte ihr, welche Kindheit sie denn meine, die, dass ich mit Eltern, die Alkoholiker sind, aufgewachsen sei, ist das eine schöne Kindheit???? sie erwiderte darauf, ich hätte doch sicher auch schöne Momente in meinem Leben gehabt, ich solle ihr doch die schönen Momente in meinem Leben nennen. Darauf hin sagte ich, ja mein 3-monatiger Sprachaufenthalt in England war einer meiner schönsten Momente im Leben. Als ich dies sagte wurde sie wütend und sagte mir: das war dein einziger schöne Moment im Leben??? Das ich ihr sowas sage, ich solle mich schämen sowas zu sagen. Sie sagte nochmals schäm dich zu mir und verliess ohne weiteres Wort zusammen mit meinem Vater den Raum. Das sie davon lief machte mich traurig, sie liess mich mit meinen Gefühlen einfahc stehen.... und das machte mich traurig, und wütend, und ich hätte vor Schmerz laut rausschreien können und weinen, aber ich habe keine Tränen. Und nun hab ich Schuldgefühle, dass ich sie verletzt habe, aber irgendwie hab ich doch nichts unrechtes getan, ich habe doch nur gesagt, was ich denke, und wie ich es sehe... oder sehe ich das falsch... irgendwie hab ich das Gefühl, als würden sie mich darstellen, als sei ich die mit der falschen Wahrnehmung. Die undankbare "spinnerin"......

    Hat jemand von Euch schon ähnliches erlebt? Wie geht man damit um? Ich fühle mich wie der Esel am Berg.....

    Hakuna Matata

  • Guten Morgen Sarana...

    hm...meine Eltern sagen, sagten ebenso,
    dass ich doch eine "schöne" Kindheit
    und eigentlich alles hatte was ich brauchte...

    Aus heutiger Sicht erscheint meine Kindheit
    in einem anderen Licht, ich wurde vernachlässigt,
    habe zu wenig Liebe erfahren, zuviel Willkür erfahren...

    Natürlich ist es einfach gesagt, dass manche Kinder
    es schwerer hatten, sei es durch den frühen Tod der Eltern,
    Schläge etc....

    Ich muss für mich akzeptieren,
    dass das was ich erlebt habe,
    schlimm genug für meine Kinderseele war...

    Natürlich wollen es Eltern nicht hören,
    dass etwas falsch lief, vor allem,
    wenn Sie sich Mühe gegeben hatte
    und teilweise heute noch in coabhängigen Verhältnissen
    leben oder immer noch trinken...

    Mein Vater?
    Kein Trinker aber Spitzen-Coabhängiger hört mir nicht zu,
    ignoriert und reagiert beleidigt und traurig auf meine Fragen & Anmerkungen!

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Hallo Sarana,
    kann verstehen wie Du Dich fühlst.
    Meine eltern leben nicht mehr, ich kann ihnen nicht mehr sagen, wie sie mich verletzt haben.
    Als ich 11/ 12 Jahre alt war, sagte meine Mutter,dass ich nicht geplant war aber halt passiert bin.
    Mit 16 hat mein Vater zu mir gesagt, dass mein Bruder ein guter Sohn war und gerade er mußte sterben und du lebst.
    Diese Worte werde ich nie vergessen, so lange ich lebe.
    Ich habe getrunken das ich meine Kinder und Jugendzeit ausgehalten habe. Lass Dich nicht runterziehen, von Deinen Eltern.
    Ich wünsche Dir alles Gute,
    Wolfgang

  • Liebe Sarana,

    wer fragt muss mit der Antwort leben. Deine Mutter hat gefragt und eine Antwort bekommen. Wenn ihr die nicht passt - so what? Nicht Dein Problem...
    Das klingt einfach, ich weiß. Bitte bitte, lass Dir doch keine Schuldgefühle einreden. DU fühlst dich jetzt schlecht, weil Du ihre Gefühle verletzt haben könntest??? Was ist denn mit DIR? Du kannst noch nichtmal jetzt, mit Abstand zu Deiner Kindheit, mit Deinen Eltern darüber reden, wie schlecht es Dir oft gegangen ist! Wie traurig ist das denn???
    Und so schön einfach, seiner Tochter die Schuldgefühle einzureden, "Du böse, undankbare Tochter! Und wir waren so gut: haben dich nicht geschlagen, du hattest immer ein Bett, immer was zu essen!"
    Sarana, ich habe auch eine emotionale sehr schwierige Kindheit gehabt und leider musste ich in den letzten Jahren feststellen, dass nur eins wirklich hilft: Abgrenzung.
    Bis ich dahin gefunden habe, hat es viele viele Jahre, viele Tränen und viele Enttäuschungen gedauert. Und jetzt geht es mir gut damit, kaum Kontakt zu haben.
    Finde Deinen Weg und höre nicht auf, die (Deine!) Wahrheit zu sagen. Du hast es so erlebt und Deine Eltern haben Dich mit der Verantwortung in die Welt gesetzt, auch emotional für dich zu sorgen, wenn sie das nicht getan haben, müssen sie nun mit den Konsequenzen leben. So ist das.
    Ich habe selber Kinder und sehe nun die Verantwortung, die auch meine Eltern für mich gehabt haben (und nicht gerecht geworden sind) mit ganz ganz anderen Augen.
    ich wünsche Dir alles Gute!
    Weppi

  • Hey,

    bei uns ist es so, dass mir teils Fotos gezeigt werden um zu beweisen, dass ich eine glückliche Kindheit hatte :(

    Mir macht es noch immer zu schaffen, dass ich nicht mit meiner Wahrnehmung akzeptiert und für voll genommen werde - leider!

    ... und dann ist es noch so, dass meine neue Therapeutin immer gaanz vorsichtig versucht, Verständnis bei mir zu wecken für meine Eltern. Ich weiß gar nicht, wie ich das finden soll :roll:

    Zwar sind sie heute nicht mehr schrecklich, aber mir fehlt einfach die Akzeptanz, dass ich es nicht leicht hatte und viele Probleme noch heute verarbeiten muss, die sie verursacht haben. Da komme ich nicht drüber und mein Vater löst zur Zeit Ekel bei mir aus.

    Blödes Thema :(

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • hallo, ich hatte vor weihnachten auch so ein gespräch und mußte feststellen dass meine eltern und ich auch eine ganz andere wahrnehmung der dinge haben. sie waren ganz überrascht als ich davon gesprochen hba dass ich weihnachten immer schrecklich fand mit der ganzen streiterei etc. da meinet meine mum ganz überrascht was betrifft das denn dich wenn wir streiten. hallo wie geil ist das denn??? du sitzt da als kind und deine eltern schreien sich nur an und es soll einem egal sein?? naja das war jetzt nur ein bsp und das ging immer so weiter. also irgendwie haben dies echt nicht gerafft. danach war ich echt nen tag lang mieß drauf und angepisst. aber so unterschiedlich ist die wahrnehmung, und ich versuche nun mein leben zu leben. sollen sie doch ihr ding machen...

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