Hallo Forum
Dass ich von einem Monat Trinkpause geschrieben hatte, als ich mich hier vorgestellt habe, erscheint mir im Nachhinein fast lächerlich.
Ich glaube, allein durch das Lesen hier bin ich der Wahrheit über mein „betrunkenes Ich“ auf die Schliche gekommen! Und die Wahrheit ist: Allein das Ändern der Definition für „Alkoholkrank“ in meinem Kopf hat mich wach gerüttelt!
Bin jetzt seit 20 Tagen clean und habe nicht vor, daran etwas zu kippen!
Ich kann zwar NOCH nicht sagen, dass sich das rundherum gut anfühlt, aber es gibt mir das gute Gefühl, den Sand aus meinem Getriebe entfernt zu haben!
Aber obwohl es gerade eigentlich nur aufwärts geht, beginnt mich eine Sache zu irritieren, die ich vorher für nebensächlich gehalten habe.
Ich weiß, dass ich meinen Entzug für mich selber mache (gut vielleicht auch einher für meine Kinder...), trotzdem sucht man sich ja Menschen, die einen weiterbringen können. Bei mir sind es völlig anonym Menschen hier im Forum, die über ihre Krankheit berichten.
Warum nur habe ich ständig das Bedürfnis, meine Sucht mit den Süchten Anderer zu vergleichen?
Anstatt stolz zu sein, vielleicht gerade vor der Klippe abgesprungen zu sein, nach der es richtig körperlich geworden wäre, bekomme ich Minderwertigkeitskomplexe, wenn ich von den älteren Alkoholikern lese, die über Jahre und Jahrzehnte vielleicht täglich das doppelte getrunken haben wie ich.
Das ist mir so unangenehm und deswegen wollte ich einfach mal meinen ganzen Mut zusammen nehmen und Euch zu dieser Problematik befragen!
Ein bisschen erinnert mich dieses Denkmuster übrigens an Christiane F.´s „Kinder vom Bahnhof Zoo“ !
Wichtig ist das für mich, weil es mich von einer realen SHG abhält!
Liebe Grüße, Grho