• Hallo,

    ich arbeite weiter an der Heilung meiner Kindheit (Vater Alokoholiker über Jahrzehnte und jetzt trocken).

    Seit dem ich mit meiner Selbstheilung begonnen habe verändert sich so einiges bei mir.

    Ich habe Alpträume gehabt die ich sonst sehr sehr sehr selten hate in meinem Leben. In einem wird mein Hund überfahren vor meinen Augen und in dem nächsten bin ichin einem dunklem Raum und höre wie in der Dunkelheit Menschen getötet werden wie in einem schlechten Horrofilm.Lichtblitze sind zu sehen und ein Etwas kommt näher,als es mich erreicht hat wache ich auf.


    In einem Gespräch mir meiner Frau kann eine Erinnerung wieder das ich mit 17-18 Jahren gesehen habe wie meine Mutter menen Vater betrogen hat.

    Und gestern Abend fiel bei beim Fernsehen auf das ich bei einer Szene gerne geweint hätte aber nicht konnte und auch heute ist mir als wenn mir die Tränen bis zur Unterkante des Auges stehen aber nicht raus wollen.Das habe ich in letzter Zeit auch öfter.

    Und mir ist zum schreien.

    Was bedeutet das alles?

    LG Bernd

  • hallo bernd,

    was deine träumae angeht, ich kenn mich zu wenig mit traumdeutung aus. daher kann ich dir dazu nichts schreiben.

    das mit deiner mutter, da frage ich dich mal direkt, was hat das was sie getan hat mit dir zu tun?

    gruß melanie

  • Ja was hat das was meine Mutter getan hat mit mir zu tun?

    Gute Frage die ich mir selber stelle. In meiner Heilung muss ich ja den Alkoholismus als Krankheit verstehen und ich komme auch öfter zu dem Gedanken warum mein Vater über Jahrzehnte getrunken hat.
    Hat meine Mutter Ihn vielleicht schon viel früher betrogen und er fing deswegen das trinken an? Ich weiss es nicht.

    Ich kann nur sagen das ich das anscheind über 15 Jahre anscheind verdrängt habe mit meiner Mutter.

    Warum kommen mir jetzt solche Erinnerungen hoch?

    Ist das vielleicht ein Schlüssel zu der Trinksucht meines Vaters und ist das vielleicht ein Grund warum ich Liebe und Geborgenheit als Kind nicht erfahren habe?

    In mir kommt ja sogar schon die Frage hoch ,ist mein Vater mein Vater?

    Fragen über Fragen.....

  • hallo bernd,

    ich frage dich nun ganz ehrlich, würde es etwas für dich in deiner person ändern, wenn du all diese fragen beantworten könntest?

    war dein vater, den du als vater erlebt hast, erzäuger hin oder her, er ist und bleibt was er ist,denn er hat dich dein leben lang als vater begleitet, dir ein guter vater?

    die alkoholsucht zu verstehen, was bringt dich daran weiter?

    möchtest du nicht lieber herausfinden wer du bist, als zu erforschen was andere um dich herum getan haben?

    das sind die fragen dich mir kommen, wenn ich dich so lese.
    lieben gruß melanie

  • So nachdem ich heute auf der Arbeit die ganze Zeit über Deine Aussage Nachgedacht habe ,habe ich jetzt auch festgestellt das mir diese Antworten auf meine Fragen wirklich nichts bringen würden.

    Es ist genau so relevat als wenn in China ein Sack Reis umfällt.

    Danke für den Denkanstoss Melanie.

    LG Bernd

  • guten morgen bernd,

    was mir weitergeholfen hatte, war das reden über das was ICH erlebt hatte. meine mutter ist die alkoholikerin, mein vater der co abhängige. natürlich haben beide , da ich schon als kind mit diesen eltern, der suchtstruktur aufgewachsen bin, eine veranwortung für meine prägung. doch mir half es da nicht weiter ihnen eine schuld mitzugeben und mich darauf zu berufen, was ich für ne kindheit hatte. so schrecklich es auch war, als ich dann in ein alter kam, wo ich für mich selbst verantwortung übernahm, war ich ja diejenige die das was ich mitbekommen habe zu refflektieren und ändern zu können.

    es wurde erst dann für mich besser und klarer, zu verstehen WER ICH bin und weniger darüber nach zu denken WARUM ICH so bin. als ich feststellte, das da doch einiges an mir, meiner inneren überzäugung ungesund für mich ablief habe ich diese ungesunden anteile in mir soweit aufgearbeitet, das es mir heute nicht mehr so schwer fällt, meiner eigenen krankheit, der co abhängigkeit ein stop zu geben.

    du sagst es, egal woher ich komme, was meine eltern mir mitgegeben haben, es sind meine erinnerungen, es ist meine prägung und nur ich selbst habe dann die möglichkeit an mir selbst zu arbeiten. denn eins steht fest, die vergangenheit kann ich nicht ändern, aber ich kann heut danach schauen das ich ein unbeschwertes leben lebe. den ballast habe ich abgeworfen, schuldzuweisungen gibt es nicht mehr, dadurch wurde mein leben für mich einfacher.

    wenn ich das nicht verstanden hätte, wäre ich heute sicher immer noch dabei mich im kreis zu drehen und anderen die schuld an meinem elend zu geben. doch damit würde ich meine co abhängigkeit nur weiter leben und darin immer weiter selbst kaputt gehen.

    ein elend gibts nicht mehr. ich bin grössten teils wieder glücklich im leben und kann für mich selbst sorgen. ich habe gelernt mich anzunehmen als die persönlichkeit, die sicherlich einiges in ihrem leben erlebt hat. ich nehme mein erleben mit und sehe darin die chance für mich daraus gesund zu wachsen. es war nicht alles nur schlecht und ich fand herraus, das aus all dem schlimmen auch was positives wachsen kann.das kann denk ich mir jeder schaffen. darum geb ich dir das hier noch mit auf deinem weg.

    viele grüße melanie

  • Hallo Melanie,

    erstmal nochmal Danke für Deinen Denkanstoss, der hatte mich noch mehr zum nachdenken gebracht und sicherlich dazu beigetragen das das mir ja nichts bringt.

    Ich werde mich jetzt viel mehr mit dem ICH beschäftigen und versuchen daraus zu lernen.
    Ich halte euch auf dem laufenden.
    Danke und Liebe Grüsse

    Bernd

  • So ich bin gestern mit meiner Frau bei meinen Eltern gewesen.

    Eigentlich immer ein grauen für uns,doch dank einer etwas anderen Einstellung dem ganzen gegenüber war es überraschender weise gestern garnicht mal so schlecht.

    Ok,Langweilige Themen kamen immer wieder auf aber es war irgendwie entspannter als sonst die letzten Jahre.

    Kennt jemand das auch wenn man sich mehr mit sich selbst beschäftigt das der Kontakt zu den Eltern dadurch wieder besser wird?

    Oder liegt es daran das mir das alles viel mehr egal ist was dort passiert als früher?

    LG Bernd

  • Hallo Bernd,

    ich rede mit meiner Mutter über Kochrezepte, alles mögliche rund um den Garten und ähnliches. Das entspannt die Lage und mich noch dazu. Meine Erwartungen haben sich völlig gewandelt bzw. sind gegen null gesunken. Und was ich bekomme, darüber kann ich mich einfach so freuen. Irgendwann sind die Oldtimer nicht mehr da und ich weiß dann, wie die heimischen Spezialitäten gebrutzelt werden... 8)

    Gesprächspartner für andere Themen habe ich außerhalb. Was im Elternhaus ist, das ist nicht mehr so bedeutungsschwanger und betrifft mich nicht mehr unmittelbar. Ich kann die beiden so lassen wie sie sind und bei mir bleiben. Ich versuche schon lange nicht mehr, die Mutter trockenzulegen.

    In der Traumatherapie arbeite ich die Vergangenheit auf, das macht mich immer freier für die Gegenwart.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,
    ja ich habe mir auch mehr Gelassenheit angewöhnt und war letzten beim Eltern Besuch überrascht das es doch recht erträglich war.

    Naja über Kochrezepte habe ich nicht geredet ,den die die ich wissen wollte kenne ich schon ;)

    Aber es ist schon befreiend wenn man sich nicht mehr um alles Gedanken macht.

    LG Bernd

  • Seit ich zum studieren in eine andere Stadt gezogen bin (das ist 3 Jahre her, ich bin 24), ist das Verhältnis zu meinen Eltern viel besser geworden. Allerdings, sobald ich sie in den Ferien für länger als eine Woche besuche, tauchen alte Muster wieder auf... Was dann aber hilft, ist offen über die eigenen Gefühle zu sprechen. Und zwar NUR die. Wobei es dann auch wichtig ist, nur über die Beziehung zum Gegenüber zu sprechen. Was in meiner Familie oft passiert, ist, dass ständig überall und zu jeder Zeit von jeder Situation ein Bezug zu meinem suchtkranken Vater hergestellt wird. Das sollte man vermeiden. Dann klappt es, zumindest bei mir, ganz gut und ohne Konflikte meine Eltern zu besuchen.

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