liebe frei-ja,
es gibt gerade für so kleine kinder spieltherapie. ich hatte meinen sohn zwei jahre in einer solchen therapie. ich bin zu einem kinder und jugendpsyciater gegangen, da er sehr auffällig war, essstörungen hatte und ein ADS syndrom. es half ihm sehr. ich würde dir das sehr ans herz legen, da die angst vor solchen schritten abzulegen und dich zu informieren wo es in deiner stadt einen solchen kinder und jugendpsychiater gibt.
meine tochter war damals nach der trennung bei der kirche(catitas) in einer spielgruppe mit anderen kindern. auch sie litt unter der trennung, nässte nachts noch ein. ich bin katholisch. ich weiss nicht ob die evangelischen auch sowas anbieten.
es ist sicherlich bei kindern mit 5 jahren nicht möglich ne gesprächstherapie zu machen, es ist aber sehr wirkungsvoll eine spieltherapie zu machen, da können die kleinen spielerisch ausdrücken, was in ihnen los ist und der therapeut geht dann spielerisch mit den kleinen um. meinen kindern hat das sehr geholfen.
was dich selbst betrifft, du hast ne ziemliche last zu tragen. wie du schreibst, scheinst du selbst sehr weinerlich zu sein. hast du für dich auch schon überlegt, was du machen kannst, denn wenn du dich stabilisierst, kann das nur gut für dein kind sein. es ist gerade deshalb so wichtig, da du allein da stehst, mit dem kind und , zumindest bei mir ist das so, der papa sich nicht um die kinder richtig kümmern kann. da liegt eine grosse last auf deinen schultern an verantwortung, die allein getragen werden muss.aber sei dir sicher, du bist nicht allein, musst das auch nicht alles allein packen, hol dir hilfe, denn das nimmt dir den druck, die last von den schultern. mir hat die therapie, die ich dann auch für mich machte sehr geholfen, ich kann heute wieder unbesorgt für meine drei kinder da sein und bin mir heute sicher damals das richtige für die kinder getan zu haben.
was meine einstellung zur verantwortung des vaters für die kinder angeht, da kann ich mich heute besonders gut von distancieren. es ist traurig, das er nicht da ist. das schlimmere übel wäre aber gewesen, bei mir, wenn er den kontakt weiter zu den kindern gehalten hätte. meine kinder sind heute schon älter, sie sind heute in der lage ihre gefühle in worte zu fassen. auch ihre bedürfnisse. sie möchten von sich aus den kontakt zum vater nicht mehr haben, da er sie ihr leben lang immer wieder entteuscht hatte.
für mich hat das heute aber keine bedeutung mehr, denn es ist die beziehung des vaters zu den kindern, die kaputt ist, nicht die von den kindern zu mir, ich muss die nicht retten. seit ich mich dafon distanciert habe kann ich wesendlich besser damit umgehen. meine kinder sind heute sehr stabil, ich kann sehen, das trotz all dem was passiert ist sie gut herranwachsen können und das macht mich heute sehr stolz.das möchte ich dir auch sehr ans herz legen, es ist zwar schwer alleinerziehend(blödes wort) zu sein, doch es ist machbar!
lieben gruß melanie