Melde mich aus der Suchtklinik Tönnisstein

  • Hallo zusammen,

    ich bin jetzt seit 5 Wochen in der Suchtfachklinik Tönnisstein in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

    Ich hoffe dort meine Abhängigkeit in den Griff zu bekommen, nachdem eine ambulante Therapie bei mir leider gottes gescheitert ist.

    Ich habe bisher viel gelernt und auf dem Weg in ein trockenes Leben. Dass auf mich noch viel Arbeit wartet ist mir klar.

    Gruß

    Chiemgauer

  • Hallo Chiemgauer,

    es freut mich für dich das du den Weg in die Klinik gefunden hast.

    Magst du mir davon erzählen?

    Mein Mann ist ein Alkoh. und ich bin der Depp der mir das lange Zeit angesehen hat.
    Warum? Keine Ahnung?
    Na ja wenn er meint soll er.... es ist zwar besser geworden aber in eine SB oder zur Entgiftung will er nicht gehen.
    Ist mir aber jetzt auch egal. Mir geht es nach dem begreifen meines Handelns wieder gut.

    Und nun zu dir?
    Wieso hat es mit der ambulanten nicht geklappt? Was wird da gemacht?
    Ich frage weil es mich interessiert und ich gerne verstehen würde warum dann ein Klinikaufenthalt besser ist.
    Ich weiß es eben nicht denn ich selber habe kein Trinkproblem.
    Gott sei es gedankt.

    GlG
    e-luise

  • Hallo Chiemgauer,

    schön dass Du Dich meldest.

    Du bist ja noch in der "Ankommphase".

    Zitat

    Dass auf mich noch viel Arbeit wartet ist mir klar.

    Bleib schön bei Dir und Deiner Therapie.

    Wir laufen nicht weg :)

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Luise,

    nun, eine ambulante Therapie findet in der Regel einmal wöchentlich statt. In der "freien Zeit", kann es dann durchaus passieren, dass man auf dumme Gedanken kommt und wieder mit dem Trinken beginnt. So bei mir geschehen. Man setzt sich zusammen und redet über das Thema Alkohol.
    Eine stationäre Therapie ist jedoch viel intensiver. Man hat täglich 2 mal Therapie für jeweils 1-1,5 Stunden. Dazwischen finden Therapeutische Vorträge statt. Darüberchinaus kann man auch an Kursen wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung, Stressbewältigung etc. teilnehmen. Auch sportlich darf man sich betätigen. 2 mal die Woche stellen sich Selbsthilfegruppen vor.
    Die Patienten hier haben fast alle Arbeit und sind alle gepflegt. Wüsste man nicht, dass man in einer Suchtklinik ist, könnte man denken, man wäre in einem Tagungshotel. Man ist übrigens dort auch nicht eingesperrt, sondern kann jederzeit das Gelände verlassen. Lediglich in der 1. Woche darf man das Gelände nicht verlassen. Man fühlt sich auch dort zu keinem Zeitpunkt eingesperrt.

    Also dein Mann braucht sich keine Sorgen zu machen. Es gibt viele Gerüchte, aber nur wenige sind wahr.

    Falls du noch Fragen haben solltest, scheue dich nicht diese auch zu stellen.

    Gruß

    Alex

  • Hallo Alex,

    danke dir für deine schnelle Antwort.

    Mein Mann....... der war schon einmal vor Jahren und hat nach Beendigung der Therapie gleich weiter gemacht.
    Der kennt das schon. Allerdings war das vor meiner Zeit.

    Wieso macht man in der ambulanten nur einmal in der Woche?
    Bringt doch nicht wirklich was... täglich menno es kommen doch auch Entzugserscheinungen... etc... wie soll das gehen?


    LG
    e-luise

  • Hallo Luise,

    also Entzugserscheinungen kommen nicht mehr ! Das passiert nur wenn man noch trinkt und der Körper ohne Alkohol nicht mehr funktioniert. Deshalb wird man auch bei einer körperlichen Abhängikeit qualifiziert entgiftet. Da man jedoch nicht abschätzen kann, ab wann man körperlich abhängig ist, ist dringend zu empfehlen bei langjährgem Alkoholkonsum eine Entgiftungsstation aufzusuchen.
    Was du meinst ist warscheinlich der sog. Sucht- oder Saufdruck (Craving). Die kann ein trockener Alkoholiker auch noch nach vielen abstinenten Jahren bekommen. In der Therapie lernt man jedoch damit umzugehen. Auch ist es sehr wichtig, nach der Therapie in eine Selbsthilfegruppe zu gehen.

    Grüßle

    Alex

  • Hallo Alex,

    Craving? Sucht- oder Saufdruck?
    Ja ich glaube das hat er..
    er zittert und schwitzt dann... und da er nichts machen will muss er hier was trinken sonst kippt er aus den Schuhen..
    Ist das so?
    Entgiftung was wird da genau gemacht?

    LG
    e-luise

  • Hallo Alex!

    Willkommen im Forum!

    Jetzt sprechen wir wieder einmal von Dir,o.k.?

    Beim lesen anderer Alkoholiker (falls Du Zeit hast dazu!) wirst Du sehen,dass einige ähnliche Probleme haben wie Du.
    Für mich ist das Lesen bei den anderen meistens gleichbedeutend wie lernen.

    Wir arbeiten alle an uns um den Rest unseres Lebens trocken zu bleiben.
    Ich wurde (werde)dabei über Höhen und Tiefen geleitet.
    Und auch gerade aus.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und viel Erfolg auf Deinem eingeschlagenen Weg und freue mich Dich bald hier aufkreuzen zu sehen!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • hi Luise,

    nein, in diesem Fall handelt es sich nicht um Saufdruck ! Zittern sind körperliche Entzugserescheinungen. Dein Mann trinkt also noch. Also muss er entgiften !
    Auch du solltest dir Hilfe suchen. Du bist eine sog. Co-Abhängige. D.h. du hilfst unbewusst dabei die Sucht deines Mannes aufrechtzuerhalten. Sollte dein Mann zu einer Therapie nicht bereit sein, würde ich mit Konsequenzen drohen und diese auch durchsetzen.

  • Hallo Alex,

    das was du schreibst kenne ich schon.
    Co ja bis zu dem Grad als ich erkannt habe was da abläuft.
    Nein jetzt ist Schluss ich habe ihm viele Chancen gegeben bin fortgelaufen, zurück gekommen.
    Doch nun ist es anders. Er kann noch bis Ende des Monats bleiben und sich entwickeln oder sich ne Bleibe suchen.
    Dann war es das. Oh no, mit mir nicht mehr.

    Allerdings will ich viel über das hier wissen denn es hilft mir mich noch mehr von dem allen zu lösen.
    Es macht mir umso bewusster das er gar nicht will.

    Nicht mehr mein Problem. Ich trinke nicht und alleine Leben kann ich sehr wohl. 8)


    LG
    e-luise

  • Hallo Alex,

    ja für ein Buch werde ich nicht so viel Zeit haben.
    Ich frage gerne die Leute die sich nicht nur mit der Thematik beschäftigen sondern das Übel auch bekämpfen wollen.

    Mir hilft das denn umso mehr ich darüber weiß, umso mehr schlägt es in Wut um.
    Ich mache ja sowieso alles falsch und bin böse. Würde ihn nur beschimpfen etc. Ja freilich.
    Kann sein das ich nicht mehr so nett bin wie ich mal war. Liegt wohl daran das ich schon einiges mitgemacht habe. Warum auch immer ich mir diese Unverschämtheiten gefallen lassen habe.
    Ja das war Co.
    Als ich hier in den Beiträgen anderer Betroffenen nachlesen konnte fragte ich mich schon woher die denn meine Geschichte kannten. :lol:

    Echt blöd oder? Ich war erschrocken über das was mit mir in dieser Zeit alles passiert ist.
    Die Lügen, Unterstellungen, Streitlust etc

    LG
    e-luise

  • Hallo Alex,

    ganz schön viele mans in dieser Klinik!!! Bei uns sind die alle raus geflogen.

    Du bist am Anfang des Weges, DICH zu finden. Deine medizinische Ratschläge hier bzgl. Entgiftung sind nicht nur leichtsinnig sondern vollkommen unangebracht.

    Ob Du ein Co- Verhalten einordnen kannst halte ich für fraglich. Ich traue mir das bis heute nicht zu und halte mich deshalb bei diesem Thema zurück.

    Bleib bei Dir.

    Schönen Sonntag wünscht

    kommal

    unterwegs...

  • Hallo an alle,

    es freut mich von jemanden zu lesen der sich von seiner Sucht befreien möchte.
    Sicher habe ich unter dem Co-verhalten gestanden. Aber ich weine nicht mehr. Kämpfe nicht mehr.
    Wenn dann für mein Glück!

    Doch es interessiert mich schon sehr was in einem Menschen vorgeht. Wie er sich jetzt fühlt und warum es nicht geklappt hat.
    Ich freue mich für Alex wenn er endlich seinen Weg gefunden hat und die Welt wieder so sieht wie sie ist.
    Ich bin überzeugt das er die Kraft hat das alles zu schaffen.

    LG
    e-luise

  • Hallo Komal,

    medizinische Ratschläge bezüglich Entgiftung traue ich mir durchaus zu. So werden diese Meine Ratschläge nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern sind medizinische Tatsachen.
    Außerdem bezeichnet sich dieses Forum hier als Selbsthilfegruppe. Da darf es auch erlaubt sein, anderen Ratschläge zu geben ! Dieses Recht nehm ich mir hier auch heraus.

  • Komal ???

    wer "man" schreibt ist bei euch rausgeflogen ????? In welcher Klinik warst du denn ? Also diese Regel gibt es bei uns nicht !
    Kann es sein, dass du mit deiner Trockenheit unzufrieden bst ?

    Gruß Alex

  • Hallo Alex,

    das "man" bezog sich auf Deine Beschreibung Eures Alltags in der Klinik. Du schreibst nur in der man-Form, und nicht, was Du dort für Dich machst und erlebst. Mir ist das auch aufgefallen...
    Hier fliegst Du selbstverständlich nur raus, wenn Du ausfallend wirst oder Ratschläge in Sachen kaltem Entzug gibst, oder weitertrinkst.
    Ansonsten solltest Du hier für jedwede Art von Ratschlägen und auch Kritik offen sein, immer schön dahin gucken, wo es weh tut, dann ist was Wahres dran. Ausweichen, rechtfertigen, andere Angreifen und so weiter zeugen von fehlendem Willen....
    Hier schreiben in erster Linie viele trockene Alkoholiker, die es schon längere Zeit, teilweise viele Jahre sind. Das sind sie nicht umsonst.
    Für mich persönlich kann es mir schnurzpiepsegal sein, wie Du trocken bleiben willst, ich habe da nichts von.. Mir jedoch hat das Forum mit all seinen Menschen geholfen.

    Viel Erfolg auf Deinem Weg wünsche ich Dir!

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Servus Chiemgauer,

    nur zum Verständnis für Dich, bevor Du hier "einen lauten machst": die Worte "man" sind aus den Sätzen rausgeflogen, nicht die Personen, die das Wort benutzt haben. War bei mir in der Therapie auch so, und ich habe viele Therapiezentren kennen gelernt, in denen dies genau so gehandhabt wird.

    Zweitens möchte ich Dir sagen, dass ich es auch sehr unpassend und unglaubwürdig finde, wenn jemand, der die letzten zwei Jahre sein eigenes Leben suchttechnisch nicht auf die Reihe bekommen hat, sich nun zum Experten für Ferndiagnosen und Heilungsmethoden entwickelt - und zwar ganz am Anfang seiner eigenen Therapie.

    Ich fände es gut, wenn Du Dein Leben und Deine Fortschritte in Deiner Suchtbewältigung behandeln würdest, für Hilfestellung bei Anderen ist in den nächsten Jahren noch Zeit genug. Werde erst mal selbst stabil und zufrieden trocken, bevor Du langjährig zufrieden trocken lebenden usern Unzufriedenheit unterstellst.

    Ach ja, noch eine Kleinigkeit: wir alle sind hier Gäste von Karsten. Der Einzige, der sich demzufolge "Rechte" herausnimmt hier an Bord ist wer? Richtig, Karsten.


    LG
    Spedi

  • Zitat von Chiemgauer

    Außerdem bezeichnet sich dieses Forum hier als Selbsthilfegruppe. Da darf es auch erlaubt sein, anderen Ratschläge zu geben ! Dieses Recht nehm ich mir hier auch heraus.


    Hallo,

    nur mal so dazwischen geworfen: Ich glaube nicht, dass dies ein Forum für Neuschlaue ist, die anderen erklären wie der Faden durch die Nadel geht, weil sie selbst mal gesehen haben, wie es jemand gemacht hat. Wie schon richtig bemerkt, ist dies eine Selbsthilfegruppe. Und weil der Name das schon sagt: Es geht darum mir selbst zu helfen. Darum bleibe ich bei mir, rede von mir, meinen Erfahrungen und Gefühlen - wenn ich will. Das ist für mich die oberste Regel der Selbsthilfe.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!