Zitat von co-ElfiAlles anzeigenHallo aionic star,
du hast offenbar ne Menge Erfolgserlebnisse zurZeit.
Irgendwie kommt mir das bekannt vor - ich habe in milderer Form sowas auch schon versucht. Andere kontrollieren und von ihrem schlechten Lebensstil kurieren, ey das macht Laune wenn man das schafft, voll das Erfolgserlebnis, voll der Kick.
Willst du wissen, was passiert, wenn man jemanden erfolgreich zwingt ein Suchtmittel zu meiden? Suchtmittelverlagerung. Das Ganze geht wieder von vorne los mit einem ANDEREN Suchtmittel.
Das Problem ist nämlich nicht die Sucht an sich, die ist ein Signal dass da tiefliegende Probleme am Werk sind, Sucht ist ein Mittel um Probleme zu verdrängen.
Wenn du jemandem den Alk abgewöhnst ist nicht alles wieder wunderbar und rosarot. Das geht ein paar Wochen gut. Dann tauchen die dahinterliegenden, durch den Alk verdrängten Probleme wieder auf. Und weil Alk die einzige Verarbeitungsstrategie war, gibt es keine eingeübte Strategie diese Probleme zu bewältigen, das bedeutet, die Nerven liegen beim gezwungenermaßen Abstinenten blank, und alles was durch den Alk verschüttet war ist plötzlich wieder präsent, Probleme ohne Ende in Sicht.
Willst du dich durch diese vielen Problemschichten arbeiten? Hast du einen Schimmer, wie anstrengend das ist, wenn man emotional mit seinem "Patienten" verbunden ist? Noch hast du keine körperlichen Symptome, das kann sich aber schnell ändern.
Hallo Elfi!
Ja, ich sehe das genauso wie du!
Aber das ist ok, ich denke ich weiss auch ungefähr was bei ihm dahintersteht , ich hatte und habe solche probleme auch und bin bereit das mit ihm durchzustehen. Ich hatte mal 8 jahre eine schwere depression, obwohl die Gründe dafür längst überholt waren und habe da rausgefunden und es geht mir seit 2 jahren gut.
Ich bin auch süchtig, aber nach lesen, lernen, internetsurfen und solche Sachen. ich will ihn ja vorrangig nicht von seiner Sucht kurieren sondern nur den körperlichen Schaden stoppen- danach braucht es nur noch Geduld und Ruhe. Ich habe ja im grunde ähnliche Probleme wie er, aber schon viel daran gearbeitet.. Ist ja auch kein Zufall das wir zusammen sind.
ich habe ihm auch schon gesagt das sowas pasierne wird.
Schon bei seinem ersten Entzug im Herbst und es ist genauso passiert wie ich es gesagt habe! Und danach haben wir uns bereits durch 1,2 Problemschichten von ihm und von mir durchgearbeitet, was nicht lustig war, 2 Monate Psychiatrie seinerseits und ich hatte auch einen emotionalen Tiefpunkt.
(ich glaube bei diesem emotionalem Tiefpunkt hatte ich eine Art Erleuchtung bezüglich meiner co Abhängigkeit und habe mich ziemlich befreit.. Ich habe damals nachdem ich schon mehrere Tage jeden Tag vor dem einschlafen geheult habe weil es ihm so schlecht ging. Plötzlich begriffen das es mir unter all dem Leid eigentlich gut geht, seine Probleme nicht meine sind, und ich völlig frei bin und mit oder ohne ihm Freude daran habe meinen Weg weiterzugehen. Danach ging es mir auf einen Schlag wieder sehr gut mit mir)
Danach hat sich so viel in unserem Leben verbessert dass es uns beiden ein paar Monate so gut ging wie noch nie in meinem Leben. das problem jetzt war wohl dass er seinen alkoholismus noch immer unterschätzt hat, zumindest könnte das sein, weil er dachte es geht ihm so gut dass er ab und zu mit seine Freunden trinken kann, und kam damit aber doch nicht klar. (ich hab das auch erst jetzt begriffen dass er das offenbar nicht schafft und ganz abstinent leben muss um gesund zu bleiben.)
Klar ist, diese Beziehung kann nur funktionieren wenn wir beide uns permanent weiterentwickeln, aber das Niveau der Probleme muss sich weiter heben, und er darf nicht bei jeder Hürde (so wie jetzt dass was jetzt war, das er nach 2 monaten ohne saufen draufkam das ihn sein job und gesellschaftsleben stressen) wieder zu saufen beginnen.