Mein Mann ist Alkoholiker - hilflos und traurig

  • Hallo liebe Holli,

    klar hört dich hier jemand, Du wirst sogar verstanden, dass
    ist doch schon mal gut für den Anfang, oder?

    Herzlich Willkommen hier im Forum und ich wünsche Dir einen
    guten Austausch.

    Was glaubst Du denn, wie es jetzt für dich weiter geht?

    Wie ich so lese, scheint dein Mann ja mit seiner Situation sehr
    zufrieden zu sein, er trinkt, weil er trinken will und kann
    bei dir ein und aus gehen, so wie es ihm passt.
    Aber gefällt dir das so, ich glaube nicht, sonst würdest Du ja nicht
    hier schreiben.
    Atme tief durch mach dir Gedanken, darüber, was Du für dich
    tun kannst.

    Ich wünsche Dir alles Gute

    Liebe Grüße
    Nordlicht

  • Liebe Holli,

    ich sag dir auch mal guten Tag hier.

    Du bist natürlich ganz schön durch den Wind zur Zeit. Es verletzt dich, dass er sagt, er würde nicht mehr viel für dich empfinden. Und dass du nur meckern würdest... Leider ist es oft so, dass den Partnern die Schuld für das eigenen Trinken in die Schuhe geschoben wird. Nimm nicht alles auf dich, für das Scheitern der Ehe bist nicht nur du zuständig, da gehören immer 2 dazu, und für seine Trinkerei schon garnicht.

    Du solltest dich nun auf dein Leben und das deiner Kinder konzentrieren. Du schreibst, du versuchst es für deine Kinder schön zu machen, aber du bist ja auch noch da! Was haben die Kinder Schönes, wenn ihre Mutter nur am Verzagen und unglücklich ist? Versuche doch, zusammen mit deinen Kindern da was Neues entstehen zu lassen, dass es euch allen gut geht, also dir und den Kindern.

    Du schreibst

    Zitat

    ,er muß in Therapie ,

    , aber das kann nur er selbst entscheiden. Ob er muss oder will oder sonstwas...

    Hast du schon mal überlegt, was du für dich selbst tun kannst? Du hast für ihn keine Verantwortung, er ist erwachsen. Und er hat sich ja irgendwie da entschieden. Na gut. Nun bist du eben dran, da das Beste für dich und die Kinder draus zu machen. Versuche, deine Gedanken nun von ihm und was er machen sollte und könnte, abzulenken. Und umzulenken auf dich selbst. Was kannst du für dich machen, dass es dir besser geht?

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Huhu,

    liebe Holli, da haben sich unsere Postings überschnitten. Macht aber nix, oder?

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Holli,
    ich war auch der angebliche Grund dafür,dass mein Nochmann saufen musste und teilweise tagelang verschwand.

    Ich habe lange gebraucht,bis ich bereit war zu akzeptieren,dass es kein gutes Ende geben wird.
    Fast wäre es zuspt für einen Absprung gewesen.
    Deine Kinder leiden....lass das nicht weiter zu.

    Übrigens,mein Nochmann säuft immer noch....

    LG
    Susanne

  • Guten Morgen liebe Holli,

    es ist nicht einfach, sich einzugestehen, das der
    Partner so gar nicht mehr auf der gleichen Welle schwimmt,
    wie man selbst.
    All diese Vorwürfe, die Du zu hören bekommst, ich kenne sie auch.
    Ich kann dir aber mit Gewissheit sagen, Du bist nicht Schuld daran,
    dass er trinkt.
    Lass ihn gehen, er will es so.

    Deine Selbstzweifel, deine Verunsicherung, auch das kenne ich.
    Du darfst traurig sein, Du darfst jammern, weinen, alles raus lassen,
    was sich angestaut hat.
    Und dann liebe Holli, versuch nach vorne zu schauen, denn an
    dich, mach was für dich und denk an deine Kinder.

    Liebe sonnige Grüße
    Nordlicht

  • Liebe Holli,

    Zitat

    Immer habe ich ihn versucht zu unterstützen und jetzt stehe ich so leer da.


    Ich kann deine Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollzioehen, denn es ging mir ganz genauso... Ich habe gedacht, da gebe ich und mache und tue, reiß mir einen Arm aus für ihn. Ich verbiege mich, mach ihm alles, was er will, bin nett und freundlich soweit es geht und er?

    Bis mir auffiel, er hat es ja garnicht von mir verlangt, sondern ich habe ihm meine Dienst ja teilweise regelrecht aufgezwängt. Klar, er fand es toll, dass ich immer da war, aber ich habe es freiwillig gemacht. Ich habe da Verantwortung übernommen für sein Leben, etwas, was ja garnicht meine Aufgabe ist.

    Klar, dieses Gefühl der Leere ist nun da. Dieses Gefühl, ausgenutzt, benutzt worden zu sein. Deine ganze Energie ist da reingeflossen, in seine Belange. Nun kannst du doch aber was ganz Tolles damit machen.

    Diese Energie steht jetzt nämlich ganz alleine dir zur Vergfügung! Und das ist auch richtig so.

    Dass du nun erstmal traurig bist, verzweifelt, wahrscheinlich auch wütend, ist ganz normal. Heul in Ruhe alles raus, und dann kannst du deine Energie dafür nehmen, dir ein tolles Leben zu machen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Huhu Holli,

    ich bin zwar vom anderen Ufer (trockene Alkoholikerin), aber die Geschichte mit deinem Mann erinnert mich so sehr an meine eigene, dass ich dir ein paar Zeilen schreiben möchte.

    Ich selbst steckte bis vor zwei Jahren in einer destruktiven Beziehung. Mein Freund ist zwar kein Alkoholiker, aber er hat andere psychische Probleme, die das Leben mit ihm schlussendlich zur Hölle für mich machten.

    Die Trennung habe ich aus denselben Gründen hinausgezögert wie du (mal abgesehen davon, dass ich keine Kinder habe): Er war früher doch mal anders. Ich wollte diesen tollen Kerl wieder haben, der er früher einmal war. Mit dem ich so glücklich war. In den ich mich verliebt hatte. Dieser Typ, der zum Schluss durch meine Wohnung stratzte, den hätte ich nie genommen.
    Auch ich gab mich der Hoffnung hin, dass er sich nochmal ändern würde, dass er wieder so werden könnte wie er früher einmal war. Ich müsste nur am Ball bleiben, dachte ich. Um ihn kämpfen, versuchen, ihn auf den richtigen Weg zu bringen. Das tat ich ganze sechs Jahre lang. Verschwendete sechs Jahre, wie ich heute weiß. Eine „Erbschaft“ dieser Jahre ist übrigens meine Alkoholkrankheit.

    Ich will seine Geschichte hier nicht in allen Details ausbreiten, weil er sich nicht wehren kann. Er liest hier ja nicht. Nur soviel, er hatte durch seine schlechte Kindheit – genau wie ich – ein sehr schwaches Selbstwertgefühl. Während ich versuchte an mir zu arbeiten, Therapien machte, versank er in einer narzistischen Persönlichkeitsstörung. Später kam noch ein ausgeprägter, krankhafter Hang zum Lügen hinzu. Die Wahrheit, und er selber war ihm nie spektakulär und gut genug. Also musste er hinzuerfinden, und an seiner eigenen Legende feilen. Es war für sein Selbstbild auch zwingend notwendig, mich dauerhaft klein zu halten, mich gefügig zu halten. Nein, geschlagen hat er mich nie. Er hat mich statt dessen mit Worten geohrfeigt.
    Dazu gehörten auch andere Frauen, viele andere Frauen. Das machte mich besonders fertig. Das Gefühl, alleine nicht gut genug zu sein, dass da immer eine andere sein musste.

    Als dann die letzte Frau vor der Türe stand, war für mich klar – das Rad dreht sich immer weiter. Er ändert sich nicht, warum auch? Trotz aller Schwüre und Beteuerungen, für ihn läuft doch alles prima.

    Genau an dem Punkt ist dein Mann jetzt auch. Wieso sollte er etwas ändern? IHM geht es klasse. Er hat eine neue Liebe, und das ist der Alkohol. Daneben ist alles zweitrangig. Und sollte er doch einmal ein schlechtes Gewissen bekommen – der Alkohol wird’s richten.
    Die anderen haben echt schönes zum Thema „Für dich da sein“ und Energie geschrieben. Ich kann dem nur voll zustimmen! Denn eines sehe ich an meinem Ex: Wir haben uns vor zwei Jahren getrennt. Und bis heute hat er sich kein Stück verändert. Im Gegenteil, er ist noch schlimmer geworden in allen Belangen. Alles warten, alles verharren ist vergebens gewesen, das war ein Schwarzes Loch, das meine ganze Lebensenergie aufgesaugt hat.

    Ich weiß, was er dir antut, das tut höllisch weh. Die Zurückweisung schmerzt unendlich, ich kenne das von mir selber. Die Gedanken, habe ich etwas falsch gemacht, war ich nicht gut genug.
    Ich hoffe, dass du bald erkennen kannst: Es liegt nicht an dir. Du bist gut, so wie du bist. Er ist es, der sich verändert hat. Doch auch du kannst dich verändern.

    Ich persönlich kann abschließend nur von meinem Ex sagen (das Fazit nach 12 Jahren Beziehung, also mein halbes Leben): Ich bin froh, dass ich den Typen los bin. Und ich genieße jeden Tag ohne ihn.

    LG und trotz allem ein schönes friedliches Osterfest
    Plejaden

    P.S.:Hoffentlich war ich nicht fehl am Platze, wenn ja dann löscht den Beitrag einfach :oops: . Die Geschichte hatte mich einfach so angerührt, dass ich gerne etwas dazu schreiben wollte.

  • Hallo Holli,

    ... wenn ihr Euch schon räumlich (und beruflich) getrennt habt
    und er Dir immer wieder nüchtern versichert,
    keine Gefühle mehr für Dich zu haben ...
    warum läufst Du ihm dann "weinend" hinterher?
    Warum bist Du dann in seine Heimatstadt mitgezogen??
    Ich denke sein Alkoholkonsum, ist nicht "Euer" Hauptproblem ...

    Gruß
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Holli,

    ... so wird sich aber nix ändern!
    Er hatte ja schon einmal eine Therapie, also wird er auch gewisse Dinge zum Thema Alkohol wissen.
    Für ihn, ist es so prima: Er nimmt seine Familien-/Vaterpflichten wahr, trinkt dabei nicht, diszipliniert sich also auch zum Teil - und findet alles bestens.
    Ist ja auch ein bisschen wie "Rosinen" rauspicken, oder?
    Auf diese Weise kann er alles haben ...
    und Du kriegst ihn nie aus dem Kopf und leidest dauernd unter seiner selbstverständlichen Spontanität.
    Vielleicht soltest Du diese etwas einschränken und DIR neuen/mehr "Freiraum" (frei von ihm) schaffen?

    Lieben Gruß
    und schöne Ostern
    :D
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

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