Hallo zusammen,
ich habe in den letzten 2 Tagen bereits sehr viele Threads hier im Forum aufmerksam durchgelesen.
Mein derzeitiger Status ist: Ganz (ganz) am Anfang.
Die konkrete Entscheidung, meinen Alkoholismus (bekannt war mir selbiger eigentlich schon länger) aufzugeben, erfolgte im Grunde erst gestern. Heute war ich dann beim Arzt und habe dort offen über meine Erkrankung gesprochen. Diese äußerte sich übrigens bislang in 8-10 Flaschen Bier - pro Abend. Da mein Arzt bereits um meine sonstigen Diagnosen (Depressionen, emotional instabile Persönlichkeitsstörung) wusste, schien er eigentlich nicht wirklich überrascht. In jedem Fall war er sehr verständnisvoll. Medikamente hat er mir nicht mitgegeben, ich kann allerdings, wenn ich möchte, unter Aufsicht in der Praxis eine einzelne Tablette am Tag einnehmen. Außerdem hat er mir auch eine Einweisung mitgegeben, ob ich diese benutze liegt jetzt bei mir. Vorherige Trinkpausen verliefen immer symptomfrei - das muss aber jetzt nichts heißen, so viel habe ich hier schon lesen können.
Tja, nun bin ich also erst mal auch hier angemeldet - gleich geht's dann erst mal zur offenen Sprechstunde der Suchthilfe. Die Wohnung ist schon mal vom Restbier befreit - tja, wie gesagt, geht grade erst los.
[...]
Ich bin gerade zurück von der Caritas Suchtberatung.
Auch der dortige Suchtberater meinte, nachdem ich ihm die Lage recht detailliert geschildert habe, dass ich es dann doch einfach mal versuchen solle.
Ich fragte extra noch nach, ob ich es denn auch ganz sicher alleine versuchen kann - seiner Einschätzung nach kein Problem.
Wenn's nicht klappt (er sah das alles sehr entspannt, so mein Eindruck) sei's auch nicht schlimm, in jedem Fall dann bitte Dienstag zur Orientierungsveranstaltung erscheinen.
Tja, da sitze ich nun also alleine zu hause. Vom "Programm" her genau der Zeitpunkt, wo bislang das erste Bier gezischt hätte. Statt dessen wirds dann Wasser und Tee. Bislang stelle ich noch keine besonderen körperlichen Reaktionen fest, nur der Geist kreist eben recht ausgiebig ums Bier.
(kopiert aus meinem Vorstellungsthread.)
Da wäre ich nun also, angekommen in der virtuellen Selbsthilfegruppe.
Derzeit fällt es mir schwer, abzusehen, wie der Weg jetzt wohl so sein mag.
In meiner Entscheidung bin ich durchaus sicher - zum aktuellen Zeitpunkt für mich ein großes "Immerhin!"
Vorsorglich habe ich mir für den Rest der Woche erst mal sämtliche Verpflichtungen (speziell Arbeit) vom Hals geschafft. Blöd nur, dass *sicherlich* auch auf Grund meines Trinkens mitlerweile die Situation an der Uni äußerst druckvoll geworden ist. Das lässt sich nicht so einfach weg machen oder ausblenden - klappte mit Alk aber ohnehin auch nicht. Bin mal gespannt, wie der Abend so läuft - für den Moment lese ich mich dann mal weiter durch die Forenarchive.
Ich bin unheimlich neugierig darauf, ob und wenn ja wie anders sich wohl mein Denken, Wahrnehmen und Fühlen verändern wird, wenn ich den Start jetzt erfolgreich hinbekomme. Zu schade, dass es da kein Preview zu gibt. Wenn jemand von euch zufällig einen Thread kennt, in dem es genau darum geht -> würde mich freuen, den Link zu bekommen.
Soviel erstmal.