Leben und lieben(???) ohne Alkohol

  • Hallo!

    Nachdem ich mich nun sehr ausführlich -auch im offenen Bereich- vorgestellt habe, hätte ich mal eine Frage an "Kurzzeit-nicht-Trinkende" oder Langzeittrockene, die sich noch an ihre ersten trockenen Tage erinnern können. :wink:

    Ich trinke nun seit 16 Tagen nichts Alkoholisches mehr und bin sehr zufrieden mit mir und meinem Leben. Also, im Prinzip!

    Denn: ich habe keinerlei sexuelle Bedürfnisse mehr. Kuscheln, knutschen, streicheln...ja. Aber Lust auf mehr? Nein. Der Funke springt einfach nicht rüber.
    Es ist ja nicht so, dass ich sonst nymphomanisch veranlagt war oder nur betrunken Sex (darf ich hier nicht schreiben, hatte) die körperliche Liebe vollzogen habe. Aber momentan tut sich bei mir gar nichts mehr und meine Freundin (ich bin lesbisch) ist auch schon leicht ... irritiert.

    Hängt das evtl. mit dem Entzug zusammen? Sonst habe ich keinerlei körperliche Veränderungen bemerkt.

    LG

  • Zitat von D.Romedar

    Hängt das evtl. mit dem Entzug zusammen?


    Hallo,

    während meiner Therapie wurde ich oft danach gefragt. Ist wohl eine normale Begleiterscheinung, weil durch das Suchtmittel irgendwelche Stoffe ausgeschüttet werden. Durch den jahrelangen Gebrauch des Suchtmittels und die jetzige Nichtzuführung fällt das natürlich flach. Das sollte sich aber geben, wenn nicht muss es behandelt werden. Wo die Grenze der Normalität ist, kann ich aber nicht genau sagen. Woanders hast Du was von der Suche noch einem Therapeuten geschrieben. Ich bin damals nach der stationären Therapie in einem Suchthilfezentrum gewesen. Da war ich sicher, dass die sich mit Süchtigen auskennen.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • :shock: Ach du Sch...!!! :shock:

    Oj, dann ist ne Therapie wohl dringender nötig als ich dachte.
    Aber danke für deine Antwort. Dachte schon, das hätte jetzt doch nichts mit der Sauferei zu tun.

    LG, das Höckertier

  • Hallo D.Romedar

    Mach dich mal nicht verrückt. Das ganze hatte ich auch im Februar. Habe auch hier im Forum nachgefragt ohne erfolgreiche Antwort. Bei mir veränderte sich mein S** Leben von fast gar keiner Lust, zu heute wieder ganz normalen Aktivietäten. Vieleicht musste sich mein Körper wirklich an die neue Situation anpassen. Keine Ahnung.

    Lg Nobby

  • hallo höckertier

    das ist völlig normal. dein körper ist hochgradig im stress, und da ist das dann eben alles runtergefahren was nicht mit stressbewältigung zu tun hat. eben auch die libido. evolutionstechnisch bedeutet s.. ja fortpflanzung und im stress ist keine zeit für nachwuchs, also fährt der körper hier benötigte botenstoffe runter.

    auch wenn dir das eben gar nicht wirklich bewußt ist, dein kopf arbeitet momentan auf hochtouren um mit der neuen situation klar zu kommen, viele haben dann auch einen deutlich erhöhten zuckerbedarf. dazu kommt das durch den vielen alkohol der körper im laufe der zeit immer mehr "reizrezeptoren" aufbaut. wenn man trinkt werden diese rezeptoren blockiert, es ist aber nun mal überlebenswichtig reize wahr zu nehmen. also werden da neue gebaut um gegen die ständige betäubung entgegen zu wirken. deswegen braucht man auch immer mehr alkohol um die "gewünschte" wirkung zu erziehlen. die sind nun überflüssig und werden auch wieder abgebaut, aber das alles dauert halt eine weile.

    mach dich nicht verrückt, gib deinem körper etwas zeit wieder alles auf ein normals maß zu fahren. erklär das so deiner frau, bin sicher das sie das dann auch verstehen kann und nicht evtl denkt das es an ihr liegt. du hast deinen körper über viele jahre trainiert mit einem extrem giftigen stoff umzugehen, nu brauchts einfach ne gewisse zeit bis der weiß das davon nüscht mehr kommt. wie lange kann dir keiner genau sagen, hängt von vielen faktoren ab. aber paar monate kannst du einplanen. unsere krankheit ist richtig übel und die kriegt man nicht mal so nebenbei in griff.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Guten Morgen, ihr Lieben!

    Ich danke euch für die erfreulichen Antworten und kann zum Glück sagen, dass sich dieses Defizit langsam wieder Richtung Normalität einpendelt. :wink:

    Aber Doro, mal im Ernst (bist Krankenschwester, richtig?!)... Wahnsinn!
    Eine wirklich logische Erklärung, die sogar ich verstehen konnte. Vielen Dank für die Mühe!!!
    Und: Jo, vom Zuckerbedarf kann ich momentan ein Lied singen. Ich habe zudem noch eine Schwäche für diesen fiesen Gummibärchensaft (Markenname unwichtig) entwickelt, der sonst Brechreiz bei mir auslöste.
    Sachen gibbet! *kopfschüttel*

    LG,
    das Höckertier

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