ich weiss nicht was machen soll, wisst ihr vielleicht rat?

  • Hallo LittlePeanut!

    Kannst du das alles für dich behalten? Glaubst du das wäre gut für dich?
    Ich denke du musst mit ihm reden. schau was passiert. Aber rechne damit das er tausend und eine Ausrede hat. Aber wenn du sagst man merkt ihm gar nicht an wieviel er trinkt, dann läuten bei mir die Alarmglocken. mein Mann steht seit kurzem zu seinem Problem. Selbst unsere besten Freunde sind erstaunt weil er nicht besoffen durch die Welt gelaufen ist. Weil er nie auffällig viel getrunken hat. Klar, er hat heimlich seinen Pegel gehalten, der Rest ging obendrauf.
    Aber eins musst dir ganz klar sein, wenn er nichts an seinem Verhalten ändern will oder kann, dann bist du völlig machtlos.
    Pass auf dich auf. Überlege dir genau wo deine Grenzen sind und achte darauf das diese eingehalten werden.
    Lies hier eineige Treads, das ist sehr aufschlussreich!

    Liebe Grüsse und viel Kraft!

    Clärchen

  • Hallo LittlePeanut,

    ich kann mich Clärchen nur anschließen. Du solltest ihn unbedingt ansprechen. Ich weiß, das ist sehr schwer. Aber irgendwann musst Du es sowieso tun. Weil Du nur noch damit beschäftigt bist, ihn zu kontrollieren.
    Aber Du musst auch damit rechnen, dass er Dich anlügt.

    Ich war 19 Jahre mit meinem Freund zusammen. Er hat ein ähnliches Trinkverhalten - also Spiegeltrinker - allerdings war es bei ihm Apfelwein. Irgendwann habe ich in seinem Kleiderschrank in allen Jacken- und Manteltaschen ange-brochene Flaschen gefunden.
    Er gab alles zu, wir haben immer und immer wieder geredet und ich habe immer und immer wieder gehofft .....

    Dann gab es mal wieder ruhige Phasen, wobei ich mir heute noch nicht sicher bin, ob er nicht trotzdem heimlich getrunken hat.
    Auch er hat Probleme im Umgang mit anderen Menschen. Ohne Alk geht bei ihm nichts. Unauffällig war er auch, denn er hat ja heimlich getrunken.
    Ging in keine Kneipe, war immer zuhause. Hat sich um alles gekümmert.

    Probleme gab es zunehmend im Urlaub, weil wir ja da den ganzen Tag zusammen waren und er ständig seinen Pegel brauchte. Das konnte er so schlecht verheimlichen.
    In den letzten Jahren kamen dann noch berufliche Probleme dazu, 1 Jahr Arbeitslosigkeit. Und er hat sich immer mehr verändert. Er hat mir nie etwas getan, aber verbal wurde er zunehmend aggressiver.
    So dass ich ihn letztes Jahr vor die Wahl gestellt habe, Alkohol oder Trennung. Er hat sich für eine ambulante Therapie entschieden.

    Trotz der Therapie trinkt er weiter, belügt sich und andere.
    Deshalb musste ich mich von ihm trennen, sonst hätte ich mich selbst verloren.

    Er hatte auch schon eine längere Psychotherapie hinter sich, hat leider alles nichts gebracht.

    Deshalb pass gut auf Dich auf und lasse Dir nichts schönreden.
    Alkoholiker lügen bedenkenlos, wenn es darum geht, ihr Suchtmittel zu bekommen bzw. zu behalten. Und das tut ganz ganz furchtbar weh.

    Jetzt nach 2 Monaten Trennung geht es mir wieder richtig gut. Er kann trinken ohne mich belügen zu müssen und ich fühle mich so unendlich frei.

  • Hallo LittlePeanut,

    ich hatte damals niemanden mit dem ich darüber reden konnte. Und die gleichen Gedanken gingen mir ständig durch den Kopf.

    Ich habe ihm dann einfach die Flaschen auf den Tisch gestellt als ich morgens zur Arbeit gefahren bin und den ganzen Tag gezittert, was nun passiert. Das war auch ein großes Stück Feigheit und die Angst, ihn direkt anzusprechen und wie er dann reagieren würde.
    Er kam immer früher als ich nach Hause und hat sie dann ja auch gesehen und auch Zeit, sich Gedanken zu machen.
    Tja, wie ich schon geschrieben habe, er hat alles zugegeben. Nur leider hat es nichts daran geändert, dass er weitergetrunken hat bis heute.
    Dieses "Spiel" hat sich dann noch des öfteren bei uns wiederholt.
    Ich hatte einfach Angst vor der Wahrheit, Angst, dass ich ihm die entscheidende Frage stellen muss: Alkohol oder Trennung.
    Das habe ich leider erst vor 1 Jahr gepackt. Eigentlich war das für mich verlorene Zeit, aber später weiß man alles besser.

    Aber so war es bei mir. Dein Freund kann ganz anders reagieren.
    Nur lass Dich nicht anlügen. Sonst hört das nie auf !

    Ohne dieses Forum hätte ich es wahrscheinlich auch nicht geschafft mich zu trennen.
    Deshalb lies Dir mal die vielen Beiträge durch und Du wirst merken, wie Du mit der Zeit immer stärker wirst. Endlich Du selbst wirst.

    Alles Gute

  • Ich habe meinen Exxi nicht darauf angesprochen. Hätte ihn sein Alkkonsum gestört, so hätte er selber etwas dagegen getan und sich Hilfe gesucht oder mich angesprochen.

    Allerdings teilte ich ihm mit, daß er meiner Meinung nach ein Alkoholiker sei, ich mir seinen Untergang nicht mit ansehe und somit gehe - die Beziehung als beendet betrachte.

    Ich habe ihm offen gestellt, nach Hilfe durch Suchtstation oder oder oder wieder Kontakt aufzubauen, aber während der aktiven Zeit wollte ich nichts mit ihm zu tun haben; auch nicht in den Trinkpausen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Na, hoffentlich ist es nicht selbiger Typ ;)

    Wir hatten auch eine Wochenendbeziehung - da war alles toll, weil versteckbar.

    Als ich dann zu ihm gezogen war ging es kontinuierlich los um nach 10 Jahren im absoluten Desaster zu enden.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ja, die Gedanken sind nachvollziehbar, aber sie gehen nach hinten los. Einfach deshalb, weil Du Angst haben wirst ob er es entdeckt, Du Dich vor Dir selber schämst dass Du es tust und Dir dabei bewußt wird dass Du mit jemandem zusammen bist, den Du so nicht willst ... Du willst ihn verändert.

    Da aber beginnen unsere Probleme: wir können niemanden verändern sondern nur unsere Einstellung. Mir gelang das durch Ekel nicht und die Aktionen die entstanden. Nein, nicht am Anfang, 10 Jahre blieb alles unauffällig in seinem Bastelkeller. Da ich nicht kontrolliere dachte ich halt immer es war eben nur dieses "eine" Bier. Dabei waren es zwei ;) das erste und das letzte ;)

    Sag mal Little Peanut, wie sieht Dein Leben ohne ihm aus. Ihr wohnt getrennt somit hast Du noch einen eigenen Lebensradius. Bist du in der Lage diesen zu pflegen und Dich nicht auf "ihn" zu konzentrieren.

    Denn ich sag Dir ehrlich, wenn er nicht will - und so wirkt es nach Deiner Schilderung - wird sich bei ihm nichts ändern. Deine Freunde aber, die können Dir (im Gegensatz zum Trinker) ihre Schulter "zuverlässig" zur "Seite stellen".

    Freunde sind das A und O - vor allem aber auch sich selber nicht zu isolieren. Das aber geschieht gerne weil man sich ja schämt, Alkoholiker, mein Freund .... uuuupsssss....

    Paß gut auf Dich auf, er passt leider darauf auf, dass sein Spiegel stimmt. Es klingt grausam, ich weiß, aber ein nasser Alkoholiker wird niemals ein zuverlässiger Partner sein, wird Dich niemals in einem sicheren 24Stunden-Tag leben lassen und auch niemals eine gleichwertige Partnerschaft mit Dir führen können.

    Schlimmer aber war für mich, dass ich mich verloren hatte: ursprünglich die Stärkere wurde ich immer kleiner und isolierter, habe mich isoliert - nicht er mich.... ich selber war plötzlich nur noch in Säcken gekleidet, quasi keine Mühe mehr für mich selber....

    Paß auf Dich auf, das geht alles so schleichend dass die Betroffenen es selber nicht merken.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Zitat von LittlePeanut

    Hallo Clärchen,
    erstmal danke für deine antwort.

    "Aber wenn du sagst man merkt ihm gar nicht an wieviel er trinkt, dann läuten bei mir die Alarmglocken."

    wie genau meinst du das? heisst das er steckt schon tief im sumpf oder wie genau kann ich das verstehen.

    Weist du, das problem ist einfach er ist mein absoluter traummann , an ihm stimmt alles was ich mir wünsche und wir passen so gut zusammen. ich habe so angst ihn anzusprechen, das er gehen wird.

  • Uppps, das mit dem Zitat sollte anders laufen!

    Ich wollte dir sagen dass ich es beängstigend finde wenn jemand heimlich relativ viel trinken kann und keiner merkt es. Ich habe es ja auch nicht immer gemerkt. Der Alki kann dann in der Öffentlichkeit trinken ohne das jeder denkt er schüttet sich zu.Und weil er es ja gewöhnt ist kommt auch kein Lallen oder Torkeln dazu.
    Erschreckend finde ich wieviel getrunken werden kann ohne dass es auffällt. Wie hoch liegt die Messlatte da schon.
    Ich bin nach einem halben Glas Sekt schon beschwippst, mein Mann fing morgends an und war auf Feiern abends noch " nüchtern".

    Ja, ich finde er steckt schon tief im Sumpf.
    Möchtest du in einer Beziehung leben in der du Angst haben musst dass er geht wenn du Probleme ansprichst. Das muss eine Beziehung doch aushalten, und wenn nicht, ist es dann nicht vielleicht besser so?

    Ich wünsche dir Mut und Kraft für die richtige Entscheidung!

    LG Clärchen

  • aber um es rauszufinden ob er davon weg will müsste ich vielleicht erstmal mit ihm drüber reden, es könnte ja auch sein, dass er es nicht schafft davon weg zu kommen, es vielleicht schon gemerkt hat für sich selbst und er vielleicht hemmungen hat offen damit umzugehen? sind zwar alles spinnereien und gedanken aber, das könnte dochauch sein oder? er tut immer so stark aber in wirklichkeit hat er wenig selbstvertrauen und ist schüchtern. ich frage mich auch die ganze zeit, seit wann er trinkt, ob es evtl. etwas mit dem tod einer seiner engsten familienangehörigen zu tun haben könnte das er in den alk abgestürzt ist....

    LittlePeanut,

    fällt Dir was auf ?
    Wo bleibst Du denn ? Wer interessiert sich für Deine Belange (wenn nicht du selbst). Wo ist Dein Stellenwert ?
    Kein Mensch ist so wichtig, daß man permanent an "ihn" denkt und sich selbst vergißt

    denk mal drüber nach.

    gipfel

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