Losslassen in Liebe ??

  • hallo thomas,

    ich finde, du hast da eine verantwortung zu tragen. verantwortlich handeln bedeutet auch, schritte einzuleiten die unangenehm sind. zum schutz den kindes. du hast für das kind als vater dafür sorge zu tragen, das es ihm gut geht. das kind ist schutzbedürftig und braucht jetzt in dieser situation einen HANDELNDEN vater und keiner, der meint die zeit wirs dann mit sich bringen.

    es gibt viele beratungsstellen an die du dich wenden kannst, wenn das jugendamt für dich etwas bedrohlich wirkt. die helfen dir da genauso gut. nimm kontakt auf zu einer solchen stelle, du wirst merken, dort wird man dir helfen können.

    ein wegziehen aus der wohnung ist wie ein weglaufen. nur wielange willst du vor etwas weglaufen, vor dem du nicht weglaufen kannst? stell dich dem ganzen.

    auch ich bin der ansicht, das eine mutter zwar ein recht auf den umgang mit den kindern hat, auch ein vater. nur wenn diese person dann sich dementsprechen benimmt, das sie dem kind schaden zufügt dann hat sie dieses recht selbst vertan. nicht du bist der böse, der da was verhindert, sie ist es selbst, die es verhindert durch ihren alkoholkonsum. kinder haben ein recht auf gewaltfreies/alkoholfreies umfeld, ein gesundes aufwachsen. als mutter oder vater hat man nicht das recht den kindern zu schaden, denn sie gehören einem nicht. kinder sind eigenständige menschen deren schutz in der hand der erwachsenen liegt. darauf haben wir erwachsene zu achten.

    lieben gruß melanie

  • Hallo,

    wenn ich mir diesen thread einmal völlig wertneutral und emotionslos vor Augen halte, sehe ich eine Ehefrau und Mutter, die alkoholabhängig ist, und ich sehe einen Ehemann und Vater, der co-abhängig ist.

    Aus dieser Perspektive ist zum jetzigen Zeitpunkt keiner der beiden Elternteile in der Lage "das Heft in die Hand zu nehmen" und für das Kind zu sorgen.

    Zitat

    du hast für das kind als vater dafür sorge zu tragen

    Ich denke, daß Thomas erstmal lernen sollte für sich selbst Sorge zu tragen.

    Warum ist hier jede/r der Meinung, daß ein Co-abhängiger Mensch stärker ist als ein nasser Alkoholiker ?

    lg
    gipfel

  • Zitat von gipfel

    Warum ist hier jede/r der Meinung, daß ein Co-abhängiger Mensch stärker ist als ein nasser Alkoholiker ?


    weil man es als nicht berauschter Elternteil einfach sein muss, Gipfel,
    so viel Verantwortungsbewustsein muss man haben.
    Ich hatte es und es war auch für mich der Motor aus meiner Sucht.

    Ich glaube, lieber Thomas, Du willst ja Dich trennen, aber es schwingt noch ein bisschen Angst mit in der Luft...wird mir das Kind zugesprochen...wie sieht der weitere Umgang mit der Mutter aus...landet sie auf der Straße...
    eigentlich kaum andere Ängst wie bei einer Co-Frau.
    Auch wenn Du Dich noch nicht so in die Öffentlichkeit ( Ämter ) traust,
    der Weg zu der Suchtberatung bzw. nur mal zur Rechtsberatung kann Dir ja auch einige der Zukunftsängste nehmen.
    Informier Dich ruhig.
    Ich denke, Dir geht es nicht viel anders als es mir ging: erstmal kurz sacken lassen, dann losgehn, einen Schritt nach dem anderen.
    Dir spuken immer wieder Gedanken für mögliche gemeinsame Chance durch den Kopf...verständlich, war man doch ein Stück gemeinsam gegangen.
    Aber als ich diese Möglichkeiten hinterfragt habe, hab ich mich erinnert, das es in den letzten Jahren mit meinem XY Chancen über Chancen gegeben hätte, diese wurden immer wieder in den Sand gesetzt.
    Manchmal war ich schon so doof, dass ein kurzer Tag der Ruhe schon ausgereicht hat, in mir diese Hoffnung wachsen zu lassen.
    Distanz ! Thomas. Das ist was Dich die ganze Lage genau betrachten lässt.
    Nicht aus dem Schleiher der tollen alten Erinnerung heraus, sondern kracksel ruhig den Berg hoch, und von oben siehts aus, wie es war : schon lange keine Partnerschaft mehr, sondern eine Alkoholikerin und den passenden Co.

    Mensch, schnapp Dir deinen Kleinen und geht ins Schwimmbad, tobt und habt einen Mittag lang Spaß.
    LG nici :wink:
    PS. bei dem Wetter nehmt ihr aber lieber das Hallenbad :?

  • Zitat

    weil man es als nicht berauschter Elternteil einfach sein muss, Gipfel,
    so viel Verantwortungsbewustsein muss man haben.

    Ich will hier keine Grundsatzdiskussion aufbauen, aber ein co-Abhängiger ist ganz sicher ebenso "berauscht" wie ein Stoffabhängiger.
    Das hat mit Verantwortungsbewußtsein nichts zu tun, weil es insgesamt an Bewußtsein fehlt.

    Zitat

    Ich hatte es und es war auch für mich der Motor aus meiner Sucht.

    Eben drum stelle ich nochmals die Frage:

    Warum ist hier jede/r der Meinung, daß ein Co-abhängiger Mensch stärker ist als ein nasser Alkoholiker ?

    lg
    gipfel

  • liebe gipfel,

    Zitat

    Warum ist hier jede/r der Meinung, daß ein Co-abhängiger Mensch stärker ist als ein nasser Alkoholiker ?

    hat das was mit stärker sein wie der andere zu tun? es ist kein wettkampf um stärke und schwäche, besser oder schlechter.

    was ist denn für ein kind übler, eine angesoffene mutter auf dem sofa liegen zu haben die sich nicht kümmern kann oder einen vater der sich trotz aller coabhängigkeit sichum sein kind kümmert.

    ich als coabhängige habe meine kinder nicht vernachlässigt gehabt,war immer für sie da.im gegensatz zum besoffenen vater der eben nichts getan hat.

    ich denke das ist abwägungssache wo das kind am besten aufgehoben ist. wenn der coabhängige nicht fähig sein sollte sich ums kind zu kümmern, dann ist es sicher richtig zu sagen, das kind sollte in dem fall besser zu einer pflegefamilie.

    wir können kinder nicht von allem übel bewahren. doch können wir die kinder so betreuen, das es ihnen gut geht. das ist nun aufgabe von thomas, die er wahrzunehmen hat. richtig ist, wenn das nicht möglich ist, dann wird das kind leiden.

    lieben gruß melanie

  • Zitat

    ist ganz sicher ebenso "berauscht" wie ein Stoffabhängiger.


    Ich tipp mal drauf, dass Du keine Kids hast :wink:

    Stärker ? nun ja, klarer auf jeden Fall.
    Mein Xy hat den Kindern Glasscherben mit Salat in Suff zum Essen vorgesetzt, wollte im alkoholisierten Zustand mit denen Auto fahren,
    fiel - und stammelte ihnen mit blutigem Gesicht i.was vor, und und und
    Das hab ich nicht gemacht als Co-Abhängige, und da gibt es noch viele erschreckende Erfahrungsbericht.
    nein Gipfel, es war nicht meine Stärke, aber das GsD noch vorhandene Verantwortungsbewußtsein.
    Und deshalb denk ich, muss der Elternteil, der noch in der Lage ist zu handeln, dieses auch tun.
    Ja, das Leiden meiner Kinder war Mein Motor, und die Notwendigkeit handeln zu müssen hat mich stark gemacht, wenn Du so willlst.
    Aber auch wenn man keine Kinder hat, das Leben kann so schön sein,
    das man seine eigene Stärke mobilisieren kann/muss.

    Liebe Grüße,
    nici

  • Zitat

    Ich tipp mal drauf, dass Du keine Kids hast

    Da liegst Du falsch.
    Meine Kinder waren noch sehr klein als ich aus dem Delirium "erwachte".

    Zitat

    Und deshalb denk ich, muss der Elternteil, der noch in der Lage ist zu handeln, dieses auch tun.

    Das ist dann Deine Ansage: "Co-Abhängigkeit ist nicht so schlimm"

    Wenn ich das dazu lese:

    Zitat

    ich als coabhängige habe meine kinder nicht vernachlässigt


    fehlen mir einfach nur die Worte.

    co-Abhängige sind in keiner Opferrolle, und der Alkoholiker nicht in der Täterrolle. Es handelt sich bei BEIDEN um eine Erkrankung.

    Nun zu behaupten "der Co-Abhängige" macht das schon, weil er ja "nur Co" ist, finde ich persönlich höchst fahrlässig.

    lg
    gipfel

  • Zitat

    Meine Kinder waren noch sehr klein als ich aus dem Delirium "erwachte".


    und wer hat sich um die Kinder gekümmert als Du im Delirium warst ???

    Das ist doch keine Frage von Krankheit oder nicht, oder um Opferolle oder nicht (NUR Co??),
    hab ich den Arm gebrochen - kann ich mich um die Kinder kümmern,
    lieg ich getrunken auf dem Boden - kann ich´s nicht !

    Das das beides Erkrankungen sind, ist doch außer Frage,
    was soll denn dein feedback auf Thomas sein ???
    Ich denke sehr wohl, dass Thomas in der Lage ist sich um den Jungen zu kümmern, aber Er darf sich nicht außer vor lassen,
    sondern sich mit seiner Erkrankung auseinandersetzen.
    Ich kann beides.
    Und ich wollte nicht, dass sie mit dem Vater noch die Mutter verlieren.
    Ich opfere mich nicht. Sondern ich bin nicht mehr oder weniger das, was ich mir aussuchte zu sein - ein Elternteil.
    Nunmal egal ob krank, oder stark, oder Co.

    LG nici :wink:

  • liebe gipfel,

    lass mal gut sein. versuch dich mal mit coabhängigkeit ausseinander zu setzen, befor du hier so heftig reagierst. ich lass mich mit dir da auch nicht auf ne diskussion ein. ich weiss was ich getan habe und lass mir von aussen kein schlechtes gewissen einreden. ausserdem ist das hier denk ich mir äusserst unangebracht wir sollte thomas eher ermutigen sich aus der coabhängigkeit zu lösen als ihn da so an den pranger zu stellen. deine worte sind hier nicht förderlich du bist doch überhaupt nicht in der lage und auch nicht im bilde. weder kennst du mich noch kennst du thomas. allso lass die kirche im dorf. hier gehts um thomas und nicht um dich!

    gruß melanie

  • Hallo Thomas,

    ich möchte Dich gern an meinen eigenen Erfahrungen teilhaben lassen.
    Gewisse Ratschläge sind zwar gut gemeint, führen in der Regel jedoch in die nächste Sackgasse.
    Zuvor möchte ich einmal einige Deiner Aussagen zitieren:

    Zitat

    Meine Frau ist seit über 10 jahren alk

    Zitat

    Unser 11-jähriger Sohn hat in diesen Tagen die Hölle durchgemacht.

    Zitat

    Ich bin nicht alkoholkrank !!!!!!!!

    Zitat

    Mein Gefuehl sagt, wir schaffen es nicht und sie schafft es nicht vom Alk weg !

    Zitat

    Egal, was ich tue. Bringe aber das Helfersyndrom nicht weg.

    Zitat

    Und ich befürchte, ich werde sie reinlassen, so doof wie ich im Moment noch bin.


    Zitat

    Ich muss loskommen, egal was es mich an Kraft und auch Finanzen kostet.

    Bei allem Wunschdenken, das in Deiner Situation einsetzt, hast Du dennoch hier klar die Fakten aufgezählt. Du hast erkannt, daß Du es nicht allein schaffst, und daß ein weiteres Zusammenleben mt einer alkoholkranken Frau und Mutter nicht möglich ist.

    Das ist ein Anfang.

    Nun die Fakten, wie ich sie aus meiner Erfahrung sehe.
    Ein co-Abhängiger Mensch leistet der Sucht des Partners Vorschub.
    (um das für Dich klarer darzustellen: ein gesunder Mensch hätte sich bereits vor 10 Jahren von der alkoholkranken Frau getrennt)

    So gesehen ist Dein 11-jähriger Sohn in einer völlig kranken Struktur großgeworden.
    Diese Struktur kann nicht "mal eben geradegerüttelt werden", es bedarf hier professioneller, psychologischer Hilfe, die Du in keiner SHG bekommen kannst.

    Ich finde es überaus mutig und verantwortungsvoll, daß Du Dich Deiner co-Abhängigkeit stellst und nach Lösungen suchst.
    Für Männer eigentlich eher ein "no-go", weil Männer die dumme Angewohnheit haben, nach aussen den starken Mann zu markieren.

    Zitat

    Ich könnte sogar in mein Elternhaus in eine Einliegerwohnung ziehen.

    Hier sehe ich eine Chance für Dich und Deinen Sohn.
    Bei allen Überlegungen behalte bitte eines im Auge: Du bist selbst "psychisch angeschlagen" und benötigst langjährige psychische Therapie - ebenso wie Dein Sohn.
    Die Trennung von Deiner alkoholkranken Frau ist ein Anfang in eine neue Richtung für Euch alle.

    Ich wünsche Dir die nötige Kraft und Übersicht, die Du in der nächsten Zeit brauchen wirst.

    lg
    gipfel

  • Liebe Gipfel,

    es mag sein, dass du im allgeimeinen gesehen Recht hast.

    Aber im Detail kannst du nicht erfassen, ob ich in der Lage bin unser Kind zu versorgen und zu verstehen.

    Ich versorge das Kind jetzt im Moment durchgehend seit 7 Monaten ohne Unterbrechung. Wir waren im Urlaub, wir haben zusammen die 5. Klasse Gymnasium hinter uns gebracht und das nicht schlecht.

    Urteile nicht über meine Möglichkeiten dem Kind ein Vater zu sein und ein wenig die Mutter zu ersetzen.

    Zeige mir den Partner, der nach dem ersten Verdacht sich von seiner Partnerin trennt ?

    Du kennst meine Geschichte während dieser Jahre nicht. Alles hat sich während den letzten beiden Jahren zugespitzt.

    Seitdem werden Versuche ihrerseits unternommen, das Problem zu lösen.

    Kann man nicht eine gewisse Zeit auch Hoffnung haben, eine Lösung zu finden?

    Gibt es in dieser Welt nicht auch die ein oder andere Familie, die da zusammen durch gegangen ist ?

    Braucht alles nicht ein wenig Zeit, um zu realisieren, was mit einem los ist ?


    Dass mein Sohn in dieser Zeit kpl. "in einer völlig kranken Struktur" gross geworden ist, ist eine Aussage, die kein aussenstehender Mensch beurteilen kann.

    Er hat seine Mutter in den letzten 2 Jahren vll. an 5 Tagen betrunken gesehen, ansonsten nicht !! Vorher hat er es nicht mitbekommen. Auch wenn du es nicht glaubst. Sie war nie so betrunken, dass es merklich war. Und sie hat auch gegenüber dem Jungen ihre Pflichten und Aufgaben mit Liebe ausgeführt. ( Ich will sie nicht verteidigen )

    Das ist schlimm genug, aber bestimmt keine voellig kranke Struktur.

    Deiner Meinung nach sollte der Junge in eine Pflegefamilie ?

    Du bist sehr radikal in deiner Aussage und das verletzt mich schon im Moment.

    Wir haben uns getrennt, sie lebt im Moment nicht im Haus, und das schon seit Monaten.

    Alles braucht seine Zeit, Entscheidungen sollten reifen und nicht einfach so übers Knie gebrochen werden.

    Ich kenne deine Geschichte nicht, bist du Co oder Alk ?

    Sicher ist Co-Abhängigkeit eine Erkrankung. Sollten alle Co-abhängigen ihre Kinder weggeben. Nur weil der Abhängige es sowieso nicht mehr kann und wir krank sind.

    Sollten alle kranken Elternteile ihre Kinder in eine Pflegefamilie geben ?

    Krankheiten kann man manchmal heilen.

    Kann eine ander Pflegefamilie dem Jungen mehr geben als der leibliche Vater. Der Junge und ich, wir halten zusammen wie Pech und Schwefel.

    Was weisst du denn davon ?

    Deine Aussagen sind mir zu radikal !!!!

    An den Rest der Diskussion:

    Danke für euer Vertrauen. Ich versichere euch, dass ich im Stande bin, dem Jungen ein angemessenes Zuhause zu bieten. Er hat hier ein gesundes Umfeld, mit Grosseltern, Freunden, Fussball uvm in der direkten Umgebung.

    Die kpl. Nachbarschaft weiss um unser Problem und hilft tatkräftig mit, dass wir beide gesund werden können.

    Noch hänge ich nicht den ganzen Tag depressiv in der Ecke. Ich bin berufstätig. Ich will sagen, ich stehe immer noch mit 2 Beinen im Leben.

    Dass Trennungen schwer fallen, müsste hier jedem bewusst sein. Dass es schwer ist, seinem Kind zu erzählen, dass man sich getrennt hat, auch.

    So, nun muss ich zur Arbeit.

    LG

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    Zitat

    Deiner Meinung nach sollte der Junge in eine Pflegefamilie ?

    Das habe ich doch überhaupt nicht geschrieben.
    Es ist für ein Kind in dem Alter jedoch nicht förderlich, wenn es Trennungsgedanken und Trennungs"zeremonien" "live" miterlebt.

    Völlig unabhängig davon, ob jemand krank ist oder nicht.

    Zitat

    Ich kenne deine Geschichte nicht, bist du Co oder Alk ?

    ich bin beides

    Zitat

    Krankheiten kann man manchmal heilen.

    durchaus. Allerdings ist Alkoholismus nicht davon betroffen.

    Zitat

    Sollten alle kranken Elternteile ihre Kinder in eine Pflegefamilie geben ?

    Solange sie nicht in der Lage sind für das Kind zu sorgen - eindeutig JA.
    Ein nasser Alkoholiker ist in der Regel nicht dazu in der Lage.

    Ob Du dazu in der Lage bist, daß kannst nur Du selbst entscheiden.

    Zitat

    Deine Aussagen sind mir zu radikal

    Suchterkrankungen sind radikal !
    Es nützt dem Hilfesuchenden wenig, wenn man ihm Honig "um den Bart schmiert" und sagst "Du schaffst das schon", weil es zum Zeitpunkt des Hilferufs an Selbsteinschätzung fehlt.

    Das sind meine Gedanken und meine Erfahrungen, die ich selbst leidvoll ertragen mußte und ertragen habe.

    lg
    gipfel

  • Servus thomas13,


    die Diskussion hier nimmt einen Verlauf, den ich gar nicht schätze. Es geht hier nicht um "krank, kränker, am kranksten" und auch nicht um "guter Co, böser Alki".

    Es geht hier darum, dass manche Menschen versuchen, Dir ihre eigenen Erfahrungen mitzuteilen. Und es geht darum, das manche Dinge in/bei Suchterkrankungen leider sehr allgemeingültig und nicht individuell sind.

    So, wie es z.B. nicht möglich ist, den Alkoholismus zu heilen, sondern er nur zum Stillstand gebracht werden kann, so spricht "man" in Fachkreisen bei einer Familie mir einem Suchtkranken und einem Coabhängigen Partner durchaus von einer dysfunktionalen System.

    Das hat auch seine Berechtigung. Auch wenn sich das manche Coabhängige nich eingestehen mögen: zu Zeiten, in denen sie in ihrer Coabhängigkeit verharrt haben, waren sie emotional einfach nicht in dem Umfang für andere da, wie dies ein gesunder Mensch ist. Daran rüttelt keiner, das ist einfach Fakt. Wa wiederum nicht heisst, dass derjenige nicht bemüht war, sein Bestes zu geben. Und was auch nicht heisst, dass derjenige seine Kinder vernachlässigt hätte im Sinne von Verwahrlosungstendenzen.

    Also, einfach mal genau lesen, was da geschrieben wird und einfach mal nichts hineininterpretieren, was da nicht steht und was gar nicht gesagt und gemeint wurde.

    Zweiter Punkt der mir auffiel: Achte auch mal darauf, wer Dir was mit welchem Hintergrund schreibt. Wie weit ist derjenige in seiner Entwicklung seiner eigenen Abhängigkeitserfahrung? Hat derjenige sich bereits aus dem System Sucht lösen können oder ist derjenige noch sehr tief darin verwurzelt? Strahlt derjenige eine zufriedene Gelassenheit aus, oder versucht er/sie eher verbissen, sein/ihr eigenes Leben "auf die Reihe" zu bekommen?

    Eines muss Dir klar sein: wir können Dir nur Denkanstöße liefern, basierend auf unseren gelebten Erfahrungen. Ob Du was daraus für Dich mitnehmen kannst und willst, ist einzig Deine Sache. Du musst Dein Leben leben, nicht wir.

    Nur: Dein Leidensdruck ist so groß, dass Du aus dem Schatten des Verschweigens und Vertuschens komplett ausbrichst. Du stellst das Thema öffentlich dar, weil Du spürst, dass Du so nicht weiterleben kannst. Meinst Du denn wirklich, diese 10 Jahre sind bei Deinem Kind unbemerkt geblieben? Täusche Dich bitte nicht! Ich kenne bis heute kein Kind aus einer Alkoholikerfamilie, an dem diese Jahre spurlos vorüber gegangen wären. Auch Dein Kind wird froh sein, wenn es endlich einmal in ruhigeres "Fahrwasser" kommt, und wieder Vertrauen in die eigene Wahrnehmung fassen darf.

    Aber das kommt später, viel später. Zuerst kommt mal das "Erlegen des Bären", also für Dich die Entscheidung, wie Du künftig mit der Situation umgehen willst.

    Und hier ist Konsequenz gefragt, Durchhaltevermögen, und auch mal längere Zeit (Jahre, nicht Monate oder Wochen) eine "einheitliche Linie fahren".

    Ich wünsche Dir die Kraft, das durchzustehen, und den Mut, im Sinne Deines Kindes und Deiner Zukunft zu handeln.

    LG
    Spedi

    P.S.: Ich bin alles drei: erwachsenes Kind eines Alkoholikers, langjährig Coabhängig gewesen, und seit 8 Jahren selbst trockener Alkoholiker.

  • hallo thomas,

    ich war es, die geschrieben hatte, wenn beide eltern nicht n der lage sind sich um ein kind zu kümmern, wäre es besser für das kind in einer pflegefamilie gross zu werden. denn diesen hick hack den wir hier erleben, guter alki schlechter alki guter co schlechter co erlebten wir alle wärend der zeit der trennung und auch danach. da gibts aber weder einen wettkampf gut oder böse, besser oder schlechter.da schiebt der eine dem andern was in die schuhe, dochbei dieser geschichte alkoholiker und coabhängiger sitzen beide im selben boot. das abschieben von gut und böse ist ein abschieben von der eigenen verantwortung auf den anderen. dabei verliert derjenige schnell aus den augen, das er eine eigenverantwortung hat. faktisch ist es schon richtig von gipfel azusprechen das coabhängige sich in der zeit vor der trennung und im ausleben der coanteile nicht wirklich gesund um die kinder kümmern konnte.

    ich meine damit gesund sich kümmern können, den kindern gesunde strukturen zu vermitteln, die kinder unabhängig und frei zu begleiten und darauf zu achten, das sie sich frei entwickeln können. ich selbst bin aufgewachsen in einem dysfunktionalem systhem. weiss was kinder durchmachen, wenn beide eltern sowohl co als auch alkoholiker sind. meine eltern haben sich nicht getrennt also musste ich schauen wie ich dieses dysfunktionale dann als erwachsene wieder so sortiert bekomme, das es wieder einigermassen gesund gelebt werden kann.dafür habe ich mehrmals eine therapeutische unterstützung in anspruch genommen.

    dennoch werde ich mir kein schlechtes gewissen einreden lassen. gehandelt habe ich immer im bewusstsein für die kinder da zu sein und habe mich um sie gekümmert. zum glück für meine kinder , das ich mir generell auch wärend der ehezeit und vor allem nach der trennung auch fachleute an die seite geholt habe, die den kindern und mir geholfen haben da raus zu kommen aus diesem ungesunden systhem. das haben alle drei schon in frühen jahren bekommen, eine fachliche begleitung ich bis sehr froh das diese kinder durch dieses handeln heute gesund dastehen und einen ganz anderen hintergrund haben wie ich das einmal hatte.

    doch das ging wirklich dur dadurch, das ich mir helfen lassen habe. das die kinder hilfen bekommen haben. ich selbst wäre dazu allein nicht in der lage gewesen, musste erstmal sehen wie ich aus meinen eigenen coabhängigkeitsstrukturen rauskomme. so lief das hand in hand.durch diese begleitung von therapeuten bei mir und den kindern konnten die kinder sich auch prächtig entwickeln.

    darum meinte ich auch, das das sich kümmern und verantwortung übernehmen ein ganz wichtiger part ist.für dich und auch für dein kind.hol dir hilfen, die bekommst du für dich und auch für dein kind, das du rauskommst aus dem systhem. denn sonnst wird dein kind das gleiche erfahren wie wir hier, das er als erwachsener irgendwann an einen punkt kommt, wo er selbst nicht weiter kommt.

    es ist auch so, suchterkrankung ist eine sehr ernst zu nehmende erkrankung. da hilft es nicht hinzugehen und zu glauben, die zeit wird schon richten.

    lieben gruß melanie

  • Zitat von gipfel

    Aus dieser Perspektive ist zum jetzigen Zeitpunkt keiner der beiden Elternteile in der Lage "das Heft in die Hand zu nehmen" und für das Kind zu sorgen.


    Ich denke das war der Stein des Anstosses.
    Lieber Thomas,
    bei dem was ich bisher bei Dir gelesen habe, denke ich, Du machst das schon ganz gut :)
    Du hast ein gesundes soziales Umfeld für Dich und deinen Jungen, und dieses auch auf die Problematik hin informiert.
    Du bist dran Dich zu trennen, auch ein sehr wichtiger Schritt, bei all der Hoffnung, die wir dann begraben müssen, ein Richtiger.
    Nun kostet es viel Kraft die Distanz aufrecht zu erhalten, wie gesagt meine Kinder waren hier mein Motor.
    Auch bei mir war es so, dass sie nicht jahrelang das Drama mitbekommen haben, aber ja, leider trotzdem noch zu viel.
    Und obwohl ich ihnen die Hilfe von Therapeuten und Kindergruppen der SHG angeboten habe, haben sie ihren Halt bei mir, der Familie und den Freunden gesucht und gefunden.
    Du kennst dein Kind wohl am besten, und weißt was Du ihm an Hilfe geben kannst.
    Vertrau Dir da und lass Dich nicht ins Boxhorn jagen.
    Was mir geholfen hat war das Lesen und schreiben hier im Forum.

    LG nici :wink:

  • Danke Nici,

    ich muss nicht darauf vertrauen, dass ich mein Kind schützen und ihm Halt geben kann, ich weiss es.

    Auch wenn es mir schwer fällt mit meine Frau keinen Kontakt mehr zu haben, heute morgen wollte ich mal wieder anrufen und sie fragen, wie es ihr geht.

    Ich habe es nicht gemacht. Und mit der Zeile: Mal sehen, was die Zeit bringt, meinte ich dass ich die Geduld mit mir haben muss, auch mal etwas Zeit für die ein oder andere Entscheidung oder Entwicklung einplanen zu können.

    Ansonsten bin ich ein eher ungeduldiger Mensch, der alles schnellstens wissen und regeln möchte. Daher im Moment auch meine innere Unruhe, der kurze Schlaf.

    Aber ich versuche nichts davon an den Jungen zu lassen. Da kann ich schon unterscheiden.

    Und ja, dieser Satz von gipfel war der Stein des Anstosses.

    Das Abschieben von Eigenverantwortun kann ich bei mir glaube ich so nicht sehen.

    Und ich sehe meine Frau auch nicht als die "Boese", sondern als die Kranke.

    Sie hat sicherlich einen gewissen Anteil an der Krankheit, aber die verselbständigt sich an einem gewissen Punkt und dann ist es sehr schwer, diese Krankheit zu stoppen.

    Bedauern, dass sie krank ist, dass trifft es mehr. Aber sie kann die Krankheit stoppen, das weiss sie und sie versucht es auch.

    Anscheinend ist sie nicht stark genug. Das kann ich nicht ändern und das ist ihr Problem

    Ich möchte hier auch keine Grundsatzdiskussion anfangen, aber die Aussagen von gipfel haben mich sehr mitgenommen und aufgeregt.

    Deshalb evtl. meine etwas zu heftige Reaktion.

    LG

    Thomas

  • lieber thomas,

    was ich meinte mit der eigenverantwortung ist das, das du erkennst, das auch DU teil dieses systhems bist. nicht nur deine frau ist krank. du bist coabhängiger, also auch krank. das die coabhämgigkeit eine suchtkrankheit ist, das muss ich dir glaub ich nicht erzählen, das kannst du unter den cobausteinen auch nachlesen. schau mal hier:https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…bhaenigkeit.php

    damit dann anzufangen und sich selbst zu hinterfragen ist unausweichlich für dich, wenn du da aussteigen möchtest.schaum mal hier ein gutes beispiel für deine coabhängigen gedanken:


    Zitat

    Das kann ich nicht ändern und das ist ihr Problem

    nein das ist nicht ihr problem das du nichts ändern kannst das ist DEIN problem das du hast, weil du es gern ändern möchstest und da hilflos mitanschauen musst, wie sie sich ihrer sucht zuwendet und du NICHTS machen kannst.

    Zitat

    Anscheinend ist sie nicht stark genug

    was sie betrifft ist folgendes: ein alkoholiker braucht seinen tiefpunkt. du als co hast ihr diese möglichkeit nie gegeben zu fallen. so tief zu fallen, das sie diesen tiefpunkt erreicht. du hast sie gestütz und gehalten, warst für sie da. so konnte sie die sucht ausleben, mit dir als co, den sie braucht um weiter zu saufen.

    das ist der hintergrund der aussage "in liebe loslassen" du darfst sie loslassen und sie machen lassen, ohne das du einfluss nehmen möchtest auf ihr verhalten. hilflos daneben zu stehen und anzuschauen wie ein mensch sich zugrunde richtet tut enorm weh. hier anzusetzen und DIR zu sagen: ich mach das nicht mit, ich schau mir das nicht weiter an. das ist dann deine eigenveratwortung, das DU danach schaust nach DIR zu schauen.das DU diesen schmerz hast glaube ich dir gerne,ich hab den auch. nur setze ich mich disen situationen nicht mehr aus, lass meine mutter saufen, sie darf das. ich lass meinen exmann saufen, er darf das und ich darf gehen, mich schützen dafor und mir das dann nicht weiter anschauen.ich habe nicht die pflicht diesen menschen noch zusätzlich den halt zu geben um weiter zu machen. mein leben ist mir wichtig geworden, das zählt. was diese menschen aus ihrem leben machen ist und bleibt IHR eigene verantwortung, daran werde ich nichts mehr ändern.

    schau da nach dir und nicht weiter nach ihr. DU kannst FÜR DICH handeln, niemals für den anderen.

    lieben gruß melanie

  • Hallo Melanie,

    das mit der Eigenverantwortung habe ich auch so verstanden, mir ist bewussd dass wir beide krank sind und dass ich mir nur selbst helfen kann und sie sich auch.

    Das mit dem Zitat habe ich anders gemeint. "Das kann ich nicht ändern und die Alkoholsucht ist ihr Problem"

    Den Tiefpunkt in ihrem ALk-Leben bestimmt sie selber, das weiss ich. Meinen persönlichen Tiefpunkt hatte ich am Dienstag vor der Trennung.

    Aber weiss man´s: Geht es nicht noch ein bisschen tiefer ? Aber im Endeffekt bestimme ich für mich und so muss ich weitermachen.

    Ich lass sie jetzt saufen, lass sie sich finanziell ruinieren, keine Kontrolle mehr.

    Mein Problem ist im Moment der Kontakt und die Frage: Wie geht es dir ?

    Das Helfersyndrom scheint bei mir noch ausgeprägt zu sein. Aber wo fängt normales "Helfen" an und wo geht es in Co über ?Ich meine jetzt nicht gegenüber meiner Frau, sondern im "normalen Leben"?

    Soll man kpl. abblocken und nur noch Ego sein? Ich glaube zum Mensch sein, gehört auch, sich um seine Mitmenschen zu kümmern und auch ab und zu zu sorgen. Da muss man ein gesundes Mass finden, meine ich.

    Wie du schon gesagt hast, es ist ihr Leben. Wenn sie so leben möchte, bitteschön.

    Diesen Satz muss ich mir noch ein paar Mal eintrichtern, bevor ich es auch umsetzen kann.

    Aber auch das wird. Ich bin da guten Mutes.

    Ein bisschen Zeit werde ich schon noch brauchen.

    Ich bin froh, dass ich das Forum für mich entdeckt habe, denn die monatlichen Treffen der SHG sind mir im Moment zu wenig.

    LG
    Thomas

  • Hallo, lieber Thomas,
    so mehr oder minder wissen wir schon genau wann es Hilfe zur Selbsthilfe ist und wann es eine Hilfe ist, die eigentlich den anderen bevormundet. Bei Freunden hätte ich das nicht "geleistet" was ich beim Exxi tat. Logisch auch, da unbewußt ganz viel an Vertuschung auf meine Kappe ging.

    Und noch was ganz anderes: ich habe quasi die Verantwortung und Entscheidung über den anderen übernehmen wollen! Ich wollte, dass er trocken wird, ich meinte zu wissen, dass das das einzig richtige wäre. Quatsch mit Soße: jeder kann für sich entscheiden auf welcher Strasse, Gasse oder Gosse er/sie wandelt.

    Egal, wie tief es beim anderen geht - es ist egal - ist nämlich auch wieder seine Entscheidung. Wie hoch oder tief es bei mir geht, das habe ich selber in der Hand. Auch wenn ich lange und steinige Wege meiner Entwicklung gehen muss.

    Ich bin nämlich verantwortlich - mir selber gegenüber. Gegenüber dem was meine Augen sehen und mein Kopf wusste, was ich aber nicht wahrhaben wollte: dass es keine gemeinsame Zukunft geben kann.

    Lieber Thomas, es ist - sorry, aber meine Meinung - komplett egal ob sie aufhören will oder nicht, ob sie es kann oder nicht oder oder oder. Zuallererst einmal solltest Du an Dich, Dein Leben, Deine Verantwortung Dir selber und Deinem Kind gegenüber denken.

    Ich habe damals zu Exxi gesagt, "leere Worte gab es genug, wenn mal Taten erfolgen, können wir uns unterhalten". Schwupps - da ich aber vorleben muss mich von meiner Sucht, dem Menschen zu lösen, bevor er eventuell sich vom Alk lösen kann, musste ich es vorleben.

    Wie kann ich verlangen dass ein anderer vom Liebling Alkohol lässt, während ich nicht in der Lage bin von ihm/ihr zu lassen? Beide Partner haben etwas, auf das sie meinen nicht verzichten zu können. Jeder also müsste erst mal mit sich selber ins Reine kommen bevor an eine gemeinsame Zukunft auch nur ansatzweise zu denken ist.

    LiebenGruß von Dagmar

  • Hallo Thomas,

    Zitat

    aber die Aussagen von gipfel haben mich sehr mitgenommen und aufgeregt.

    Ich bin dafür verantwortlich, was Du ich sage oder schreibe, nicht dafür, was Du verstehst.

    lg
    gipfel

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