Freund nach schwerer Krankheit jetzt trocken- ich in Sorge

  • Hallo Leonia,

    du fragst

    Zitat

    Ganz grundsätzlich zerbreche ich mir sowieso ein bißchen den Kopf darüber, warum man als Co eigentlich genau dann, wenn man eigentlich am Ziel der Wünsche ist, weil der Partner endlich versucht, mit dem Trinken aufzuhören, genau diese Zeit als besonders belastend empfindet.


    Wenn der Alkoholiker trocken wird, verändert er sich enorm. Plötzlich nimmt er wieder am Leben teil, sagt seine Meinung, übernimmt nach und nach wieder für sich selbst Verantwortung. Das ist für die Angehörigen dann auch sehr schwer. Waren sie doch "gut genug die ganze Zeit", alles für ihn zu übernehmen, fühlen sie sich nun übergangen, auf's Abstellgleis abgeschoben, nicht mehr gebraucht.

    Gerade das Gebrauchtwerden ist aber für Cos wichtig. Und das Gefühl, verantwortlich zu sein, das Gefühl, ohne mich geht er unter, funkioniert hier nichts.

    Und dazu kommt dann all das, was passiert ist. Da ist das Vertrauen futsch, Verletzungen sind passiert, all sowas. Das braucht alles Zeit zum Heilen. Der Alkoholiker braucht nun seine Energie für sich. Genau so braucht das auch der Coabhängige. Auf einmal liegt der Fokus nicht mehr auf dem, der trinkt, auf einmal liegt der Fokus oder sollte er zumindest liegen, auf dem Co selbst. Das ist ganz schön anstrengend und macht auch Angst.

    Diesen Satz finde ich gut.

    Zitat

    Puuh, ganz schön viel ist das im Moment, für so`ne arme, gebeutelte Co-Seele wie mich. Aber ich will einfach dran bleiben


    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Leonia,

    ich habe eine Frage an dich. Du schreibst in Nats Fädchen wie auch in Schmetterlingsfees Fädchen, wie sehr du auf reale SHGs schwörst, wie toll da der Austausch ist und wie viel Hilfe du da bekommst.

    Meine Frage ist nun, als was betrachtest du das Forum hier? Was ist der Grund, weswegen du hier bist?

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Leonia,

    du schreibst bei Lawyer

    Zitat

    Auch ich werde hier immer wieder mal bohrend gefragt, warum ich hier bin, was ich mir vom Forum erwarte etc.pp., allerdings immer nur dann, wenn ich wieder mal was geschrieben habe, was irgendjemanden sauer aufstößt.


    Es tut mir leid, wenn du meine Frage als "bohrend" empfindest. Das "irgendjemand" beziehe ich mal auf mich, verbesser mich, wenn es anders ist.

    Ja, es ist mir sauer aufgestoßen, dass du in anderen Fädchen Reklame für deine reale Gruppe machst, auch wenn du nicht den Namen der Organisation nennst. Sieh es mal so. Das Forum hat mir viel gebracht und es ist meine SHG. Für mich als Angehörige.

    Stell dir vor, es kommt jemand in deine reale Gruppe, setzt sich da hin und hört ein wenig zu. Um dann zu sagen, "also, was ihr hier verbreitet und befürwortet, das passt mir nicht. Es ist für mich nicht akzeptabel. Es widerstrebt mir. Es ist für mich falsch. " Usw. Wenn der Mensch nun immer mal wieder kommt und das sagt, und dann noch sagt, "also, ich habe da eine Gruppe, da ist der Austausch, da kann ich reden und alles ist wunderbar dort für mich. Also ich empfehle, solche Gruppe ist toll!" Was würdest du da denken?

    Also ich würde denken, bzw. ich denke, hm, warum ist der Mensch dann hier, wenn ihm der Austausch hier nicht passt und er in der anderen Gruppe da anscheinend besser bedient ist? Was will dieser Mensch dann hier erreichen? Will er schlecht machen, was hier passiert? Oder warum ist das so?

    Hier ist ein guter Platz für viele Menschen, sich auszutauschen. Es gibt mit Sicherheit noch viele andere gute Plätze, wo das so ist. Ich war damals bei 2 verschiedenen Organisationen, um mir Hilfe zu holen, bei beiden hat es mir nicht gefallen, aus verschiedenen Gründen. Also bin ich da nicht mehr hingegangen. Warum auch? Was hätte mir das gebracht?

    Hier passt es für mich.

    Deshalb habe ich meine Frage gestellt, und wie ich hier nachgelesen habe, nicht zum ersten Mal... Du siehst es als Angriff auf deine Person, jedenfalls kommt es bei mir so an. Verbesser mich, wenn es nicht stimmt. Meine Frage war ganz einfach: was ist der Grund, weswegen du hier bist?
    Ich kann das erweitern. Was bringt es dir, hier zu sein?

    Denn wenn ich eine SHG aufsuche, erwarte ich doch auch einen Nutzen davon, für mich. Ich erwarte, Denkanstöße zu bekommen, Erfahrungen zu hören, eigene Erfahrungen weiter zu geben. Ich erwarte ein Geben und Nehmen in Dingen, also hier in diesem Bereich, über Coabhängigkeit und all dem, was damit zusammen hängt.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Warum ich hier bin, liebe Aurora, habe ich schon öfter hier in meinem strang erklärt. Weil ich den Austausch mit anderen Betroffenen suche, mit Angehörigen, die Ähnliches erlebt haben und erleben wie ich.

    Auch weil ich an meiner eigenen Co-Abhängigkeit arbeiten möchte, sie weiterhin abbauen will.

    Mein Partner ist nun seit einem halbem Jahr trocken. Für mich war dieses halbe Jahr eine aufregende und emotional aufwühlende Zeit, in der ich viele neue Erfahrungen machen konnte und in der ich Hilfe und Unterstützung durch andere Angehörige bitter nötig hatte. Ich griff und ich greife nach wie vor nach allem, was mir Orientierung und Hilfe sein könnte.

    Genial wäre natürlich, wenn mir das Forum das geben könnte. Aber das scheint eher nicht möglich zu sein, da, was ja nachvollziehbar ist, hier nur wenige Leute schreiben, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich.

    Daher frage ich Dich, liebe Aurora, weil Du einen Mann geheiratet hast, der seit einigen Jahren trocken ist. Wie ist es bei Dir, wie gehst Du eigentlich mit dem Wissen um, dass Dein Partner theoretisch jederzeit rückfällig werden könnte, dass er und damit letztlich eigentlich auch Du als seine Partnerin immer nur einen Schluck Alkohol vom Chaos entfernt ist?

    Denn bei mir ist es so, dass die Gedanken daran zwar im Laufe der Zeit nachgelassen haben, mir aber die Gefahr trotzdem bewußt ist.

    In den realen SHG`s, die ich besuche, kann ich mich mit Angehörigen darüber austauschen. Erfahre ich, was sie erlebt haben, wie sie mit ihren Ängsten und Bedenken umgegangen sind. Diese Gruppen sind für mich und auch für meinen Partner eine ganz wesentliche Stütze.

    Sorry, das soll jetzt echt nicht schon wieder Werbung sein, aber ich kann ja auch nix dafür, dass hier im Forum anscheinend kaum Angehörige schreiben, die mit einem trockenen Partner zusammenleben. :(

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • Hallo Karsten,

    Schmetterlingsfrau hat in ihrem strang diese Frage gestellt:

    Darauf hatte ich geantwortet und meine Erfahrungen mit SHG`s geschildert.

    LG Leonia

  • Hallo Leonia,

    ich freu mich, dass du auf meinen Beitrag eingegangen bist!

    Deine Frage ist berechtigt. Ich wurde schon öfter mal darauf angesprochen, auf diese Verbindung mit meinem Mann. Hier im Forum, in meinem Fädchen hier im offenen Bereich, aber auch im geschlossenen. Ob ich keine Angst hätte, ob ich mit der Coabhängigkeit da klar kommen würde.

    Ich habe einen Mann geheiratet, der Alkoholiker ist, trocken seit August 2006. Ich kenne diesen Mann nur trocken, wir haben uns ja erst im Winter 2007 kennen gelernt. Darum hat mich an ihm nichts an das nasse Verhalten meines Exmannes erinnert. Für mich ist er erstmal der Mann, den ich liebe. Ich fand und finde ihn attraktiv, er ist groß und kräftig und ich mag seine Art. Ich habe mich ja in den Mann "Dante" verliebt, nicht in den "Alkoholiker". Ich fand und finde aber auch gut, wie er achtsam mit sich umgeht, um seine Krankheit weiß und da konsequent seinen Weg geht. Denn er möchte zufrieden trocken leben. Das hat mir auch schon am Anfang sehr imponiert, denn es ist um so viel ehrlicher als das, was damals mein Exmann machte, nach der Trennung, als er aufhörte zu trinken. Zu diesem Umgang mit sich selbst kommt, dass mein Mann mir seine Liebe zeigt, mich annimmt, wie ich bin. Dass er meine Grenzen akzeptiert und ich seine. Dass wir auf gleicher Augenhöhe sind.

    In meinem Fädchen hier im offenen Bereich schreibe ich auch darüber, welche Schwierigkeiten oder Dinge ich ab und an habe. Das ist aber kaum wegen Ängsten bezüglich eines Rückfalls, es sind eher andere Dinge, die in meinem Kopf abgehen. In meinem Tagebuch im geschlossenen Bereich schreibe und tausche ich mich viel intensiver darüber aus, weil es dort nicht so öffentlich ist. Trotzdem bin ich immer darum bedacht, auch im offenen davon zu schreiben, weil ich es wichtig finde, da meinen Weg auch weiter aufzuzeigen.

    Ja, mein Mann könnte rückfällig werden. Wir haben darüber beide geredet, intensiv, und wir reden bei Bedarf meinerseits noch immer darüber. Offen und ehrlich. Ich habe keine Probleme, ich meine damit, ich denke nicht an einen Rückfall meines Mannes. Ich vertraue ihm, ich kenne ihn ja nur trocken und er hat mich noch nie enttäuscht. Und er lebt sein Leben eben sehr bewusst. Das gibt auch mir Sicherheit. Ansonsten wäre ich nicht mit ihm zusammen!

    Es gibt bei mir noch immer bestimmte Dinge, die mich triggern. Die alte Erinnerungen hervor rufen, im Zusammenhang mit meinem Exmann und dessen Trinken. Da hatte ich z.B. letztes Jahr im Urlaub eine Situation. Ich habe es hier in meinem Fädchen zu stehen. Darüber rede ich offen mit meinem Mann. Und ich habe ihm auch gerade erst am Wochenende eine Grenze gesetzt und ihm gesagt, er solle etwas Bestimmtes nicht mehr machen, weil es in mir böse Erinnerungen hervor ruft. Das hat mein Mann sofort akzeptiert. Er hatte sich dabei nichts gedacht, weil es auch was ganz alltägliches für ihn war. Es ist also wichtig, offen und ehrlich zu sein. Ich erwarte das auch von ihm.

    Ich habe ja auch zwei SHGs. Hier das Forum, dort die Gruppe im realen Bereich. Beide Gruppen geben mir sehr viel, jede auf ihre Art. Warum nicht. Aber ich rede hier nicht groß weiter über die eine SHG, (außer, dass wir dort Sylvester feiern waren), genauso wenig rede ich in der realen SHG über das Forum. Ich gebe und nehme aus jeder dieser Gruppen das, was ich kann.

    Das

    Zitat

    In den realen SHG`s, die ich besuche, kann ich mich mit Angehörigen darüber austauschen. Erfahre ich, was sie erlebt haben, wie sie mit ihren Ängsten und Bedenken umgegangen sind. Diese Gruppen sind für mich und auch für meinen Partner eine ganz wesentliche Stütze.


    ist doch eine klare Aussage von dir. Und auch, dass du es für dich empfindest, dass hier der Austausch von Angehörigen, deren Partner trocken geworden sind, gering ist.

    Du kannst doch dann für dich entscheiden, ob es dir trotzdem was bringt, dich auch hier auszutauschen.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    vielen Dank für Deine nette und ausführliche Antwort. :)

    Ich denke auch, dass es einen wesentlichen Unterschied ausmacht, ob man den Partner trocken oder nass kennengelernt hat. Es ist bestimmt viel leichter, bei einem Mann, den man immer nur trocken erlebt hat, darauf zu vertrauen, dass er das auch bleibt, da man gar keine Bilder von diesem Menschen als nassem Alkoholiker vorm inneren Auge hat.

    Da können dann höchstens eben Erinnerungen vom Ex triggern oder auch Erinnerungen aus dem Elternhaus, wenn ein Elternteil oder beide suchtmittelabhängig waren.

    Bei mir ist es so, dass meine Ängste bzgl. eines Rückfalls meines Partners zwar im Laufe der Zeit weniger geworden sind, aber doch ab und an mal wieder hochkommen.
    Was mir dann dabei hilft, ist viel für mich selbst zu tun: Freundinnen zu besuchen, meinen Hobbies nachzugehen, einfach das zu tun, was mir Spaß macht und Entspannung bringt.

    Ich wünsche Dir und allen anderen hier eine gute Nacht und eine gute Zeit,

    LG Leonia

  • Hallo Leonia,

    ich habe auch eine Frage an Dich:

    Denkst Du, dass nur dadurch dass Dein Partner trocken ist, Dein Ziel erreicht ist und Du jetzt nur mit der neuen Situation umgehen lernen mußt?

    Was ist mit Deiner eigenen Erkrankung? Ich denke, dass es in der Co. Abhängigkeit Verhaltensmuster gibt, die nicht nur auf den Partner fixiert sind, sondern sich auf´s ganze Leben spiegeln.

    Wenn Du aber nie ernsthaft geglaubt hast, dass Du auch ein Problem hast, kann ich es natürlich verstehen, dass der Austausch Dir hier wenig bringt. Denn hier wird sich ja mehr mit der eigenen Erkrankung beschäftigt, als mit der Erkrankung vom Partner.


    Gruß

    BC

  • glück auf leo

    Zitat von Leonia

    dass meine Ängste bzgl. eines Rückfalls meines Partners zwar im Laufe der Zeit weniger geworden sind, aber doch ab und an mal wieder hochkommen.

    erinnerst du dich wieviel zeit es gebraucht hat bis dein vertrauen ganz und gar im eimer war? da is es wohl normal, dass es auch einige zeit braucht bis dein vertrauen wieder komplett hergestellt is.
    dir selber was gutes tun is gut, is vor allem gut für dein co-problem.

    Zitat von Aurora

    rede ich offen mit meinem Mann.

    das is das wichtigste, um das vertrauen wieder aufzubaun, um euch gegenseitig wieder kennenzulernen, zu verstehm wie und warum der/die gegenüber plötzlich so anders is. kurz das miteinander reden können is wichtig um wieder "partner" zu werden.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    ehhhhhh - hab ich dich schon mal gefragt was du vom "geschützten forum" hältst?

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • GuMo Leonia,

    freut mich, dass du fragst wie`s mir geht!

    Na du kennst ja meine Geschichte und weißt daher, dass mein LG
    abgesehen von einer Alkoholkrankheit, andere gesundheitliche Probleme hat.

    Nun Anfangs wars schon eine harte Zeit, bis er sich nach etlichen
    Krankenhausaufenthalten wieder gefangen hat, aber XY hat viel
    Genesungspotenzial und Gelassenheit bewiesen und ist jetzt den Umständen entsprechend gut beeinander.

    Das entlastet enorm, da gehts mir auch gut, es läuft auch wieder recht gut miteinander. Interessant ist, dass wir beide eigentlich immer ein sehr
    unterschiedliches Paar waren. Doch seit wir wieder zusammen sind
    (nach 1 Jahr Trennung) haben wir uns angenähert und fühlen
    uns damit beide wohl.
    Über das Kapitel Alkoholmissbrauch oder die Angst vor einem Rückfall wird beiderseits nicht mehr gesprochen.

    Ich habe ja das Glück, dass ich nicht mehr berufstätig sein muss, dadurch verbringen wir natürlich mehr Zeit miteinander, genieße die stressfreie Zeit.
    Aber natürlich weiß ich auch, dass es nicht so bleiben wird.

    Anfangs wollte ich mich gerne nochmal beruflich verändern, doch es
    ist halt nicht so leicht, denn überall wird die entprechende Ausbildung verlangt, die ich nicht vorweisen kann.
    Und habe deshalb im Herbst mit einen Seminar begonnen, mit einer Weiterbildung im Pflegebereich.

    Irgendwie will ich darauf vorbereitet sein, falls was passiert.


    Leonia du schreibst, dass du noch immer gegen deine Co-Abhängigkeit
    ankämpfst. Bitte beschreibe mir das, jetzt wo dein Mann trocken ist.
    Bist du denn zu eifersüchtig, kontrollierend, kannst du nicht loslassen?

    In der Weise habe ich keine Sorge, denn ich gestalte mir das Leben
    nach meinen Herzensweg, nehme das an, was ich nicht änderen kann.
    Ich guck auf das, was heute ist, aber muss eingestehen, dass ich
    längst nicht mehr so emotional und erlebnissfähig bin, wie ich es
    früher noch war.

    Ich denke wirklich, dass die nasse Zeit mit einem Alkoholiker viel
    tiefere Spuren in mir hinterlassen hat, als ich mir gedacht habe.


    Dir wünsche ich weiterhin alles Gute und vorallem Gesundheit
    Herzliche Grüsse Emma

  • Hallo Leonia,

    ja, ich habe Vertrauen zu meinem Mann, ich habe da keine schlechten Erinnerungen, weil ich ihn nur trocken kenne.

    Trotzdem bin ich ja auch aus der Co-Ecke. Und habe diese Muster in mir. Genau so, wie mein Mann für seine zufriedene Trockenheit selbst sorgen muss, muss ich das auch für mich. Also ich gebe Acht auf mich, um nicht wieder in alten Mustern zu hängen. Das geht manchmal schneller, als mir lieb ist :? . Aber der Unterschied zu früher ist, dass ich es schnell merke und gegensteuern kann.

    Alte Muster, was sind das für welche. Bei mir z.B., wenn ich wieder anfange, mich zu verbiegen, mich und meine Bedürfnisse nicht ernst zu nehmen. Wenn ich seine Befindlichkeiten über meine stelle. Wobei das bei mir nicht passiert, weil ich Angst habe, er könnte trinken. Das ist in meinem Kopf einfach nicht vorhanden. Aber es gibt ja noch andere Gelegenheiten. Wenn ich Verantwortung übernehmen will, die nicht meine ist. All sowas.

    Inzwischen habe ich gelernt, gut für mich selbst sorgen zu können. Ich habe gelernt, mich zu sehen und ernst zu nehmen. Ich habe endlich erkennen können, dass ich wertvoll bin, dass ich selbstbewusst sein darf, dass ich "nein" sagen darf und "stopp". All sowas. Meistens klappt das...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo BlueCloud,

    Zitat von BlueCloud

    Was ist mit Deiner eigenen Erkrankung? Ich denke, dass es in der Co. Abhängigkeit Verhaltensmuster gibt, die nicht nur auf den Partner fixiert sind, sondern sich auf´s ganze Leben spiegeln.

    ich mache Therapie bei einer Therapeutin. Denn mich interessiert brennend, was wozu geführt haben könnte.

    Hallo Leo,

    Zitat

    erinnerst du dich wieviel zeit es gebraucht hat bis dein vertrauen ganz und gar im eimer war? da is es wohl normal, dass es auch einige zeit braucht bis dein vertrauen wieder komplett hergestellt is.

    dir selber was gutes tun is gut, is vor allem gut für dein co-problem.

    stimmt, vielen Dank für diese Gedanken. Ich finde sowieso, dass Du immer sehr aufbauend, ermutigend und stärkend schreibst. :)


    Hallo Emma,

    freut mich sehr, dass es Dir gut geht. :) und auch, dass sich Dein Partner gesundheitlich erholt hat und zudem trocken ist!

    Finde es zudem auch klasse, dass Du beruflich eine Weiterbildung machst.

    Zitat

    Leonia du schreibst, dass du noch immer gegen deine Co-Abhängigkeit ankämpfst. Bitte beschreibe mir das, jetzt wo dein Mann trocken ist.
    Bist du denn zu eifersüchtig, kontrollierend, kannst du nicht loslassen?

    Meine "Co-Abhängigkeit" äußert sich nicht in Kontroll-Aktionen.
    Aber ich weiß, dass ich jahrelang zwangsläufig co-abhängig gehandelt habe, als mein Partner noch getrunken hat: Für meinen Partner mitgedacht habe, ihn an Termine erinnert etc. Nun, wo er täglich autonomer und wesentlich stärker geworden ist, ist meine Unterstützung kaum mehr oder in manchen Bereichen auch gar nicht mehr nötig.

    Das war aber auch eine Umstellung für mich. Anfangs fiel es mir schwer, nicht dauernd nachzufragen: "Hast Du da und dort angerufen? Hast Du dies oder das erledigt?

    Ich bin da nach wie vor dran, mich selbst aus meiner ehemaligen "Mama-Rolle" zu lösen und den Freiraum zu nutzen, der sich mir dadurch eröffnet.


    Hallo Aurora,

    Zitat

    Alte Muster, was sind das für welche. Bei mir z.B., wenn ich wieder anfange, mich zu verbiegen, mich und meine Bedürfnisse nicht ernst zu nehmen. Wenn ich seine Befindlichkeiten über meine stelle....Wenn ich Verantwortung übernehmen will, die nicht meine ist. All sowas.

    ich verstehe sehr genau, was Du beschreibst und ich denke, es ist sehr wichtig, da immer wieder aufmerksam zu sein und gut für sich zu sorgen.

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • ups, sorry, ich meinte natürlich mit meinem zweiten Beitrag matthias, die silberkralle!

    tzzz...lieber matthias, nur weil Du mich leo nennst, heißt das natürlich noch lange nicht, dass Du selbst so heißt! :)

    LG Leonia

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