Freund sieht körperlich so schlecht aus, ich habe Angst!!!

  • Liebe lohokla,

    Zitat von lohokla

    Ist es wirklich der richtige Weg, einen Menschen in den Tod rennen zu lassen??

    mal ganz pragmatisch gefragt: Wie könnte man einen Menschen denn davon abhalten, in den Tod zu rennen? Oder in dem Fall Deines Exfreundes: Was meinst Du, rein theoretisch gedacht, könntest Du tun, damit er nicht weiterhin in seinen Tod rennt?

    Ihm sagen, dass er alkoholkrank ist? Das hast Du schon versucht, es hat aber nix bewirkt. Ihn zuhause bei Dir aufnehmen, das würdest Du doch bestimmt weder Dir noch Deinem Kind antun wollen, oder? Oder denkst Du, Du könntest ihm vom Trinken abhalten, wenn Du immer wieder mit ihm telefonierst und ihm sagst, dass er alkoholkrank ist? Das hast Du doch schon erfolglos gemacht, stimmt`s?

    Was also meinst Du, könntest Du realistischerweise noch tun, ohne dabei Deine eigene Lebensqualität und die Deines Kindes zu verschlechtern?

    Zitat

    Also einen selbsthilfegruppe habe ich schonmal hier in der Nähe gesucht, aber nichts passendes gefunden!

    Warst Du mal dort, oder hast Du nur danach gesucht, vielleicht gegoogelt? Es gibt eigentlich in jeder größeren Stadt auch Angehörigengruppen für Alkoholiker und es lohnt sich wirklich, da mal hinzugehen, selbst wenn man dafür einen gewissen Fahrtweg in Kauf nehmen müsste.

    Liebe lohokla, viel spannender als die sowieso müßige Frage "wie kann ich meinen Ex vom Trinken abhalten?", ist doch die "Warum habe ich mir ausgerechnet einen Alkoholiker als Vater für mein Kind ausgesucht?" Und dann auch die: "Wie kann ich trotzdem dafür sorgen, dass mein Kind und ich ein schönes Leben haben?" :)

    Alles Liebe für Dich,
    Leonia

  • Liebe Lahokla,
    vielleicht siehst Du es mal so:
    Jedes Mal, wenn er bei Dir ein "offenes Ohr" findet um sich auszusprechen (auszuheulen), ist ein Tag, an dem Du ihn davon abhaelst, dahin zu gehen, wo er an richtigen Adresse ist! Jedes Mal, wenn er seinen Seelenmuell bei Dir abladen kann, ist ein Tag, an dem er sicher NICHT zu einer SG (Therapeut, Arzt,etc) gehen wird! Wozu, er hat sich ja dann erst mal "erleichtert" und Druck abgelassen.

    Du kannst keine Therapie mit ihm per Telefon machen! Dazu hast Du nicht die Kompetenz, das Wissen und den ABSTAND, der dafuer noetig ist. Das Einzige, was bei rumkommt, ist dass Du Dich schlecht fuehlen wirst, wie es ja auch schon geschehen ist.

    Du kannst ihm sagen, dass Du ihn immer noch liebst, dass Du aber kein Psychotherapeut bist und er bitte dahin gehen soll. Dass Du wieder fuer ihn da bist, wenn er TROCKEN ist, nicht vorher!

    Liebe Gruesse, Lindi

  • glück auf

    Zitat von lohokla

    Ist es wirklich der richtige Weg, einen Menschen in den Tod rennen zu lassen??

    wenn ich das richtig verstanden hab, hast du dir in der vergangenheit (eigentlich noch bis jetzt) n arsch für ihn aufgerissen? hast du ihn von seinem weg in den tot abbringen können?

    sorg dafür das es dir gut geht - schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von Leonia

    Warst Du mal dort, oder hast Du nur danach gesucht, vielleicht gegoogelt? Es gibt eigentlich in jeder größeren Stadt auch Angehörigengruppen für Alkoholiker und es lohnt sich wirklich, da mal hinzugehen, selbst wenn man dafür einen gewissen Fahrtweg in Kauf nehmen müsste.

    >Ich muss sagen, ich habe da wahrscheinlich etwas zu Engräumlich geschaut.
    Habe nur in dem Ort geschaut wo ich wohne. Sogar mit jemanden aus der SG telefoniert, aber das hatte nicht gepasst. Vielleicht sollte ich da mal in weiterer Entfernung schauen!

    Ich muss sagen, ich befürchte, ich habe meine Co-Abhängigkeit nie verloren. Ich dachte wahrscheinlich, dass wenn ich mich trenne, das Thema erledigt ist. Klar hatte ich mit der Trennung zu kämpfen und damit, dass er kein Kontakt zu seinem Sohn haben will, aber ich habe mich irgendwann damit abgefunden.
    Aber wenn ich ehrlich zu mir bin, hatte ich unterschwällig immer wieder die Hoffnung das wir zusammenkommen können und er entlich was tut.
    Tja, so habe ich mich mit dem Thema Co niewieder beschäftigt!

    Wenn ich überlege, habe ich mir nach der Trennung unbewusst jemand anderen gesucht bei dem ich meine Co-Abhängigkeit ausleben kann.
    Meine Mama hat zwar kein Alkoholproblem, aber andere und da versuche ich ständig zu helfen und ihr Dinge klar zu machen, wie es ihr besser gehen könnte. Aber da rede ich auch mit einer Wand.

    Das wird mir jetzt gerade bewusst!

    Ich wusste schon, das ich viel an mir arbeiten muss. Aber ich stehe gerade auf einer Stelle mit meiner Therapeutin.
    Ich weiß schon viel und was ich machen müsste, das es mir besser geht, aber ich weiß nicht wie ich das zur Tat umsetzen kann.
    Ich weiß, viele Dinge muss man einfach nur mal machen, aber ich bekomme oft mein Hintern nicht hoch um einfach mal was zu machen, das es mir besser geht.

    Und wie findet man zu sich selber? Wie findet man heraus wer man ist und was man im Leben will?

    Vielleicht sollte ich die Co-Abhängigkeit mal bei meiner Therapeutin ansprechen.

    Wisst ihr was das komische ist, ich habe das Gefühl, ich stehe kurz davor, den Schlüssel meiner Probleme zu finden, aber... mhhh, ich kan das garnicht beschreiben...
    Mir ist grad einiges klar geworden, nachdem ich das alles von Euch lese, aber irgendwie auch nicht, totales Wirr Warr in meinem Hirn. Als könnte ich mich garnicht richtig konzentrieren. Ich versuchen darüber nachzudenken, fange etwas an, dann sind meine Gedanken plötzlich wieder weg und ich fange von vorne an zu denken und komme nicht auf einen Punkt.

    Kennt das jemand?

    LG

  • liebe lohokla,

    coabhängigkeit hat nicht immer was mit alkoholikern zu tun. ich merke meine coknöpfe auch bei anderen menschen, die nicht alkoholiker sind, allerdings sehr darauf bedacht sind macht und kontrolle auszuüben. oder menschen die mir hilflos erscheinen. cobabhängig bin ich. ich bin diejenige die es nicht schafft mich von anderen und deren problemem sich zu distancieren, die mir hilfebedürftig erscheien, darum denk ich mir ist das mit deiner mutter auch ein beispiel dafür, das es nicht immer mit alkoholikern zusammenhängt diese coabhängigkeit zu leben.

    gerade beruflich habe ich bei mir festgestellt, das die menschen die so hilfebedürftig sind mich in meiner corolle auch beeinflussten. inzwischen habe ich die notwendige distance das ich dort wieder arbeiten kann, ohne das ich mir gedanken um diesen patienten mache und mir den kopf zermarter oder mich in der rolle befinde unersetzlich zu werden. das kann alles sehr belasten.

    ich finde die idee das mal mit der therapeutin zu besprechen, sie darauf anzusprechen und dich mit ihr ausztauschen in welcher form du deine coabhängigkeit lebst. das ausgeprägte unbedingt helfen wollen selbst aus der ferne als unersetzbar gelten wollen und da einfluss auf das befinden des anderen zu nehmen ist ja teil vom co.

    gruß melanie

  • glück auf nochmal

    Zitat von lohokla

    totales Wirr Warr in meinem Hirn. Als könnte ich mich garnicht richtig konzentrieren. Ich versuchen darüber nachzudenken, fange etwas an, dann sind meine Gedanken plötzlich wieder weg und ich fange von vorne an zu denken und komme nicht auf einen Punkt.

    ja! das is der punkt (bzw. zustand) wo dir alle wege für deine zukunft offen stehn. ich denk da hilft aufschreiben: was will ich, was will ich nich, wo will ich hin, woher kann ich welche hilfe haben, welche möglichkeiten hab ich und und und. aufschreiben hilft das wirrwarr zu sortieren.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Liebe lohokla,

    Zitat von lohokla

    Und wie findet man zu sich selber? Wie findet man heraus wer man ist und was man im Leben will?

    indem man sich immer wieder darum bemüht, das Beste für sich selbst zu tun. :) Das könnte z.B.: konkret bedeuten: Die eigenen Begabungen und Stärken rausfinden und die dann idealerweise im Berufsleben einzusetzen; eigenen Hobbies und Interessen nachgehen, Freundschaften finden und pflegen, sich selbst immer wieder ein wenig verwöhnen, sich selber immer wieder was Gutes tun.

    Du und Dein Kind, Euer Wohlergehen, sollte an erster Stelle stehen. Liebe lohokla, Du hast das Glück, vom alkoholkranken Vater Deines Kindes getrennt zu sein. So kann Du Deine Lebensbedingungen weitgehend selbst bestimmen und Dein Kind kann in Frieden aufwachsen.

    Sei bitte weiterhin so gut zu Dir selbst, dass Du das alles nicht gefährdest. Denn Du weißt ja selbst, Du würdest das gefährden, wenn Du wieder verstärkt Kontakt zu dem Vater Deines Kindes suchst.

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • hallo,

    als erstes fand ich raus, wer bin ich und was hat mich geprägt.
    beispiel:
    es waren die elten, die alkoholsucht , die coabhängigkeit meiner eltern. wie ich aufgewachsen bin. was für erwartungen auf mich einsströhmten in alter von 13 jahren schon die rolle der eltern für die eltern eingenommen zu haben. dort gezwungenermassen, weil minderjährig ausgeliefert der mutter den mann zu ersetzen, der sich nicht ins famleben eingebracht hatte und dem vater seine aufgaben abzunehmen. zudem die mutter zu entlasten, putzfrau sein zu müssen, weil sie durch ihre art und weise mich erpresste durch ihre ständigen mitleidserregenen zusammenbrüche.

    manchmal sind das dann die erkenntnisse die erklären warum ich so hilfsbereit bin und jedem der mir über den weg läuft helfen zu wollen. mich da nicht zu distancieren weil für mich liebe so ausgesehen hat, das ich für liebe was tun muss.

    das waren die anfänge der selbstfindung. so erklärt sich das.

    dann begann ich für mich zu hinterfragen ob es denn so richtig ist, so handeln zu müssen und stellte fest: nein liebe ist nicht verbunden damit. liebe ist nur ein gefühl das mich in aktionismus bringt was beweisen zu müssen. ich empfand liebe für mich ohne was von mir zu verlangen...der erste schritt zu mir.

    was ich will ist genau das, das ich mich liebe ohne wenn und aber.

    der schlüssel für mich herauszufinden was ich heute will liegt darin, zu hinterfragen woher komm ich, was kann ich verändern, weil fehlgeleitet, und was für schlüsse ziehe ich daraus. so kann ich anfangen neue ziele zu setzen.

    kürzer konnt ichs nicht erklären, ich hoffe allerdings es begreiflich dargestellt zu haben, weil es so schwer ist zu erklähren. denn es kamen so viele dinge an mich ran, habe ich hinterfragt, das sind inzwischen bei mir 3999 beiträge von selbstfindung geschrieben und zudem noch zwei jahre therapie, das kann dir keiner hier so detaiert beschreiben.

    wichtig ist, das du das was du tust mal hinterfrägst woher das kommt, warum es so ist um daran was ändern zu können iregndwann setzt das was du willst von selbst ein. im lesen hier im forum und den hinweisen die du bekommst kannst du wachsen.auch wenn du das was du liest nicht als angriffe siehst sondern als hilfreiche stütze für dich. dort wo es dich innerlich bewegt ist was los, da kannst du dann was dran drehen.

    gruß melanie

  • oh und ein zeil das du formulieren kannst ist ja:

    ich will hilfe hier im forum. ich setz das vorraus, denn sonnst wärst du hier. also ganz ohne ziele bist du ja nicht. :wink:

  • Hallo lohokla,

    ich denke, es ist ein langer, vielleicht lebenslanger, Prozess, der aber gleichzeitig wundervoll ist.

    Diese ganze sinnlose Beschäftigung mit dem Alkoholproblem eines anderen Menschen bindet die ganze Aufmerksamkeit und Energie, und wenn die plötzlich frei wird für sich selbst, da entsteht was. In welche Richtung, das ist ja bei jedem anders.

    Es ist jedenfalls ein Kosmos, der sich da auftut.
    Dein Kind, dein Körper, dein berufliches Leben, deine Freizeitgestaltung, deine Seele, dein Glaube, deine Kreativität, deine Reisen, deine Freunde, deine Verwandten, deine Interessen, deine Erinnerungen, deine Musik, deine Tiere, deine Probleme oder was auch immer dir wichtig ist.

    Du bist ja nicht erst gestern auf die Welt gepurzelt, da wirds ja auch was geben, an was du anknüpfen kannst. Du musst dich ja nicht komplett neu erfinden, sondern zu dir selbst finden, ist ja ein Unterschied.
    Nimm dir die Zeit und den Raum dazu.

    Liebe Grüße,
    Doro

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!