Hürden der Trockenheit

  • Hallo iGuide

    ich weiß nun nicht auf welche Antworten du wartest. Auf eine Möglichkeit kontrolliert in einem nassen Umfeld trocken zu werden , bekommst du hier sicherlich nicht. Das kannst du auch am Stammtisch machen .

    Wir vermitteln hier den Weg der Risikominimierung, da bei der tödliche Krankheit , der nächste Rückfall der letzte sein kann. Die Rückfallquote von bis zu 98 % ist dir sicherlich ein Begriff.

    Nun kannst du machen was du willst . Denn das willst du ja . Oder?

    Dein Thread "Hürden der Trockenheit "suggeriert mir gleich von Anfang an, das du bewusst nasse Hürden aufgestellt hat.

    Wo steht deine Trockenheit und was ist sie dir wert sie zu erhalten? Nicht der Beruf oder Ansichten anderer oder sonst was. Nur die Trockenheit !

    Steht sie nicht an erster Stelle dann ist jede Post vergebene Liebes Mühe. Da wir dann von anderen Sichtweisen herangehen und das passt nun mal nicht. Lese mal die Grundbausteine, da findest du uns, hier im Forum wieder.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,

    Was ich nicht so ganz verstehe, ist warum deine Gedanken nicht mehr in die Richtung gehen von: "Was kann ich unternehmen, damit ich in Zukunft bei solchen Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen muss?"

    Du bestehst anscheinend darauf, dass es an deiner Situation nichts zu rütteln gibt. Es liegt aber jetzt an Dir herauszufinden, ob es nicht doch einen Weg gibt, dies zu ändern. Deswegen die wiederholten Appelle zur Offenheit. Es geht hier um deine Gesundheit, und mehr.

    Gruß, Bruce

  • @iGude,

    seit ich nicht mehr trinken möchte, steht Abstinenz in meinem Leben mit höchster Priorität ganz oben auf der Liste.

    Insoweit ergibt sich automatisch, daß ein Job, eine Beziehung, alle Dinge, die meine Abstinenz gefährden langfristig hintenan stehen und verändert werden müssen.
    Was dies nicht gefährdet, kann so bleiben.

    Daß Dein Job Deine Abstinenz gefährdet, hast Du recht anschaulich erfahren und beschrieben. So kam es jedenfalls bei mir an.
    Insoweit besteht akuter Handlungsbedarf, damit die beschriebene Situation nicht wieder eintritt.

    Du kannst und wirst eine Lösung finden.

    LG Jürgen

  • Hallo iGude,

    Zitat

    was ergo ja darauf hinausläuft meinen Beruf zu wechseln

    Deinen Chef ins Vertrauen zu ziehen und mit ihm gemeinsam Möglichkeiten zu erarbeiten, die dich nicht gefährden, ziehst du nicht in Betracht... weil du dich ja nicht jedem mitteilen willst. Nun gut. Du entscheidest.

    Ich lese heraus es genauso raus wie Bruce:

    Zitat

    Du bestehst anscheinend darauf, dass es an deiner Situation nichts zu rütteln gibt.

    Solange du dir selbst im Wege stehst - werden es Hürden bleiben.

    Mich würde interessieren (das meine ich ganz im Ernst):
    Warum hast du aufgehört zu trinken? Und was verknüpfst du mit einem trockenen Leben?

    Maria

  • Servus iGude,

    Zitat

    Ehrlich gesagt habe ich so direkt gefragt weil als Vorschlag in diesem Thread immer nur kam "würd ich nicht hingehen, entziehe Dich der Situation, etc" was ergo ja darauf hinausläuft meinen Beruf zu wechseln.

    Was hat ein kurzfristiges Entziehen von bestimmten Situationen (für ca. 1 Jahr) mit dem Wechsel des Berufs zu tun, wenn diese Situationen nach Deinem eigenen bekunden nur ein paar mal im Jahr vorkommen? Du hast noch wieviel Jahre Berufsleben bis zum Rentenalter vor Dir?

    Zitat

    ein alternativer Vorschlag des Theras war noch, in der Gesellschaft meinen Alkoholismus mitzuteilen und die Erwartung zu fordern in meiner Gegenwart auf Alkohol zu verzichten.

    Falsch. Der Vorschlag hier lautete, dich den Menschen mitzuteilen, bei denen es notwendig ist. Das wäre z.B. Dein Chef gewesen, der Dir dann für solche Gelegenheiten mit Sicherheit "Dispens erteilt". Es wurde nie gesagt, dass Du Dich jedem ungefragt mitteilen und offenbaren sollst. Wir laufen auch nicht unbedingt mit dem Schild "Vorsicht, Alkoholiker" um den Hals rum.

    Zitat

    Im Grunde würde dann folgendes Eintreten. Ich entziehe mich Situationen, mit denen ich im Moment meinen Kampf habe.

    Falsch. Du gibst Dir in der Anfangsphase Deiner Abstinenz die Gelegenheit, Dich nicht mit womöglich triggernden Situationen zusätzlich zu belasten. Dass Dich die Situationen sehr wohl triggern, hast Du ja gerade selbst festgestellt und berichtet.

    Zitat

    Isoliere mich, was wiederum zu Situationen führt wo ich als geselliger Mensch alleine bin und gerade in diesen Situationen vermisse ich den Alkohol am meisten. Eben wenn ich alleine bin. Auch dies habe ich hier geschrieben lieg aber offensichtlich ungelesen im Thread.

    Auch falsch. Es liegt an Dir, für solche "Sorgenzeiten" echte Alternativen zu erarbeiten. Ob das nun Sport ist, oder ein Hobby, oder der bewusste Umgang mit Menschen, die eben auch bewusst keinen Alkohol in Deiner Gegenwart konsumieren.

    Zitat

    Karsten, das ich nun Deine Aussage "der Verantwortung abgeben" nichts anfangen kann, diese sogar evtl. gar nicht in den Kontext passen könnte, wirst Du vielleicht aus meiner Sicht erkennen können.

    Nun, jemand, der mich fragt, ob ich ihm den Wechsel der Arbeitsstelle empfehle, gibt damit sehr wohl einen Teil seiner Eigenverantwortung ab. Denke doch mal selbst darüber nach, ob denn ein Wechsel sinnvoll wäre. Und selbst wenn Du zu der Erkenntnis kämest, dass ein Wechsel sinnvoll wäre: was ist so schlimm daran? Wenn es mein Leben rettet, bin ich zu allem bereit.

    Zitat

    Zusammenfassend; ich möchte mein Leben dahingehend ändern das ich so viel als möglich "normal" all meinen Verpflichtungen nachkommen kann die an mich gestellt werden, oder die mir einfach Freude bereiten.

    Was Du hier vermittelst, ist der hinreichend bekannte Typ Alkoholiker, der einfach nur den Alkohol weglässt, aber sonst ohne jede Veränderung sein Leben weiter so führen will, wie in der Vergangenheit.
    Das ist ein sehr bekanntes Muster der Verdrängung. Darauf hin entstand in den 1950er Jahren die ebenfalls hinreichend bekannte Aussage der Selbsthilfe: "Nur nicht trinken reicht nicht". Sie will sageb, dass es zur Führung eines zufriedenen und trockenen Lebens eben nicht ausreichend ist, nur den Alkohol wegzulassen. Es müssen mehr Veränderungen im eigenen Leben erfolgen, um das zu erreichen und kein Suchtmittel als "Kompensation" mehr zu benötigen.

    Zitat

    Des Weiteren möchte ich nie mehr Alkohol trinken müssen, daran arbeite ich ebenfalls.

    Nein. Du arbeitest daran, nur den Alkohol wegzulassen. Das ist etwas grundätzlich anderes, als nie mehr Alkohol trinken zu müssen.

    Zitat

    Ob ich evtl. in einigen Wochen Monaten merke das solche "Veranstaltungen" nichts für mich sind, oder es mir unmöglich wird dort Umgang zu pflegen ohne an den Alkohol zu denken steht auf einem anderen Blatt.

    Wieder falsch, umgekehr wird ein Schuh daraus. Wenn Du nach ein oder zwei Jahren Pause von solchen Veranstaltungen der Meinung bist, du musst diese Veranstaltungen unbedingt doch wieder besuchen, dann hast du Dir bis dahin wenigstens schon mal eine stabile Abstinenz erarbeiten können.

    Zitat

    Abschotten oder mein ganzen zufriedenes Arbeitsleben ändern werde ich ganz bestimmt nicht und ich halte solche "Ratschläge" auch für äußerst Fragwürdig.

    So, da sind wir am Punkt: so lange Du nicht Dein Leben ändern möchtest, sondern meinst, mit dem Nichttrinken von Alkohol wäre "alles in Butter", so lange wirst Du Dir kein zufrieden trockenes Leben aufbauen. Das haben zigtausende vor Dir probiert, und sie sind alle gescheitert. In der Fachsprache nennen wir das auch die "mit der Faust in der Tasche trockenen", die meinen, mit Willensstärke könnten Sie ihre Abhängigkeit besiegen. Das kostet sehr viel Kraft, führt zu Unzufriedenheit nach der Anfangseuphorie der Abstinenz, und endet regelmäßig im ende der Trinkpause.

    Ist das Dein Ziel?

    LG
    Spedi

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