Heutige Erkenntnis: Co-Abhängig

  • Hallo Maggy!

    Wie geht es denn jetzt weiter bei Dir?
    Bleibt alles so, wie es jetzt ist?

    Leider kann man (vielleicht auch durch den Edit) nicht so viel aus Deinem Posting herauslesen...

  • Hallo DesperateS,

    ich weiß auch leider nicht mehr genau, was da editiert wurde. Viel kann es nicht sein. Man ist halt manchmal so drin im Schreiben und in den Gefühlen, dass man es selbst nicht mehr merkt.

    Leider ist es so, dass ichs heute nicht ausgehalten habe und von ihm keine Meldung kam und leider war ich wieder diejenige, die sich abends gemeldet hat. Er hat sich gleich entschuldigt und geschrieben, dass er grad Suppe kocht.
    Ob er heute zum Stammtisch gegangen ist, weiss ich nicht und habe auch nicht weiter gefragt...was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss... :(

    Habe ihm auch schon wieder 2 sms geschickt.....schande über mich....natürlich kam nix und ich weiss leider auch, dass wir morgen verabredet sind und ich garantiert wieder die erste bin, die sich meldet.

    Ich kann mich da aber auch nicht zurückhalten!!! Schlimm...

    Ich hoffe nur, dass ich den Job bekomme und mich dass dann auf andere Gedanken bringt.

    Da ist man dann ja auch etwas abgelenkter, wenn man arbeitet.

    Heute abend bin ich ok...mache mir nicht soviel Gedanken. Ich werde sehen, wie es morgen weiter geht.

    Liebe Grüße
    Maggy

  • Was ich sehr interessant fande, dass in erster Linie Co-Abhängige versuchen, den Süchtigen aus der Sucht zu befreien und ihm das Leben zu erleichtern.

    So will man ihm jegliche Möglichkeit des Konsums versagen, indem man mit dem Betroffenen Tag und Nacht zusammen ist.

    Das hatte ich vor 4 Wochen ganz stark erlebt....wollte ja auch mit ihm zusammen ziehen...und UNBEWUSST genau aus DIESEM Grund!!!! Nicht, weil ich es wollte....das war mein Unterbewusstsein!!!

    Der Süchtige fühlt sich durch dieses Verhalten entmündigt, gefangen und versucht sich aus diesen „helfenden Fängen“ zu befreien.
    So kommt es dass der Süchtige dann auch mal für einen größeren Zeitraum spurlos verschwunden, oder nicht erreichbar ist.

    Und genau das ist in meinem Fall passiert!!!! Er ist 6 Tage bei seinem Saufkumanen verschollen, hat mich versetzt und es war ihm egal.

    Und als Antwort gab er mir, es wurde ihm "zu eng" ....ich hab so geklammert.....ein Ausbruch von ihm, weil ICH so gekammert habe!!!! Neee.....

    Erkenntnis: Er wollte mit mir nicht zusammen ziehen, damit er bei sich zu Hause in seiner Wohnung "in Ruhe" weitersaufen kann, ohne seine Beklemmungen. Weil wenn ich dort wohnen würde, könnte er nicht so trinken, weil er selbst so ein schlechtes Gewissen hätte! Obwohl ich ihm nichts verbiete oder Vorwürfe gemacht habe!!!!!!
    Ich schreie ihn nicht an und nix.....deshalb denke ich, dass es einfach sein Gewissen ist, dass sich selbst bei ihm meldet.

    Das ist schon momentan sehr interessant für mich!

    Ich fange an, es zu begreifen, dass ich es nicht persönlich nehme, dass er nicht mit MIR zusammen ziehen wollte, sondern, dass er nicht kann, weil er sich schämt, wenn ich ihn jeden Tag im Suff erlebe!

    LG Maggy

  • Hallo Maggyxxx!

    Zitat

    Weil wenn ich dort wohnen würde, könnte er nicht so trinken, weil er selbst so ein schlechtes Gewissen hätte!

    Es kann aber auch sein dass er nicht mit dir zusammenleben will weil ihm die Sucht wichtiger ist als du.

    Wenn er noch so in seiner Sucht gefangen ist gehst du ihm schlichtweg am Allerwertesten vorbei.

    Zitat

    Ich fange an, es zu begreifen, dass ich es nicht persönlich nehme, dass er nicht mit MIR zusammen ziehen wollte, sondern, dass er nicht kann, weil er sich schämt, wenn ich ihn jeden Tag im Suff erlebe!

    Falls er sich deswegen schämt wird er dieses Empfinden schnell verlieren und/oder heimlich weitertrinken. Mein Mann hatte auch immer irgendwo etwas gebunkert. Ich habe nie danach gesucht oder ihn kontrolliert, ich habe es nur gemerkt dass er auf einmal betrunken war obwohl wir offiziell keinen Alkohol im Haus hatten.

    Persönlich solltest du es auf keinen Fall nehmen es liegt nicht an dir sondern an seiner Sucht - er ist dadurch beziehungsunfähig.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Liebe Maggy,

    du schreibst: "Und als Antwort gab er mir, es wurde ihm "zu eng" ....ich hab so geklammert.....ein Ausbruch von ihm, weil ICH so gekammert habe!!!! Neee....."

    und ich schreib dir: "doch!! genauso wars" :)
    Aus meiner Sicht kommt man in seiner Co-Abhängigkeit des öfteren in Situationen, wo man scheinbar die Kontrolle verliert. Z.B. wenn er in deinem Beisein säuft. Und was machen die braven Cos dann?? Sie versuchen ihn davon abzuhalten...womit auch immer. Das er das dann irgendwann als Klammern bezeichnet und es ihm zu eng wird ist nur eine Frage der Zeit.
    Warts ab...es wird noch schlimmer xD

    Ich hab glaub vor ca 5 Monaten angefangen zu merken, daß bei mir grundlegende Dinge einfach schief laufen. Nicht daß wir uns da falsch verstehn, bewußt, was eigentlich für ein Film läuft, war mir damals noch lange nicht. Und von da an, hab ich angefangen ihn zu kritisieren, hab jedes Wort auf die Goldwaage gelegt (und er hat sich oft in seinen Aussagen verhaspelt!! - ob nun bewußt, oder unbewußt, das weiß ich nicht) und war ständig auf der Suche nach Streit.
    Wie ich heute weiß - 1 Monat nach der Trennung - hab ich alles dran gesetzt, damit er sich von mir trennt. Denn ich war als braves Co-Mädchen, stehts treu und loyal ergeben, nicht dazu in der Lage einen entgültigen Schlußstrich zu ziehen.

    Deswegen schreib ich nochmal... im tiefsten Innern weißt du schon was zu tun ist...es fehlt nur noch ein kleiner Stupser.

    Liebe Grüße
    Verena

    Ab heute ist Schluß mit der Selbstaufgabe!!

  • ach so...was vergessen.

    und sogar hier im Forum entschuldigst du ihn bei uns und suchst Ausreden für ihn :)
    Aber keine Sorge, daß mach ich bei meiner Therapeutin auch ... wir stehn eben noch am Anfang

    Verena :)

    Ab heute ist Schluß mit der Selbstaufgabe!!

  • Für mich persönlich war die wichtigste Erkenntnis, dass ich mich unglücklich mache, wenn ich die verbalen Eskapaden meines Mannes persönlich und wörtlich nehme.

    Das war vor ca. 5 Jahren mein Hauptproblem, weil ich mir nicht vorstellen konnte, mich in einem Menschen so lange so geirrt zu haben. Aufklärende Gespräche waren unmöglich, da ich mir alles nur eingebildet hätte.

    Heute, da er den (ernsthaften?) Versuch unternimmt trocken zu sein, ist Reden auf gleichen Niveau wieder möglich. Allerdings gehe ich nicht auf vergangene Eklate ein und nehme mir vor es nie/kaum zu tun. Wenn, dann spreche ich nur über im Rahmen der Paartherapie über meine damaligen Gefühle . Er war damals im Gefängnis seiner Alko-welt gefangen und war in diesem Sinn "nicht verantwortlich" dafür.

    Ich habe mir überlegt, ob ich dadurch nicht in Gefahr gerate die Vergangenheit zu vergessen und zu beschönigen.
    Ich habe einen Teller mit Steinen von einem griechischen Strand, wo ich während einiger Tage über mein Leben meditierte und mir vornahm, dass ich mich und meine Einstellung ändern muß, weil ich nur das tun kann. Die Steine sind Symbole für meine Vorsätze - mir z.B. mir eine Wohnung zu nehmen - ich habe sie oft in der Hand und bei mir.
    Ich weiß, es war arg, ich muß es mir Szenen und Details nicht immer wieder in Erinnerung rufen. Das würde mich runterziehen.

    Ich weiß, dass ich diesen nun ausgeführten Beschluß nicht aus Jux und Tollerei gemacht habe. Es war ein eindeutiger, überlegter Beschluß aus guten Gründe....Das muß ich mir immer im Bewußtsein erhalten, denke ich mir.
    Deshalb muß ich nicht jetzt mein Gedächtnis und meine Seele mit Übeltaten belasten, die eindeutig aus der Erkrankung stammen.

    Ich meine, Maggyxxx, es ist absolut falsch über irgendein Verhalten des Alki zu grübeln, Schuld suchen, sich - in Gedanken - zu rechtfertigen, sich tief verletzt fühlen, die Gedanken kreisen lassen...., in Gesprächen mit dem Alki echte Aufklärung zu erhoffen.
    Solange dass bei mir so war, konnte ich nicht aus meinem selbstgemachten Kerker ausbrechen.

  • Ich finde an diesem Forum so toll, dass praktisch alle Angehörigen dieselben Verhaltensweisen und Grundmuster in verschiedensten Variationen schildern, sodass sich daraus eine Klärung der unerhörten Zweifeln, die mich ständig begleiteten, ergab und erst dadurch für mich effektives Handeln möglich war.

  • Hallo Speranza,

    Zitat

    Es kann aber auch sein dass er nicht mit dir zusammenleben will weil ihm die Sucht wichtiger ist als du.

    Wenn er noch so in seiner Sucht gefangen ist gehst du ihm schlichtweg am Allerwertesten vorbei.

    Boahhh....das ist hart zu hören...echt....aber gehört dazu, ich brauche das!!!! :cry:

    Daran sehe ich, dass ich erst ganz am Anfang stehe....

    Zitat

    Und was machen die braven Cos dann?? Sie versuchen ihn davon abzuhalten...womit auch immer. Das er das dann irgendwann als Klammern bezeichnet und es ihm zu eng wird ist nur eine Frage der Zeit.
    Warts ab...es wird noch schlimmer xD


    ...Ohje....noch schlimmer????

    Zitat

    und sogar hier im Forum entschuldigst du ihn bei uns und suchst Ausreden für ihn

    Danke, dass ist gut, mich darauf aufmerksam zu machen. Man selber erkennt es gar nicht so.

    Ihr habt ja alle sooo recht...mir fehlt noch der Stupser!!
    Ich denke, es wird auch nochmal vorwärts gehen, sobald ich einen Job habe!

    Werde jetzt zu ihm fahren....er hat am Telefon gelallt. ich habe ihn nicht, gefragt, was er gestern gemacht hat.
    Ich sehe es als abschreckendes Beispiel an, ihn so sehen zu wollen.....jedes negative Mittel ist mir recht, um dadurch noch besser sehen zu können.

    Ich habe erst seit ca. 2 Wochen die rosarote Brille unten. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich in kleinen Schritten gehen muss!!!

    Ich halte euch auf dem Laufenden.

    LG Maggy

  • Hallo Maggyxxx!

    Zitat

    Boahhh....das ist hart zu hören...echt....aber gehört dazu, ich brauche das!!!!

    Es ist keineswegs meine Absicht dich irgendwie zu schocken. Alles was ich hier schreibe sind meine eigenen Erfahrungen die ich gemacht habe.

    Mit einem Unterschied als wir geheiratet haben hat er noch nicht getrunken zumindest nicht dass ich es gemerkt hätte. Ich wäre sonst schreiend davongelaufen.

    Glaube mir es wird noch schlimmer es wird die Hölle :cry:
    Irgendwann wirst du so fertig sein dass du daran zerbrichst wenn du nicht die Stärke aufbringst zu gehen.

    Ganz selten geht es auch gut aus und er hört auf zu trinken, ob du dann aber noch irgendwas für ihn empfindest bleibt die Frage.

    Ich gehe jetzt nach vielen Ehejahren nicht einmal das schockt ihn, er trinkt immer noch. Wenn er zu mir sagt dass er mich immer geliebt hat glaube ich das ihm sogar. Er hat aber eins noch mehr geliebt und das war der Alkohol.

    Liebe Maggyxxx ergreife die Flucht du musst dir einfach vor Augen halten dass du so ein Leben nicht führen willst. Besser jetzt eine Trennung bevor du dich noch mehr verwickelst du kannst ihm nicht helfen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Liebe Maggy,

    ich gebs zu, ich hab mit den Augen gerollt, als ich gelesen habe, daß du jetzt zu ihm fährst, obwohl er am Telefon gelallt hat. :roll: Deine Bereitschaft zu leiden ist sehr hoch.

    Aber jeder hat eben sein eigenes Tempo. Beim einen geht es schneller, beim andern langsamer. Du hast schon mal den Anfang gemacht und die rosarote Brille abgesetzt. Jetzt setz die schwarze auf 8) und zeig ihm wie stark du sein kannst.

    Liebe Grüße
    Verena

    PS: drück dir die Daumen für die Arbeitsstelle

    Ab heute ist Schluß mit der Selbstaufgabe!!

  • --- Ich werde in Zukunft die Vorschaufunktion verwenden.

    Also nochmals:

    "Aus meiner Sicht kommt man in seiner Co-Abhängigkeit des öfteren in Situationen, wo man scheinbar die Kontrolle verliert. Z.B. wenn er in deinem Beisein säuft. Und was machen die braven Cos dann?? Sie versuchen ihn davon abzuhalten...womit auch immer. Das er das dann irgendwann als Klammern bezeichnet und es ihm zu eng wird ist nur eine Frage der Zeit.
    Warts ab...es wird noch schlimmer xD"(Zitat von Verena)

    Meiner Erfahrung nach tritt diese "Rechtfertigung" und "Anklage" des "Klammern" immer auf, ganz gleich was der Angehörige tut oder nicht tut, ob er tatsächlich abzuhalten versucht oder nicht, ob er sich davon tatsächlich gefühlsmäßig abgrenzen kann oder nicht. Es gibt keinen Zusammenhang mit dem, was real geschieht.

    Daher ist es meiner Erfahrung nach unmöglich, mit oder neben einem Süchtigen ohne Einsicht in seine Sucht zu leben, ohne in diesen Strudel der Verstrickung gezogen zu werden. Es gehört offensichtlich zur Sucht, einen Schuldigen dafür zu suchen.... und da stellt sich als Angehöriger freiwillig zur Verfügung.... ganz gleich, was er tut, was und wie er redet oder ob er nicht redet, was er tut oder nicht tut.

    Für mich war das sehr, sehr wichtig zu erkennen.

    LG oldie

  • Hallo,

    ich wollte dann mal berichten, wie es mir ergangen ist.

    Also, er hat sich am Stammtisch NICHT beteiligt. Er ist eingeschlafen....oder was auch immer. Wäsche hat er sogar auch gewaschen!!!!

    Als ich zu ihm kam, war er trocken. Vielleicht hab ich das schon durch meine Angst auf ihn projiziert. Er war dann wohl noch verschlafen und ich hab es als "lallen" gedeutet.

    Nunja...er war also trocken und mir ist aufgefallen, dass mir ein stein vom Herzen fiel, dass er nicht am Stammtisch war. DAS sollte mir eigentlich egal werden. Also daran muss ich arbeiten.

    Der Abend verlief so, dass ein Kumpel mit nem Kasten Bier vorbeikam und dann auch noch da geschlafen hat. Die haben zu zweit den Kasten leer gemacht.

    Ich habe beobachtet.....

    Der Kumpel ist mir allerdings angenehmer als der andere, der ihn immer bis morgens um 6 Uhr bei sich "festhält".

    Haben viel geredet, auch über das Thema Alkohol und dieses "festhalten" und "überreden" von dem anderen Kumpel.....mein Partner sagte zu seinem Freund, dass ich ihm schon etwas die Augen geöffnet habe und das er viel nachdenkt und dass es nicht so weiter gehen kann.....das er es nicht schafft, ständig so viel zu sauffen. Und immer, wenn sie sich treffen, dann nur wg. dem Suff und dann sitzen sie rum und lassen sich volllaufen.
    Sie wollten mal versuchen, sich nur zum "Tee" zu treffen...

    Da habe ich gemeint, dass das so nicht funktionieren wird und das wissen beide auch. Und dass ich es traurig finde, dass mir aufgefallen ist, dass die Freundschaften NUR über den Alkohol existieren!!!!!!

    Die Katze beisst sich da in den Schwanz. Beide konnten da nix mehr sagen und haben mich bestätigt, dass ich Recht habe.

    Das gab mir schon irgendwo ein gutes Gefühl, da mein Partner genau den Punkt erkannt hat.

    Ich habe nichts verboten, nicht gemeckert, habe nur meine Meinung dazu gesagt.

    Aber die Hauptsache ist, dass ICH weiter an mir arbeite und auf dem Weg weitergehe, der vor mir liegt....egal ob mit oder ohne ihn!

    Es werden noch paar Hammer kommen...da bin ich mir ziemlich sicher und da wünsche ich mir, dass ich dann souverän reagiere.

    Liebe Grüße
    Maggy

  • Liebe Maggy,

    ich verstehe nicht so ganz, wo Du an Dir arbeitest?!
    Du sitzt daneben, während dein XY sich volllaufen lässt und meinst, damit, dass du deinen Senf zu dieser Sauffreundschaft dazugegeben hast, wärst du einen Schritt weiter?
    Versteh mich nicht falsch, ich will Dich nicht angreifen, aber ich verstehe gerade gar nicht, wo du an dir arbeitest.
    Du erwähnst löblich, dass er tatsächlich im Stande war, seine Wäsche zu waschen?
    Wie alt ist er? 5?

    Maggy, so leid es mir tut, dass ich das jetzt schreiben muss, aber ich sehe gerade absolut keinerlei Fortschritt, sondern einfach nur pure Co-Abhängigkeit.
    Oder hast Du doch etwas getan, dass Dich da rausholt, irgendwas für Dich, und hast es nur nicht erzählt?

    Was hattest Du von diesem Wochenende? Wo bleibst DU in dieser Geschichte?

  • Hallo Maggyxxx!

    Zitat

    aben viel geredet, auch über das Thema Alkohol und dieses "festhalten" und "überreden" von dem anderen Kumpel.....mein Partner sagte zu seinem Freund, dass ich ihm schon etwas die Augen geöffnet habe und das er viel nachdenkt und dass es nicht so weiter gehen kann.....das er es nicht schafft, ständig so viel zu sauffen. Und immer, wenn sie sich treffen, dann nur wg. dem Suff und dann sitzen sie rum und lassen sich volllaufen.
    Sie wollten mal versuchen, sich nur zum "Tee" zu treffen...

    Sorry aber das ist doch nur das übliche Geschwafel von 2 Saufbrüdern. Was nie im Leben klappt ist dass zwei nasse Alkoholiker zusammen nichts mehr trinken, die unterstützen sich nicht gegenseitig um trocken zu werden sondern ziehen sich gegenseitig immer tiefer runter.

    Im Grunde haben sie nichts Gemeinsames als den Suff. Er war nüchtern als du zu ihm kamst nicht trocken. Dann besitzt er die Frechheit sich in deiner Gegenwart zu besaufen!!

    Du hörst dir dieses Gelabere auch noch an. Dein Partner hat vielleicht den Punkt erkannt aber nicht soweit dass er daran arbeiten würde, sonst stände der Bierkasten nicht da.

    Er macht sich hingegen Gedanken .....das er es nicht schafft, ständig so viel zu saufen. Er macht sich keine Gedanken dass er gar nichts mehr trinken darf denn weniger saufen klappt nicht.


    Zitat

    Ich habe nichts verboten, nicht gemeckert, habe nur meine Meinung dazu gesagt.

    Hat dich das wirklich weitergebracht oder hast du stattdessen stundenlanges bierseliges Geschwätz angehört? Deine Meinung hast du ihm ja schon oft gesagt, stattdessen hättest du dir alleine einen schönen Abend machen sollen.

    Es werden noch viele Hammer kommen wenn du den Absprung nicht schaffst der immer schwerer wird je länger man sich in diese Spielchen einwickeln lässt.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo DesperateS,

    ich arbeite innerlich an dem Gefühl zu mir selbst und ich achte in dieser Situation darauf, wie ich mich fühle, was in mir vorgeht, um mich besser zu verstehen. Mit ist das mit der Erleichterung aufgefallen, dass er nicht am Stammtisch war. Das ist zum Beispiel eine Sache, wo ich nicht erleichtert sein darf.

    Ich bin noch nie ein Typ gewesen, der von heute auf morgen Dinge verändert, sondern Schrittweise sich ablöst. Ich bin momentan auf meiner eigenen "Fehlersuche" um mein Verhalten besser einzuordnen.

    Ich brauche dieses "abschreckende Beispiel" und muss es mit eigenen Augen sehen. Es waren auch schöne Momente dabei an diesem Wocheende, die MIR gut getan haben. Er hat mich z.B.bekocht.

    Jetzt habe ich wieder eine Situation erlebt und kann daraus lernen, da ich die Woche wieder Abstand gewinnen werde.
    Ich merke auch, dass ich verstärkt träume....speziell jetzt, dass wir uns trennen....mein Unterbewusstsein arbeitet.

    Ich hatte am Sa. mit meiner Mutter telefoniert und habe sie auch auf ihre Alkoholabhängigkeit angesprochen. Sie hatte vor Jahren eine Entgiftung gemacht nach jahrelanger Alkoholanhängigkeit.

    Sie meinte, die Entziehung ist das beste, was ihr passiert ist, sie hat so viele Jahre an den Alkohol verschwendet.

    Das war schön für mich zu hören...ich habe meine Mutter das letzte mal 2005 gesehen und will zumindest mal zum Kaffee irgendwann vorbei gehen.

    Ich befasse mich viel mit dem Thema, lese hier viel und informiere mich. Ich denke, dass ich schon ein guter Schritt von mir. Vor 4 Wochen sah das alles noch anders aus. Ich will mich jetzt auch nicht rechtfertigen, aber ich versuche, auch die kleinen Schritte, die ich mache, positiv zu sehen.


    LG Maggy

  • Hallo Maggy!

    Zitat

    Ich bin noch nie ein Typ gewesen, der von heute auf morgen Dinge verändert, sondern Schrittweise sich ablöst. Ich bin momentan auf meiner eigenen "Fehlersuche" um mein Verhalten besser einzuordnen.


    Wieso musst Du Dein Verhalten überhaupt einordnen?
    Zweifelst Du an Deinem Verstand?
    Ich habe in meiner ehemaligen Beziehung häufiger an mir selbst gezweifelt. Nach dem Motto "Vielleicht ist es gar nicht so schlimm und ich tue ihm Unrecht".
    Das ist Quatsch. Du hast ein Problem damit, dass Dein XY Alkoholiker ist. Das ist vollkommen in Ordnung und natürlich.

    Zu Deinem Verhalten:
    Ich helfe Dir gerne, es zu analysieren. ;)
    Du hast Dich an diesem Wochenende verhalten wie eine typische Co-Abhängige. Glaub mir, ich habe das auch alles hinter mir.

    Das, was Du gerade machst, bringt Dich nur leider nicht weiter.
    Du kontrollierst Deinen XY, guckst ihm beim Saufen zu und suchst in jeder seiner Taten und Äußerungen einen Hinweis darauf, dass er es endlich begriffen hat und aufhört zu saufen.
    Ich habe damals auch gern mal die Tatsachen verdreht.
    Statt zu denken: "Er säuft mit seinem Kumpel eine Kiste Bier" habe ich gedacht: "Immerhin hat er heute nur eine Kiste Bier gesoffen und ist nicht ausgegangen".
    Das ist ganz typisch für uns Cos.


    Zitat

    Ich brauche dieses "abschreckende Beispiel" und muss es mit eigenen Augen sehen.


    Was gibt es denn da zu sehen? Du hattest das richtige Bauchgefühl und wusstest doch ohnehin, was laufen würde:
    Er säuft. Punkt.
    Da musst Du nicht zusehen. Da hindert Dich nur daran, Dich um DICH SELBST zu kümmern.

    Zitat

    Es waren auch schöne Momente dabei an diesem Wocheende, die MIR gut getan haben. Er hat mich z.B.bekocht.


    Und das macht Dich glücklich?
    Kannst Du nur glücklich sein, wenn ER etwas tut?
    Liebe Maggy, genau das ist der Fehler: Das eigene Wohlbefinden von jemand anderem abhängig machen.
    Abhängig, das ist das Stichwort.
    Du bist sehr sehr stark von Deinem XY abhängig, das tritt in Deinen Postings sehr stark hervor.
    Was genau hast DU an diesem Wochenende dafür getan, dass es Dir gutgeht?
    Dem Partner beim Saufen zuzusehen zählt ja nicht gerade zu den schönen Dingen des Lebens, oder?


    Zitat

    Jetzt habe ich wieder eine Situation erlebt und kann daraus lernen, da ich die Woche wieder Abstand gewinnen werde.


    Und wie nutzt Du diese Zeit des Abstandes?
    Verbingst Du die Zeit mit Warten auf ein (Lebens-)zeichen per SMS oder Anruf? Hoffst Du, dass er sich möglichst bald meldet und sagt, dass Du doch bitte ganz schnell wiederkommen sollst?
    Was hast Du vor in den nächsten Tagen?

    Zitat

    Ich merke auch, dass ich verstärkt träume....speziell jetzt, dass wir uns trennen....mein Unterbewusstsein arbeitet.


    Das kenne ich. Wie fühlen sich solche Träume an?
    Wachst Du auf und bist traurig?

    Ich habe mal kurz vor der Trennung geträumt, mein Ex hätte unser Haus angezündet.
    Heute kann ich diesen Traum glasklar deuten:
    Ich hatte unbewusst gemerkt, dass diese Beziehung eine tatsächliche, reale Bedrohung für mich ist.

    Zitat

    Sie meinte, die Entziehung ist das beste, was ihr passiert ist, sie hat so viele Jahre an den Alkohol verschwendet.


    Du verschwendest leider gerade auch eine Menge Zeit an den Alkohol.

    Zitat

    Ich befasse mich viel mit dem Thema, lese hier viel und informiere mich. Ich denke, dass ich schon ein guter Schritt von mir.


    Hast DU Dir schon mal die Grundbausteine der Cos durchgelesen?
    Falls nicht, solltest Du das nachholen.
    Und anschließend empfehle ich Dir, die Grundbausteine der Alkoholiker zu lesen. Dann wirst Du vielleicht alles viel klarer sehen und verstehen, worauf ich hinaus will.


    Zitat

    Vor 4 Wochen sah das alles noch anders aus. Ich will mich jetzt auch nicht rechtfertigen, aber ich versuche, auch die kleinen Schritte, die ich mache, positiv zu sehen.


    Liebe Maggy, ich verstehe das durchaus. Ich war einmal in genau derselben Situation, und genau deshalb weiß ich, dass Du noch einen sehr langen Leidensweg vor Dir hast.
    Dein Tiefpunkt ist noch lange nicht erreicht, und auch wenn Du es heute noch ganz anders siehst:
    Es geht SEHR tief. Und dann ist es umso schwerer, wieder herauszukommen.
    Mir tut es einfach nur leid um Deine Verschwendete Zeit und die Demütigungen, die Du Dir gefallen lässt, ohne es wirklich selbst zu merken.

    Denk an DICH!!!!!!!!!!!!!!!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!