..Zurück im alten Zuhause-wie komm ich da durch?

  • Aufgeben um irgendwas zu kämpfen, irgendwohin gehen und nichts mehr von hier wissen. Meine Familie aufgeben und alle Gefühle die ich habe. Einfach nicht mehr kämpfen.

  • Ich kenne den Wunsch sehr gut, nichts mehr von der Familie wissen zu wollen, aber sich trotzdem gebunden fühlen.

    Deine Gefühle aufzugeben, wäre sehr schade. Auch wenn du es heute Abend vielleicht nicht sehen kannst: es lohnt sich zu kämpfen! Nicht für deinen Vater, nicht für deine Mutter und erst recht nicht für deren Beziehung. Aber für DICH.

    Kopf hoch. Du schaffst das!

    Viele Grüße
    Fleur

  • Danke, Fleur!

    Deine Worte haben gestern sehr dazu beigetragen, mich zu beruhigen.

    Du sagst, ich soll für mich kämpfen...und ich dachte das tu ich...aber irgendwie kämpfe ich immernoch für meine Eltern, wenn ich denke, ich würde das für mich tun. Das habe ich heute verstanden...was heißt denn überhaupt für mich kämpfen?

  • Momentan fühle ich mich innerlich völlig verzweifelt - und äußerlich kämpfe ich dagegen an. Das frisst meine Energie beinahe ganz, ich kann kaum was anderes tun...aber ich verstehe nicht: Darf ich aufhören, dagegen anzukämpfen? Was passiert dann? Das macht mir Angst!
    Ist mein Gefühl übertrieben oder unangebracht???

  • Liebe anima,

    im Moment kämpfst du gegen dich selber.
    Gefühle sind nicht übertrieben oder unangebracht. Sie sind.

    Ich habe gelernt, dass ich manche Gefühle nicht haben darf. Das ist totaler Quatsch. Niemand "macht" seine Gefühle, so wie sie gerade sind, sind sie ok.

    Ja, du darfst aufhören dagegen anzukämpfen und du darfst verzweifelt sein. Du darfst den Kampf gegen dich selber aufgeben. Manchmal bedeutet für sich selber kämpfen einfach einen Moment schwach zu sein. In einem schwachen Moment kannst du neue Kraft sammeln.
    Vielleicht gibt es ja jemanden, dem du vertraust und mit dem du reden kannst. Bei dem du schwach sein darfst.

    Viele Grüße
    Fleur

  • Liebe Anima

    Lass dich erstmal gaaaaaaanz dolle drücken :) . Ich kann sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst. Du hattest ja schon mal mehr Abstand zum Zuhause und jetzt bist du vorübergehend wieder nah am ganzen Geschehen.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man schnell wieder eingewoben wird, beginnt wieder Rollen zu übernehmenn und dass es - für mich jedenfalls - sich intensiver anfühlt. Vermutlich weil man nun vieles besser durchschauen kann.

    Das Gespräch mit deinen Eltern ging wohl nach hinten los. Es ist ja nun überhaupt nicht deine Aufgabe Vermittler zu spielen.
    Aber ein solches Gespräch ist wohl kaum möglich, so wie wir es uns wünschen.

    Sei dir einfach bewusst, dass du bald wieder Abstand nehmen kannst. Denk erstmal nur an dich. Tu dir ganz viel Gutes. Und schieb die Gedanken von Kämpfen mal beiseite.

    Ich drück dich.
    Mia

  • Hallo anima,

    ich hatte das schon ganz vergessen, aber das habe ich auch gemacht. Wir saßen am Tisch, meine Eltern fingen anzustreiten und ich habe versucht, da Ruhe reinzubringen, damit das Problem gelöst wird.

    Es wurde nie ein Problem gelöst. Einfach weil unsere Eltern Menschen sind, die wissen wer sie sind. Also sie sind für sich irgendwo angekommen. Sie hatten sie vorgenommen zu Heiraten, Kinder zu bekommen usw. Und das haben sie gemacht, selbstverständlich haben sie auch Probleme. Aber das sind ihre Probleme. Dafür sind ihre Kinder nicht verantwortlich. Und wir Kinder können unsere Eltern nicht ändern. Wir Kinder können die Probleme unserer Eltern nicht lösen.

    In uns ist doch immer noch die Hoffnung, dass irgendwann alles gut ist. Aber für unser Glück, sind nur wir verantwortlich. Sicher erträgt man es schwer, wenn die Eltern streiten. Aber ich bin dann weggegangen. Wenn sie schon streiten, will ich nicht dabei sein. Wenn man nicht zu Hause wohnt, ist es einfach das zu sagen. Aber die letzten zwei Jahre war ich ständig bei ihnen. Ich bin dann einfach in den anderen Raum oder bin spazieren gegangen...

    liebe Grüße,
    Laura

  • Meine Mutter redet gerade mit meinem Vater. So ernst und menschlich, wie ich sie noch nie miteinander habe reden hören. Ich habe meine Mutter sagen hören: "ich bin Co-abhängig und das geht so nicht mehr weiter."
    Mein Vater will sich von ihr trennen.

    Mein Kopf sagt mir abwechselnd: "Endlich ändert sich etwas wichtiges grundlegend" und "Du dummes Kind!!! Was hast du angerichtet!!! Es gibt kein Alkoholproblem in unserer Familie!!! Du machst alles kaputt!!!"

    ...und ich bin immer wieder kurz davor in Panik zu geraten, weil ich alles kaputt gemacht haben könnte. Was ist nur los? Ich kämpfe immernoch gegen ich selbst!! Ich weiß nicht, was ich gerade für mich selbst tun kann. Ich weiß grade irgendwie gar nichts so richtig

  • Liebe anima,

    ach irgendwie weiß ich gar nicht, was ich dir genau schreiben soll. Dabei hat meine Mutter genau das gleiche zu meinem Vater im April gesagt. Eine Woche später haben sie sich getrennt. Und meine Mutter hat es gemacht, weil ich meinte, ich will ihn nicht mehr sehen. Sie hatte Angst, sie sieht mich dann auch nicht mehr. Also wahrscheinlich war das der Auslöser für sie, alles mal klarer zusehen.

    Aber für mich war die Trennung nicht schlimm. Ich bin dadurch nicht noch tiefer ins Loch gefallen. Ich war der Meinung, nur durch Veränderungen kann sich was ändern. Außerdem hab ich mir schon seit Jahren gewünscht, dass sie sich trennen. Da war für mich keine Liebe. Es war keine Harmonie in unserer Familie.

    Ich war damals viel mit dem Hund unterwegs, bin in den Urlaub gefahren, habe wieder angefangen zu lesen, Filme gesehen... Musste mir aber selber oft sagen, dass meine Mutter eine erwachsene Frau ist und ich ihr nichts einreden kann. Aber ich wusste einfach für mich, dass meine Familie keine Familie ist, so wie ich sie mir gewünscht habe. Dennoch habe ich eine Familie.

    Also du bist kein dummes Kind. Du hast nur deine Gefühle, die du hast in Worte gefasst. Und daran ist nichts falsches.

    liebe Grüße
    Laura

  • Danke überhaupt erstmal für all die lieben Worte. Irgendwie ist mein Kopf jetzt wieder klar genug, um dran zu denken, euch das zu sagen. Ich bin nämlich sehr dankbar über die Sicherheit, die ich hier immer wieder bekomme - wenn ich drohe in alten Mustern zu versinken, und auch noch zu glauben, die wären richtig. Mein Leben krempelt sich grade völlig um. Ich fühle mich, als hätte ich ein neues Ich in mir ausgebildet, das ein altes Ich in mir vertreiben will, aber es muss hartnäckig darum kämpfen. Mein altes Ich ist nämlich ganz schön widerspenstig. Aber es scheint mir, als habe ich viele neue Strategien gelernt, die mir helfen.

    Ich bin immernoch total durcheinander und gestresst. Ich kann kaum abschalten. Das kenn ich von früher. Aber ohne meine neuen Strategien würden mir gerade hundertprozentig die Sicherungen durchbrennen. Das ist neu.
    Laura, deine Worte haben mich sehr beruhigt. Ich hatte tatsächlich Angst, noch tiefer ins Loch zu fallen, wenn meine Eltern sich trennen. Aber wieso eigentlich? Das wäre viel mehr eine Erleichterung. Ich kann dann nicht mehr leugnen, davor hatte ich vielleicht Angst. Aber genau das ist es, was am Ende erleichtert. Endlich nicht mehr leugnen. Endlich.

  • Liebe anima,

    da hatte ich ja den richtigen Eindruck. :)

    Aber mir wurde so oft im Leben erzählt, dass das schlimmste was passieren kann eine Trennung ist. Das mir heute davon schlecht wird. Bei uns wurde so oft darüber geredet, immer wenn meine Mutter meinen Vater zu doll unter Druck gesetzt hat. Aber eine Trennung kam nie in Frage, weil das den Kindern schadet. :x

    Ja ich sag auch ständig, ich lüge nicht mehr. Mein Vater hat doch tatsächlich erst letztens zu mir gesagt, aber nicht das du wieder petzt! Ich dachte ich spinne. Ich meinte nur, dass er seine Spielchen ohne mich machen muss. Es ist wirklich traurig, was der Alkohol aus ihm gemacht hat...

    Also Kopf hoch, irgendwann fühlt sich das alles nicht mehr so komisch an. Bleib bei dir, und hör auf deinen Bauch.
    liebe Grüße,
    Laura

  • Gerade hab ich den totalen Zuhause-Koller! Aber ich kann erst in 2 Monaten weg. Meine Mutter will mir bei allem möglichen behilflich sein, was ich scheinbar falsch mache - dabei sind das alles nur Dinge, die sie in ihrem täglichen Lebensfluss stören. Wobei ich wirklich Hilfe brauchen könnte (Organisation von allerlei anstehenden Dingen) interessiert sie nicht. Das wäre mir im Grunde egal, aber momentan werde ich jeden Tag damit konfrontiert! Ich würd gern einfach platzen :evil:

  • Ohje! Ich habe meine Mutter vor zwei Wochen angeschreien. Ich konnte einfach nicht mehr. Sie ist doch nach der Trennung über mir eingezogen und hat mir alles abgenommen. Echt ich musste überhaupt nichts mehr bei mir machen. Und wenn ich was gemacht habe, war ich ihr zu langsam. Sie verbreitet immer so einen Stress...

    Es tut mir wirklich leid, dass ich meinen Frust an ihr ausgelassen habe. Sie macht wirklich viel für uns. Ich könnte sie nachts anrufen und sagen, dass sie mich abholen muss aus, und sie würde kommen. Nur ich wünschte mir wirklich mehr Unterstützung und Zurückhaltung von ihr.

    Aber ich kann meine Mutter nicht ändern. Sie ist doch viel älter als ich, sie hat ihren festen Charackter. Ihr wird immer irgendein Satz rausrutschen, mit dem sie mir auf den Schlips tritt. Sie meint es eigentlich nicht böse. Ich habe ihr gesagt, dass ich mehr Freiraum brauche, und das ich kein Kind mehr bin. Seitdem darf ich meine Wäsche wieder selber waschen. ;)

    Du hast schon 4 Monate geschafft, die letzten beiden schaffst du auch noch!
    lg, laura

  • Hallo Laura!

    Ich bin dir sehr dankbar für deine stets so beruhigenden Worte =)

    Meine Mutter verbreitet auch sehr viel Stress, weil sie uns in Dingen helfen will, die wir Kinder nur alleine bewältigen können. Dann klappt das natürlich nicht und sie bekommt ein schlechtes Gewissen und meint sie hätte versagt, woraufhin sie sich das nicht eingestehen will und hysterisch wird. Dann schreit sie uns Kinder an weil wir angeblich nicht alleine zurechtkommen bzw. nicht alles sofort richtig machen. :?
    Und da soll noch einer mitkommen...

    Ich habe eine Frage: kennt ihr das-man hat sich geändert, und es geht einem viel besser. Plötzlich passieren positive Dinge und man hat erste Erfolge. Aber: das resultiert in einer Art Verwirrung, Unsicherheit - man weiß irgendwie nicht, was man jetzt tun soll, wie man damit umgehn soll. Was
    macht man, wenn man plötzlich nicht mehr dauernd Krisen abwenden
    muss? Wenn die Dinge besser laufen? Vielleicht sogar gut?


    Irgendwie bin ich erst misstrauisch gewesen, und jetzt verunsichert. Das
    Komische daran ist, dass ich immer, wenn eine Veränderung mich
    überwältigt, schnell sehr depressive Gedanken bekomme. Sogar wenn die
    Veränderung ins positive geht. Ich fühl mich dann von allem überfordert und will am Liebsten gar nichts mehr tun :/

  • Hallo Ihr Lieben,

    Jetzt nach Weihnachten bin ich mit meinen Nerven völlig am Ende- ich kann mich nicht mehr distanzieren. Kein Stück. Wenn ihr welcne habt - bitte gebt mir Tipps was icn tun könnte! Ich will irgendetwas tun, alles tun um diese Situation für mich zu verändern! Aber gerade hab ich den totalen Tunnelblick und weiß überhaupt nicht was weiterhelfen kann. Außer wegziehen, was immernoch nicht möglich ist. Bitte helft mir mir selbst zu helfen :(

  • liebe annima,

    weihnachten ist vorbei. nun darfst du dich wieder um dich kümmern. geh raus, treff dich mit freunden. auch allein in ein kafee sitzen macht spass. hör nicht auf sie. was sie sagen kann dir nichts tun. das ist wichtig. lass es nicht an dich ran. schwer ich weiss. das wird einfacher wenn du dich dort nicht ständig aufhällst.

    gruß melanie

  • liebe anima,

    ich glaube, ich habe in den letzten Tagen x-mal gesagt, dazu sage ich nichts. Ist nicht meine Sache. Sicher brennt mir ein Kommentar auf der Zunge, aber ich schluck es runter.

    Das ist sehr anstrengend. Aber langsam hören sie auf mich zu nerven beziehungsweise nicht in ihren Kram reinzuziehen.

    Wann kannst du denn ausziehen?

    liebe Grüße
    Laura

  • ...in 3 Wochen werde ich ausziehen. Ich schreib hier nicht so oft, weil ich nicht dauernd hier lesen will - ich merk dass ich sonst nicht mehr auf andere Gedanken komme. Ich versuche mich zu distanzieren und nicht mehr mitzureden, aber dadurch wird meine Mutter immer schlechter gelaunt, sie bezieht alles auf sich. Mein Vater, der seit neustem zur Suchtberatung geht, weil er glaubt dass das von ihm erwartet wird, sagt einfach nichts. Seit ich nicht mehr mitrede, wird einfach gar nicht mehr geredet. Oder ich werde abwechselnd mit Redeschwall überfordert, einmal Mutter, einmal Vater, und so weiter...obwohl ich nur sehr selten Alkohol trinke, lässt mich die Angst nicht los, selber so zu enden. Weil ich in meiner 'wilden zeit', als wir noch jugendlich(er) waren und ausprobiert haben, doch den ein oder anderen Filmriss hatte ( mir wird nie schlecht von Alkohol, sondern immer gleich schwarz vor Augen ). Obwohl ich eigentlich erst mit 17 zum ersten mal was getrunken hab. Mir fehlt hier völlig das Gefühl für normal oder nicht. Aber das ist wahrscheinlich sozusagen normal für mich, dass ich das nicht erkennen kann.

    Ich kann grade die Tragik hinter der Ehe meiner Eltern kaum verkraften, die sich mir umso deutlicher zeigt, je weniger ich mich einmische. Immer wenn ich einen Schritt weiter raus gemacht hab, haut mich was neues um. Ist das irgendwann vorbei oder muß ich mich dran gewöhnen lernen? Ich habs Gefühl ich würd an nem Energieabsauger hängen, der auf voller Stufe steht und ich find den ausschalter nicht so richtig :(

  • Habe es gerade eben erfolgreich geschafft mich aus einem Streit herauszuhalten bzw. Meiner Mutter aufzuzeigen, dass sie gerade wütend ist auf meinen Vater und nicht auf mich. Dazu musste ich ihr am den Kopf werfen, dass sie nicht das Zentrum meines Lebens ist und ich mein Verhalten nicht nach ihr ausrichte. Ihre Antwort war zynisch:" Na zum Glück hab ich das mit euch als ihr klein wart so gemacht!" -Also uns Kinder in den Mittelpunkt stellen meinte sie.

    Meine runtergeschluckte Antwort wäre gewesen:Dein Pech wenn du das gemacht hast.

    Dazu habe ich 2 Fragen: Geht das sich Abgrenzen immer mit jemand anderen Verletzen einher?

    Und ist es nicht normal, dass die eigenen Kinder, für die man sich entschieden hat, im Mittelpunkt stehen?

  • liebe anima

    meine antwort war auf sowas :

    DU bist meine MUTTER und es war deine AUFGABE als MUTTER dich um mich zu kümmern wo ich KIND war. etwas selbstverständliches was mir als kind keiner vorzuhalten hat.

    HEUTE bin ICH erwachsen und da DARFST du endlich LOSLASSEN! ICH DARF dich auch loslassen DU bist ERWACHSEN und somit begegnen wir uns inzwischen auf gleicher augenhöhe und lassen uns in unseren entscheidungen wie wer leben will in ruhe.

    ICH bin deine Tochter und hatte NIE die aufgabe für dich die kohlen aus dem feuer zu holen NIE!

    kann ich mich erinnern die EHEPROBLEME meiner eltern lösen zu sollen. NEIN nicht MEINE AUFGABE das ist und bleibt IHRE!

    das ist abgrenzung und richtige verteilung.

    gruß
    melanie

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!