..Zurück im alten Zuhause-wie komm ich da durch?

  • Liebe anima,

    das was Melanie geschrieben hat, kann ich unterschreiben.

    Genau das versuche ich meiner Mutter gerade klar zu machen. Dabei passiert es, dass ich sie verletzte. Aber nur, weil sie zu viel von mir verlangt. Nur weil sie immer gleich springt, wenn jemand sagt hüpf. Mach ich das nicht auch, aber genau das will sie. Wenn sie alles macht, muss ich auch alles machen. Ich konzentriere mich auf mich und sage NEIN.

    Ich kann nicht ihre Probleme lösen. Sie hat sich doch damals für diesen Weg entschieden. Und sie entscheidet sich jeden Tag neu dafür.

    Bei uns ist das so, dass meine Mutter manchmal anscheinend nicht daran denkt, wie alt ich bin. Ich finde es normal, dass man einer 10 Jährigen Pflichten aufgeben kann, auch wenn man 17 oder 19 ist. Aber irgendwann geht das nicht mehr. Dann muss man ansehen, dass die Kinder erwachsen sind. Das man ordentlich Dinge absprechen muss. Wenn man zusammen lebt, dann sollte es einer WG gleichen, wo jeder ein Mitspracherecht hat, wer was macht.

    liebe Grüße
    Laura

  • Danke euch allen :) Irgendwie hat meine Mutter einen doch sehr großen Einfluss auf mich, ohne dass ich den wirklich bemerke. Immer erst hinterer. Aber irgendwie komme ich da grade Schritt für Schritt raus. Mit eurer Hilfe bin ich in der Lage, für meine Anstrengungen zur Abgrenzung logische Argumente zu formulieren, gegen die meine Eltern nichts mehr sagen können. Das hilft mir ungemein. Ich bin so froh, dass ich nach meiner schier unendlichen Suche nach dem, was "falsch" mit mir war/ist, hier angekommen bin =)

    Erstaunlich, dass man trotz aller Erkenntnis irgendwie noch so lange braucht, bis man wirklich draußen ist. Ich hab noch einen langen Weg vor mir, aber je näher ich mir selber komme, umso mehr habe ich Spaß daran, ihn zu gehen. In mir stecken lauter gute Dinge von denen ich nie wusste. Ich bin ja gar nicht falsch.

    Meine Mutter hats mit mir grade voll nicht leicht. Das merke ich schon. Aber ich hatte es mit ihr ja auch nie leicht...und irgendiwe ist alles zwar astrengend grade, aber auf die dauer viel besser, zumindest für mich. Wenigstens stoe ich bei meiner Mutter hin und wieder auf Verständnis für mein Handeln und Verhalten. Bei meinem Vater hab ich da keine Ahnung, niemand weiß was der denkt oder fühlt, er erzählt auch nichts davon. Das hat er wohl immer dem Alkohol erzählt.

    Habt ihr auch das Gefühl, nie wirklich eine Mutter/Vater gehabt zu haben? Im Bezug auf das Elternteil das trinkt, meine ich. Meine Mutter war trotz allem immer eine Elternfigur für mich, mein Vater kam mir immer wie ein großer Bruder vor, um den man sich kümmern muss...?

  • Meine Oma wird bald sterben aufgrund einer Krankheit. Weiß ich seit heute. Mein Vater ist emotional nicht in der Lage meine Mutter zu unterstützen, und ich fühle mich mit der Kompensation überfordert.

    Hilfe :(

    Ich hatte noch keinen so nahen Trauerfall in der Familie-wie soll ich mich meiner Mutter gegenüber verhalten? Ich habe ein schlechtes Gewissen weil ich sie nicht umarmt habe als mein Vater nebendran stand und das nicht getan hat. Ich weiß nicht genau, aber ich glaube das, hätte meine Mutter sich gewünscht. In der Situation als sie von der Krankheit erfuhr mein ich.

    Ich bin mit meinem Latein am Ende - wo grenze ich mich hier zu viel ab und was kann ich tun? Oh mann, ich glaub das wird echt schwer :(

  • Hallo anima,

    wer ist denn der/die Vertraute deiner Mutter? Freundin, Nachbarin, Schwester, Pfarrer, Hausarzt...? Hat sie gleichaltrige oder ältere Ansprechpartner? Du mußt nichts kompensieren, was sie nicht selber von sich aus an Kontakten pflegt.

    Es ist doch in Ordnung, wenn du deine Grenzen spürst. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als mein Großvater gerade ein paar Minuten zuvor gestorben war und der Rest der Familie schweigend im Wohnzimmer saß oder stand und niemand, wirklich niemand der Erwachsenen brachte es fertig, die Großmutter zu umarmen oder ihre Hand zu halten. Ich nahm das wahr - und konnte es auch nicht. Mir war bewußt, daß hier etwas gerade ziemlich schief läuft und es in nicht dysfunktionalen Familien wahrscheinlich anders verlaufen würde. Ich war 10 oder 12, ich weiß es nicht mehr. Manchmal ist es so, daß Menschen die vermeintlich einfachsten Dinge nicht hinbekommen.

    Wenn dein Vater oder du sie hätten umarmen können, dann hättet ihr es ja getan. Jeder ist in seinem eigenen Film und wenn das Nicht-Umarmen von außen gleich aussah, so hatte jeder von euch seine ganz eigene Geschichte, die dahinter steckt.

    Wie ist das denn mit deiner eigenen Trauer und deinem eigenen Bedürfnis nach Trost und Zuwendung? Du wirst deine Oma verlieren. Deine Oma. Sooo viele Gedanken, andere zu helfen und zu trösten, da bist du ganz weit weg von dir? Und wonach ist dir? Möchtest du bei deiner Oma sein?

    Du könntest deiner Mutter vielleicht einfach sagen, wie es dir selber geht. Nicht bewerten, einfach nur sagen, daß du in dem Moment sie nicht umarmen konntest. Vielleicht könnt ihr gemeinsam ein paar Minuten in den Garten oder spazieren gehen oder eine Tasse Kaffee trinken. Man muß auch nicht immer reden, gemeinsam schweigen kann sehr tröstlich sein. Oder sie fragen, was ihr jetzt im Kopf herum geht. Man muß manchmal gar nichts tun, es reicht, daß es dich gibt.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo anima,

    das tut mir sehr leid für dich.

    Wenn jemand stirbt ist es immer schwer. Es ist ein großer Verlust, den man erstmal verarbeiten muss. Hinzukommt, dass jeder anders mit Trauer umgeht.

    Nimm dir Zeit. Und mach nur das, was du wirklich möchtest.

    liebe Grüße
    Laura

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