Gedanken zur Co-Abhängigkeit

  • Ich habe immer klar und deutlich geredet. Aber das was ich fühlte war im Grund meinem xy egal. Es wurde Besserung geschworen, aber es änderte sich nichts. Reden hilft also nicht immer. Der narziss sagt, was der andere hören will, oder? Geschicktes lenken. Eine lang andauernde Falle, wenn man so etwas nicht kennt und enttarnt.. Ich hoffe ich hab's ein für alle mal Begriffen.

    Die die Hilfe und Rat braucht

  • Hallo speranza,

    Zitat

    Das sehe ich wiederum etwas anders, ich denke schon dass manche Menschen sehr berechnend sind und sich einfach einen Dummen suchen den sie um den Finger wickeln können.

    Naja - dass passiert aber nicht nur co.-abhängigen.... wenn jemand so tickt, dann liegt es ja an mir, zu reagieren und wenn es mir jemand mit solchen Aussagen:"Selbst Schuld" noch leichter macht, das zu Erkennen, sage ich meist: "Danke dafür". Denn gerade solche Menschen halten mir doch den Spiegel vor und erinnern mich daran, wie ich auf gar keinen Fall sein möchte.

    Ich weiß aber, wie Du es meinst. Nur wollte ich mit meinem Post auf etwas anderes hinaus - egal wie ein anderer tickt - es liegt immer wieder in uns selber, wie wir damit umgehen - wir können uns ärgern oder wir können uns von solchen Menschen fernhalten - sie in Frieden gehen lassen. Was bringt es, sich über etwas zu ärgern, was wir sowieso nicht ändern können?


    Gruß

    BC

  • Hallo Frau,

    Zitat

    Ich habe immer klar und deutlich geredet. Aber das was ich fühlte war im Grund meinem xy egal. Es wurde Besserung geschworen, aber es änderte sich nichts.

    ... weil es zur Krankheit gehört - es ist ein Symptom, wie ein Husten zu einer Erkältung gehört. Genauso, wie es zu Deiner Krankheit gehört, zu Reden und sich im Kreise zu drehen und alles daran zu setzen, dass der Partner aufhört zu trinken.

    Wie erfolgreich kann es sein, einem Kranken, der sich auf Teufel komm raus nicht behandeln lassen will, zu heilen?


    Gruß

    BC

  • Hallo Melanie!

    Zitat

    wo wir wieder bei der rolle des alkoholkranken und des coabhängigen sind, das da ein ungleichgewicht da ist und es dort im verhalten miteinander eben genau so abgeht

    Ja sicherlich aber das kann auch zum Problem in allen Lebenslagen werden. Es gehört natürlich eine grosse Portion Eigenegoismus dazu sich aus solch kranken Strukturen zu lösen da der alkoholkranke Partner immer versuchen wird diesen Egoismus zu manipulieren.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Die Frau!

    Zitat

    Ich habe immer klar und deutlich geredet. Aber das was ich fühlte war im Grund meinem xy egal. Es wurde Besserung geschworen, aber es änderte sich nichts. Reden hilft also nicht immer.

    Das Problem haben (hatten) wir ja im Grunde alle, ich habe auch Klartext gesprochen aber lange nicht durchgesetzt was ich gesagt oder angekündigt habe.

    Ich musste erst mich selber entwickeln um das Gesprochene auch konsequent in die Tat umzusetzen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Zitat

    Naja - dass passiert aber nicht nur co.-abhängigen.... wenn jemand so tickt, dann liegt es ja an mir, zu reagieren ......

    Da gebe ich dir recht und ich reagiere dann auch dementsprechend. Früher hätte ich mich wahnsinnig geärgert und es hingenommen jetzt sage ich laut und deutlich was ich davon halte und ich bin nicht auf den Mund gefallen :wink:


    Zitat

    Was bringt es, sich über etwas zu ärgern, was wir sowieso nicht ändern können?

    Ich kann mir aber den nötigen Respekt verschaffen dass derjenige sich erst gar nicht mehr traut mich ausnutzen zu wollen wenn es eine Person handelt mit der ich z.B. arbeiten muss.

    Ärgern tuts mich trotzdem, ich finde solange ich den Ärger nicht in mich hineinfresse ist das auch okay für mich.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallöchen!

    Da es in letzter Zeit recht viele Diskussionen über Co-Abhängigkeit gegeben hat dachte ich ich "grabe" meinen alten Thread in dem ich mir viele Gedanken über diese Erkrankung gemacht habe und mir so manches Licht aufgegangen ist.

    Zitat

    trifft es sehr genau und gibt sehr gute Anhaltspunkte. Aber Co-Abhängigkeit kommt oft sehr larviert daher und äussert sich in ganz verschiedenen Krankheitsbildern und fällt oft auf den ersten Blick gar nicht so auf.

    Ich würde ja nun niemanden als co-abhängig bezeichnen der in der klassischen Rollenverteilung lebt - Frau macht den Haushalt, Mann verdient das Geld - und damit beide zufrieden sind obwohl sie finanziell von ihm abhängig ist.

    Co wäre es in dem Fall wenn er den Macho herauskehrt und ihr es ständig aufs Butterbrot schmiert wie gut sie es doch hat und sie es kopfnickend und innerlich sauer hinnimmt. Obwohl sie eigentlich lieber selbst arbeiten würde aber es nicht tut weil er es ihr verbietet. Sie erkennt zwar was sie gerne machen würde aber kann sich nicht durchsetzen und lässt andere entscheiden was das Beste für sie ist. Das zieht sich in vielen Bereichen durch ihr ganzes Leben.

    Ich habe jetzt extra nicht geschrieben dass er ein Suchtproblem hat denn Co-sein geht auch ohne das.

    Womit ich bis heute nicht einverstanden bin ist die Schuldfrage. Ich fühle mich in keinster Weise schuldig wie ich gehandelt habe oder dass er trinkt. Ich ziehe mir auch nicht den Schuh dass ich SEIN Leiden aufrechterhalten habe indem ich so gehandelt habe.

    Um Co zu sein muss ich nicht mit einem Partner zusammenleben das kann ich vielseitig ausleben. Ich definiere mich über Leistung ich denke ich muss besonders lieb und fleissig sein und mich unterordnen damit ich anerkannt werde.

    Aus dacapo's Thread konnte ich gar nicht erkennen ob jemand co-abhägig ist ich war nur recht verwundert was es alles so gibt. Aus anderen Threads lese ich manchmal dass manche denken Co-Abhängigkeit gäbe es nur bei suchtkranken Beziehungen oder man müsste zusammenleben um sich co-mässig auszuleben.

    Ich weiss das dieses Thema schon oft "durchgekaut" wurde aber vielleicht hat doch jemand Lust mir dazu etwas zu schreiben.

    Ich habe monatelang nur hier gelesen und konnte vieles für mich mitnehmen.
    Ich habe so manches in mir sacken lassen oder auch "zerpflückt" und bearbeitet.

    Das war sehr wichtig für mich denn ich sah mich vor allen Dingen in der Opferrolle und war teilweise sehr wütend auf mich dass ich viele Jahre so etwas mitgemacht habe, ich hätte mich manchmal sonstwohin treten können für meine empfundene Dummheit. :oops:

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza

    ich hab grad nicht viel Zeit zum Schreiben

    aber schau mal bei G--gle
    und gib als Suche

    Kraft saugende Frau mit Helfersyndrom

    ein. Da kommt meine Lieblings-Seite zum Thema Coabhängigkeit in der durchaus verschiedene Frauentypen beschrieben werden. Es ist also nicht nur eine Art oder ein Typ Mensch der Co abhängig wird. Bei jedem hat diese Krankheit ihre eigene Spielform.

    Ich glaube auch Ärzte würden sich schwer tun eine einheitliche Beurteilung von echt und unecht coabhängig zu formulieren.

    Schon die Tatsache, daß Therapeuten, Freunde etc. coabhängig werden können, schließt ein zwingendes Zusammenleben aus. Und derjenige, der dies in dem anderen Thread so darstellte, hat selbst von einem coabhängigen Arzt erzählt, dessen (in einer anderen Zeit-Zone wohnende)
    Kinder-Patient sicherlich kein Alkoholiker und auch nicht mit dem Arzt verheiratet war, - geschweigedenn
    mit ihm gemeinsame Verantwortung übernommen hatte. Man muß nicht eine Meinung als allgemeingültiges Urteil ansehen, nur weil sie etwas provokant daher kommt.

    LG Nys

  • Für mich persönlich ist es CoAbhängigkeit,
    wenn die Sucht des Süchtigen mein Leben beinflußt und ich nicht in der Lage bin, ihn die Folgen seines Handelns selbst ausbaden zu lassen. Wenn ich nicht erkennen möchte, daß es ohne mich zu einer Besserung kommen muß. Wenn der Süchtige durch Manipulation und Rückzug sein Machtspiel mit mir treiben kann und ich nicht in der Lage bin, mich selbst davor zu schützen sondern ebenfalls versuche den Süchtigen zu beinflussen und mein Handeln auf ihn und sein Suchtverhalten abstimme.

    Ein weiteres Kriterium ist mM, wenn die Gründe für die Sucht (sowohl der CoAbhängigkeit wie auch der Alkoholabhängigkeit etc.) in den Umständen oder im Umfeld gesucht werden. Solange Gründe außerhalb des Süchtigen oder CoAbhängigen gesucht und gefunden werden, wird entschuldigt, gerechtfertigt und gegeseitig die Schuld zugeschoben. Besserung wird damit von/vom Anderen abhängig gemacht und Eigenverantwortung auf beiden Seiten nicht wahrgenommen.

  • Hallo, ich schließe mich weich da an- Co-Abhängigkeit beginnt dort, wo ich unter der Sucht/Erkrankung eines Menschen leide, seine Verantwortung abnehme und mich für ihn verantwortlich fühle. Das hat nichts mit Rollenverteilung oder mit “jemanden bloß für sich putzen lassen“ zu tun.
    Schwieriges Thema. Bei besagtem Schreiber würde ich als Laie nicht von Co-Abhängigkeit sprechen.

  • Hallo Nys!

    Ich habe die Seite gefunden, gelesen und musste teilweise schmunzeln. Nicht weil ich es lustig fand sondern weil ich mich selbst darin erkannt habe.

    Zitat

    Da kommt meine Lieblings-Seite zum Thema Coabhängigkeit in der durchaus verschiedene Frauentypen beschrieben werden. Es ist also nicht nur eine Art oder ein Typ Mensch der Co abhängig wird. Bei jedem hat diese Krankheit ihre eigene Spielform.

    Genauso sehe ich es auch es gibt oft auch Mischformen, ich finde in der Partnerschaft die ich führte in mir eher die Kompetente und mit schwachen Anteilen auch die Furie wobei ich sagen kann dass die Furie in der allerletzten Zeit immer stärker wurde :oops: weil ich einfach nicht mehr konnte. Zum Schluss war ich auch depressiv aber nicht in dem Ausmass wie beschrieben.

    Ich frage mich manchmal ob co-abhängige Anteile schon in unseren Genen schlummern und sich durch besondere Erlebnisse manifestieren dass man sich überhaupt über einen längeren Zeitraum darauf einlässt.

    Ich habe meine Ursache gefunden und lernte verstehen warum ich mich so verhalte das war mein Ausweg. Die Ursache bearbeite ich aber nicht mehr sie diente mir nur dazu Zusammenhänge zu erkennen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

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