Nur heute

  • Hallo Petra

    Ich fühle mich geehrt.
    Du hast mich zu deinem
    Geschichtenerzähler ernannt.
    Doch ich muss dich schon jetzt enttäuschen.
    Die Beiträge in dieser Form mal tief und bewusst in
    die Vergangenheit einzutauchen sind ja doch beschränkt.
    Und dann weiss ich nicht was ich mache.
    Doch ich möchte dich auf was hinweisen.

    gerade hab ich ein "merkwürdiges" erlebnis gehabt.......
    ich wusste immer das spaziergänge gut sind, bin aber nur zu zweit gegangen.....
    also immer vernachlässigt da ja nicht immer jemand zeit hat....
    allein dachte ich immer.....
    ach nee, wie langweilig....öde, gähn
    nun hab ich mich aufgerafft,wasserflasche,stöpsel ins ohr und raus.....
    ich habe ein naturschutzgebiet vor der tür....haha
    bin dann bewusst einen weg in den wald gegangen den ich nicht kannte....
    um so tiefer ich in den wald kam um so mehr merkte ich das genau diese situation ein zu eins auf mein derzeitiges leben übertragbar ist denn.............
    ich geh diesen weg allein
    ich weiss nicht wo er endet
    ich weiss nicht wo er mich hinführt
    aber ich muss ihn ja gehen um NACH HAUSE zu kommen......
    um so klarer mir das wurde um so dicker wurde der kloss im hals.......
    hatte mühe meine tränen runterzuSCHLUCKEN..............
    manchmal denk ich......
    wenn ich in solchen momenten anfange zu weinen, hör ich nicht mehr auf.....
    ertrinke darin.....
    schräg wenn man bedenkt das ich immer genau das ertränkt hab....
    aber ich hab erkannt das es genau richtig für mich ist ALLEIN mit mir zu sein.....
    dann bin ich bei mir......
    schöne erfahrung auch wenn es mich verwirrt

    Was hältst du da von.
    Sie kann prima Geschichten erzählen.
    Ich find die Märchentante gut
    Und vielleicht, wer weiss, hat Sie mehr Zeit
    für dich als ich jemals haben könnte.

    Gruss OF

  • Hallo Old Flatterhand
    Ich habe deine „Geister“ schon richtig gedeutet. Ich habe nur beschrieben, was es bei mir ausgelöst hat. Mir blieb die Erfahrung des Deliriums erspart und die Berichte, die ich darüber hören musste, lassen mich dem auch nicht nachtrauern.
    Ansonsten kann ich mich Petras Eindrücken nur anschließen. Auch wenn du notierst „…Ich bin kein Literat und habe nicht die Schreib- und Gliederungskenntnisse…“, ist es genau der Stil, der mich bewegt, der etwas anklingen lässt. Ich mag es, weil es ehrlich ist.
    Nach innen gerichtete Grüße – Uwe.

  • guten morgen :)

    ich weiss, hier im öffentlichen bereich ist das schwierig
    du solltest nis geschlossene kommen
    nein, krieg kein werbegeschenk :P

    da bin ich mal egoistisch.....möchte einfach mehr von dir lesen.....

    die märchentante geht jetzt nicht mehr allein spazieren
    seit dem 24.8
    sie kommt aus kreta
    auf der strasse geboren und durchgekämpft um zu überleben
    wir passen gut zusammen :D
    keine therapie der welt hätte das bewirkt, was sie innerhalb kürzester zeit geschafft hat......

    du fragtest gestern wie die sucht genannt wird, wenn menschen raffen,obwohl nicht notwendig
    ich sagte GEIZ.....nun fällt mir noch gier ein.....raffgier, a-sozial....
    gibts in allen schichten, nicht nur in suppenküchen

    vorhin war ich mit hund draussen
    dicke nebelsuppe, gespenstig,irreal......wie eine kulisse für einen film
    beeindruckend :D

    ich wünsche dir einen guten tag
    petra

    der weg ist das ziel

  • glück auf of

    ich will nich glauben, dass du ertrinken würdest - ich will glauben, dass sich im salzwassersee der kloss "auflößt".

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • lieber matthias

    das war für mich kopiert
    als erinnerung das ich auch geschichten erzählen kann
    ich hatte das geschrieben......du erinnerst dich :?:
    alles gute
    petra

    der weg ist das ziel

  • glück auf petra

    Zitat von perla54

    das war für mich kopiert

    hhhmmm - hab ich nich erkannt (will ab jetzt aufmerksamer lesen).

    Zitat von perla54

    du erinnerst dich :?:

    :oops: habs bestimmt gelesen - aber kopp wie sieb (nur mehr löcher).

    hast du inzwischen den kloss auflösen können? ertrunken bist du nich.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias

    Ich werd mir das Buch
    Der Weg ist das Ziel kaufen
    sobald es in den Buchläden
    erhältlich ist.

    Doch jetzt mal eine konkrete
    technische Frage.
    Wenn ich dir sage schau doch mal
    in Thread X zu Beitrag Y.
    Könnte ich dich dann von hier
    aus direkt verlinken
    (wenn ja wie geht"s)
    oder müsstest du erst
    mühsam kramen.

    Dankbar für eine Antwort
    OF

  • das war deine antwort,lieber matthias

    --------------------------------------------------------------------------------

    glück auf petra

    ich schick dir n apfel (vom baum der erkenntnis).
    perla54 hat Folgendes geschrieben:
    hatte mühe meine tränen runterzuSCHLUCKEN
    wenn de wieder, in deinem naturschutzgebiet, alleine, aufm weg zu dir bist - dann heul, heul was das zeug hält(nim bissl mehr wasser mit < zum auffüllen) wirst sehen das heulen reinigt die augen und die geplagte seele.

    gratulation zu 3 wochen trockenheit

    schöne zeit

    nein, bin nicht ertrunken, im gegenteil
    hab das gefühl,es könnte die schönste und spannendste zeit in meinem leben werden
    petra

    matthias

    der weg ist das ziel

  • Hi Petra

    Wir sind uns ähnlich.
    Ich habe kurz nach dem letzten Glas mit
    einem Tagebuch zu schreiben angefangen.
    Irgendwann hab ich die Kladden
    aber mal entsorgt.
    Vielleicht ein Fehler.
    Gern würde ich heute drin rumblättern.
    Die ersten beiden Sätze aber weiss ich noch.

    Ich habe heute seit sechs Wochen
    nichts mehr getrunken.
    Ich möchte nie wieder zurück.

    Auch ich erstelle nach bestimmten Zeiträumen
    Listen, wo ich meine Ergebnisse reflektieren kann.
    Du nennst es Resümee.
    Die Anonymen Alkoholiker nennen es Inventur.

    Auch wenn ich deine Einladung zu
    schätzen weiss ins geschlossene Forum
    zu wechseln.
    Mir reicht das wo ich bin.
    Ich bin da so wie Antigone.
    Ich verwende mehr Zeit mit Nachdenken
    als mit schneller Schreibe.

    Als ich aus deinen Urtexten rezitierte,
    informell reichen sie ja bis zum 21. August
    wählte ich einen Text, wo du dich nicht verzettelt hast,
    wie du ja auch drauf hingewiesen wurdest,
    sondern ein merkwürdiges Ereignis.
    Eine Begegnung mit dir selbst, wie ich es nennen würde.
    Verwirrend.
    Aber wie lange hast du dich schon nicht mehr gesehen.
    Zwanzig,dreissig Jahre?
    Tränen sind da immer gut.

    Sie bräuchte einen Hund da draussen in den
    Wäldern hab ich mir beim Lesen gedacht.
    Geschrieben hätt ich dir das nicht.
    Zum Hund muss man geboren sein.
    Da kenn ich dich zuwenig.

    Aus meinem Kaffeeklatschthread

    Ich hatte ihn mir nach 90 Tage Trockenheit geholt.
    Irgendwie mit dem unausgesprochenen Gelübde-
    falls ich je wieder trinke bring vorher den
    Hund zu nüchternen Freunden.
    Was dann passiert ist egal.
    Der Vierbeiner wurde steinalt.

    Anderes Thema
    Hier sind die meisten Leute wie du, die
    nachdem sie zu trinken aufgehört haben,
    in eine Welt zurückgekehrt, der sie sich
    jahrelang entzogen haben.
    Wohin sollen sie auch gehen.

    Familie, Verwandschaft, Wohnung,
    Beruf, Freundeskreis müssen halt
    neu definiert und integriert werden.

    Das Ganze ist für mich Neuland.
    So seltsam das auch klingt.
    Das ist ein Grund warum mein
    Verstehen in die Richtung
    da teils sehr langsam ist.
    Ich kann nur zuhören.

    Während meiner nassen Zeit setzte ich
    einfach alles aufs Spiel bis es nichts
    mehr zu verlieren gab.
    Der Neuanfang war entsprechend.
    Jeder Schritt ging ins Unbekannte
    ohne das ich mich am Alten stossen musste.
    Ich glaubte fast das es bei allen so sein müsste,
    weil wieso sollte jemand zu trinken aufhören,
    wenn es noch was zu verzocken gab.
    Ich geh mit und erhöhe um das
    Häuschen meiner Grossmutter.

    Das es andere Genesungen auch
    gab war mir schon klar.
    Wir kannten uns bevor von den
    elenden Versteckspielen der
    Umwelt gegenüber erzählt wurde.
    In der realen Welt lässt es sich dann
    ganz einfach sagen,
    Komm her du Ärmste.
    Lass dich einfach nur umarmen.

    Dort wo ich mich befand,
    falls da noch was da war,
    Es wurde bedingungslos verschachert.
    So passierte meine Trocknung dann aus
    dem Nichts heraus.
    Ein Versteckspiel gab es quasi nur mir selbst
    gegenüber, ich erfand die Rollen des coolen
    Lebemanns etc. nur um nicht meine
    wahre Identität im Spiegel anschauen
    zu müssen.

    In Liebe
    OF

  • am 21.8. um 13.40 hast du etwas geschrieben was von mir geschrieben sein könnte......in der kaffeeklatschabteilung :shock:
    danke das du hier bist
    petra

    der weg ist das ziel

  • glück auf of

    Zitat von Old Flatterhand

    Könnte ich dich dann von hier
    aus direkt verlinken

    zum verlinken kopierst du einfach die "adresszeile" vom explorer (ganz oben) hier rein.
    zitieren usw. guckstdu hier: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ker.de/tour.php
    wenn du einen bestimmten beitrag verlinken willst, klickst du vorher auf das
    symbol vor dieser zeile --> "Verfasst am: 15.11.2011, 12:08 Titel: Re: Nur heute" oben links im beitrag, dann hast du die adresse dieses beitrags in der exploreradresszeile.

    viel spass beim üben

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Petra

    Ich hatte gestern keine Lust mehr
    zu schreiben - nachdem ich las -
    morgen mehr.
    Dachte mir.
    Nunja es ist ihr Ding.

    Es ist irgendwie deine Punkte
    so durchs Leben zu rasen.
    Du hast es zum Verständnis
    wie dein Trinkverhalten war
    beschrieben.

    Perfekt sein...Erwartungen erfüllen...
    exestinelle Ängste... seelischer Druck...
    das Gefühl es doch nicht zu schaffen...
    nach drei Punkten...der nächste
    flüchtige Gedanke...keine Leerzeile...

    Da häufen sich im Morgen die
    Termine und Aufgaben nur so an.

    Es überrascht mich nicht das
    das bald eine zeitlang in deinem
    Threads breiten Raum einnahm.
    Vor allem Karsten hat dir dazu über
    seine Sicht von Alkoholgenesung
    und der dazu benötigten Zeit
    geschrieben.

    Jetzt hast du eine Therapeutin.
    Die beste der Welt.
    Draussen in der Nebelsuppe
    sind soviele Sachen zum
    Beschnuppern und Eichhörnchen
    auf die Bäume zu jagen.

    Ich und mein Schnuffi sind oft
    stundenlang durch die Wälder
    und Flussauen gestreift.
    Wir haben die Zeit vergessen.
    Am Abend brauchten wir nur
    noch unsern Happen.
    Sonst nichts.

    Das ist der Trick.

    Mein Threadtitel ist der
    Nichttrinkerszene entlehnt.
    Er ist dort sehr beliebt.
    Eine Frau, die der AA angehört,
    sagte mir mit 24 Stunden da
    kann sie durchatmen.
    Wenn ihr das zu lang erscheint
    faltet sie nur heute zu einer
    Stunde zusammen.
    Ist ihr das immer noch zu chaotisch
    faltet sie die Zeit weiter zusammen
    auf fünf Minuten.
    Wenn ihr dann das Leben immer
    noch bedrohlich erscheint
    dann ist wenigstens noch
    genügend Zeit jemanden anzurufen.
    Sagt sie jedenfalls.

    In diesem Sinn
    Nur heute
    und bau dir keinen Druck auf.

    ***
    Danke noch Matthias

    Ich dachte zwar der Beitrag
    würde extrahiert erscheinen.
    Erscheint aber die Seite,
    eigentlich logisch, muss dann
    eben noch die Uhrzeit verweisen.

    OF

  • lieber OF

    mit "morgen mehr" möchte ich mir die nötige zeit geben, zu denken, zu reflektieren, gedanken sortieren
    ich möchte nicht eilig irgendwas hinpinseln

    ja der anfang
    trocken werden und hier beginnen zu schreiben
    es war alles verwirrend
    da gab es die "oldies" und "frischlinge"......und andere wörter die mich klein erschienen liessen
    heute, denke ich, sollten derartige begrifflichkeiten hier nichts zu suchen haben.....verwende dies, dank des hinweises eines anderen users, nicht mehr
    wir sind alle aus dem gleichen grund hier ......ein trockenes, zufriedenes leben zu führen :!:
    dann waren da meine gefühle.....nackt, ohne flüssiges pflaster
    alles in aufruhr, tausend fragen
    ich wusste aber......es gibt keine wegbeschreibung.....von wegen, da gehts lang
    nein :!: ich musste einfach anfangen
    und ja.....ich hab mich verzettelt
    macht aber nichts.....ist heute noch manchmal so
    das will ich mir aber auch zugestehen......mit dem nötigen feedback und abstand lerne ich zu sortieren, abzuwarten,geduldiger mit mir zu sein
    dann waren da die perfekten rhetoriker......bingo
    alles zitiert, auseinandergenommen, interpretiert,manipuliert,projeziert
    lange wieder das gefühl......das kennst du alles
    ich hab mich dann oft gerechtfertigt,schlecht gefühlt, wollte hier weg
    aber genauso wichtig war die auseinandersetzung mit den unangenehmen gefühlen die dadurch ausgelöst wurden
    denn weggelaufen bin ich ja.......vor mir......ich hab getrunken, wenns zu viel war
    also weiter
    weiter an mir dran bleiben, an meinen gefühlen, meinen bedürfnissen
    dranbleiben, mein leben neu zu gestalten mit mir in der hauptrolle
    und jeden tag, wieder ein neuer schritt in die freiheit
    ich sammle viele kleine glücksmomente und hüte sie wie schätze :D
    die perfekte, schcki micki petra....die die immer se....y in röcken und edlen kleidern mit high heels rumlief, rückt immer mehr in den hintergrund
    nicht zuletzt durch meine hündin....da relativiert sich klamottentechnisch ja einiges......ist auch nicht mehr wichtig
    meine masken fallen
    als ich sagte das ich einen hund möchte......sagte viele, "was,du" :?:
    und ich wusste,ja....genau das möchte ich, wollte ich immer schon.....aber meine zeit war ja sehr beschränkt
    wie sollte ich verantwortung für ein tier übernehmen, wenn ich es für mich nicht mal hinkrieg
    dann war sie da......und ich bin glücklich
    natürlich hatte ich zweifel.....schaff ich das, werd ich ihr gerecht
    so klein,sechs monate.....traumatisiert
    ich habs toll gemacht :!: sie kam als ein bündel angst
    und ist heute ein kleines soielkalb....völlig angstfrei
    ich auch mittlerweile, keine depressionen mehr, keine schlafstörungen
    ich sauge das leben in mich ein

    hier wurde von einigen beschrieben wie schwer dieser weg sein wird
    ich finde, das was davor war.....das war schwer
    ich habe keine verzichtsgedanken, keinen druck,kein verlangen nach alk
    stell ich mir das vor, wie es wäre wenn
    denk ich sofort an kopfschmerzen,wattegefühl,schlechter geschmack, gestank in der wohnung, einsamkeit,scham, wut,be-entsorgen, lügen

    ich hatte im august eine wochenlange krise
    das war schwer zu ertragen,physisch und psychisch, out of order
    nix ging mehr
    mir tat alles weh, konnte nicht schalfen......hab das kaum aushalten können
    aber ich wusste.....da kommst du durch....gedanken an alk,gleich null

    und jetzt, heute gehts mir richtig gut
    hadere nicht mehr mit mir......kann mich ganz gut leiden
    schliesse immer mehr mit meiner vergangenheit ab.....die kann ich eh nicht mehr ändern......
    ich bin aus der opferrolle ausgestiegen, leide nicht mehr,
    jetzt und heute lebe ich.... und jetzt und heute kann ich mein leben in die hand nehmen
    ich hoffe noch viel in mir zu entdecken, was da so vor sich hin schlummerte oder zugeschüttet wurde :!:

    auch hier beim schreiben mach ich mir keinen stress mehr
    wenn ich nicht verstanden werd, kann nachgefragt werden.....
    mich müssen ja auch nicht alle verstehen.....ich verstehe ja auch nicht die ganze welt

    ich hör mal auf für heute, denk das ist ne menge geworden
    lieben gruss,üetra

    der weg ist das ziel

  • Guten Abend Old Flatterhand,

    seit Tagen will ich Dir schreiben, dass es mich freut,
    dass Du Dich hin und wieder bei Deinem Text an mich erinnert hast.
    Ich fürchtete schon, dass wir da ganz zu Anfang zu sehr aufeinander-
    geklatscht sind und ich einen schlechten Eindruck hinter-
    lassen habe :lol: .

    Ich komme bisher mit lesen aber einfach nicht über
    die Seite drei hinweg. Deine Texte gehen bei
    mir sowas von tief :shock: - die Parellelen sind dermassen
    gravierend. Es ist überwältigend. Deine Einträge rufen
    in mir Erinnerungen hoch, die ich weggeschoben habe. Und
    plötzlich sehe ich zahllose Situationen wieder glasklar vor mir.
    Ich spüre die Emotionen wieder, habe den Geruch in der
    Nase und ich höre die Geräusche wieder.

    Wenn ich zurückdachte, empfand ich vieles als unwichtig,
    aber wenn ich jetzt ganz ähnliches
    bei Dir lese, erscheint es mir plötzlich wichtig und prägend.
    Dies jetzt so zu lesen ist für mich schwere Kost.

    So freue ich mich, mich hier weiter in gemächlichem Tempo durch
    Deinen Thread durchlesen zu dürfen.

    Alles Gute!

    gruss liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • Hi Liv

    Du bist seit 2007 hier im Forum angemeldet
    mit jeder Menge Beiträgen und hast die
    Scene ja bestimmt schon gecheckt.
    Was so abgeht.Was so läuft.
    Wahrscheinlich nix auf Kommi.
    Und als ich besagten Beitrag schrieb, an
    wen im Forum hätte ich denken sollen
    wenn nicht an dich.

    Wer hier kennt schon, wenn nicht du, die
    Eingeweihtenbegrüssung mit dem bestimmten
    Händedruck, dem prüfende Blick in die Augen
    und dem obligatorischen
    Hast du was? Brauchst du was?

    Glaub mir Liv auch für mich ist es
    sehr schwere Kost so glasklar zu
    sehen wo ich mich eigentlich befand.
    Schockiert bin ich nicht mehr, schon
    zu oft habe ich mir diesen Wahnsinn
    betrachtet.

    Kürzlich hab ich mich mit der
    Streetworkerin der Punks unterhalten.
    Sie macht das seit Mitte der Neunziger.
    Daher kennen wir uns.
    Sie sagte übrigens ich sei einer von
    den Netten gewesen.

    Von den Punks, die damals unterwegs
    waren sind heute über die Hälfte tot.
    Liv. Wir hatten verdammt viel Glück.
    Da können wir dankbar sein.

    Besonders liebe Grüsse


    ***

    Hi Petra

    Wie du selbst schreibst ist diesmal
    eine Menge zusammengekommen.
    Ich will es für heute dabei belassen.

    Auch dir liebe Grüsse auch an Kreta

  • glück auf of

    Zitat von Old Flatterhand

    Ich dachte zwar der Beitrag
    würde extrahiert erscheinen.

    das geht auch, ich weis aber nich wie (frag n moderator per PN) ich machs einfach so wie oben beschrieben. und s hat ja geklappt. ich erinner mich inzwischen auch wieder worums damals ging. (danke dir und danke petra)

    Zitat von Old Flatterhand

    sehr schwere Kost so glasklar zu
    sehen wo ich mich eigentlich befand

    auch bei mir is die erinnerung an meinen tiefpunkt "schwere Kost" gerade deshalb is sie (die erinnerung) ein wesentlicher bestandteil meines "notfallkoffers".

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hi Liv
    In den alten Tagen schrieb ich dir:
    Meine Erfahrung ist das mich
    (und das wird wohl auf alle Menschen zutreffen)
    alles, aber wirklich alles über kurz oder lang einholt.

    Du hast geantwortet:
    Ja stimmt ... alles holt einen über kurz oder lang ein ... Cool

    Was unsere Verstimmungen betrifft.
    Wir sind ja auf keinen Heiratsmarkt, wo wir
    uns bemühen müssten unsere
    Schokoladenseiten
    zu präsentieren.
    Das wäre sogar fatal.
    Unser Hintergrund ist doch ein ziemlich ernster.
    Wir wollen zu den Wurzeln unserer Sucht
    gelangen um ...was auch immer...

    Wenn die Menschen in der pädagogisch sehr
    wertvollen Sendung Frauentausch es nicht schaffen
    ihre verschiedenen Meinungen und
    Prägungen unter einen Hut zu bringen,
    trotz das sie eine Woche in einer Wohnung hautnah
    zusammenleben, vom Frühstück über schweissende
    Aktivitäten wie Stadt zeigen, Shopping, kochen
    und abendlichen Wohnzimmergesprächen,
    dann gelingt das im virtuellen Space schon dreimal nicht.
    Ich seh unsere Verstimmungen nicht allzu eng.

    ***

    Hi Petra
    Du hast was von Kalb geschrieben .
    Da denk ich immer gleich an die Riesendoggen.
    Hab mir deshalb die Tage im Internet die
    Bilder der kretischen Strassenhunde
    angeschaut.
    die meisten waren wie ich sie mir so vorstellte.
    Die typischen Gelbtöne, kurzhaarig und so
    50 - 60 cm Schulterhöhe.
    Wie die Bilder und Beschreibungen
    dann sonst noch auf mich wirkten.
    Du hast da etwas sehr, sehr
    Gutes und Wertvolles getan.
    Für die Hündin und für dich.

    ***

    Hi Uwe
    Hab so meine Gedanken über Zähne
    und Seminare, die ich in deinen Thread
    Senf en will.
    Schaff"s nur im Moment nicht.


    ***
    VERGANGENHEIT WARUM ?

    Falls ich überhaupt eine
    Vorstellung hatte wie Heilung
    ausschauen könnte dann
    vielleicht meine geleerten Bierflaschen
    zählen und irgendwie Bewegung um fit zu sein.
    Trocken konnte ich mich exzellent um
    meinen Lebensunterhalt kümmern,
    Auch wenig Geld lässt sich gut einteilen.
    Das ich jahrelang bei keinen Zahnarzt mehr war.
    Kein Problem.
    Es musssten zu Beginn viele Hälse verblombt
    und ein halbes Dutzend Löcher gefüllt werden.
    Da war am Anfang eine kleine Terminserie nötig.
    Seitdem nur die halbjährigen Routinebesuche.
    Kaum mal etwas mehr.

    Saufdruck hatte ich nie!
    Wenn ich später von Leidensgenossen hörte
    das sie Schwierigkeiten hatten morgens eine
    Bäckerei oder einen Zeitungsladen aufzusuchen
    nur weil die Erinnerung zu überwältigend war.
    Sie hatten sich dort immer als erstes mit den
    kleinen Fläschen eingedeckt.
    Ich selbstverständlich auch.
    Doch trocken war für mich war eine Zeitung immer
    eine Zeitung und ein Brötchen ein Brötchen.
    Egal was da noch so alles angeboten wurde.

    Schlimme Träume blieben eine Ausnahme.
    Depressionen habe ich zu dieser Zeit leider
    nie eine Chance gegeben so das sie mir ihr
    wahres Wesen hätten zeigen können.
    Zu sehr lehnte ich "Negatives" in
    meinem Leben ab.
    Sie passten nicht ins Bild vom coolen Macker.
    Es fiel mir auch leicht drüber hinweg zugehen.
    Es war einfach überwältigend ohne zu sein
    und wahnsinnig viele Dinge wieder geregelt zu kriegen.

    Und trotzdem blickte ich wie das
    Kaninchen auf die Schlange.
    Der Schock war einfach so tief.
    Warum nur warum hatte ich meine
    beschissene Situation nicht erkannt?

    Da waren diese aberwitzigen Vorstellungen über
    mich selbst.
    Ich hielt mich für einen guten Schachspieler
    weil ich den Suppenküchencup gewonnen hatte
    und wusste wie die die ersten paar Züge
    aussehen mussten um Italienische Eröffnung
    zu heissen.
    Einen Alkoholiker würde sowas
    doch niemals interessieren.
    Also.

    Ich hielt mich für den Entdecker der
    neuen deutschen Küche.
    Knäckebrot, Ölsardinen und Schmelzkäseecken.
    Eine schlichte und einfache Kreation.

    Für die Zeit meiner Trinkpausen,
    Tage, manchmal bis zu zwei Wochen
    mixte ich mein eigenes Patent zusammen.
    Halb Cola, halb Apfelsaft.
    Ich nannte es Coap.
    Damit ging ich hausieren.
    Das ist mein Drink.
    Würde ein Alkoholiker sowas ...
    Gewiss doch nicht.

    Es waren alles nur Versuche
    dem Alk nur 10, 20 oder
    auch 50 % zu geben.
    Wo ich auch stocherte in
    diesen obskursen und lächerlichen
    Masken, nirgends entdeckte ich
    auch nur 1% Ich bin das.

    Ich war vom Alkohol durchtränkt.
    Total. 100%ig.
    Ein erstmal ziemlich brutales
    Erkennen der eigenen Krankheit.


    Der Tabakkonsum blieb.
    Ich war Jahrzehnte Kettenraucher.
    Monate nach der letzten Flasche
    dachte ich mir wenn ich am
    Alk nicht verreckt bin dann
    geschieh`s wahrscheinlich mit
    Nikotin.
    Ich hörte auf.

    Es setzte solche Energien frei.
    Ich entdeckte z.B. kleine Läden, die
    mir vorher nie aufgefallen waren.
    Eine ganz neue Art der Aufmerksamkeit.

    Ich bekam das Bedürfnis
    einfach nur still zu sitzen.
    Es gelang mir nicht.
    Die Ameisen in meinem
    Hintern störten.

    Doch vorher wild tanzen
    (wenn der Hund mich anbellte war`s richtig)
    dann waren Geist und Körper nicht
    mehr so aufgedreht
    und es klappte.

    Ich beobachtete meine Gedanken
    ohne sie zu bewerten oder zu
    kommentieren.
    Wie auf dem Berg sitzen und
    der kleinen unbedeutenden Welt
    da unten zuzuschauen.

    Stille und Frieden stellten sich ein.
    Mein Süchtigenhirn griff
    natürlich nach der Erfahrung.
    Ich sass täglich.

    Dann immer in dieser wohltuenden Ruhe
    hinein tauchte dasselbe innere Bild auf.
    Die zugige Unterführung. Der Scenetreff.
    Was sollte das. Ich wollte es wegschieben.
    Schlicht und einfach nur meinen Berg zurück.
    War das zuviel verlangt?

    Ich hatte immer die Vorstellung das ich
    mein eigenes Selbst finden würde,
    wenn ich nur intensivst danach suchte.
    An einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit.
    Auf den obersten Steinstufen einer Mayapyramide
    am 21.Dezember 2012.

    Schon vor langer Zeit hatte ich
    mal was gelesen das mir nicht mehr
    aus dem Kopf ging.

    Du bist es bereits.
    Denn was auftaucht
    wird auch wieder untergehen.

    So gesehen war ja meine ganze
    Suche überflüssig. Sinnlos.
    Ich akzeptierte das innere Bild -
    die Unterführung- den Scenetreff.

    Eine Junkiefrau war plötzlich mit
    einem Typen weg. Einfach so.
    Die Gier.
    Es war so abends gegen neun.
    So spät war hier niemand mehr.
    War mit ihren beiden Kindern allein am Treff.
    Der Junge noch im Kinderwagen, das Mädchen
    vielleicht fünf.
    Panik, Verzweiflung.
    Irgendwann tauchte die Mutter wieder auf.

    Dieses relativ emotionslose Eintauchen
    waren und sind mir wichtig.
    Es bereitet den Boden für eine umfassendere
    Versöhnung mit mir selbst.
    Denn auch als die Nacht am tiefsten -
    Ich war es bereits.

    Das Alte muss die Chance erhalten
    im Feuer des eigenen Bewusstseins zu
    verbrennen.
    Nur dann ist Raum, Raum, Raum für"s Neue.


    In einer Gesprächsrunde sagte ein Mann
    er versteht das ganze Gelabere um
    das ganze Oh ich bin das arme kleine
    Unschuldslamm gar nicht.

    Da schrie ihn eine Frau an das das
    nichts mit Opferrolle zu tun hat und er
    solle einfach nur sein Maul halten.

    Und sie erzählte was, da blieb sogar mir
    hartgesottenen Hund die Spucke weg.
    Denn mich hat Gott sei Dank kein Elternteil
    an Fremde verkauft nur um die eigene
    Sucht zu finanzieren.

    OF

    ***

  • „Das Alte muss die Chance erhalten im Feuer des eigenen Bewusstseins zu verbrennen. Nur dann ist Raum, Raum, Raum fürs Neue.“
    Hallo Old Flatterhand
    Die Metapher hat mich sehr beindruckt. Im Feuer gibt es keine Halbheiten, kein Flickwerk, keine Pfuscherei. Das verbrennen hat etwas Endgültiges, Reinigendes, Erneuerndes und auch Befreiendes, wenn ich den zerstörerischen Auftrag im positiven Sinne deute. Dem Feuer alte Gewohnheiten oder Verhaltensmuster zu opfern, um innerlich für Neues frei zu sein. Die Entschlossenheit, nicht nur unangenehmes loszuwerden, sondern auch der Wille zur Veränderung. Ein verzehrendes, vernichtendes Feuer hat Konsequenzen – es geht um Wandlung - und die Eigenverantwortung in den resultierenden Schmerz.
    Danke

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