Verwaltungsfrage mit Caritas

  • Meine Frau ist ja momentan immer noch bei der Caritas Suchthilfe.
    Vor 2 Wochen hatte sie dort angeblich ein Gespräch mit ihrem Cheftherapeuten über ihren Rückfall. Angeblich hat dieser dann gesagt, sie solle mir ausrichten, dass ich mich nicht einzumischen hätte.

    Nun ja, ich möchte den Wahrheitsgehalt der Aussage nicht weiter erörtern.

    Wie kann ich nun diesen Therapeuten erreichen, von dem ich den Namen nicht kenne. Aus Datenschutzgründen dürfen mir die Caritasleute nichts sagen, denn damit würden sie ja zugeben, dass meine Frau dort in Therapie ist - ich sage zwar immer meine Frau, aber wirklich verheiratet sind wir nicht, nur 10 Jahre zusammen gewesen.

    Ich hege so ein wenig den Verdacht, dass er das gar nicht weiß...

    Ja ja, ein Symptom für Co-Abhängigkeit: Kontroll-Wahn.
    Vielleicht gehts mich wirklich nichts an....

  • Hey Mineralo,
    ist doch egal, wer das gesagt hat....wenn es stimmt und der Therapeut der Meinung ist, dass Du Dich da nicht reinzuhaengen hast....dann tus nicht.
    Wenn er das nicht gesagt hat und nur Deine Frau es ihm in den Mund gelegt hat.....dann ist die Sache doch noch klarer ..... dann bist Du auf diesem Dampfer total fehl am Platz! Dann lass Deine Frau ihr Schiffchen allein steuern, egal wohin, steig im naechsten Hafen aus.....
    Gruesse, Lindi

  • Bin immer noch auf dem Helfertrip. Wie kann er da irgendeinen Einfluss nehmen, wenn er nichts weiß? Ja ich weiß, wenn sie nichts sagt, will sie keine Hilfe.
    War irgendwie ein Gedanke, der mir heute durch den Kopf waberte.

  • Hallo mineralo!

    Der Therapeut arbeitet mit deiner Frau zusammen, der Partner spielt momentan nur eine untergeordnete Rolle.

    Natürlich ist es erstmals so dass sie die Dinge aus ihrer Sichtweise schildert. Wenn sie ihm erzählt dass sie einen Rückfall hatte wird er zwar fragen was der Grund war aber nur deshalb dass sie lernt solche Dinge anders zu meistern.

    Es kann sein dass dich der Therapeut mit dazu bittet aber nur mit ihrem Einverständnis. Mein Partner hat mir schlichtweg verschwiegen dass seine Therapeutin ein Paargespräch gewünscht hat.

    Letztendlich stellte sich heraus dass er seine Therapeutin und mich immer wieder angelogen hat. Er erzählte ihr zum Beispiel dass ich kein Interesse an einem Paargespräch hätte was überhaupt nicht stimmte. Wenn ich mitgegangen wäre wäre ja sein Lügengebäude eingestürzt.

    Ich habe mich nach diesem Vorfall total aus allem rausgehalten.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Mineralo,
    DU bist aber nicht ihr Obercheftherapeut, der zu kontrollieren hat, ob Deine Frau da was erzaehlt oder nicht erzaehlt und der nachpruefen muss, ob der Therapeut von Caritas auch brav seine Arbeit macht ..... so wie DU Dir das vorstellst.

    Wenn Deine Frau dort nicht wahrgheitsgemaess ueber ihren Rueckfall spricht....dann hat die ganze Sache keinen Wert, weil Sie es nicht ernst meint. Darauf hast DU aber keinen Einfluss! Dann geht die Chose wie bekannt weiter....mit weiteren Rueckfaellen und dem Ganzen Trara. Same procedure as every year......

    Wie Du schon richtig erkannt hast, ist das Kontrollzwang pur. So als sei die Trockenheit Deiner Frau Dein persoenliches Projekt. Ist es aber nicht. Es ist ihr Projekt. Dein Beitrag kann lediglich erst mal der eines passiven Beobachters sein, um dann eventuell eigene Schlussfolgerungen aus der Entwicklung zu ziehen.
    Lindi

  • Hallo Mineralo,

    zunächst mal angenehm, daß hier noch ein weiterer Mann, der Co Ab Schiene fährt, sich hier äußert, fürchtete schon ich sei der Einzige unserer Spezies.

    Zur Sache:
    Ich glaube, daß ein Therapeut in den von Dir geschilderten BeratungsZusammenhängen weiß, wie er mit Patienten,die wegen Alk Problemen zu ihm kommen, umgehen muß, was er Ihnen glauben kann und was nicht. Alles was er sagt und macht, im Gespräch mit Deiner Frau, wird er - und davon muß man ausgehen - gezielt machen.

    Ob er das, was Deine Frau Dir gesagt hat, stimmt oder nicht was der Therapeut gesagt hätte, ist dabei fast schon nebensächlich.

    Die Therapie Deiner Frau ist im Moment ausschließlich ihre Sache, ihr Freiraum oder was auch immer sie daraus macht.

  • Mineralo, ein Sinnbild fuer Dich....
    stell Dir folgendes vor: ein Kind moechte aus Streichhoelzern ein Schiffsmodell basteln. Es knickt die Zuendkoepfe ab, kleckst ungeschickt den Klebstoff drauf, das beginnende Schiffsmodell ist auch nicht Wirklichkeitsgetreu konzipiert......der Vater greift die Idee begeistert auf. Wie gerne wuerde er was mit seinem Kind zusammen machen. Schnell ist das Profi-Werkzeug aus dem Keller geholt, natuerlich moechte der Vater nicht, dass das Kind mit dem Werkzeug hantiert, also fraest er die Zuendoepfchen selber ab... auch der urspruengliche Bauplan kann natuerlich deutlich verbessert werden. Unter den Haenden des Vaters beginnt ein imposantes Schiffsmodell Gestalt anzunehmen. Originalgetreu, nach einer Vorlage aus dem 16. Jahrhundert. Das Kind schaut zu und beginnt sich zu langweilen. Die fertige tolle Fregatte aus Zuendhoelzern interessiert es nicht, denn es durfte ja nicht daran mitwerkeln. Mit einer ungeduldighen Bewegung steht das Kind vom Tisch auf, das Modell faellt zu Boden....und zerbricht.

    Kannst Du damit was anfangen?

    Lindi


    - edit, bitte keine Markennamen, danke, Linde -

  • Rhein : dachte auch, dass scheinbar kein Mann hier schreibt. Überall steht was von "mein XY". Wenn man sich viele Beiträge durchliest, scheinen Männer im Allgemeinen mit den Süchten ihrer Frauen besser umgehen zu können, als selbst als Wrack zu enden. Tut gut, einen "Leidensgenossen" hier zu finden.

    Lindi : Habe Dein Gleichnis wohl verstanden. Ich hatte immer gehofft, einen guten Mittelweg zwischen Bevormundung und Selbständigkeit zu finden. Und Speranza hat vollständig Recht, ein verantwortungsvoller Therapeut wird entsprechende Erfahrung mit Alkis haben und deren Aussagen richtig einschätzen können.

    Ich habe nur mein Leben bisher nach dem Motto "Dem Ingenieur ist nix zu schwör" gelebt. Das ich an der wichtigsten Baustelle meines Lebens versage, ist schwer sich einzugestehen. Ich finde es so bitter, dass ich nun vor einem Problem davonlaufe, mir mein eigenes Scheitern eingestehen muss.
    Die Vorstellung ist so schwer auszuhalten, dass sie nun alleine in "unserer" Wohnung sitzt, sich ein dickes Brot macht, was danach ausgekotzt wird um danach aufzutanken, jetzt, wo ich nicht da bin, warscheinlich noch heftiger wie zuvor. Es kribbelt mir jede Stunde in den Fingerm, ihr wenigstens eine Mail zu schreiben - nur was würde das bringen? Entweder käme ein "es geht mir gut" oder es käme ein "Du fehlst mir" - was man(n) natürlich gerne hört, nur ändern würde sich auch nichts.
    Eine Scheiß-Zeit momentan!

  • hallo mineralo,

    willkommen hier im forum!

    Zitat

    Ich habe nur mein Leben bisher nach dem Motto "Dem Ingenieur ist nix zu schwör" gelebt. Das ich an der wichtigsten Baustelle meines Lebens versage, ist schwer sich einzugestehen. Ich finde es so bitter, dass ich nun vor einem Problem davonlaufe, mir mein eigenes Scheitern eingestehen muss.
    Die Vorstellung ist so schwer auszuhalten, dass sie nun alleine in "unserer" Wohnung sitzt, sich ein dickes Brot macht, was danach ausgekotzt wird um danach aufzutanken, jetzt, wo ich nicht da bin, warscheinlich noch heftiger wie zuvor. Es kribbelt mir jede Stunde in den Fingerm, ihr wenigstens eine Mail zu schreiben - nur was würde das bringen? Entweder käme ein "es geht mir gut" oder es käme ein "Du fehlst mir" - was man(n) natürlich gerne hört, nur ändern würde sich auch nichts.
    Eine Scheiß-Zeit momentan!

    wenn ich dich richtig verstehe hast du das gefühl GESCHEITERT zu sein und VERSAGT zu haben?

    warum denn blos?

    was hast du denn falsch gemacht?

    mach dir dazu mal gedanken!

    es ist nicht falsch sich sorgen um mitmenschen zu machen. doch es ist der fehler zu denken, ein alkoholiker kann geholfen werden! weder kontrolle, noch zwang nochirgendwas, gut zureden, pi pa po helfen IHR aus der geschichte raus.DAS IST IHRS ob SIE das will oder nicht bleibt IHER angelegenheit!

    hab vertrauen zum therapeuten, der weiss was er tut. du musst ihm nicht sagen was er zu tun hat. auch ist es nicht deine aufgabe ihm informationen über sie zu geben, schliesslich ist sie ein erwachsener mensch, nicht deine tochter! DAS IST SEINE aufgabe das alles rauszufinden!

    übernimmst du gern arbeiten für andere, die du nicht machen musst?

    gruß melanie

  • @melanie: bin gelegentlich freiwillig in Entwicklungshilfe in Kenia tätig, bin also mit ständig scheiternden Projekten vertraut und gebe trotzdem nicht auf.
    Muss ich mehr dazu sagen ?

  • Hallo mineralo!

    Fährst du nach Afrika um den Leuten dort zu helfen oder um zu helfen und dadurch dich gut zu fühlen? Hilfst du vollkommen uneigennützig oder welchen Gewinn ziehst du daraus?

    Wie du richtig bemerkt hast scheitern dort Projekte an wem liegt das? Bestimmt nicht daran dass du nicht dein Bestes gegeben hast es ist halt oft so - es liegt nicht in deiner Hand und du musst dich damit abfinden.

    Nun ist deine Frau ja nicht ein Projekt aber sagen wir mal IHR trocken werden. Es ist wie in Afrika das selbe Muster ist erkennbar, du hast dein Bestes gegeben und bist gescheitert. An was hat es diesmal gelegen, an dir, deiner Frau oder sogar an den Therapeuten?

    Du kannst dein Bestes geben aber wenn der andere dein Bestes nicht will und sich dagegen entscheidet muss man ihm zugestehen dass er das gute Recht hat so zu entscheiden.

    Sie ist eine mündige erwachsene Person die trinken möchte weil sie suchtkrank ist ob es dir nun passt oder nicht.

    Es liegt nicht immer in deiner Macht ob ein "Projekt" scheitert und damit musst du erst mal zurechtkommen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hallo mineralo,

    na in dem fall wie kann dir hier denn geholfen werden? bist du dir bewusst darüber das du da in der hinsicht wohl umdenken werden musst , damit es DIR besser geht?

    hast du dich hier schon etwas durchgelesen?

    gruß melanie

  • Natürlich weiß ich das, doch Du kennst es vielleicht selbst, wie weit der Weg vom Kopf in den Bauch sein kann.
    Seit den paar Tagen, wo ich von ihr weg bin, drehen sich meinen Gedanken nur noch um sie- sollte es mir nicht nun besser gehen? Genau das Gegenteil ist der Fall. Schlaflos, ruhelos, zitternd, nächtliches panisches Erwachen (das hasse ich am meisten), Heulen und Zähneklappern - bah, ich mag mich nicht so "weicheirig".
    Und wenn kein Wunder passiert, steht mir der schlimmste Teil ja noch bevor: meine Klamotten aus der (ehemals) gemeinsamen Wohnung ausräumen.

    Und merke mal wieder, das der jahrelange Kampf mit dem Alk zu einem richtigen Lebensinhalt für mich geworden ist.

  • guten morgen mineralo,

    also ich denk mal du kannst dir hier sicher sein, das wir hier die dir hier schreiben sehr viel verständnis für dich haben. ich finde es persönlich überhaupt nicht schlimm wenn männer zum beispiel zu ihrer gefühlswelt stehen und das benennen können. weichei find ich sehr krass als ausdruck, denn damit setzt du dich unter einen gewissen druck sein zu müssen wie dir von der gesellschaft aufgdrückt wird, bzw wie du denkst das die gesellschaft es von dir erwartet zu sein (deine phantasie vom bild mann in der gesellschaft)

    . meine persönliche lösung in dem fall war tatsächlich mich mit all dem was mich ausmacht so anzunehmen wie ich bin. egal ob nun weichei, heulsuse in dem moment hatte es einfach die berechtigung zu sein. das du traurig bist ist vollkommen normal. das es weh tut auch.ja sogar das zweifeln und das gefühl gescheitert zu sein. doch hilfreich finde ich ist es sich da zwar wahrzunehmen und anzunehmen aber eben nicht darüber hinaus zu gehen und alles an sich in frage zu stellen und sich selbst dann noch runter zu machen( weil ich mein phantasie hatte wie ich dachte sein zu müssen was andere von mir erwarten, vollkommendes paradoxum und eben nicht gesund!)

    da hilft dir einfach deine situation mal so anzuschauen wie sie TATSÄCHLICH ist, ohne emmozionalität und einfach nur realistisch und rational! das hilft in deiner momentanen situation , das weiss ich aus erfahrung herraus und auch vom lesen hier, gerade wärend der trennungsphase und der loslösung eher weiter, als da zu sitzen und diese welle der entteuschung, die zwar berechtig ist, allerdings auch so heftig sich da über dich einbrechen kann, das du handlungsunfähig wirst.stell dich da nicht als ganze person in frage!

    scheinbar machst du doch so viel anderes toles, gerade entwicklungshilfe! ein tolles egagement, verlier das nicht.

    nur distancier dich da wieder vom projekt kenia, das eben ein vollkommen anderes thema hat wie das thema beziehung mit einem alkoholiker, ich hab das gefühl du packst da zwei vollkommen untreschiedliche projekte in einen rucksack....sortier das ausseinander das wird dir helfen :wink:

    die gedankenkreise um sie die kannst du tatsächlich willendlich steuern. es nicht zu tun!dir darüber bewusst sein und versuchen eben durch ablenkung und DIR GUTES TUN dann dafon weg zu kommen.

    du siehst die beiden ebenen kopf, willendlich steuern können.

    emmozion dementsprechend annehmen und laufen lassen und degegen eben nicht ankämpfen.die emmozionale situation annehmen wie sie ist und dir sagen, trennung tut IMMER weh! dagegen einfach mal nicht anzukämpfen.

    was viele machen ist eben anderstrum. sie drehen das kopfkarusell weiter und wollen das emozionale verdrängen. mir half genau das zu verstehen das ich da eben ganz anderst mit mir umzugehen habe und das hat mir sehr wohl sehr gut geholfen mich zu sortieren.

    lieben gruß melanie

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!