• Hallo Silberkralle, doch doch habe ich....ich musste dafür noch nicht mal eine Prise aus deinem Sack voll Mut aus meinem Notfallkoffer nehmen.

    Mein Problem ist nämlich eher, dass ich zwar vier Mal in Folge das Gleiche in anderen Worten nett sagen kann, aber ab dem fünften Mal spüre ich wie mein Blut heiß wird und sich meine Muskeln aufpumpen.
    Nicht gut.
    Der Tonfall mit dem ich dann in dem Fall sagte, dass ich an diesem Tisch hier in Ruhe sitzen werde und man seinen Alkohol wo auch immer konsumieren kann, aber nicht hier, wird dann um einiges schärfer.
    Außerdem muss ich dann zur Beruhigung meine Fingernägel in meine Handflächen bohren.
    Wenn dann noch immer keine Ruhe ist, man sich einfach zum Nachbarn dreht und auch noch doof vulgäre Bemerkungen über "die da" macht, dann werde ich kalt und ganz ruhig.
    Das ist dann wirklich gar nicht gut. Aber eigentlich hat bis jetzt ab dem Zeitpunkt noch jeder verstanden, was ich dann mit ZURÜCK meine, denn es nicht zu verstehen, bedeutet, später zugeben zu müssen, von einer Frau mindestens eine Gewaltige gescheuert bekommen zu haben.
    Ich hätte nicht weiterhin bei Eisregen und Sturm im Wald bleiben können, deswegen hätte ich es auch fair gefunden, mir ein wenig Platz zu lassen.
    So musste ich ihn mir eben nehmen.
    Berge im Winter werde ich wohl lange nicht mehr sehen.

  • Zitat von schnuffig

    aber ab dem fünften Mal spüre ich wie mein Blut heiß wird

    du bist ja n richtiges vorbild an geduld :wink: . bei mir kommt schon nach m dritten mal "dampf aus n ohren".

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • glück auf tocco

    Zitat von Tocco54

    Daß es mir halt nicht egal ist was andere über mich denken

    das darfst du üben, wird n gutes wekzeug zum trockenmauerbaun.

    sorg dafür, das es dir gut geht

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Schnuffig,

    ich grüße Dich im Neuen Jahr und lese erstaunt Deinen Bericht aus den Bergen. Hut ab und Respekt - das hört sich stark an. Im ersten Moment beim Lesen dachte ich mir, "die trinkt nichts" ist doch eigentlich ein Kompliment. Aber dies war in der konkreten Situation wohl nicht so gemeint.

    Ich war auch in den Bergen, da war es zum Glück nicht so eisig, eher pulvrig ....

    Liebe Grüße und bis bald !

    Wille

    Wille2011

  • Silberkralle, DAS nenne ich mal einen Unterschied: Bei mir kommt der Rauch nämlich aus den Nasenlöchern.

    Tocco - kritisieren im Sinn von erziehen wollen nehme ich an. "Entweder du bist so wie ich dich haben möchte, oder ich bin sauer bis aggressiv, beleidigt, ungehalten, schmollend....".
    Niemand von den Leuten, die selber ein tolles Leben haben, macht sowas. Niemand von den Leuten, die mehr drauf haben als man selbst macht sowas.
    Die, die mir gut tun, die lassen mir Raum und Zeit um zu wachsen und begrüßen es, wenn ich es dann auch tue.
    Du bist auch hier in diesem Forum, also nehme ich an, du bist ebenfalls in der Lage, Menschen zu folgen und zu vertrauen, die ein paar Dinge gründlicher durchschaut haben, mehr Erfahrung haben, einen bis daher erfolgreichen Weg hinter sich haben.
    Da macht dann auch Kritik nichts, weil sie nicht dazu dient, uns klein zu halten.
    Das nicht mehr zu spüren, diese Manipulationen, dieses mich in eine bestimmte Richtung schieben wollen, was man dann auch noch Freundschaft nennt, war sicher einer der Hauptgründe für meinen Alkoholmissbrauch.
    Und mich von ihnen zu lösen, die größere Herausforderung an der Sache da.

    Aber bitte schön - es gibt Milliarden Menschen auf der Welt, wieso genau sollte ich, solltest du nicht die finden, die uns jetzt gut tun?
    Es ist ja nicht so, dass sie nicht da draußen wären!


    Wille, ne, das sagte man um auszugrenzen. Ist wohl sowas wie der Unterschied zwischen behindert sein und behindert werden.

    So wie du deinen Urlaub erlebt hast, hätte ich mir meinen auch eher vorgestellt. Mit Glitzerschnee und Sonnenstrahlen.
    Aber Pulverschnee hast du ja jetzt mitgebracht. Hat mich gefreut, dein Besuch!

  • Apropos verfestigen und überhaupt.

    Ich sitze am Abend da und lese ein Sachbuch. Das Radio ist leise im Hintergrund eingeschaltet.
    Meines Wissens über mich bin ich nicht multitasking fähig und so beansprucht mich das Buch komplett.
    Dachte ich.
    Denn auf einmal hatte ich das Telefon in der Hand, wählte und erst als es läutete wurde mir bewusst, dass ich die Nummer von jemandem gewählt hatte, mit dem ich früher immer ausgegangen bin.
    Ich habe aufgelegt als hätte ich mich verbrannt.
    Dann erst hörte ich das leise Lied im Radio. Es war eines, das ich mir bevorzugt beim Anziehen vor dem Ausgehen angehört habe.

    Was sagt mir das jetzt?
    Ich bin für: Je länger ich abstinent bin, desto höher muss die Aufmerksamkeit sein, damit ich es auch sicher bleibe.

    Ich habe nämlich nicht die geringste Lust einen Rückfall zu erleiden oder das ganze hier irgendwann rückwirkend als Trinkpause einzuordnen.

    Deshalb steht meine Trockenheit an erster Stelle und dann kommt mal länger nichts.
    Den Theaterbesuch, den ich mir eigentlich schon erlauben wollte, weil ich das Stück so gerne gesehen hätte, der ist jedenfalls gestrichen.

  • glück auf schnuffig

    Zitat von schnuffig

    Je länger ich abstinent bin, desto höher muss die Aufmerksamkeit sein, damit ich es auch sicher bleibe.
    ...
    Deshalb steht meine Trockenheit an erster Stelle und dann kommt mal länger nichts.

    n apfel vom baum der erkentnis

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Ich habe heute schon versucht, den Apfel samt Zusammenhang wieder rauszuwürgen.
    Weil ich mir ja nicht von mir verbieten lasse, ins Theater zu gehen. Pha, Phu Pho, bäh.
    DAS Denkmuster kenne ich aber schon. Es dauert dann nicht lange und ich komme nicht mehr, weil ich den Kompaß über Bord geworfen habe in der irrigen Meinung nicht unterzugehen.
    FALSCH!
    Ich habe mich dann im Kreis gedreht wie ein Derwisch und das hat doch funktioniert um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Hast du schon mal meditiert, Tocco?
    Bei einer Art setzt man sich auf den Sessel, Arme hängen herunter und Beine stehen nebeneinander und dürfen sich nicht berühren.
    Dann atmet man sich ein und die anderen aus = Schritt eins.
    Dann stellt man sich vor, am Ende des Rückgrads eine Eisenkette mit am Ende einer Eisenkugel angemacht zu haben, die man durch alle Schichten der Erde bis zu ihrem Mittelpunkt schickt, dort, am magnetischen Kern dockt die Kugel an, stabilisiert einen und man beginnt die rote Energie von der Erde in sich aufzunehmen und die blaue von oben.
    Ich habe es ewig nicht mehr gemacht.
    Irgendwo in mir ist die richtige Richtung und ich bin stur, mutig und ausdauernd genug um sie auch zu finden.
    Das behaupte ich jetzt auch einfach mal von dir Tocco.
    Und jetzt verkrümle ich mich in mich und suche sie.

    Bis dann!

  • Ich habe sie noch nicht gemacht, die Übung, *räusper* , aber sie bleibt auf meiner Liste für Tage die nicht so beginnen wie üblich.

    Außerdem habe ich mir ein Sparschwein für kleine Reisen zugelegt.

    Punkt 7 der Grundbausteine, das alkoholfreie Umfeld -außerhalb meiner Wohnung- nimmt immer noch am meisten Zeit in Anspruch.

    Aber ich probiere es natürlich weiter.

  • Hallo Schnuffig,

    das finde ich gut .

    Zitat

    Ich habe nämlich nicht die geringste Lust einen Rückfall zu erleiden oder das ganze hier irgendwann rückwirkend als Trinkpause einzuordnen.
    Deshalb steht meine Trockenheit an erster Stelle und dann kommt mal länger nichts.

    aber das steht im Widerspruch .

    Zitat

    Punkt 7 der Grundbausteine, das alkoholfreie Umfeld -außerhalb meiner Wohnung- nimmt immer noch am meisten Zeit in Anspruch.

    wo liegt das Problem?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut!

    Ersteres bezieht sich auf meine unumstößliche Entscheidung, nicht mehr der beruflichen Tätigkeit nachzugehen, die ich im Vorjahr hatte.
    Und mich zusätzlich natürlich auch nicht mehr mit den Leuten zu treffen, die ich in meiner nassen Zeit am Wochenende traf.
    Das geht gut.
    Da sehe ich auch kein Problem.
    Ich arbeite inzwischen alleine und zwar ausschließlich alleine.

    Trockene Alkoholiker habe ich durch meine Trockenheitsarbeit auch kennengelernt. Die Gespräche beziehen sich auf Trockenheitsarbeit. Gut so.

    Dennoch bin ich auf der Suche nach ein paar Leuten, die ebenfalls keinen Alkohol trinken, und so ähnliche Interessen haben wie ich.
    Bis jetzt passt mir das so wie es ist noch nicht ganz.

  • Hallo Schnuffig,
    die Situation kenne ich.
    Der erste Schritt, das Schaffen des alkoholfreien Umfeldes war für mich einfach.
    Da ich zu den Menschen und Situationen in Verbindung mit Alkohol
    eh keine hohe emotionale Bindung hatte war Cut recht einfach.
    Aber ich versuche auch ein Umfeld zu finden das nicht trinkt, nicht raucht und meine
    Interessen hat und nicht unmittelbar mit der Abstinezarbeit zu tun hat.
    Das ist gar nicht so einfach. Aber Karsten hat es ja korrekt beschrieben.
    So etwas geht nicht nebenbei.
    Dieser Prozess ist auch mit Entäuschungen verbunden.
    Aber die Suche danach kann auch spannend und eine wichtige Erfahrung sein,
    solange Du nicht die falschen Kompromisse eingehst.
    :wink:
    C.

    Carpe diem

  • Hallo Karsten!

    Das mit dem unter Druck setzen stimmt.

    Alles andere ging soweit ganz einfach mit: "Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe."
    Ich werde versuchen das mit dem neuen Freundeskreis etwas lockerer anzugehen.
    Danke.

    Hallo Convaincu!

    Bei mir war das mit dem Cut nicht ganz schmerzlos.
    Fair bleiben und sich trennen. Hm. Aber es ging.
    Wobei ich zufällig auch immer wieder Leute traf, auf der Straße und so, die ich ewig nicht gesehen hatte und von denen ich wusste dass sie nicht abstinent sind.
    Von der Wiedersehensfreude beinahe nahtlos zum Abschied.
    Ja, es ist spannend. Keinen Alkohol zu trinken ist insgesamt viel spannender als die Zeit davor.

    Wer weiß schon was kommt. Solange es kein Rückfall ist, ist es auf eine Art sicher auch immer eine Bereicherung!

    :)

  • Tocco, HERZLICHE Gratulation!

    Drei Monate, das ist schon mal sehr gut!

    Bedanken musst du dich bei mir natürlich nicht mehr als ich mich bei dir.

    Die "Anwärter" was meinen Freundeskreis betrifft sind zufällig alle männlich.
    Hoffen dass das nicht zu Komplikationen führt ist leider zu wenig für jemanden der Trockenheit an erster Stelle hat.
    Da kann man im Vorfeld noch so klare Worte sprechen. Wissen, ob sie dann nicht doch irgendwann Stress machen, kann ich nicht. Stress dieser Art ist Gift für mich. Weil das etwas ist, was ich nicht verstehe - dass man jemanden ab irgendwann ganz für sich alleine haben möchte.
    Ob das anders auch möglich ist? Wen ich da fragen könnte, weiß ich auch nicht.
    Spiel ich eben weiter mit meinem Kater.

    Dir auch alles Gute.

    Schön, dass du hier bist! :)

  • Knacks hat es gemacht in meinem Genick. Jetzt konnte ich zwei Tage nicht mehr hin und her schauen, nicht nach hinten. Nur nach vorne.

    Na, dann tu ich das mal. :)

    Die Grüße habe ich ausgerichtet.

    Wie gehts, Tocco?

  • Gut.
    Früher begannen meine Gespräche um Dinge zu klären mit: "Im Moment", "Jetzt".
    Heute geht das natürlich nicht mehr, weil ich ja auch nicht im Moment krank bin oder jetzt, sondern für den Rest meines Lebens, immer.
    Auf der einen Seite bin ich auch sehr sensibel. Überhaupt was Sprache betrifft. Und ein paar andere Sachen.
    Auf der anderen Seite war ich schon immer robust. Ich würde nicht sonderlich viel Wert darauf legen, einen Blick von mir abzufangen, der mit einem "Zurück" unterstrichen ist.
    Klein beigeben kann ich mir nicht mehr leisten. Mich klein machen auch nicht. Ich bin auch nicht klein rein von der Größe her.
    Es gibt junge Leute die sind alt, ältere Leute, die sind jung und ganz alte, sehr junge Leute.
    Ich glaube alle, die noch dazu lernen, sind jung.
    Die Krücke Alkohol ist tödlich.
    Für mich ist es, egal was auch so ist, ein Privileg am Leben zu sein.
    Aber das bleibe ich eben nur trocken.

    Weiter geht´s. In aller Ruhe und bewusst! :)

  • Hallo Tocco, und hallo Forum!

    Ein Infekt hat mich auch geplagt.
    Außerdem habe ich einen Nebenjob, draußen in der Welt, da man mich gefragt hat, ob ich das machen möchte.
    Ich wollte nachdem ich glasklar gemacht hatte, dass ich abstinent lebe.
    Früher hätte mich der Satz von dem, der mich gefragt hat, aus dem Gleichgewicht gebracht: Ich dachte, du seist zu klug dafür.
    Da hätte ich wohl das dringende Bedürfnis verspürt, mithilfe des Alks zu beweisen, wie unglaublich doof ich sein kann.
    Ich denke, man wird das auch so ein wenig merken, oder auch nicht.
    Jedenfalls bin ich nicht geneigt, mich mit Hilfe des Alks anzupassen.
    Ich habe echt ein eigenes Verhältnis zu dem, was bei anderen unter Komplimente fällt.
    Meistens verstehe ich sie gar nicht und wenn dann sind sie mir sehr oft eher unangenehm.

    Schönen, trockenen Valentinstag

  • Hallo Tocco!

    Trocken geht es wirklich weiter.

    Im Grunde ist das mit dem Angepasst sein eh ganz einfach.
    Alles was nicht per Gesetz verboten ist (Plus Alkohol versteht sich) ist erlaubt.
    Und dann ist da halt noch der Schritt vom Sagen was man will oder nicht möchte, bis zum Tun was man möchte.
    Geht aber sicher leichter, wenn man es mal gesagt hat!
    Viel besser ist es allemal sich ein Herz zu fassen und etwas zu wagen, als mithilfe von Alkohol die Seele zu zwingen etwas zu fühlen, was ohne Alk nicht da ist.
    Dein Achtsamkeitstraining klingt interessant.
    Magst du mehr erzählen?

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