Erster Samstag daheim, nach der Entgiftung

  • Hallo zusammen,

    ich bin gerade verzweifelt. Nichts klappt mehr.

    Die ganze Woche über ging es mir so gut, weil auch nüchtern. Ich bin am Dienstag aus der Klinik zurückgekehrt (nach 3 Wochen).

    Nun ist es der Samstag da und ich weiß mit mir nichts anzufangen. Ich habe so ein seltsames Gefühl, sowie Angst, dass ich heute Abend nachgebe. Ich werde nicht fortgehen, oder sonstwohin. Ich kann mich dieser Gefahr nicht aussetzen.

    Nur was soll ich tun?

    Bin Antriebslos und versinke immer weiter in dieses ungute Gefühl. Was macht man Samstags als ein nicht trinkender Mensch? (trockener?)
    Ich hab mir schon vorgenommen ins Fitnessstudio zu gehen, das werde ich auch wohl tun um mich abzulenken. Vielleicht gehts danach auch wieder.

    Das Blöde ist, dass der Tag noch so viele Stunden übrig hat und ich bei allem genervt bin. Die Hände zittern ein wenig Alarm aus innen heraus.

    Wie kann ich mich wieder entspannen.....

    Marco

  • Hallo Marco,

    bei mir hat oft Bewegung geholfen.
    Vielleicht passt es für Dich, einfach einen längeren Spaziergang im forschen Tempo zu machen.
    Die frische Luft bringt mich immer wieder auf andere und vor allem auf positive Gedanken.

    Dann kann ich Dir auch das Lesen und den Austausch hier im Forum empfehlen.

    Und als Lektüre könntest Du mal von Wilson "das große Buch der Ruhe" bestellen
    (gibt es derzeit meines Wissens nur gebraucht).

    Was mir bei großer Unruhe auch immer wieder hilft:
    Einen großen Becher mit kochend heißem Wasser füllen und dann langsam Schluck für Schluck trinken.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg.
    Correns
    (Luftlinie wohl 40 km östlich von Pforzheim ;) )

  • hallo marco

    die up and downs sind normal.....da müssen alle durch
    es gilt ja nun die freizeit sinnvoll zu gestalten
    muckiebude ist schon einmal gut
    trink ausreichend wasser....
    vielleicht dann einen film schauen, dvd, lesen, raus an die luft
    hast du schon einen notplan falls akuter suchtdruck auftritt :?:

    petra

    der weg ist das ziel

  • Hi Marco,

    Das hört sich ja nicht so toll an.

    Ich kann Dir nur das Eine raten, das mir selber sehr weiter geholfen hat: Überlege Dir gut, was es ist, was Du richtig gerne tust, und konzentriere dich voll und ganz nur auf diese eine Sache. Was das genau ist, kannst nur Du selbst wissen, aber ich bin sicher, da gibt es etwas, das Dir völlig unabhängig vom Alkoholkonsum Spaß und Freude bereitet.

    Wichtig ist jedenfalls, das aus dem "aushalten" schnell eine Tätigkeit zum Vorschein kommt, auf die Du dich im Vorfeld schon freuen kannst, und dem Tag einen neuen Sinn verschafft.

    Vielleicht etwas unbeholfen ausgedrückt von mir, aber ich hoffe es hilft etwas weiter.

    Gruß, Bruce

  • Danke schon mal für die Vielen Tipps !

    Ich war gerade mit dem Hund spazieren und wir haben etwas rumgealbert. Ich entschloss mich einfach rauszugehen, weg aus diesen 4
    Wänden.

    Ja genau das ist es, ein Aushalten. Ich brauche ewig ehe ich den Gedanken wieder vergessen hab, dass ich was Trinken Möchte wenn ich mich ablenke. Es kostete mich unheimlich viel Kraft, die Gedanken schweifen immer zum Ursprung ab. :?

    perla54

    In der Klinik gab es mal so eine Einleitung zum Notfallplan.

    1. Gedankenstopp -> was in dem Moment irgendwie schwer geht
    2. Positive Gedanken Entwickeln -> ??
    3. Notfalls - Situation verlassen
    4. oder die nächste Stunde keine Entscheidung treffen

    Ich kann diese Schritte nicht so gut umsetzen, ausser Schritt 3. Über 4 lässt sichs streiten im Kopf. Also praktisch ablenken vor der Entscheidung.

    Wie sieht euer Plan aus ?

    @Corren
    Das mit dem Wasser probier ich mal, aber ist es nicht Besser einen Teebeutel reinzutun ? :o

    Ich probiers einfach mal, aua heiff....

  • Hallo Marco,

    Bewegung/joggen/Sport halte ich auch für eine gute Idee.

    Man muß seine Freizeit nicht in jedem Moment ausgefüllt und sinnvoll verbringen. Es ist ok, wenn man den Abend vor dem dem TV rumdaddelt, früh ins Bett geht. Zwischendurch Achtsamkeit, nach innen spüren, im Hier und Jetzt sein. Ich nehme an Du hast keinen Alkohol in der Wohnung, wenn nicht solltest Du ihn entfernen. Hat man euch bei der Entziehungskur keine Tips gegeben, gerade für die Zeit der nächsten Wochenenden?

  • Hallo Marco
    kannst du mit jemanden reden,der deine Situation kennt?
    Ich konnte in meiner Anfangstrockenzeit,besonders nach Entgiftungen jederzeit die Klinik aufsuchen,sei es nur um einen Kaffee zu trinken oder zu reden.Hauptsache man handelt ersteinmal.Von alleine ging mein Saufdruck nicht so einfach weg.Weß nich was du da für Möglichkeiten diesbezüglich hast.Alles Gute
    Gruß Kay

  • Hallo Marco,
    sehe gerade in Deinem letzten Posting, daß man euch Tips gegeben hat.
    Die Tips erscheinen mir nicht unbedingt ein Notfallplan zu sein. Notfall = sofortige Behandlung mit sofortiger Wirkung zum Besseren.

    Dein Hund wird demnächst definitiv mehr Bewegung bekommen so wie ich das sehe

  • Hallo Marco,

    es gab eine Frage, die mich in der Anfangszeit unterstützt hat und die ich mir in solchen Momenten, die Du gerade durchlebst, trocken überstehen ließ:

    Dabei setzte ich mich ganz ruhig hin - stellte sämtliche Lärmquellen aus und fragte mich selber sehr bewußt:

    "Bringt Dich das Trinken jetzt irgendwie weiter?"

    Danach hat der Druck bei mir immer nach gelassen.

    Gruß

    BC

  • Hallo,

    ja da hast du recht, die Frage sollte ich mir oft stellen.
    Ich weiß zwar, dass es mir nichts bringt weiter zu trinken und vernachlässige die Frage dadurch automatisch.

    Werd ich nun anders tun !

    Grüsse

    Marco

  • Hallo Marco,

    es geht ja nur um diese Saufdruck-Situation und die Bewußtmachung und letztendlich die Antwort, die Du Dir in so einem Moment selber gibst - denn es kann immer nur ein klares "NEIN" heraus kommen und wenn man sich des wirklich mal genz bewußt fragt, dann nimmt man sich selber halt den Druck.

    Gruß

    BC

  • Hallo Marco,

    wie geht es Dir heute?
    Bei meinem heutigen Dauerlauf habe ich immer wieder in Richtung Pforzheim gedacht.
    Ich kann Dir zwar bei Deiner aktuellen Situation nur wenig helfen.
    Aber der Weg, den Du gehst, lohnt sich.

    Viele Grüße
    Correns

    (Übrigens: Der Tipp mit dem heißen Wasser funktioniert tatsächlich ohne Teebeutel)

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