Was soll ich bloß denken und.....fühlen?

  • hallo zusammen. ich bin grad todunglücklich... da denkt "frau": geschafft, er geht jetzt seinen "richtigen" weg und wir beide haben vielleicht wieder eine chance zusammen. ich glaube, ich habe diese frage schon mal hier gestellt. ich weiß auch nicht.
    ich habe angst, wenn komische gedanken durch meinen kopf wandern. manchmal denke ich, jawoll, wir beide kriegen das wieder hin und versuchen einen "neuen und trockenen" anfang. er geht ja in 2 wochen in die stationäre therapie, so wie er das auch wollte.
    und ich lebe in der zeit auch MEIN leben weiter, wie ICH es will. jetzt war ich vor ostern wieder mal seit langem selbst ein bißchen feiern, mit alkohol. es war total schön, ganz ungezwungen sich zu verhalten. (ich muss dazu sagen, ich trinke und vertrage sehr wenig). und natürlich lernt frau da auch hin und wider neue leute kennen, die einem das gefühl geben, was man sooo lange vermisst hat. EINFACH MAL TOLL ZU SEIN !! und vielleicht auch als frau gesehen zu werden...und man kann mit denen ein glas wein trinken, ohne immer auf sie aufpassen zu müssen. ja ja ich weiß, typisch co :oops:
    jetzt frage ich mich schon wieder, will ich überhaupt mit ihm "neu" anfangen? schaffe ich das. ICH HAB SO RIESEN ANGST DAVOR!!!
    ich kann zur zeit keinen normalen gdanken fassen. bin grad von meinen Eltern (osterbesuch) zurück gekommen und wir hatten beide in der zeit keinen kontakt. wir leben ja getrennt und ich besuch meine eltern ohne ihn. ich weiß, dass ihm Dieser kontakt total fehlt, denn er hält große stücke auf meine wltern. jetzt bin ich grad wieder ne halbe stunde hier und auf dem AB ist eine super jämmerliche nachricht. nein, er hatte nichts getrunken, aber er ist todtraurig. hab ihn zurück gerufen und hatte dauernd das gefühl beim telefonieren, dass ich am liebsten aufgelegt hätte. ich wollte dieses jammern nicht hören. mein wochenende war schön und ruhig und jetzt hab ich das gefühl, ich hätte ihn zu mir holen müssen, für heute abend. hab ich aber nicht....dafür ein schlechtes gewissen und sauer bin ich auch auf mich, dass ich mich schon wieder verantwortlich fühlen möchte. ich hatte ihm gesagt, kontakt gibt es nur, wenn er trocken ist und wenn die not mal riesig ist. was mache ich jetzt????? was soll ich fühlen? ich will doch auch nur ein bißchen meinen spaß haben!!!
    ach ja, und der abend an dem ich gefeiert habe, hängt mir immer noch nach. da hat jetzt nämlich interesse an mir gezeigt. (nichts passiert....einfach nur interesse an MIR) das schmeichelt.
    ich schwanke zwischen schlechtem gewissen, ärgerlich sein, wütend sein, flirten wollen und wieder schlechtem gewissen.
    will ich ndenn wirklich zu viel? bin ich ungerecht oder eben nicht fair?
    ich hab das alles jetzt so geschreiben, wie meine gedanken auch sind, völlig konfuß.... ich hoffe, jemand kann mich verstehen oder mir die entsprechenden denkanstöße geben....
    :cry::evil::(

  • Ich glaube nicht, liebe taro, dass man sich vorschreiben lassen kann, was man fühlen SOLL. Das geht mit Sicherheit schief, du wirst kein gutes Gefühl bei diesem "fühlen sollen" haben. :lol:

    Du hast dich einen Abend entspannt & hast dich gut gefühlt - du hast seine Gejammere am Telefon gehört & hast dich schlecht gefühlt.
    Da steht doch schon alles drin. :wink:

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Zitat

    jetzt frage ich mich schon wieder, will ich überhaupt mit ihm "neu" anfangen? schaffe ich das. ICH HAB SO RIESEN ANGST DAVOR!!!

    Das ist die wichtigste Frage, die du stellen solltest, meine ich. ... und hast du dir nicht darauf bereits die Antwort gegeben?

    LG Oldie

    Erst das Leben abseits von meinen Mann auf meinen Reisen oder bei Besuchen, Gespräche, Geplaudere mit Nicht-Alkis gab mir wieder eine Ahnung davon, wie schön, befriedigend und erlebnisreich Leben sein KANN.

  • Servus taro,

    eine gerne unterschlagene Information ist die, dass die Masse der Beziehungen zwischen einem Alkoholiker und einem Nicht-Alkoholiker nicht während der nassen Zeit des Alkoholikers auseinander geht, sondern danach.

    Wenn beide die Chance hatten, sich neu zu "justieren", ihre eigenen Ansprüche an sich selbst und ihr eigenes Leben zu überdenken und zu prüfen.

    Sehr oft stellen die Betroffenen dann fest, dass sie ein anderes Leben führen möchten als bisher, und dass in ihrer Beziehung auch andere Dinge (außer dem Alkohol) schon sehr lange "nicht mehr gepasst haben", was aber durch den Alkohol überlagert wurde.

    Die Ehrlichkeit zu sich selbst bedingt dann in meinen Augen auch eine konsequente Neuausrichtung in Beziehungsfragen. Das ist sicher bitter für Beide, aber wenn sich nun mal einer von Beiden in einer anderen Partnerschaft (oder wie die Meisten: angänglich erst mal in gar keiner Partnerschaft, einfach nur für sich alleine) wohler fühlt, dann ist das doch nur legitim.

    Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende oder so...

    Also: wundere Dich nicht, lass Deine Gefühle (oder auch: keine Gefühle) zu, und sei ehrlich zu Dir selbst. Der Rest ergibt sich, wenn die Zeit reif dafür ist.

    Ich finde das jedenfalls eine völlig normale Entwicklung in diesem Zusammenhang.

    LG
    Spedi

  • hallo taro,

    eine dauerhafte über jaher bestehende beziehung mit einem menschen bringt bestimmte verhaltensmuster im umgang miteinander mit sich. das paar gewöhnt sich aneinander und geht in gewissen situationen oftmals in gewohnter art und weise miteinander um. sprich den anderen an zu jammern, gewöhnt er sich daran und wird das auch weiterhin so machen, die macht der gewohnheit.

    es ist in vielerlei kleinen dingen erkennbar. verhaltensmuster sind nur schwer zu durchschauen und auch zu ändern. nur dann ändert sich was wenn derjenige sich selbst wahrnimmt und es auch anderst machen will. ansonnsten bleibt es beim alten, mit oder ohne alk. der alk verstärkt das nur, oder mit dem alk kommen dann zudem noch verhaltensmuster dazu, die unangenehm sein können oder die die unangenehmen verhaltansmuster ohne alk mit alk noch verstärken.

    also gild hier das prinzip, es ändert sich der mensch nur, wenn er sich ändern will und die notwendigkeit erkennt etwas zu ändern. wenn er es nicht hat, auch keinen drang danach hat für sich was zu ändern wird er es nicht tun.

    ein andere mensch hat das wenig einfluss drauf. da können zwar mitteilungen gegeben werden oder hinweise. wenn der andere sich nicht wirklich ändern will bleibts auch mit vielen hinweisen und gesprächen immer das alte muster.das ist ja für mich als coabhängigen oft nicht nachvollziehbar und die frage "warum ändert er nichts für mich?" steht oft im raum.

    für dich stellt sich die selbige frage. willst du was ändern dann werd dir EHRLICH bewusst was. wenn das nicht im einklang dieser partnerschaft passieren kann, weil dein partner diese veränderung nicht will wird es in diesem bereich auch nicht möglich sein was zu verändern im miteinander. da beginnt die loslösung. ist es dir wichtig dann schau nach dir, notfalls dann ohne ihn. es gibt menschen , die passen eher zu deinen wünschen und vorstellungen, andere, bei denen du nicht in diese verhaltensmuster kommt und dir darüber den kopf zerbrechen musst wie änder ich ihn das es mir passt.

    denn wichtig ist wirklich bei der frage "warum ändert er sich nicht für mich?" klar zu sehen, keiner muss für mich was ändern. ich selbst bin diejenige die dann schaut, kann ich damit leben oder nicht. wenn nicht geh ich, wenn ich das akzeptieren kann bleib ich. aber zwingen werd ich keinen können was an sich zu tun, wenn er nichts ändern will.wenn du das so sehen kannst bist du dir selbst wichtig genug dich zu sehen und machts dich unabhängig von ihm und seinem verhalten und das coverhalten verschwindet.

    gruß
    melanie

  • danke für die geschriebenen gedanken.
    man kommt ja zeitweise aus dem grübeln gar nicht mehr raus.
    hatte grad eben schon einen elendig langen text geschrieben, den ich nun wieder aus versehen gelöscht hab.
    ich versuchs noch mal in kurz.
    er war gestern dann doch bei mir und erzählte mir, er hätte ja kaum noch kontakte und würde sich allein fühlen.
    BUMS, war da wieder dieses schlechte- gewissen-gefühl. ich hasse es. es war aber nun mal da. ich habe ihm gesagt, es läge doch an ihm, "gute" kontakte zu knüpfen (in der SHG oder sonst wo). es rennen ja auch "nicht trinkende" durch die straßen. er könne sich dort ja auch austauschen. diese gefühle haben andere warscheinlich auch.

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