Türen öffnen, andere schließen

  • Besser...

    Nachdem ich gestern den Rat bekommen habe, mit Salzwasser zu inhalieren ging es doch tatsächlich bergauf. Schon nach der ersten Anwendung ging es mir sichtlich besser. Ich habe es dann gestern 3 x gemacht und siehe da, die Nacht war etwas ruhiger. Werde ich heute nochmal machen. Wie simpel, aber doch wirkungsvoll...

    Was mir selber aufgefallen ist, wenn es mir nicht gut geht, dann bin ich wieder viel leichter aus mir heraus zu holen. Mich ärgert dann die Fliege an der Wand. Ein Zeichen für mich, dass ich mich öfters mit dem Thema des "bei mir bleibens" beschäftigen muß, so dass es irgendwann einmal in Fleisch und Blut übergeht. Ich merke ja selber, dass ich wesentlich zufriedener bin, wenn ich klar meine Position im Hier und Jetzt sehen kann.


    Grüßle

    BC

  • Gut geschlafen....

    Heute Nacht habe ich das erste Mal seit Tagen gut geschlafen und bin relativ ausgeruht wach geworden. Wie schön!

    Mein Geist ist wieder klar und ich verpüre wieder Energie in mir.

    Der Große macht sich auch gut, die Riesen-Narbe ist wirklich wunderschön verheilt - wenn man da von wunderschön sprechen kann. Aber man sieht es kaum noch. Sein Gangbild im Schritt wird auch langsam besser und er ist auch nicht mehr so jammrig (jetzt weiß ich auch, von wem er das hat :) ) Wir arrangieren uns sehr gut und er merkt seine Grenzen beim 3 x täglichen 15-minütigen Gassi-Geh-Training. Ich gehe immer ins Örtchen, wo momentan zig kleine Baustellen sind - da hat er was für den Kopf und einwenig Rummel. Sowieso stelle ich bei ihm eine gewisse innere Ruhe fest. Ich hatte mir die Rekonvaleszenz-Zeit schwieriger vorgestellt. Er läßt sich aber absolut auf mich ein. Auch die Massagen der Muskeln und die Beugungen des Beines erträgt er tapfer. Er hat leider viel Muskeln verloren, aber die übrigen hege und pflege ich. Ich hoffe, dass in ein paar Wochen das Wetter noch mitspielt und ich vor Herbstanfang mit ihm noch viel schwimmen kann. Jetzt wäre es noch zu früh und ich habe etwas Angst, dass er mir absäuft, wenn er einen Krampf bekommt.

    Ansonsten hangele ich mich Stück für Stück über einige Klippen. Eine davon heißt Kommunikationsbrücken. Wie wirken Sätze oder Satzteile auf mich, was steckt dahinter, was interpretiere ich für Gefühle da rein. Bestens bewährt hat sich die neutrale Nachfrage - also wiederum die Kommunikation.


    Grüßle

    BC

  • Hallo BlueCloud.

    lese nun schon seit Stunden mit Interesse und Staunen in deinem thread und ich bin hin und weg vor Begeisterung.

    Mir gefällt, wie du deine Entwicklung zum Positiven schilderst, auf seelisch-geistiger Ebene und die kleinen und großen Veränderungen, Vorfälle im Alltag, wie du mit deiner, Chefin, Gästen, Nachbarn usw. umgehst,
    die Titel, die du deinen Beiträgen voranstellst.

    Für mich hört sich das nach ganz viel Klarheit und Souveranität an.

    In einigen Punkten aus deiner Vorgeschichte finde ich mich durchaus wieder, vor allem im "ruderlosen Boot auf dem Ozean",
    dem,großen Rausch, in welchem ich für kurze, zweifelhafte Momente alles an Gefühlen ertränkt habe, vor allem das sowieso mangelde Selbstwertgefühl.

    Die Diskussion, die über den Monat Juli geführt wurde, hat bei mir ein etwas mulmigesGefühl ausgelöst, ich bin aber noch neu hier und muss vieles noch verstehen lernen.

    Bitte gehe nicht weg aus dem Forum und ich würde mich sehr freuen, wenn du deinen Weg so weiter schilderst, wie zu Beginn! Macht Mut und zeigt, was alles möglich ist, wenn das Leben nicht mehr durch Alkohol zum Erstarren gebracht wird.
    Ich finde deinen Weg nachahmenswert!

    Mit deinem Adriano wünsche ich dir alles Glück der Welt und in einem neuen, besseren Job auch!

    Danke, dass ich dich lesen darf!

    Delia

  • Hallo delia,

    danke für Deinen Besuch hier.

    Auch wenn es mal Spannungen gibt, kann ich doch daraus lernen. Oftmals sind es Kommunikationsschwierigkeiten, ein auf den Schlips getreten fühlen oder sich einfach nur nicht grün sein. Wie im richtigen Leben also auch. Dem kann ich auch auf verschiedene Weise begegnen: ich kann mich zurück ziehen, ich kann mich öffnen und ich kann auch Stopp sagen. Ich kann nochmal über die ganze Sache nachdenken, einwenig Zeit verstreichen lassen, meine Gefühle mitteilen oder einfach nur aushalten. Letzendlich bringt es mich dahin, wo ich mich haben möchte: zu mir. Alles Strategien, die ich auch hier lernen darf. Dabei finde ich es äußerst wichtig, dass man den Respekt voreinander nicht verliert. Wenn man sich nicht grün ist, dann ist man es nicht - alles besser als blau zu sein. Und darum geht es doch letztendlich.


    Grüßle

    BC

  • Hallo BlueCloud,

    hoffe, dass du bald wieder ganz gesund bist!!

    Mir ging es jetzt auch nicht hauptsächlich um die Spannungen und Kontroversen, ich finde, du bist mehr als gut und objektiv damit umgegangen.

    Deine Offenheit und Spontaneität hat mich beeindruckt und ich fände es sehr schade, wenn du dich uns nicht mehr so mitteilen würdest, wie zu Beginn.

    Lieben Gruss

    Delia

  • Hallo Delia,

    ja, danke - es geht mir schon erheblich besser - kein Vergleich zu vorher.

    Momentan haben sich meine Prioritäten, was das Schreiben angeht, etwas verändert. Zwar ist die Situation z. B. mit der Chefin noch gleich - aber ich habe da irgendwie die Einstellung zu geändert. Ich muß mich nicht mehr über jede Anekdote, die sie so bringt ärgern. Ich versuche mir einen gesunden innerlichen Abstand zu schaffen und auch wenn ich mit ihr zu tun habe, fühle ich mich doch meilenweit von ihr entfernt. Je mehr Gewicht ich der Sache gebe, desto mehr beschäftige ich mich auch damit und genau das möchte ich nicht tun - weil es die Sache einfach nicht wert ist. Ich vertraue einfach darauf, dass der Zeitpunkt für eine Veränderung kommt und ich dann auch weiß, dass es entgültig Zeit ist, zu gehen. Es liegt ja in meinen Händen, dort eine Veränderung herbei zuführen, weil ich mich eben nicht mehr als steuerloses Boot auf dem Ozean fühle. Ich habe das Ruder in der Hand und wenn ich einen passenden Hafen gefunden habe, dann werde ich dort auch festmachen.

    Einen Begriff, den ich hier mal gehört habe, war "Entschleunigung". Ich zog in ein Dorf, wo mich keiner kannte und schaffte mir einen Neuanfang, setzte Prioritäten, entschleunigte mein Leben - kapselte mich richtig gehend ab und ging mit mir selber in Klausur. Ich beschränkte mich auf mich selbst und kochte im eigenen Sud. Heute kann ich sagen: für mich war die Entscheidung goldrichtig. Heute freue mich auch, wenn ich auf der Straße gegrüßt oder wenn ich im Laden mit Namen angesprochen werde, wenn ich zu Nachbars zum kurzen Plausch gehen kann oder wenn man sich gegenseitig etwas hilft. Auch freue ich mich, dass Menschen, die mir nicht gut tuen einfach sang-und klanglos wieder aus meinem Leben verschwinden dürfen. Ich halte da nicht mehr künstlich dran fest, kämpfe nicht mehr deren Kämpfe mit.

    Und auch wenn nicht alles immer so zufriedenstellend verläuft, ich auch noch meine diversen Baustellen habe (die nie enden werden) - ich bin mir dessen bewußt und gebe mir einfach die Zeit, alles nach und nach zu regeln. In meinem eigenen Tempo, mit vielen kleinen Pausen. Feintuning - sozusagen.


    Grüßle

    BC

  • Hallo BlueCloud,

    Du gehst konsequent Deinen Weg, finde ich toll.

    Ich hatte mal 'ne ähnliche Geschichte mit einem Chef. Wir waren befreundet, besuchten uns sogar gegenseitig, eine Gehaltserhöhung oder weniger Überstunden gabs deswegen nicht.
    War soweit ok.

    Dann hatte ich die Chance auf einen besseren Job und vor lauter Gewissensbisse und Pflichtgefühl hatte ich verzichtet. Das Ergebnis war Dauerfrust und, wie du dir denken kannst, vor lauter Wut auf mich selber, weil ich mich nicht getraut habe zu gehen, habe ich getrunken.

    Wenn Deine Chefin wirklich eine Freundin ist, wird sie sich freuen, dass es Dir besser geht und Dich wahrscheinlich ermutigen, zu gehen.

    Lieben Gruss und schönen Sommerabend

    Delia

  • Hallo Delia,

    nein - um Gottes Willen - :shock: meine Chefin zähle ich nicht zu meinen Freundinnen und versuche auch jedwede persönliche Annährung im Keim zu ersticken. Das trenne ich strikt und grenze mich soweit wie möglich ab. Sie ist nicht der Typ Mensch, den ich in meinem nähreren Dunstkreis haben möchte und private Dinge teile ich schon gar nicht mit ihr - obwohl sie das wohl gerne so hätte.

    Was mich eher blockiert, ist, dass ich es mit einer anderen Stelle vielleicht viel schlechter treffen könnte und der Gedanke eines Wechsels macht mir schon Angst. Das ist mehr mein Thema bei der Sache. In dieser Hinsicht hinke ich noch hinterher. Aber auch da muß ich einfach Veränderung zulassen - auch wenn´s mir unheimlich schwer fällt.


    Grüßle

    BC

  • Summer moved on....

    Wieder eine Wochenende vorbei, welches wir diesmal bei mir verbracht haben.

    Meine Erkältung ist weg und so konnten wir die seichten Abende an meinem Moorweiher verbringen, wo ich noch einige Runden geschwommen bin. Witzigerweise kam immer so gegen 20.15 Uhr eine kleine Fledermaus, welche ihre Kreise über dem See zog. Wir saßen noch lange auf einer Bank und genossen die Abende, schauten "Betty" (so habe ich die Fledermaus genannt) zu und beobachteten den Nebel, der sich langsam - mit zunehmender Dunkelheit - über das Wasser zog.

    Ich gewöhne mich langsam an emotionale Nähe. Ich habe gelernt, über meine Gefühle zu sprechen und auch über bestimmte Situationen, die bei mir triggern, zu reden. Ich muß mir manchmal sehr bewußt machen, dass Vergangenheit nichts mit der Gegenwart zu tun hat. Der wichtigste Schlüssel ist aber wirklich die Kommuikation. Reden, reden, reden. Wir lassen beide nicht gerne etwas im Raum stehen - was gut ist. Beziehung ist auch Arbeit - Bewußtseinsarbeit. Mir fällt es nicht immer leicht, mich komplett einzulassen - aber ich kann es für mich annehmen, dass ich so bin. Vorsichtig eben. Auch den Anderen mal einfach dort zu lassen, wo er gerade steht und Vertrauen zu haben, dass man sich trotzdem aufeinander zu bewegt ist neu für mich. Aber auch da lerne ich dazu.


    Grüßle

    BC

  • Danke...


    Ich habe ein Buch, da steht für jeden Tag ein Thema drin. Letztens stand dort, dass man so lange "Danke" sagen soll, bis man es verinnerlicht hat und es zur Wahrheit wird. So macht man sich bewußt, was man eigentlich alles hat.

    Ich sage heute Danke,

    dass ich diesen Tag wieder trocken begehen darf
    dass ich einen lieben Freund habe
    dass mich meine Hunde begleiten
    dass ich einen netten Bekanntenkreis habe
    dass ich wieder Auto fahren darf
    dass ich an einem schönen Ort lebe
    dass ich Entwicklung zulasse
    dass ich mich heute annehmen kann, wie ich bin


    Grüßle

    BC

  • Hi BlueCloud,

    das ist sehr schön, was Du da schreibst, wirkt auf mich gelassen und gereift. Dankbarkeit ist was Wertvolles, so erlebe ich es auch.

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag. Liebe Grüße, zerfreila

  • Erwartungen an mich selber....


    Zur Zeit habe ich wieder größere Erwartungen an mich selber. Diese haben mit meiner neuen Jobsuche zu tun.

    Nachdem ich mit meinem System der jahrelangen Überforderung gescheitert bin, suche ich jetzt natürlich nach einem Job, der recht strukturiert ist und gleichzeitig frage ich mich, wie belastbar ich auf Dauer eigentlich (wieder) bin, wieviel Kompromisse ich eingehen kann/muß.

    Die Angst vor neuerlichen Überforderungen und Grenzüberschreitungen ist immer noch präsent, das Gefühl der Machtlosigkeit noch tief verwurzelt. Da drehe ich mich noch im Kreis, was mich etwas unzufrieden werden läßt. Vielleicht bin ich auch zu übervorsichtig. Auf der anderen Seite steht aber die Risikominimierung. Darüber grübele ich schon die ganze Zeit.

    Wäre für konstruktive Vorschläge oder Erfahrungen dankbar.


    Grüßle

    BC

  • Moin BC!
    Ich kann Dich sehr gut verstehen, dass Du unsicher bist. Zum einen willst Du ja einen neuen Job zur Finanzierung Deines Lebensunterhalts. Dieser soll sicherlich auch Spaß machen, soweit das geht.
    Auf der anderen Seite ist da die große Angst der Überforderung ( wenn ich mal von mir ausgehe), und die Furcht davor, durch die Arbeit nicht nur an eine Grenze zu kommen, sondern diese auch zu überschreiten.
    Nur was bringt Dir der beste Job, wenn er Dich so an Deine Grenzen bringt, dass Du in Deiner Trockenheit gefährdet bist? In meinen Augen gar nichts.
    Daher würde ich mir im Vorhinein Grenzen notieren, die für mich ein "no go" sind. Die Dich gefährden . Werden dann bei der Jobsuche oder bei einem bereits gewählten neuen Job diese Grenzen überschritten , dann macht es auf Dauer keinen Sinn, diesen auszuüben. Denn so steht die Gefahr der Rückfälligkeit ganz vorne. Und das willst Du ja nicht.
    In einer ähnlichen Situation befinde ich mich auch und bin ebenfalls innerlich am Erstellen einer solchen Risiko-Job-Liste.
    Ich wünsch Dir viel Erfolg bei der Suche, dass Du etwas passendes findest.
    Gruß
    drybabe

    never give up

  • Hallo dry,

    danke für Deine Antwort.

    Über die No-Go´s habe ich mir schon Gedanken gemacht - ich weiß wenigstens, was ich nicht mehr will.:?

    Darunter fällt beispielsweise die Selbstständigkeit und die damit verbundenen Existenzängste. Ich werde immer mal wieder darauf angesprochen, mich in meinem alten Beruf selbständig zu machen - wenn ich nur daran denke, dann schnürt es mir die Kehle zu und da wiegele ich immer ab.

    Ansonsten wünsche ich mir - wie ich schon schrieb - einen strukturierten Job, wo ich absehen und abschätzen kann, was auf mich zukommt, mit geregelten Freizeiten und Wochenenden. Keine 24 h Bereitschaft mehr. Es muß nicht mehr die Megaherausforderung sein - in dieser Hinsicht brauche ich mir auch nichts mehr beweisen.

    Ich habe es mir nun zur Aufgabe gemacht, jeden Morgen die Jobbörse zu studieren, mehr fällt mir da momentan auch nicht ein.


    Grüßle

    BC

  • Herausforderung

    Über dieses kleine Wörtchen habe ich mir so meine Gedanken gemacht, seit dem ich es gestern hier hinein geschrieben habe.

    Für mich bedeutet Herausforderung, dass ich etwas tue, was ich aus eigenem Sicherheitsbedürfnis so nicht tun würde. Ich verlasse meinen eigenen Schutzbereich, den ich irgendwann für mich selber festgelegt habe. In den letzten Jahren hatte ich viele Herausforderungen - weil ich meinen Schutzbereich erst sehr eng um mich herum zog. Zu Anfang war es schon eine Herausforderung für mich, emotionale Zustände nüchtern auszuhalten oder meinem Tag eine gewisse Struktur zu geben oder einfach nur zu leben. Meinen Schutzbereich konnte ich mit der Zeit aber immer weiter ausdehnen, weil ich positive Erfahrungen machen durfte bzw. die guten Erfahrungen die schlechten überwogen. Meine letzte Herausforderung war, dass ich mich auf eine neue Beziehung einließ - die nächste wird sein, dass ich mich auf eine neue Stelle einlassen kann und diese Herausforderung nun annehmen möchte. Meine No-Go-Liste habe ich ja im Kopf für mich formuliert.


    Grüßle

    BC

  • Meditation....

    Nachdem ich jetzt ein paar Tage mit mir in Meditation gegangen bin, über meine bevorstehenden Herausforderungen nachgedacht habe, bin ich ein klitzekleines Stück weiter gekommen. Vielleicht ist es auch der Umstand, dass ich immer mehr Abstand zu der anderen Stelle bekomme und mich dort in mittelfristiger Zukunft auch nicht mehr sehe. Die Würze der Angst ist nicht mehr so herausschmeckbar, ich träume von einem regelmäßigen Verdienst und damit ein Stück mehr Zufriedenheit und Sicherheit. Und irgendwo wird es diese Stelle auch für mich geben. Es gibt ja nicht nur Zukunftsangst, sondern auch Zukunftsvertrauen. Ich vertraue jetzt einfach mal darauf, dass alles, wie es momentan ist, auch durchaus einen Sinn macht.


    Grüßle

    BC

  • hallo BlueCloud

    jetzt kann ich das schreiben was du bei meinem thema getippt hast: bei dem was du schreibst find ich mich wieder. Vor allem an der Stelle...."Hals abschnüren wenn ich drandenk.."

    Dieses Gefühl ist der Wahnsinn.
    In meiner mehrjährigen Trockenzeit, die mit einer Reihe von Veränderungen (schon wieder das wort...;-)) begann, war ich arbeitsmässig endlich da angelangt wo ich immer hinwollte. Es hat mir einfach nur noch spass gemacht. In jeder Hinsicht. Nach ein paar Jahren war ich aber - so langsam still und leise - wieder da wo ich schon mal war. Ich fand keinen Ausgleich mehr. Habe zwischen Arbeit und Freizeit nicht mehr unterschieden. Ich hab gekämpft. Aber es war irgendwie einfach mein Ding...mein Traum.

    Wenn ich heute daran denke, ich müsste auch nur 24 Stunden diesesn Job ausführen, krieg ich Bauchschmerzen. Nur die Vorstellung macht mich wahnsinnig. Deswegen kann ich das so gut nachvollziehen was du schreibst.

    Daraus nun Erkenntnisse zu ziehen ist eine schwierige Kiste.
    Ich habe dann angefangen vieles aufzuschreiben und dann vor allem aufzumalen...also beziehungen, abhängigkeiten, tätigkeiten...wer/wie/wo was. Hab diese Scthaubilder/Zeichnungen dann auch benutzt um diese Lebenssituation d. Therapeuten zu erklären. Je länger ich mich damit beschäftig habe, sind mir so die Knackpunkte aufgefallen. Situationen an denen ich letzen Endes gescheitert bin. Es sind dies alles Situationen, für die ich selbst verantwortlich bin. Und die gilt es einfach zukünftig zu vermeiden, und zu meiden.

    Das makabre daran ist, dass solche Gedankengänge überhaupt keinen Platz haben im Alltag - solang man darin steckt -. Man denkt scheinbar erst immer darüber nach, wenn was passiert ist. Hmm...naja..das ist ja so eine Erkenntnis, die irgendwann mal jeden Alkoholkranken überfällt.

    So gesehen kannst du jetzt die Zeit dafür nutzen...;-)
    Wenn du mal wieder drin bist, wie man so schön sagt, ist es zu spät.

    Wenn ich dich so lese....denkst du schon sehr sehr viel nach und machst Dir Gedanken.....Hoffe du machst zwischendurch auch nochmal was anderes....;-))

    gruss vom sinnfinder

  • Hallo sinnfinder,

    Zitat

    Je länger ich mich damit beschäftig habe, sind mir so die Knackpunkte aufgefallen. Situationen an denen ich letzen Endes gescheitert bin.

    Die Knackpunkte habe ich auch schon heraus gefunden:

    * nie früh genug STOPP gesagt
    * Grenzen zwar aufgezeigt, aber mit der Zeit wieder verschwimmen lassen, weil es mir zu anstrengend wurde, immer wieder rigeros "Nein" zu sagen.
    * Existenzängste meinen Job zu verlieren, wenn ich nicht funtkioniere, so wie Chef das will

    Ich hatte nach 4 jähriger Abstinenz einen Rückfall, der mich letztendlich den FS kostete und somit war ich im absoluten Aus, dies war mein absoluter Tiefpunkt. Soweit möchte ich es nicht mehr kommen lassen, daher hirne ich auch, wie ich alles unter einen Hut bekomme, was zur Zeit ein 24 h- Grübel-Job geworden ist, da hast Du schon Recht. Die Blockade zu überwinden fällt mir schwer, sehr schwer. Es ist ein Auf und Ab - mal denke ich: "Ach - das wird schon, ich habe Vertrauen in die Zukunft" und dann bekomme ich wieder absolute Panik, wenn ich nur dran denke, nochmals in so eine Überforderungsmühle zu geraten - denn ich kann einem Chef ja nur vor den Kopf gucken und erzählen kann man ja bei einem Vorstellungsgespräch auch viel, wenn der Tag lang ist.

    Aber: Veränderungen stehen einfach an, denn so wie es jetzt ist, werde ich auch von Tag zu Tag unzufriedener.

    Was ich aber gut finde, dass ich anscheinend jemanden gefunden habe, der dasselbe Problem hat - vielleicht können wir ja voneinander lernen.


    Grüßle

    BC

  • Servus sinnfinder,

    ich nehme Deine Frage mal mit in meinen Thread:

    Zitat

    Ich bin bei dir über das Wort "Prüfung" gestolpert.
    Das klingt irgendwie nicht gut. Setzt Du Dich da nicht selbst unnötig unter Druck?

    Ja absolut! Genau deshalb hadere ich ja auch mit mir so arg. Wenn ich mir die Stellen, die für mich in Frage kämen anschaue, so ist alles auf "höher, weiter, schneller, belastbarer" ausgelegt und natürlich ist man auch bereit jederzeit Überstunden einzuschieben, am Wochenende zu arbeiten und 24 h erreichbar zu sein und das zu einem Lohn, wovon noch nichtmals eine Maus satt werden würde. Ist man erst einmal in so einer Mühle drin, ist es schwierig, da wieder raus zu kommen. Aber genau dies verträgt sich mit meiner Krankheit halt nicht und da ich aus Erfahrung weiß, dass mir solche Sitationen nicht gut tun, blockiere ich, drehe mich im Kreis. Was bleiben da noch für Stellen übrig? Nicht mehr viel ...

    Andererseits weiß ich auch, dass mir der Frust, den ich zur Zeit deshalb schiebe absolut nicht gut tut. Ich merke auch, dass sich mein Rücken wieder verspannt, was ein Alarmzeichen ist. Daher muß ich mir von Zeit zu Zeit immer mal wieder selber das Geduldsfädchen stärken - was wiederum nicht so einfach ist.


    Grüßle

    BC

  • hallo BlueCloud und guten morgen..

    würd ich dich besser oder länger kennen, tät ich jetzt sagen:.....Pack dich ma an der eigenen Nase und mach was....;-))

    will heissen: so wie du dich liest, ist es an der zeit schnell was zu tun. spricht sich so leicht daher - aber es ist so. man kann es förmlich in deinen zeilen lesen, wie unzufrieden und hibbelig du bist.

    ist von aussen schwer konkrekter zu werden. kannst du deine situation nich mal in deiner realen SHG zum thema machen?? lass mal andere leute dahin schauen...hm?

    du beschäftigst dich sehr intensiv mit dem thema und machst den eindruck du weisst was du willst. aber manchmal sieht man irgendwann den wald vor lauter bäumen nicht mehr.

    ....so schwere worte an so einem herrlichen tag..;-)
    aber ich glaub es ist verkraftbar....

    sonnige grüsse
    sinnfinder

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