Runde 20.

  • Hallo in die Runde!

    zitat:

    ich halte es für zielführender und erfolgversprechender sich nur
    1-mal auf den Weg in die Abstinenz zu machen. Und dann eben richtig.
    Und eben erst dann wenn der Trinker wirklich die Schnauze voll hat und bereit ist, Alles für seine Abstinenz hintenanzustellen.
    19 "Fehlversuche" schwächen nur die eigene Zuversicht, es überhaupt schaffen zu können und sind daher eher kontraproduktiv.


    Also diese Aussage finde ich nun wirklich absurt. Jeder Alkoholiker "er"lebt doch seine eigene Saufkarriere. Und nur weil Du evetuell soweit unten am Boden warst und es dann beim ersten Versuch geschafft hast, muß dass doch noch lange nicht auf andere zutreffen.

    Ich habe auch schon mehrere Entgiftungen und Therapien hinter mir und bin der Meinung aus all diesen Erfahrungen gelernt zu haben. Ich kämpfe weiter und glaube fest an ein glückliches abstinentes Leben.

    lg Maik

  • Hallo
    Wo ist eigentlich Hannes?

    @ Maik – so abwegig ist die Haltung von Jürgen gar nicht. Die körperliche Entgiftung, egal wie oft, ist lediglich der Anfang einer Suchtbehandlung. Und egal wie oft eine Therapie gemacht wird – der Glaube an eine zufriedene Abstinenz, ersetzt nicht das persönliche Handeln. Je früher ich mir die Vorstellung für ein Leben nach dem Alkohol erarbeitet habe, umso erfolgsversprechender ist die Umsetzung.
    Je mehr ich allerdings darauf hoffe, immer wieder aufgefangen zu werden – darauf vertraue, dass mich andere bewegen, anstatt eigenverantwortlich mit meinem Leben umzugehen – desto mehr wird mir die Kraft und der „Kampfeswille“ etwas zu ändern, abhandenkommen.
    Schlimmstenfalls (und so verstehe ich Jürgens Argument) habe ich nach „unendlichen“ Versuchen auch nicht mehr das intellektuelle Vermögen, für eine „geistige Entgiftung“.
    Das schließt das mehrmalige Aufsuchen von Hilfsangeboten nicht aus (ist ja auch eher die Regel). Doch die Bedrohung eines „point without return“ steht dann im Raum. Das kann ich mir durchaus vor Augen führen.
    Gruß – Uwe.

  • hallo hannes,
    ich tue mir auch recht schwer mich zu outen. vor allem denke ich, hier wo ich lebe, kennt mich eh keiner so richtig, nichtmal mein mann. er hat aber ein problem mit seiner grossen tochter, sie lebt nicht bei uns, aber sie trinkt auch sehr stark. er hat ihr dann neulich am telefon errzaehlt, dass ich in deutschland auch keinen tropfen getrunken habe und es bisher auch immer noch lasse.
    das hat mich dann geaergert, denn ich habe mit ihr darueber noch nicht gesprochen.
    wenn wir uns mal trafen, dann haben wir gemeinsam gelumpt. das kam nicht so oft vor.
    die ganze familie ist wohl schon informiert.
    wir besuchten den bruder, der bot mir auch nichts an, was sonst immer der fall war, darueber gesprochen habe ich auch mit ihm nicht.

    einerseits gibt sich mein Mann so, als ob dass alles meine entscheidung waere, anderseits baut er heimlich kraeftig vor, dass ich auch ja nicht in versuchung komme. ich fuer mich moechte selber entscheiden, wem ich von meinem problem erzaehle und was ich mache, es aergert mich, dass ich jetzt bei seiner familie als alkoholikerin da stehe, die ich ja auch bin, aber das ist meine sache.
    ich finde nicht, dass ich deswegen heimlich trocken werde!
    ich finde, wie ich es schaffe und welche mittel ich dafuer verwende, dass kann doch mein kleines geheimnis bleiben.
    Natuerlich sind dass alles nur kleine hilfen, ablenkungen, verknuegungen, belohnungen eben viele kleine dinge die ich jetzt erst entdeckt habe, nachdem mir endlich klar wurde, was ich mir bisher entgehen hab lassen.
    ja fuer mich ist punkt vier auch der schwierigiste!
    daran werden wir uns im laufe der zeit auf unserem gemeinsamen trocken weg, schon noch gewoehnen. wir muessen uns unserem problem stellen, verdraengen hilft wohl nicht auf dauer.
    gruss kolibri

  • Hallo Kolibri,

    damit eure Anonymität gewahrt bleibt, habe ich den Vornamen deines Mannes gelöscht.

    Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • @uwe:

    Davor dass ich verblöde und es gar nicht mehr schaffen kann dauerhaft trocken zu bleiben habe ich eine wahnsinnige Angst. Ich bin jetzt wieder mal seit einem Monat trocken und habe mich mal wieder komplett von der Außenwelt abgeschottet. Außer Joggen jeden zweiten Tag verlasse ich eher selten die Wohnung... Weiß auch nicht warum ich dass hier schreibe. Ich bin alles so leid

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