.... alles nicht so schlimm?

  • Liebe Lütte

    So langsam geht es mir aber besser. Ich gestalte mein neues Leben aktiv, habe viel für meine mentale Gesundheit getan und das zahlt sich nun Schritt für Schritt aus. Ich schau positiv in meine Zukunft.

    Das freut mich sehr. Und ich wünsche dir so sehr, dass du dich Schritt für Schritt mehr auf dich konzentrieren und auf deinem positiven Weg bleiben kannst.

    Herzlichst, Wacholderfrau

  • Mein Auszug ist heute auf den Tag 3 Monate her. Mir geht es Schritt für Schritt besser. Es gibt weiterhin die dunklen Stunden, in denen ich alles in Frage stelle. Wenn ich mir aber dann die Alternative vorstelle - sprich wieder mit ihm zusammen zu wohnen - weiß zumindest mein Verstand, dass das nicht geht. Ich lerne viel über mich und ich lerne, mir zu vergeben. Ich lerne, dass es mein Leben ist. Ich bestimme, mit wem ich meine Zeit wie verbringen will - zumindest lerne ich das. Was sich in über 50 Jahren eingebrannt hat, ist nicht so einfach zu überschreiben, aber mit jedem neuen Tag werden alte Muster gelöscht und neue geformt.

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hoffen und Harren hält manchen zum Narren. Ich glaube, das trifft besonders auf die Angehörigen von Süchtigen zu. Bei mir jedenfalls war es so. Dieses Hoffen, ab jetzt wird es anders, ich halte noch dieses eine Mal aus, ich sage nichts, er weiß es ja. Die Hoffnung, wir sind die große Ausnahme, wir beide schaffen das, wir lieben uns doch so und er ist so ein toller Mensch. Warten und Hoffen waren meine Begleiter über viele Jahre. Ich habe fast alles gegeben für diese Beziehung, doch als ich merkte, dass das, was mich ausmacht, am Verschwinden ist, musste ich die Reißleine ziehen und gehen. Ein sehr schmerzhafter Schritt, der mit vielen Zweifeln und Ängsten verbunden war/ist. Jetzt nach über 3 Monaten Trennung, viel innerer Arbeit und gutem Abstand geht es mir besser. Ich habe einen Alltag gefunden und ich schmiede Pläne.

    Was ich gelernt habe: nicht warten, bis es zu spät ist. Kümmere dich erst um dich (wie im Flugzeug) und dann um den Partner. Nur wenn beide den Absprung von Abhängigkeit oder Co-Abhängigkeit schaffen, dann hat die Liebe meiner Meinung nach eventuell noch eine Chance. Bei mir ist es jedenfalls so.

    sonnige Grüße Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hoffnung wieder besseren wissens, so würde ich das für mich formulieren. Ich hab das als mit dem Kopf durch die Wand wollen erlebt, die fixe Idee, wenn man selbst nur lang genug alles versucht, daß das irgendwann reichen könnte. Bei mir war/ist das tief in meiner Persönlichkeitsstruktur angelegt. Bei meiner Arbeit führt es dazu, daß ich so lange dran bleibe, bis die Dinge werden / fertig und schön. In Beziehungen ist es komplizierter, weil der andere ja kein Projekt ist, und einen eigenen Willen hat.

    Ich wünsch dir einen tollen Tag liebe Lütte, ich finde es klingt toll wie du es angehst!

    Koda

  • Liebe Lütte

    Du schreibst so schön reflektiert, ich nehme schon lange sehr an Deinem Werdegang teil und es freut sich sehr, dass es scheinbar in eine heilsame Richtung geht!

    Ja "wir sind die große Ausnahme" , "wir schaffen das" ... diese Hoffnung und dieses Harren hat auch mich oft oft oft und lange zum Narren gehalten...das beschreibst Du gut!

    Alles Liebe Dir und einfach mal DANKE für Deine Beiträge!

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