Partnertherapiewochenende -Wer hat schon Erfahrung?

  • :?:
    Mein mann ist seit etwa 5 wochen in stationärer therapie und ihm geht es dort sehr gut. ich habe mit mir zu tun, aber wir haben regelmäßig kontakt. er nimmt seit dem aktiv (passiv) an meinem leben teil. es interessiert ihn, was ich mache, wie es mir geht und wie ich mit mir voran komme.
    jetzt habe ich eine einladung zu einem partnertherapiewochenende von der klinik bekommen und möchte dort natürlich auch gern hin. hat von euch schon mal jemand erfahrungen damit gemacht? wie läuft so etwas ab?
    ich bin einfach nur neugierig.
    wie habt ihr das erlebt? :idea:

  • Hallo liebe Taro,
    war/bin auch sehr neugierig, auf die Antworten, welche auf deine Fragen bzgl. Paartherapiewochenende kommen - bis jetzt kam ja leider noch gar nix ...
    als ich zur stationären Therapie war - habe ich mir kein Paargespräch "gegönnt" - damals war einfach ICH im Fokus - und das empfand ich als ganz schön anstrengend - jedoch auch gespickt mit vielen schönen Aha-Momenten...
    Na, vielleicht findet und traut sich ja noch jemand hier dir zu antworten -
    liebe Grüße, die WinterSonne 8)

  • Hallo Wintersonne,
    ja es ist schade, dass ich immer noch nichts weiß. Ich weiß nicht, wie du das meinst "anstrengend". Mein Mann beschreibt die Therapie auch als anstrengend, nicht so sehr, was wohl die Gespräche angeht, eher die viele Zeit, die er dort, wie er sagt "rumbringen" muss. Er ist ja normal in Lohn und Brot und "darf" jetzt Speckstein bearbeiten oder Seidenmalerei betreiben. Er sagt, ihm fehlt IN der Arbeit die geistige Beanspruchung. Es sind dort wohl auch viele A's, die die Therapie als Bewährungssauflage bekommen haben. So beschreibt er das jedenfalls. Naja...eigentlich kann ich da nicht so viel dazu sagen. ER hat ja getrunken.
    Was das We angeht, bin ich wirklich gespannt. Ich habe ihn mal gefragt und auch einige trockene A's, die schonmal dort waren. Jeder erzählt dir was anderes. Ich vermute aber, dass es auch viel um verfestigt Verhaltensmuster zwischen den Partnern geht.
    Ich hoffe, wirklich, dass sich hier nochmal jemand meldet, egal ob "Trocken" oder "Co"

  • Hallo taro,
    was ich als anstrengend empfand...? Das Einleben in die therapeutische Gemeinschaft, das mich orientieren innerhalb der Klinik, viele viele Eindrücke, die Klinik war gemischt, also Co`s und viele Andere, die Therapie an sich, das mit mir auseinandersetzen, s´gab viele Angebote, jedoch auf den Zimmern z. B. auch keine Ablenkung durch Fernseher od. Radio, Bücher, Zeitschriften etc. waren dort auch so gut wie ganz "verboten", so auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, ist anstrengend und auch schön, gespickt mit vielen vielen Erfahrungen:z.B.: ich starke Rückenschmerzen, damit zum Stationsdienst, Empfehlung: such dir jemand, der dir ne Massage gibt... !!! :roll: Hab ich dann gemacht... Soweit, mein kleiner Einblick.Lg, die WinterSOnne.

  • hallo an alle. gibt es denn niemanden, der mir hier sonst noch antworten geben kann? ist das so schwierig oder sollte man darüber nicht reden?
    liebe grüße taro

  • Hallo Taro,

    mein Ex hat es erst gar nicht dazu kommen lassen. Er wollte nicht, dass ich dort auflaufe. Es war seine Entscheidung.

    Hier sind wohl viele, wo der Partner grad mal nur ne Entgiftung hinter sich gebracht hat. Ich habe wenig über Partnertherapie-WE hier gelesen.

    Mach Dir einfach eine Liste mit den Dingen, die Dir wirklich wichtig sind zu erwähnen. Und Du wirst die Sicht Deines Partners kennenlernen - ungeschönt und ehrlich. Das kann einen schon mal verletzen. Sei einfach Du und lass es auf Dich zukommen, denn jeder empfindet es anders. Es hilft nicht besonders die Erfahrungen anderer im Vorfeld abzuchecken.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Diandra,
    danke für deine ehrliche Antwort. Meine LIste ist schon fertig. Das kannst du mir glauben. Sie vorzubereiten, war spannend und emotional zugleich. Ich habe viele Fragen und Gedanken zu diesem Thema, zu unserem UND zu seinem Alkoholismus. Ich weiß auch, dass dort Dinge auf mich zukommen könnten, die vielleicht nicht so schön zu hören sind. Aber es kann nicht mehr schlimmer kommen, als das, was ich in der Vergangenheit, in den letzten 2 Jahren erlebt habe. Mein Mann und ich haben schon viele gute Gespräche, vor allen Dingen EHRLICHE Gespräche geführt (am Telefon wie auch direkt).
    Ich danke dir noch mal für deine Antwort und hoffe trtzdem auf Reaktionen. Zur Zeit bin ich termintechnisch soweit eingegrenzt, dass ich in meiner "realen" SHG nicht oft bin.
    liebe Grüße Taro

  • Hallo Taro,
    mir gehts gerade andersherum: bin mehr in meiner realen SHG und war schon ein paar Wochen nicht mehr hier. Deshalb lese ich auch erst jetzt deine Frage. Sicher hast du inzwischen das Paar-Wochenende schon hinter dir. Ich bin auch gerade aus dem Paar-Wochenende zurück. Ich war innerlich schon ziemlich getrennt von meinem Mann, bis der endlich in Therapie ging, und so lebte ich richtig auf, als er weg war. Ich bin in den letzten beiden Monaten richtig aufgeblüht und habe wieder Lust am Leben. Meinen Mann habe ich wirklich nicht vermisst. Und so fuhr ich zu dem Wochenende mit viel Herzflattern und Bauchschmerzen. Ich hatte keine Ahnung, ob wir uns trennen oder wieder ins Gespräch kommen. Ich hatte auch unterschwellig die idiotische Vorstellung, ich müsse eine Entscheidung treffen.
    Doch es war alles viel entspannter, als ich dachte. Die Therapeuten waren nett und haben mit uns Übungen gemacht, die Gespräche erleichtert haben. Die Geschichten der anderen Paare waren auch hilfreich. Und mein Mann ist - nun schon zwei Monate in Klausur - auch anders drauf als vorher. Plötzlich kann ich wieder mit ihm reden, er sieht die Dinge wieder differenziert und kann hinterfragen und Perspektiven wechseln. Es ist echt erstaunlich, wie sehr der Alk die Persönlichkeit deformiert (seine und meine mit!) hat, was sich nun zurückzubilden scheint. Doch an dem Wochenende ging es gar nicht so viel um den Alk, als vielmehr um dahinterliegende Beziehungsprobleme, um die Ursprungsfamilien und um (gemeinsame?) Zufunftsperspektiven. Ich fand es gut, und bin nun (noch sehr vorsichtig) optimistisch, dass sich bei uns tatsächlich etwas bewegen kann.
    Allerdings habe ich zur Bedingung gemacht, dass kein Tropfen Alk mehr infrage kommt, auch nicht noch so ein kleiner Rückfall. Er stammelte daraufhin, dass er doch nichts versprechen kann, was er vielleicht nicht halten kann. Doch das habe ich an diesem Wochenende gelernt: Therapie hat sehr viel mit Entscheidungen zu tun. Und wenn er sich entscheidet, Alkohol zu trinken, so muss er wissen, dass der Preis dafür unsere Trennung ist. Hart, aber meine einzige Chance, denn noch eine Runde (die 287.?) drehe ich jetzt nicht mehr.
    Und wie ist es dir/euch ergangen?
    Liebe Grüße
    Ette

  • Hallo Taro,

    gibt es etwas Neues? Wie war das Wochenende? Mich würde das auch sehr interessieren, mein Partner hat eingewilligt, sich Hilfe durch einen Therapeuten zu holen und wir werden da auch gemeinsam antanzen.....
    Liebe Grüße
    Liebeskind

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