Hallo an alle!
Nach langer Zeit melde ich mich wieder. Es hat sich viel getan in den letzten beiden Jahren.
Mein Mann ging also in Therapie, und ich lebte in diesem Sommer ohne ihn richtig auf.
Doch dann kam er zurück und schlug mir vor, sich zu trennen, da er mir nicht versprechen wollte, trocken zu bleiben. Er hat dann auch sofort wieder seine Sauferei aufgenommen, und somit war für mich klar: er hat sich für den Alk und gegen uns entschieden (sofern von "entscheiden" bei Sucht die Rede sein kann). Er zog aus, in eine kleine Wohnung, in der er ab da ständig viele, mir und ihm bis dahin fremde, Leute um sich scharte und jeden Abend Party machte. Seitdem ist er sehr verändert, ich (und auch viele seiner alten Freunde) haben stark den Eindruck, dass er sich sein Hirn versäuft, immer dümmer und undifferenzierter wird. Außerdem ist er körperlich sehr heruntergekommen, wäscht sich nicht mehr richtig, und man sieht ihm den Alk auf 100m Entfernung an. Nun gut, ich konnte mich davon einigermaßen fernhalten, die Kinder haben ihn manchmal besucht, gehen aber inzwischen auch so ihre eigenen Wege.
Dann flog er aus seiner Wohnung raus (was niemanden verwunderte) und drohte, obdachlos zu werden. Das war eine schlimme Zeit, vor allem für meine Kinder, die es nicht ertragen hätten, ihn auf der Platte wiederzutreffen. Und ich fühlte mich sehr unter Druck, konnte das kaum aushalten, die "harte" zu sein, die ihn nicht mehr aufnehmen will. Nun ist die Obdachlosigkeit erstmal abgewendet, er hat wieder ein Zimmer gefunden, aber die grundsätzliche Gefahr besteht durchaus weiterhin. Meine große Tochter macht inzwischen ihr eigenes Ding im Ausland, weiß zwar noch nicht, welche Ausbildung für sie infrage käme, aber sie wird es schon wuppen. Meine kleine hat die Schule geschmissen und hängt jetzt ziemlich in der Luft, ist extrem stimmungschwankend und pubertär, und ich finds echt anstrengend alleinerziehend zu sein.
Aber alles in allem denke ich, wir haben uns ganz gut berappelt. Irgendwie gehts immer weiter, und gute Freunde haben mir echt oft geholfen. Gut war aber auch, mal wieder wirklich allein sein zu können, in Ruhe zu trauern um meine verlorene Liebe. Auch dafür war vorher kein Platz.
Nun fliege ich mit meiner kleinen zu meiner großen Tochter und ihrem Freund und freue mich auf völlig andere Weihnachten. Das ist ja auch nicht einfach: alte Rituale, die nicht mehr stimmen, über Bord zu werfen, und etwas neues zu machen. Ich bin aber inzwischen wieder sehr neugierig auf das Leben und grundsätzlich (bei aller Sorge und Unsicherheit für die Zukunft meiner Kinder) zuversichtlich.
Wenn ich mir das hier alles nochmal so durchlese, denke ich: ja, es war tatsächlich Zeit zu gehen, und an dieser Entscheidung habe ich auch nicht mehr einen Augenblick gezweifelt.
Ich mag meinen Mann durchaus noch, aber ich werde nie wieder mit ihm zusammensein wollen, das ist mir jetzt ganz klar. Und deshalb werde ich nun auch die Scheidung einleiten.
Lieben Dank nochmal an alle und schöne Weihnachten!
Ette
Beiträge von ette63
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Hallo an alle!
Nach langer Zeit melde ich mich wieder. Es hat sich viel getan in den letzten beiden Jahren.
Im April letzten Jahres war ich soweit, auszuziehen, zu einer Freundin in die Wohnung, weil ich es echt nicht mehr ausgehalten habe.
Da haben Freunde von uns interveniert und mit mir zusammen meinen Mann in die Entgiftung gebracht. Das hat er erst mal mitgemacht, auch eine Langzeittherapie im Anschluss, in einer Klinik, weit weg von hier. Somit war er ein halbes Jahr weg. Und ich bin richtig aufgeblüht, habe gemerkt, wie sehr mich die Situation niedergedrückt hatte.
Doch dann kam er zurück und schlug mir vor, sich zu trennen, da er mir nicht versprechen wollte, trocken zu bleiben. Er hat dann auch sofort wieder seine Sauferei aufgenommen, und somit war für mich klar: er hat sich für den Alk und gegen uns entschieden (sofern von "entscheiden" bei Sucht die Rede sein kann). Er zog aus, in eine kleine Wohnung, in der er ab da ständig viele, mir und ihm bis dahin fremde, Leute um sich scharte und jeden Abend Party machte. Seitdem ist er sehr verändert, ich (und auch viele seiner alten Freunde) haben stark den Eindruck, dass er sich sein Hirn versäuft, immer dümmer und undifferenzierter wird. Außerdem ist er körperlich sehr heruntergekommen, wäscht sich nicht mehr richtig, und man sieht ihm den Alk auf 100m Entfernung an. Nun gut, ich konnte mich davon einigermaßen fernhalten, die Kinder haben ihn manchmal besucht, gehen aber inzwischen auch so ihre eigenen Wege.
Dann flog er aus seiner Wohnung raus (was niemanden verwunderte) und drohte, obdachlos zu werden. Das war eine schlimme Zeit, vor allem für meine Kinder, die es nicht ertragen hätten, ihn auf der Platte wiederzutreffen. Und ich fühlte mich sehr unter Druck, konnte das kaum aushalten, die "harte" zu sein, die ihn nicht mehr aufnehmen will. Nun ist die Obdachlosigkeit erstmal abgewendet, er hat wieder ein Zimmer zur Untermiete gefunden, aber die grundsätzliche Gefahr besteht durchaus weiterhin. Meine große Tochter macht inzwischen ihr eigenes Ding im Ausland, weiß zwar noch nicht, welche Ausbildung für sie infrage käme, aber sie wird es schon wuppen. Meine kleine hat die Schule geschmissen und hängt jetzt ziemlich in der Luft, ist extrem stimmungschwankend und pubertär, und ich finds echt anstrengend alleinerziehend zu sein.
Aber alles in allem denke ich, wir haben uns ganz gut berappelt. Irgendwie gehts immer weiter, und gute Freunde haben mir echt oft geholfen. Gut war aber auch, mal wieder wirklich allein sein zu können, in Ruhe zu trauern um meine verlorene Liebe. Auch dafür war vorher kein Platz.
Nun fliege ich mit meiner kleinen zu meiner großen Tochter und ihrem Freund und freue mich auf völlig andere Weihnachten. Das ist ja auch nicht einfach: alte Rituale, die nicht mehr stimmen, über Bord zu werfen, und etwas neues zu machen. Ich bin aber inzwischen wieder sehr neugierig auf das Leben und grundsätzlich (bei aller Sorge und Unsicherheit für die Zukunft meiner Kinder) zuversichtlich.
Ich wünsch Euch allen schöne Weihnachten!
Ette -
Hallo Taro,
mir gehts gerade andersherum: bin mehr in meiner realen SHG und war schon ein paar Wochen nicht mehr hier. Deshalb lese ich auch erst jetzt deine Frage. Sicher hast du inzwischen das Paar-Wochenende schon hinter dir. Ich bin auch gerade aus dem Paar-Wochenende zurück. Ich war innerlich schon ziemlich getrennt von meinem Mann, bis der endlich in Therapie ging, und so lebte ich richtig auf, als er weg war. Ich bin in den letzten beiden Monaten richtig aufgeblüht und habe wieder Lust am Leben. Meinen Mann habe ich wirklich nicht vermisst. Und so fuhr ich zu dem Wochenende mit viel Herzflattern und Bauchschmerzen. Ich hatte keine Ahnung, ob wir uns trennen oder wieder ins Gespräch kommen. Ich hatte auch unterschwellig die idiotische Vorstellung, ich müsse eine Entscheidung treffen.
Doch es war alles viel entspannter, als ich dachte. Die Therapeuten waren nett und haben mit uns Übungen gemacht, die Gespräche erleichtert haben. Die Geschichten der anderen Paare waren auch hilfreich. Und mein Mann ist - nun schon zwei Monate in Klausur - auch anders drauf als vorher. Plötzlich kann ich wieder mit ihm reden, er sieht die Dinge wieder differenziert und kann hinterfragen und Perspektiven wechseln. Es ist echt erstaunlich, wie sehr der Alk die Persönlichkeit deformiert (seine und meine mit!) hat, was sich nun zurückzubilden scheint. Doch an dem Wochenende ging es gar nicht so viel um den Alk, als vielmehr um dahinterliegende Beziehungsprobleme, um die Ursprungsfamilien und um (gemeinsame?) Zufunftsperspektiven. Ich fand es gut, und bin nun (noch sehr vorsichtig) optimistisch, dass sich bei uns tatsächlich etwas bewegen kann.
Allerdings habe ich zur Bedingung gemacht, dass kein Tropfen Alk mehr infrage kommt, auch nicht noch so ein kleiner Rückfall. Er stammelte daraufhin, dass er doch nichts versprechen kann, was er vielleicht nicht halten kann. Doch das habe ich an diesem Wochenende gelernt: Therapie hat sehr viel mit Entscheidungen zu tun. Und wenn er sich entscheidet, Alkohol zu trinken, so muss er wissen, dass der Preis dafür unsere Trennung ist. Hart, aber meine einzige Chance, denn noch eine Runde (die 287.?) drehe ich jetzt nicht mehr.
Und wie ist es dir/euch ergangen?
Liebe Grüße
Ette -
Ihr Lieben, vielen Dank für die digital vermittelte Kraft: ist schon angekommen!
Z.Z. geht es mir ganz gut: mein Laden läuft erstaunlich gut gerade, ich habe viele Kontakte und schöne Dinge vor.
Natürlich bin ich auch ungeduldig, frage mich , warum diese Bearbeitung des Antrages unbedingt Wochen und Monate dauern muss!!! (Das gefährdet doch den Erfolg der Entgiftung! Und ist für den noch nicht therapierten gerade mal trocken gewordenen Alki echt schwer. Eigentlich müsste man da mal eine Initiative starten in Richtung der Rentenversicherungen zu diesem Thema!)
Aber es ist ansonsten nicht besonders schlimm gerade, eher im Gegenteil: ich merke wieder, wie nett es mit meinem Mann sein kann, wenn er nicht trinkt und freue mich schon auf die Zeit danach. Ich habe nur Angst, dass er vorher nochmal rückfällig wird.
Also abwarten und Tee trinken... (und alle möglichen Säfte, alkfreie Cocktails,... ich sammel gerade Rezepte und Tipps. Habt Ihr Empfehlungen?)
Liebe Grüße und einen schönen Tag allerseits!
Ette -
Hallo Ihr Lieben, habe mich nun schon eine Weile nicht mehr gemeldet.... irgendwie ist meine Energie ein bisschen verpufft. Mein Mann ist aus der Entgiftung zurück und wartet nun auf den Therapieplatz. Und ich warte auch und freue mich auf 4 Monate Ruhe. Er hat auf mein Drängen hin eine stationäre Langzeittherapie weit weg beantragt. Ich bezweifele, dass er wirklich selbst davon überzeugt ist... Aber Hauptsache, er geht erst einmal weg. Die Kinder sind nicht so begeistert, dass er den ganzen Sommer nicht da sein wird. Und ich werde ihn möglicherweise auch vermissen, doch das fände ich auch ganz gut, dann weiß ich wieder, was ich an ihm habe. Im Moment ist alles noch wie eingefroren und in der Warteschleife gefesselt. So versuche ich so gut es geht, mein Ding weiter zu machen, in meine neue SHG zu gehen und demnächst sogar ein Frauen-Wochenendseminar zum Thema Achtsamkeit auf dem Land mitzumachen. Darauf freue ich mich schon richtig.
Liebe Grüße und einen schönen Tag euch allen!
Ette -
Liebe Speranza, lieber Matthias, danke für eure Antworten und den lieben Zuspruch. Es ist schon merkwürdig: nun macht er, was ich wollte, und es reicht noch lange nicht. Vielleicht ist da wirklich schon mehr kaputtgegangen, als ich es mir eingestehen will. Ich weiß nur: im Moment brauche ich gaaaanz viel Abstand, will mich nicht schon wieder hinhalten und einwickeln lassen. Am besten, er würde ein ganzes Jahr irgendwo weit weg in Therapie gehen. Dann ist die Situation vielleicht wirklich wieder entspannt.
Mein Mann will mit mir verhandeln (er würde die Therapie am liebsten ambulant oder in Tagesklinik absolvieren). Da sehe ich echt rot. Ich will nicht mehr verhandeln, ich stelle Bedingungen, und davon will ich nicht mehr abweichen. Diese Entschlossenheit habe ich auch erst jetzt (mit Eurer aller Hilfe!), und das ist ein gutes Gefühl, danke Euch nochmal!Liebe Grüße
Ette -
Hallo, ihr lieben!
Während Ihr Euch die Köpfe heiss debattiert habt, ging mein Internet ne weile nicht und zuhause ist alles drunter und drüber.
Nach Bemühen um Abstinenz, klägliches Scheitern und wiederholtem Sauf-Exzess war ich wohl endlich am Tiefpunkt. Eine Freundin hatte mir für die Zeit ihrer Abwesenheit ihre Wohnung angeboten und ich fing an, Koffer zu packen. Meine Kinder wollten nicht mitkommen, und ich hatte keine Kraft mehr, mich da gegen, bzw. für sie durchzusetzen. So war ich echt am Ende mit den Nerven...Da kamen nocheinmal unsere Freunde auf den Plan und schafften es, meinen Mann davon zu überzeugen, dass er in die Entgiftung geht, und plötzlich war er einverstanden, und kämpfte dann sogar im Krankenhaus darum, gleich dort zu bleiben, was dann auch geklappt hat. Nun ist er seit 5 Tagen da, sagt, dass er froh ist, dort zu sein.
Für mich war das eine riesengroße Befreiung! Ich fing noch mitten in der Nacht an mit Putzen und Aufräumen: alles wieder schön machen zuhause! Igitt, wie war die Wohnung verwahrlost: da hat echt niemand mehr geputzt bei uns, seit Wochen. Meine kleine Tochter und ich hatten ein paar richtig schöne Tage, haben zusammen gekocht und gegessen, was vorher auch schon länger nicht mehr so gut funktionierte. Ich war richtig euphorisch.
Gestern dann kam der "Kater": 1. weil meine große Tochter, die bis dahin verreist war, "kein Bock auf zuhause nur mit euch" hat und mich ganz ekelig anzickt und 2. weil mein Mann am Samstag für das Wochenende nachhause kommt, und ich keinen Bock auf ihn habe.
So habe ich heute voll die Heulerei, muss nur einer schräg gucken, und mir laufen die Tränen. Habe gerade so gar keine Kraft mehr...Liebe Grüße
Ette -
Liebe Marielche, liebe Speranza und alle anderen lieben Mit-Leidenden, danke für eure Unterstützung und Einfühlung, das ist wirklich hilfreich. Ich hätte zu gern von euch anderes gehört, aber ihr habt wohl - so weh es mir tut - recht: es bleibt nur die Distanz.
Mein Mann hat Angst seinen Job zu verlieren (was durchaus denkbar ist) und will deshalb nicht in stationäre Therapie. Doch er schafft es auch nicht ohne Entgiftung eine Woche lang keinen Alk zu trinken.... Ich sehe schon, wie er sich nun bemüht, aber mein Geduldsfaden ist gerissen, ich will mich nicht mehr hinhalten lassen...
Weiß jemand wo man sich über diese ganzen finanziellen Schwierigkeiten gut beraten lassen kann? (z.B. bei Selbständigkeit, ALGII etc)
Wer zahlt die Zeit der Entgiftung, wer die Therapie? Was ist mit erwachsenen Kindern, die eine eigene Wohnung brauchen?Es wird Zeit... Ette
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Zitat von Speranza
Das ist die Sucht die in fest im Griff hat er belügt sich am allermeisten damit.Liebe Speranza, du hast total recht. Deswegen will ich ihn hier auch nicht zum bösen Buhmann machen, denn er ist echt schwerkrank, auch wenn er's selbst anscheinend nicht merkt.
Doch ich leide an den Symptomen und muss mich deshalb schützen. Das kann ich a) durch Distanz oder b) durch Hilfe bei der Krankheitsbekämpfung.
Beides kommt sich irgendwie in die Quere gegenseitig, hab ich das Gefühl.
Und ich glaube noch nicht so ganz daran, dass Distanz für mich nur gut ist. (Und für die Kinder...)
So drehe ich mich seit Tagen im Kreis, es ist echt nervenaufreibend.
Gute Nacht
Ette -
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Zitat von Lindi
schau hin, ohne die "Hoffnungsbrille", schau, was konkret passiert ..... und zieh Deine eigenen Schluesse draus!
Liebe Lindi, ja das hab ich mir auch vorgenommen. Ich will mich an die Fakten halten: wenn er nicht stationär für länger und weit weg in eine Klinik geht, dann zieh ich aus. Weil ich es sonst auch im Alltag einfach nicht mehr aushalte.Liebe Grüße
Ette -
Zitat von Speranza
Ich trage diese schönen Momente auch immer in meinem Herzen die schlimme Zeit verblasst langsam da ich nach vorne gucke.
Aber ist das nicht erst recht schwer auszuhalten, dass man sich an die schönen Momente erinnert und die schlimmen verblassen? Kommen da keine Zweifel auf, dass die Entscheidung doch nicht richtig war?
(- ist so meine Angst gerade, sorry, dass ich da so reinpiekse hier.)Liebe Grüße
Ette -
Liebe Melanie, vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich finde es echt beeindruckend, auf welchen reichen Erfahrungsschatz ich hier im Forum gestossen bin. Da ist schon für jede Situation eine entsprechende Erfahrung da. In deinem Fall war das ja echt krass. In meinem Fall scheint es mir ein bisschen uneindeutiger zu sein, aber das liegt vielleicht daran, dass ich halt mittendrin stecke in meinem Chaos und nicht so gut drüberhinausgucken kann.
Zitat von Melinakich hab doch geschworen in guten und in schlechten zeiten zusammen zu halten. ich hab doch mit ihm zusammen eine familie gegründet und jetzt soll alles dahin sein? was soll denn mit den kindern geschehen, sie brauchen doch den vater? all das und noch viel mehr....
Genau das sind eben auch gerade meine zerissenen Gedanken und Gefühle. Und große Kinder brauchen den Vater genauso, gerade in der Pubertät.
Mein Mann hat inzwischen die Entscheidung getroffen, eine Therapie zu machen, doch sieht er die Notwendigkeit einer Entgiftung und einer stationären Behandlung nicht ein. Stattdessen will er ambulant (einmal die Woche?) zum Therapeuten. Das finde ich alles so halbherzig...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert.
Sollte ich mit ihm zusammen zum nächsten Gesprächstermin in der Beratungsstelle gehen, um eindringlich meine Sicht darlegen zu können?
Mein Mann kann nämlich wunderbar die Leute täuschen und manipulieren, so dass es scheint, als sei alles nicht so schlimm.Liebe Grüße und nochmal vielen Dank euch allen!
Ette -
Danke, ja ihr habt Recht: ich bin schon wieder dabei, meinen Focus auf ihn zu richten, dabei bin ich es, die die Verantwortung für Mein Leben hat...
Trotzdem fühle ich mich irgendwie in der Warteschleife.
Ich glaube, wie Nici vorgeschlagen hat: ablenken und was Schönes machen ist gut.Einen schönen Tag!
Ette -
Hallo, wo seid ihr? Ich würde gerne mal eure Kommentare hören:
Seit ein paar Tagen haben sich einige gute Freunde von uns stark angesprochen gefühlt, etwas zu unternehmen, um meinen Mann dazu zu bewegen , in eine Klinik zu gehen. Dazu hatte ich sie nicht aufgefordert, sie standen von selbst auf der Matte, nachdem sie von mir gehört haben, das ich dabei bin, mich zu trennen (schon dabei? oder habe ich schon? oder werde ich jetzt?). Sie finden das wohl auch angesichts unserer Kinder so dramatisch....
Sie haben sich eindringlich mit ihm unterhalten, haben Möglichkeiten recherchiert und sich bereit erklärt auf der Stelle mit ihm ins Krankenhaus zur Entgiftung zu fahren.
Mich rührt das sehr, aber ich wage gar nicht mehr zu hoffen, das es etwas ändert, an meinem Entschluss, zu gehen. Vielleicht will ich das auch gar nicht mehr.... Ich will mich auch nicht mehr vertrösten lassen, deshalb habe ich die Frist nun sehr eng gesetzt: diese Woche noch.
Aber wenigstens meiner kleinen Tochter will ich die Chance noch geben, dass ihr Ausbruch vom Sonntag etwas genützt hat.
Ich glaube, ich bin schon mit einem Bein draußen, und eigentlich fühlt sich das gar nicht so schlecht an...
doch eine klare Entscheidung ist wohl nötig.
Naja, diese Woche halte ich noch durch.Müde und ausgelaugt von dieser Ausnahmesituation geh ich schlafen
Ette -
Hallo Frau, wenn ich noch etwas zu Spiranzas Rat hinzufügendarf: kaufe Lack auf Wasserbasis, d.h. Acryllack. Der stinkt nicht so (weil:ohne Lösungsmittel) und du hast kein Stress mit Pinselauswaschen etc. Außerdem trocknet er viel schneller.
Viel Spaß beim Malen!
Ette -
Hallo alle,
mein Durchhänger von heute (äh, gestern) morgen ist dann mit vielen Gesprächen mit Freunden immer mehr verschwunden, konnte mich richtig freuen, dass ich so viele anteilnehmende Freunde habe, habe sogar Blumen geschenkt bekommen....Habe nochmal meinen Mann eindringlich auf seine letzte Chance mit mir hingewiesen...aber wenig Hoffnung, dass er sich in dieser Woche noch in stationäre Therapie begibt oder entsprechende verbindliche Schritte unternimmt..
Habe ihm (vor Wochen schon) von diesem Forum erzählt, damit er sich mal bei den Alkoholkranken einliest, anstattdessen hat er wohl meine Texte gelesen.... (Hat echt so gar nichts kapiert!!!)
Also muss ich davon ausgehen, dass er mitliest. Hmm..ist mir erstmal nicht so angenehm, aber auch nicht wirklich schlimm. Soll er ruhig lesen, was ich denke, ist auch nichts, was er nicht wissen darf.Jetzt geh ich schnell schlafen, das tu ich zu wenig z.Z.
Ette -
Dank dir, Matthias für die Anregungen...
Tja, manchmal komm ich tatsächlich nicht drauf.
Jetzt geh ich einen Kaffee trinken und schau mir mal die Welt von draußen an.Liebe Grüße
Ette -
Hallo Alte-Schachteln-Club!
heute ist meine Energie schon wieder dahin. Ich habe bei meinen Durchhängern immer das Gefühl, es sackt alles wieder unter die Oberfläche, konstruktive Aktionen bleiben im Ansatz stecken, ich schaffe es nicht wichtige Telefongespräche zu führen und werde irgendwie gleichgültig. Es ist so schwer, sich immer wieder an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen....Zitat von Speranza
Die kenne ich auch und gestehe sie mir auch zu dann braucht mein Körper und mein Geist einfach mal eine Ruhepause und Zeit zum Krafttanken.
Ich weiß nicht, ich kann mir das nicht wirklich zugestehen, weil es auch nicht wirklich Krafttanken ist ... -
Zitat von dranbleiben
... Er sich immer wieder generell u. absolut für seine (Ursprungs-) Familie entscheidet -
Hallo Wintersonne, was ist das mit der Ursprungsfamilie und der fehlenden Abnabelung? Ich habe das bisher ziemlich dumpfe und unbestimmte Gefühl, das das auch das Problem meines Mannes ist. Irgendwie komme ich gegen die Übermächtigkeit seiner Mutter (inzwischen schon Ende 80) nicht an. Ich glaube, er hat sich nie wirklich mit ihr auseinandergesetzt. Ist das so ein typisches Muster für Alkoholiker? (Irgendwie versuche ich immer noch zu verstehen...)Hallo Rhein, was war das für ein Buch, das du entsorgt hast? Stöbere nämlich auch gerade in entsprechender Literatur, und würde dieses halt nicht kaufen.
Regnerische Grüße aus dem Norden
Ette